Städte und Kirchen setzen in Gas-Krise aufs Energiesparen

Die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas hat auch im Südwesten Folgen. Bei Kommunen und Kirchen laufen Vorbereitungen zum Energiesparen. Der Herbst dürfte in diesem Jahr auch in Innenräumen kühler und dunkler werden.

Stuttgart (dpa/lsw) – Kommunen und Kirchen im Land wollen aufgrund der drohenden Gas-Mangellage im Herbst und Winter ihren Energiebedarf deutlich reduzieren. In der Karlsruher Verwaltung sollen Klima- und Lüftungsanlagen sowie Warmwasser wo möglich abgeschaltet werden. Die Temperatur in Innenräumen soll um zwei Grad gesenkt werden und in Fluren und Nebenräumen nur noch vor Frost schützen, wie ein Sprecher mitteilte. Auch werde geprüft, die Heizperiode zu verkürzen. Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude solle zudem auf ein Mindestmaß reduziert werden, und mit Blick auf die Sicherheit werde geprüft, bestimmte Ampelanlagen nachts abzuschalten. Weiterlesen

Minister und Politiker sprechen über Mittelrheinbrücke

St. Goarshausen (dpa/lrs) – Schon seit einem halben Jahrhundert wird über eine Mittelrheinbrücke diskutiert – nun wollen Minister und Kommunalpolitiker vor Ort über den Stand der Planungen sprechen. An diesem Montag (9.30 Uhr) werden der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) und seine Kabinettskollegin für Verkehr, Daniela Schmitt (FDP), bei einem öffentlichen Gesprächstermin in St. Goarshausen erwartet. Thema soll unter anderem der Stand des im Februar 2021 eingeleiteten Raumordnungsverfahrens für eine Mittelrheinquerung sein. Weiterlesen

Land bereitet Details der Schuldenübernahme vor

Mainz (dpa/lrs) – Die Kämmerer der rheinland-pfälzischen Kommunen können bald aufatmen: Mit einem Schlag werden sollen sie von etwa der Hälfte ihrer Altschuldenlast befreit werden. Die Details der angekündigten Schuldenübernahme durch das Land werden in einem Umsetzungsgesetz geregelt, das zurzeit im Finanzministerium vorbereitet und voraussichtlich im Herbst vorgelegt wird.

«Wir wollen die besonders belasteten Kommunen auch besonders stark entlasten», sagte Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Das Umsetzungsgesetz soll demnach auch klären, in welchem Zeitraum das Land die übernommenen Schulden der Kommunen tilgen wird. Weiterlesen

Bürgermeister: Energiesicherheit durch Nord Stream 2?

Sassnitz (dpa) – Kommunalpolitiker von der Insel Rügen haben in einem Schreiben an Landes- und Bundesregierung die Nutzung der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 vorgeschlagen.

Der Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist von sieben Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen unterschrieben. Wie der Sassnitzer Bürgermeister Frank Kracht (parteilos) am Mittwoch der dpa schrieb, hätten es nachträglich noch mehrere weitere Gemeinden unterzeichnet. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Es gehe nicht darum, Nord Stream 2 «auf Krampf» wieder zu aktivieren. Vielmehr gehe es um dauerhafte Energiesicherheit, sagte Kracht. Wenn es technische Schwierigkeiten gebe, diese etwa über die Pipeline Nord Stream 1 zu gewährleisten, müsse man neue Wege finden. Nord Stream 2 sei eine Möglichkeit. Weiterlesen

Weniger Wärme und warmes Wasser: Kommunen sparen Energie

Trier/Frankenthal (dpa/lrs) – Heizungen in öffentlichen Gebäuden drosseln, Warmwasser in Sporthallen abdrehen und Brunnen austrocknen lassen: Auch Kommunen in Rheinland-Pfalz wollen Energie sparen. Hintergrund ist die drohende Energiekrise im kommenden Winter wegen der Drosselung russischer Erdgaslieferungen. Die rot-grün-gelbe Landesregierung hat gemäß dem Notfallplan der EU eine Verringerung des Gasverbrauchs um 15 Prozent als Ziel für Landesverwaltung und Kommunen vorgegeben. Warmwasser und Heizung in Landesbehörden beispielsweise sollen im Sommer abgestellt werden. Weiterlesen

Ramelow verlangt Nothilfe für kommunale Energieversorger

Erfurt (dpa) – Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den Bund aufgefordert, einen Schutzschirm über kommunale Energieversorger zu spannen. Die finanzielle Lage vieler Stadtwerke und anderer Energieversorger im kommunalen Besitz sei angesichts der hohen Einkaufspreise für Energie extrem angespannt, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Sie seien schließlich gesetzlich verpflichtet, jeden Haushalt in die Grundversorgung mit Strom und Gas aufzunehmen. «Es reicht nicht, wenn der Bund mit einem milliardenschweren Rettungspakets beim angeschlagenen Energiekonzern Uniper einsteigt.»

