Wohlstand bröckelt: Viele kommen an finanzielle Grenzen

Inflation
Von Holger Göpel, dpa

Berlin (dpa) – Bei der Inflation ist keine anhaltende Entspannung in Sicht – im Gegenteil: Vieles dürfte demnächst noch teurer werden. Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Joachim Nagel könnte die Teuerung in den Herbstmonaten zweistellig werden. «Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen», sagte Nagel der «Rheinischen Post» (Samstag). Hinzu komme die Gasumlage, auch wenn es über die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Gas Entlastung gibt. In Summe sei eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich. Die Folge: Die Mehrheit der Bundesbürger kommt nach Einschätzung der Sparkassen wegen der hohen Inflation zunehmend an finanzielle Grenzen. Weiterlesen

Berlin: Wirtschaftseinbruch in Russland nach EU-Sanktionen

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung hält die wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen für wirksam und erwartet in Russland einen Wirtschaftseinbruch von bis zu 15 Prozent in diesem Jahr. Dies geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den Linken-Abgeordneten Sören Pellmann hervor, die der dpa vorliegt. Pellmann zweifelt die Bewertung an.

In der Antwort des Ministeriums heißt es: «Die Sanktionen treffen die russische Wirtschaft empfindlich und werden weitere Wirkung entfalten. Seriöse Berechnungen prognostizieren eine Rezession in Russland, das heißt eine Reduktion des russischen Bruttoinlandsprodukts in einer Spanne von 6 bis 15 Prozent für das Jahr 2022.» Der Rat der EU geht von einem Rückgang des russischen Bruttoinlandsprodukts um «mehr als elf Prozent» aus. Weiterlesen

Nagel: Inflation könnte im Herbst zweistellig werden

Frankfurt/Main (dpa) – Die Inflation in Deutschland könnte nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Joachim Nagel in den Herbstmonaten zweistellig werden. «Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen», sagte Nagel der «Rheinischen Post».

Die Gasumlage komme, im Gegenzug solle die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden, was wiederum die Preise dämpfe. «In Summe ist in den Herbstmonaten sogar eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich.»

Nagel machte die historische Dimension deutlich: «Zweistellige Inflationsraten wurden in Deutschland das letzte Mal vor über siebzig Jahren gemessen.» Im vierten Quartal 1951 habe die Inflationsrate nach den damaligen Berechnungen bei elf Prozent gelegen. Weiterlesen

Eurozone: Inflation klettert auf Rekordwert von 8,9 Prozent

Luxemburg (dpa) – Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Schätzung wurde wie von Volkswirten erwartet bestätigt. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent gestiegen. Weiterlesen

Wirtschaft in Eurozone wächst weniger stark als erwartet

Luxemburg (dpa) – Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im Frühjahr weniger als erwartet beschleunigt. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Länder zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch laut einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Wachstum 0,7 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Im ersten Quartal hatte das Wachstum 0,5 Prozent betragen. Weiterlesen

Außenhandel in Rheinland-Pfalz legt kräftig zu

Bad Ems (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Außenhandel hat im ersten Halbjahr kräftig zugelegt. Insgesamt wurden Waren im Wert von 30,9 Milliarden Euro exportiert, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 15 Prozent war, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Zugleich wurden Waren im Wert von 24,4 Milliarden Euro importiert. Das waren 19 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. Weiterlesen

Chinas Premier räumt Wirtschaftsprobleme ein

Peking (dpa) – Chinas Wirtschaft muss nach den Worten von Regierungschef Li Keqiang gegen «Schocks jenseits der Erwartungen» ankämpfen, die im zweiten Quartal erlitten worden seien. «Jetzt ist der kritischste Augenblick für die wirtschaftliche Erholung», sagte der Premier nach amtlichen Angaben vom Mittwoch bei einem Treffen am Vortag mit Provinzführern in der südchinesischen Metropole Shenzhen.

