Einfuhren aus Russland wertmäßig um Hälfte gestiegen

Wiesbaden (dpa) – Die deutschen Exporte nach Russland sind im ersten Halbjahr infolge der Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges deutlich gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verringerten sich die Warenausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34,5 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Die Einfuhren aus Russland stiegen – auch aufgrund höherer Energiepreise – wertmäßig um 51,3 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Mengenmäßig sanken die Importe jedoch um 24,0 Prozent, wie die Wiesbadener Behörde am Freitag mitteilte. Weiterlesen

Niedriger Rhein-Pegel befeuert Sorge vor Rezession

London (dpa) – Transportprobleme der Industrie als Folge des sehr niedrigen Rhein-Pegels könnten die deutsche Wirtschaft zusätzlich belasten.

Zwar sei das Niedrigwasser ein viel kleineres Problem als die drohende Gaskrise, doch sollte es bis Dezember andauern, könnte es im dritten und vierten Quartal 0,2 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum kosten, sagte Chefvolkswirt Andrew Kenningham vom britischen Analysehaus Capital Economics laut einer Studie. Eine Rezession werde dadurch wahrscheinlicher.

Für Deutschland haben laut Kenningham Flüsse als Transportwege eine größere Bedeutung als für die meisten anderen westeuropäischen Staaten. Der Anteil am gesamten Frachtaufkommen sei zwar gesunken, habe aber etwa im Jahr 2020 immer noch gut sieben Prozent des Gesamtvolumens ausgemacht – und ein Großteil davon seien Industrierohstoffe wie Kohle, Rohöl, Koks und Basischemikalien. Weiterlesen

Lindner verteidigt Steuerpläne als «sozial ausgewogen»

Berlin (dpa) – Bundesfinanzminister Christian Lindner hat seine Pläne für Steuerentlastungen gegen Kritik verteidigt. «Das ist sozial ausgewogen», sagte der FDP-Chef im ZDF-«heute journal». «Die starken Schultern werden weiter auch eine große Last tragen. Aber sie werden eben nicht stärker belastet. Und vor allen Dingen sorgen wir dafür, dass nicht Menschen, die in Wahrheit keine breiten Schultern haben, durch die Inflation plötzlich mehr Steuern zahlen.» Es sei eine «reine Inflationsanpassung».

Lindner hatte seine Pläne am Mittwoch vorgestellt. 48 Millionen Bürger sollen ab dem kommenden Jahr profitieren, insgesamt geht es um mehr als zehn Milliarden Euro. Prozentual werden Geringverdiener in dem Vorschlag deutlich stärker entlastet als Topverdiener – in absoluten Zahlen sieht das aber anders aus. Die beiden Koalitionspartner Grüne und SPD halten das für sozial unausgewogen. Weiterlesen

Massive Auswirkungen bei steigenden Energiepreisen

Köln (dpa) – Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln rechnet mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen durch anhaltend hohe Energiekosten. «Das hohe Preisniveau belastet die Haushalte über hohe Energiekosten und über steigende Verbraucherpreise», schreiben die Autoren einer aktuellen Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. «In Summe steigen die Lebenshaltungskosten substanziell.»

Die Autoren spielen verschiedene Szenarien für steigende Energiepreise durch – beginnend von einem hohen Ausgangsniveau. So habe sich allein der Gaspreis zwischen 2020 und 2021 im Jahresschnitt bereits verfünffacht. Es handelt sich dabei aber nicht um Prognosen sondern vielmehr um mögliche Entwicklungen, betont das Institut. Weiterlesen

Anstieg der Verbraucherpreise schwächt sich erneut leicht ab

Wiesbaden (dpa) – Das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt haben die Inflation in Deutschland den zweiten Monat in Folge leicht gedämpft. Nach Angaben des Statischen Bundesamtes lag die Jahresteuerungsrate im Juli bei 7,5 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Mittwoch damit eine erste Schätzung. Im Juni waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 7,6 Prozent gestiegen und im Mai um 7,9 Prozent.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, das heißt diese können sich für einen Euro weniger leisten. Vor allem Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft seit geraumer Zeit an. Weiterlesen