Nach Ramelows Ansicht könnten die Probleme der regionalen Versorger nicht allein den Kommunen und Bundesländern überlassen werden. «Es muss einen Schutzschirm geben.» Das Instrument mit staatlichen Bürgschaften, möglicherweise Krediten und einer Lockerung des Insolvenzrechts habe sich bereits während der Pandemie bewährt, um Unternehmen durch wirtschaftliche schwierige Zeiten zu bringen. Weiterlesen

Erschließung für Mainzer Biotech-Campus soll beginnen

Mainz (dpa/lrs) – Die Stadt Mainz will in den nächsten Wochen mit der Erschließung des Geländes für den geplanten Biotechnologie-Campus beginnen. Das 18 Hektar große Areal – eine Fläche so groß wie etwa 25 Fußballfelder – befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Hochschule und Uni sowie zum Stadion des Fußball-Bundesligisten Mainz 05, wie Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Freitag erklärte. Darüber hinaus stünden bis zu 50 Hektar für späteres Wachstum und Ansiedlungen zur Verfügung. Die Campus-Fläche solle nachhaltig entwickelt werden, betonte der OB bei der Vorstellung einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte zum Biotech-Standort Mainz. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems vom 16. bis 18. Juni 2023

Mainz/Bad Ems (dpa/lrs) – Der Rheinland-Pfalz-Tag im nächsten Jahr in Bad Ems soll vom 16. bis 18. Juni 2023 über die Bühne gehen. Das gaben Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Vertreter der Kurstadt an der Lahn am Freitag bekannt. «Kaiserbad, Sommerhauptstadt Europas, Weltbad, Klein-Nizza – für Bad Ems gibt es viele passende Umschreibungen», sagte Dreyer. «Die Bäderstadt, die seit 2021 als Teil der «Great Spa Towns of Europe» sogar Unesco-Welterbe ist, wird mit ihrem idyllischen Stadtbild auf jeden Fall den perfekten Rahmen für das Landesfest bieten.» Weiterlesen

Hochwasserschutz: Kommunen sollen leichter Flächen bekommen

Mainz (dpa) – Kommunen im flutgeschädigten Ahrtal sollen dank einer neuen Finanzregelung leichter Flächen nahe Gewässern für den Hochwasserschutz erwerben können. Rund ein Jahr nach dem Hochwasser mit mindestens 134 Todesopfern und Tausenden verwüsteten Häusern in dem Flusstal teilte die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) am Freitag mit: «Die zunehmende Erderhitzung wird dazu führen, dass es häufiger Extremwettereignisse gibt. Deswegen müssen wir die Hochwasservorsorge, aber auch die Anpassung an die Klimafolgen verbessern.» Neue freie Flächen in kommunaler Hand im engen Ahrtal sollen zur Senkung von Überschwemmungen beitragen.

 

Studie zum Einfluss des Flughafens auf Wirtschaft und Leben

Dietzenbach (dpa) – Fast fünf Jahre lang haben Wissenschaftler erforscht, wie der Flughafen Frankfurt die Sozialstruktur und die Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet beeinflusst. Am Donnerstag (12.30 Uhr) werden die Ergebnisse in Dietzenbach im Kreis Offenbach vorgestellt. Die Studie soll zum einem Aufschluss geben über Zusammenhänge zwischen dem Flughafen sowie der Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitsplätzen in der Region. Zum anderen soll sie zeigen, welche Auswirkungen Fluglärm auf die Kommunen, deren Finanzen, die Zusammensetzung der Einwohner und das Wohnen hat.

Die Untersuchung ist Teil des Mediationsverfahrens, das Befürworter und Kritiker des Flughafenausbaus vor etlichen Jahren miteinander vereinbart hatten. Auftraggeber des sogenannten Sozialmonitorings ist das dem Land Hessen gehörende Umwelt- und Nachbarschaftshaus.

