Moskau: Bisher keine Einigung über Gefangenenaustausch

Moskau (dpa) – Russland und die USA haben sich nach Angaben aus Moskau bislang auf keinen Gefangenenaustausch einigen können.

Nach einem Vorstoß der US-Regierung teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit, ein konkretes Ergebnis sei in der Frage des Austauschs von zwei US-Bürgern bisher nicht erzielt worden. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, es gebe noch keine Einigung.

US-Außenminister Antony Blinken hatte mitgeteilt, bei einem Telefonat «in den kommenden Tagen» mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow solle es um die Freilassung der in Moskau inhaftierten US-Basketballerin Brittney Griner und ihres Landsmanns Paul Whelan gehen. Griner muss sich derzeit wegen eines Drogendelikts vor einem russischen Gericht verantworten. Whelan ist wegen Spionage im Juni 2020 zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Weiterlesen

Wirtschaftsminister: Größte Energiekrise in Deutschland

Bad Lauchstädt (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck hat von der «größten Energiekrise» in Deutschland gesprochen. Grund sei die politisch gewollte und wirtschaftlich entstandene Abhängigkeit von russischem Gas, sagte Habeck nach einem Besuch des Energieparks Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt.

«Wir lösen uns aus dieser Abhängigkeit in Windeseile.» Russland hatte zuletzt Lieferungen durch die Gaspipeline Nord Stream 1 weiter gedrosselt. Habeck sagte, es habe Jahrzehnte gedauert, Deutschland in diese Abhängigkeit zu führen. «Innerhalb von Monaten und wenigen Jahren sorgen wir dafür, dass wir diese Abhängigkeit überwinden.» So gebe es eine große Dynamik bei der Nachfrage nach Wasserstoff, bei der Forschung an Wasserstoff und den Ausbau von erneuerbaren Energien für die Wasserstoffproduktion. «Das ist die Zukunft.» Zunächst müssten aber dieser und der kommende Winter überstanden werden. Weiterlesen

Kim Jong Un: Nordkorea zum Atomwaffeneinsatz bereit

Seoul (dpa) – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat für den Fall einer möglichen militärischen Auseinandersetzung mit den USA und Südkorea mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

«Unsere Streitkräfte sind gründlich darauf vorbereitet, auf jegliche Krise zu reagieren», wurde Kim von den Staatsmedien zitiert. Zugleich könnten die atomaren Abschreckungskräfte gemäß ihres Auftrags «präzise und schnell» mobilisiert werden. Weiterlesen

Etwa 75.000 Russen in Ukraine-Krieg getötet oder verletzt

Kiew/Moskau/Washington (dpa) – Im Krieg gegen die Ukraine sind auf russischer Seite nach Schätzungen aus den USA mehr als 75.000 Menschen getötet oder verwundet worden. Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses.

«Wir wurden darüber informiert, dass mehr als 75.000 Russen entweder getötet oder verletzt wurden, was enorm ist», zitierte der Sender die demokratische Abgeordnete Elissa Slotkin, die zuvor an einem geheimen Briefing der US-Regierung teilgenommen hatte. Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte zuletzt geschätzt, dass auf russischer Seite bereits 15.000 Menschen ums Leben gekommen seien. Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Totenzahlen gibt es nicht. Weiterlesen

Baerbock will in Türkei Klartext reden – Zuerst nach Athen

Berlin (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock bricht am Donnerstag zu einer dreitägigen Reise nach Griechenland und in die Türkei auf, die im Zeichen des Ukraine-Kriegs stehen wird. Der Doppelbesuch bei den beiden Nato-Partnern sei ihr gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig, in denen Russland versuche, das westliche Bündnis zu spalten, sagte die Grünen-Politikerin vor ihrer Abreise. «Nie kam es mehr auf den Zusammenhalt zwischen Nato-Verbündeten und europäischen Partnern an.»

Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es seit langem einen Konflikt um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer. «Probleme müssen in Gesprächen gelöst werden, nicht durch die Eskalation von Spannungen», sagte Baerbock dazu. Weiterlesen

Gazprom bucht höhere Kapazität bei Gasleitung durch Slowakei

Bratislava (dpa) – Der russische Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Pipelinebetreibers Eustream am Mittwoch deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei gebucht als in den vergangenen Tagen. Im slowakischen Grenzort Velké Kapušany, dem Startpunkt des slowakischen Abschnitts, wurde die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmeter Gas angemeldet. Am Vortag waren es 36,8 Millionen Kubikmeter. Die Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die bei Nord Stream 1 ausfallenden Gaslieferungen nach Europa über die Route durch die Slowakei ausgleicht. Weiterlesen

Merz fordert raschen Panzer-Ringtausch mit Polen

Warschau (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bundesregierung zur raschen Umsetzung des sogenannten Panzer-Ringtauschs mit Polen als Hilfe für die Ukraine aufgerufen. Es wäre nicht gut, wenn die polnische Enttäuschung wegen Verzögerungen bestätigt würde. Das sagte Merz am Mittwoch bei einem Besuch in Warschau. «Wir alle stehen vor dieser großen Herausforderung durch den Krieg in der Ukraine.»

Deutschland müsse den Verpflichtungen nachkommen, die es eingegangen sei. Warschau ist enttäuscht über den schleppenden Ringtausch: Es hat über 200 Panzer als Militärhilfe an die Ukraine abgegeben, ist aber unzufrieden mit dem deutschen Ausgleichsangebot. «Diese Kompensation muss geleistet werden, so wie die polnische Regierung es erwartet», sagte Merz. Weiterlesen

Gasmenge über Pipeline Nord Stream 1 sinkt – Preis steigt

Wie erwartet hat Gazprom die Liefermenge über die Pipeline Nord Stream 1 halbiert. Das wirkt sich auf den Gaspreis aus. Unklar ist, ob Russland auf anderem Weg mehr Gas schickt.

Lubmin (dpa) – Parallel zur angekündigten Drosselung der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist der europäische Gaspreis weiter gestiegen. Am Mittwochvormittag kletterte der Preis für eine Megawattstunde niederländischen Erdgases zur Lieferung im August im Vergleich zum Vortag um etwa 10 Prozent auf 224 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Terminkontrakt TTF, der in Europa als Richtschnur angesehen wird. Weiterlesen

Kreml droht westlichen Medien nach RT-Verbot mit Druck

Moskau (dpa) – Russland hat nach dem Sendeverbot für seinen Staatsfernsehsender RT in Frankreich Druck gegen westliche Medien angedroht. Moskaus Reaktion auf das vom Europäischen Gericht bestätigte Verbot der EU von RT France werde «ziemlich negativ» sein, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. «Der Angriff auf die Freiheit des Wortes, auf die Freiheit der Massenmedien in den europäischen Staaten, darunter in Frankreich, das ist ein Prozess, der unsere Besorgnis und unser Bedauern auslöst», sagte Peskow. Weiterlesen

BASF: Betrieb auch bei Gasnot denkbar

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet auch im ungünstigen Fall mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen – zumindest im eingeschränkten Umfang.

«Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten», sagte Konzernchef Martin Brudermüller am Mittwoch anlässlich der Vorlage detaillierter Zahlen zum zweiten Quartal.

BASF spielt nach seinen Worten eine wichtige Rolle als Lieferant für alle möglichen Ausgangsstoffe für Industrie und Landwirtschaft und geht davon, dass dies berücksichtigt wird. Er könne aber nicht sagen, was in Extremfällen am Standort Ludwigshafen passiere. «Wir gehen aber davon aus, dass wir es schaffen und dass wir nicht in die Abstellung kommen, aber garantieren kann es keiner», sagte der BASF-Manager. Ende April hatte er bereits gesagt, dass der Betrieb in Ludwigshafen notfalls heruntergefahren werden muss. Hintergrund sind die gedrosselten Erdgaslieferungen aus Russland. Weiterlesen

Selenskyj über seine Frau: Vorbild für ukrainische Frauen

Berlin (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist stolz auf den Umgang seiner Frau Olena Selenska mit dem russischen Angriffskrieg.

«Ich glaube, dass sie eine sehr wichtige Rolle für die Ukraine, für unsere Familien und für unsere Frauen spielt», sagte Selenskyj der «Vogue». Seine Frau sei ein Vorbild für Frauen und Kinder, die noch in der Ukraine seien. «Erst einmal hat sie eine starke Persönlichkeit. Und wahrscheinlich ist sie stärker, als sie dachte.

Und dieser Krieg – nun ja, jeder Krieg bringt wahrscheinlich Qualitäten zum Vorschein, die man nie von sich erwartet hätte.» Weiterlesen

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