Studie: Ukraine-Krieg bremst die Wirtschaft und kostet Jobs

Nürnberg (dpa) – Der Ukraine-Krieg und seine Folgen könnten die deutsche Wirtschaft bis 2030 mehr als 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie mehrerer Institute schadet der Konflikt außerdem der Beschäftigung: Im kommenden Jahr könnten deswegen rund 240.000 Menschen weniger erwerbstätig sein als ohne Krieg, im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2028 wären es 150.000 Menschen. An der Untersuchung waren neben dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsbildung (IAB) auch das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung beteiligt. Weiterlesen

Neuer Schwung für Chinas Wirtschaft

Peking (dpa) – Ein unerwartet starkes Exportwachstum gibt der Erholung der chinesischen Wirtschaft neuen Schwung. Die Ausfuhren stiegen in US-Dollar berechnet im Juli um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie der chinesische Zoll am Sonntag in Peking berichtete.

Experten hatten eigentlich eine Verlangsamung des Exportwachstums vorhergesagt. Im Vormonat war schon ein ähnlicher Anstieg von 17,9 Prozent verzeichnet worden. Chinas Einfuhren legten im Juli hingegen etwas weniger als erwartet um 2,3 Prozent zu. Weiterlesen

Industrie steigert Produktion im Juni leicht

Wiesbaden/Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie hat ihre Produktion trotz widriger Umstände im Juni gesteigert. Zum Vormonat erhöhte sich die Gesamtproduktion um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Im gesamten zweiten Quartal ging die Produktion jedoch um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück, wie das Bundeswirtschaftsministerium bekanntgab. Weiterlesen

Britisches Institut sieht Gefahr einer Stagflation

London (dpa) – Angesichts der explodierenden Inflation warnen Ökonomen vor verheerenden Folgen für die britische Wirtschaft. Es bestehe «die wachsende Möglichkeit einer tieferen Rezession», schrieb das unabhängige Wirtschaftsforschungsinstitut NIESR in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.

Dies werde Millionen Menschen treffen, vor allem finanziell schwächere Haushalte, hieß es. Erstmals seit den 1970er Jahren drohe eine Stagflation, also eine Mischung aus hoher Inflation und Arbeitslosigkeit sowie stagnierender Wirtschaftsleistung. Weiterlesen

Ifo: Fachkräftemangel auf Höhepunkt

München (dpa) – Der Fachkräftemangel hat einen Höhepunkt erreicht und belastet die deutsche Wirtschaft immer stärker. Mit 49,7 Prozent sagte im Juli fast die Hälfte aller vom Münchner Ifo-Institut befragten Firmen, dass sie durch einen Mangel an qualifizierten Fachkräften eingeschränkt werden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der quartalsweisen Befragung im Jahr 2009. Im Vergleich zum bisherigen Rekord aus dem April stieg die Zahl noch einmal um 6,1 Prozentpunkte.

«Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden», sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Stefan Sauer. «Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden.» Weiterlesen

Handel erleidet größten Umsatzeinbruch seit 1994

Konsumklima
Von Friederike Marx, Matthias Arnold und Erich Reimann, dpa

Berlin/Wiesbaden (dpa) – Die hohe Inflation und die Angst vor den explodierenden Heizkosten sorgt in Deutschland mitten im Sommer für ein eisiges Konsumklima. Egal ob Lebensmittel oder Textilien – es wurde im Juni deutlich weniger eingekauft als noch vor einem Jahr. Auch der Onlinehandel blieb von der Kaufzurückhaltung nicht verschont, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Und eine rasche Besserung ist nach Einschätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) nicht in Sicht. Weiterlesen

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