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Städte rüsten sich für möglichen Gas-Krisenfall

Berlin (dpa) – Angesichts einer möglicherweise drohenden Energie-Knappheit im Winter arbeiten die Städte an Krisenplänen und prüfen Maßnahmen zum Einsparen von Gas, die jetzt schon umgesetzt werden sollen.

«Klar ist dabei: Niemand soll im Winter frieren müssen», sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert, der Deutschen Presse-Agentur. Sozialverbände forderten einen besseren Schutz für Mieter und Verbraucher, weil auf sie höhere Energiekosten zukommen dürften.

Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 vergrößern derzeit die Sorge, dass Russland Gaslieferungen über die zuletzt wichtigste Verbindung nach Deutschland nach Abschluss der Arbeiten nicht wieder aufnehmen könnte. Dreht Russland den Gashahn zu, könnte es in der Heizperiode zu einer Gasmangellage kommen, die schwere Schäden für die Wirtschaft haben und Energie für Privathaushalte deutlich verteuern könnte. Die Wartung dauert in der Regel bis zu zehn Tage.

Privathaushalte werden besonders geschützt

«Falls Deutschland der Gashahn abgedreht wird, gehören Privathaushalte zu den besonders geschützten Kunden – bei ihnen würde also erst als Letztes Energie rationiert», sagte Verena Göppert vom Deutschen Städtetag. Noch besser wäre es, wenn die Gas-Vorräte reichen und Einschränkungen überhaupt nicht notwendig würden. Energie einzusparen sei in der aktuellen Situation eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Die Städte prüften daher aktuell viele kurzfristige Einsparmaßnahmen. Sie «lassen etwa Beleuchtungen aus, verzichten auf warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden, schalten Brunnen ab, temperieren Klimaanlagen und Badewasser anders».

Zusätzlich erarbeiteten die Städten mit ihren Krisenstäben und den kommunalen Versorgern Krisenpläne für den Fall, dass der Bund die Notfallstufe Gas ausrufen und Gas rationiert werden sollte, hieß es vom Städtetag. Hierzu finde auch eine enge Abstimmung mit Bund, Ländern und der Bundesnetzagentur statt.

Auf die Frage nach möglichen Vorkehrungen für eine Energie-Mangelsituation beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) teilte eine Sprecherin der dpa mit: «In Bezug auf Gas-Mangel sind die Fachleute im Bereich Kritische Infrastrukturen sehr wachsam und im ständigen Austausch mit der Bundesnetzagentur.» Ziel sei es dabei, «die Lage genau bewerten zu können und wenn nötig Ableitungen für den Bevölkerungsschutz zu ziehen».

Kompetenzzentrum erstellt Lagebild

Das noch im Aufbau befindliche Gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern beim BBK habe seinen ersten Arbeitsschwerpunkt auf die Erstellung eines einheitlichen Lagebildes gelegt. Auf dessen Grundlage wären dann Bewertungen und Entscheidungen möglich, sollte sich die Lage verschärfen.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) forderte von der Bundesregierung umgehend ein Konzept, das den Menschen die Angst nehme, dass sie im Winter in einer kalten Wohnung säßen oder auf der Straße landeten, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könnten. Menschen mit solch «existenziellen Ängsten» dürften nicht allein gelassen werden, erklärte Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer. Der Sozialverband VdK fordert einen Kündigungsschutz für solche Härtefälle. Niemand dürfe im Herbst und Winter seine Wohnung verlieren, falls Heizkosten nicht mehr beglichen werden könnten, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag).

Auch die Fraktionschefin der Grünen, Britta Haßelmann, sieht die Notwendigkeit, insbesondere Geringverdienende in unsicheren Zeiten wie diesen rückzuversichern. Sie unterstützte den Vorschlag von Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke, ein Moratorium für Gas- und Stromsperren bei Zahlungsverzug einzuführen, sollten die Energiepreise noch stärker steigen. Das, was wir jetzt gerade sehen, sind ja noch gar nicht die Engpässe, über die wir gerade sprechen», sagte Haßelmann in der ntv-Talkshow «#beisenherz». «Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass wir politisch zusagen, dass die Menschen, die wenig haben, sicher sein müssen, dass sie sich darauf verlassen können, dass sie eine Unterstützung bekommen für Strom und Wärme, wenn sie das aus eigener Kraft nicht stemmen können.»

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