Der Umgang mit der Pandemie müsse «wirksam» mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung koordiniert werden, «um eine effektive Covid-19-Eindämmung, wirtschaftliche Stabilität und sichere Entwicklung zu gewährleisten.» Der Premier wies damit indirekt auf die Lockdowns und andere Beschränkungen durch die strikte Null-Covid-Strategie China hin, die das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stark abbremsen. Weiterlesen

Schweizer Franken so stark wie seit 2015 nicht mehr

Zürich (dpa) – Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken – abgesehen von einem Chaostag 2015 – so schwach wie nie zuvor. Die europäische Währung sank im Handel auf 0,9617 Franken, ehe sie sich am Abend leicht erholte.

Nur am Tag, als die Schweizerische Nationalbank 2015 überraschend den Euromindestkurs von 1,20 Franken aufhob, fiel die Währung bei einem kurzen Ausschlag noch tiefer. Weiterlesen

Geschäfte der Dax-Konzerne laufen «bemerkenswert gut»

Studie
Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Mercedes will in diesem Jahr stärker wachsen als erwartet, ebenso der Pharma- und Chemiekonzern Merck. Die Deutsche Bank überrascht mit einem Milliardengewinn. Der Konsumgüterkonzern Henkel und der Aromenhersteller Symrise erhöhen ihre Umsatzprognosen.

Die Geschäfte vieler deutscher Börsenschwergewichte laufen trotz krisenhafter Folgen des Ukraine-Krieges rund. Ob es so weitergeht, ist allerdings fraglich.

«Die Geschäftsentwicklung war bei der Mehrzahl der Unternehmen auch im zweiten Quartal bemerkenswert gut – vor allem vor dem Hintergrund des extrem herausfordernden Umfelds», analysiert Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung in Deutschland. In der Summe stieg der Umsatz der Dax-Konzerne nach Daten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft um 13,7 Prozent auf fast 450 Milliarden Euro. Es war der höchste Wert in einem zweiten Quartal seit Beginn der Auswertung 2013. Weiterlesen

Chinas Wirtschaft schwächelt im Juli

Peking (dpa) – Als Zeichen einer schwächelnden Konjunktur sind wichtige Wirtschaftsdaten in China im Juli erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag berichtete, verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 2,7 Prozent. Auch die chinesische Industrieproduktion legte im Juli mit 3,8 Prozent langsamer zu, als von Analysten erwartet wurde. Ebenso wie die Anlageinvestitionen, die sich im Zeitraum von Januar bis Juli noch um 5,7 Prozent erhöhten.

Um der Wirtschaft neuen Schwung zu geben, senkte Chinas Zentralbank am Montag überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Dieser fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent. Weiterlesen

Dauerkrise: Wie die Argentinier mit der Inflation umgehen

Teuerung
Von Denis Düttmann, dpa

Buenos Aires (dpa) – Argentiniens neuer Wirtschaftsminister hat ein klares Ziel. «Eines der zentralen Themen meiner Amtszeit wird der Kampf gegen die Inflation sein», kündigte Sergio Massa kurz nach seiner Vereidigung an. Seine Vorgängerin hatte sich gerade mal einen knappen Monat in dem schwierigen Amt gehalten, Massa will nun das Ruder herumreißen. «Wir müssen mit aller Entschlossenheit gegen die Inflation vorgehen, denn sie ist die größte Fabrik für Armut in diesem Land. Wir in Argentinien leiden darunter und die Welt leidet darunter.»

In dem südamerikanischen Land ist die Inflationsrate mittlerweile auf 71 Prozent gestiegen. Allein im Juli zogen die Preise um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat an, wie das Statistikamt (Indec) am Donnerstag mitteilte. Das ist fast soviel wie in Deutschland im ganzen Jahr. Die linke Regierung von Präsident Alberto Fernández kündigte an, in Abstimmung mit den Unternehmern und den Gewerkschaften die Preise und Löhne für zwei Monate einzufrieren, um die rasante Geldentwertung zu bremsen. Weiterlesen

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