Nach Sparliste: Ludwigshafener OB entschuldigt sich

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) hat sich für «teilweise harte und drastische Worte» in einer Haushaltsdebatte entschuldigt. Sie habe mit einer Sparliste im Stadtrat unter anderem eine Diskussion in Gang setzen wollen, um zu zeigen, dass es unmöglich sei, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, ohne einer Stadt jede Lebensqualität zu rauben, teilte Steinruck am Freitag in einer «persönlichen Erklärung» mit. Weiterlesen

GStB: Wohl mehr Hallenbelegungen mit Geflüchteten

Mainz (dpa/lrs) – Der Gemeinde- und Städtebund (GStB) Rheinland-Pfalz rechnet mit einer stärkeren Belegung von Sport- und Gemeindehallen zur Unterbringung von Geflüchteten in den nächsten Wochen. «Wir sind nahe daran», sagte der stellvertretende GStB-Vorsitzende Ralph Spiegler dem SWR-Fernsehen. «Es gibt erste Turnhallen, die bereits belegt sind. Das ist noch kein flächendeckendes Phänomen.» Er rechne insbesondere in Ballungszentren damit. «Auch im Stadt-Umlandbereich kann das der Fall sein», sagte der 61 Jahre alte SPD-Politiker, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm ist. Weiterlesen

Hohes Interesse an Briefwahl für OB-Entscheidung in Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Gut eine Woche vor der Oberbürgermeisterwahl in Mainz zeichnet sich ein hohes Interesse an der Stimmabgabe im Wohnzimmer ab. «Wir merken, dass die Briefwahlbeteiligung nochmal extrem gestiegen ist», sagte am Freitag der Leiter des Bürgeramts, Andreas Drubba. Bislang wurden 43.343 Wahlscheine für die Briefwahl ausgestellt; mehr als 20.000 Bürgerinnen und Bürger haben bereits gewählt.

Bei der letzten OB-Wahl im Jahr 2019 waren es insgesamt 31.000 Wahlscheine. Die Wahlbeteiligung erreichte damals im ersten Wahlgang 45,8 Prozent; bei der Stichwahl waren es 40,2 Prozent. Wahlberechtigt sind diesmal rund 162.000 Mainzerinnen und Mainzer. Weiterlesen

Polizei ermittelt nach Protestaktion der Letzten Generation

Mainz (dpa/lrs) – Nach einer Aktion der Klimaschutzbewegung Letzte Generation bei einer CDU-Veranstaltung in Mainz ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch. Auch Sachbeschädigung und das Auslösen eines Feueralarms nannte die Polizei am Freitag als Ermittlungsgründe. Weiterlesen

Merz plädiert für technische Lösungen der Klimakrise

Mainz (dpa/lrs) – Begleitet von Protesten hat der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz für technische Lösungen der Klimakrise plädiert. «Wir müssen Schrittmacher sein in den Technologien, damit wir in der Welt Standards setzen können», sagte Merz am Donnerstag bei einer Veranstaltung im OB-Wahlkampf in Mainz. Regulierung sei der falsche Weg. Seine Rede wurde von zwei Klimaschutzaktivistinnen der Letzten Generation gestört.

Die beiden Frauen setzten sich mit einem Transparent vor das Rednerpult und riefen «Wir sind die 99 Prozent» – dies war das Motto der Occupy-Wall-Street-Bewegung, die im Herbst 2011 erst in New York und dann auch in Europa mit Blockade-Aktionen gegen das Finanz- und Wirtschaftssystem protestierte. Weiterlesen

Bischof-Stein-Platz in Trier wird umbenannt

Trier (dpa/lrs) – In Trier bekommt der Bischof-Stein-Platz am Dom einen neuen Namen. Zudem werden dem früheren Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel der Stadt aberkannt. Das hat der Stadtrat am Mittwochabend ohne Gegenstimmen entschieden. Grund ist eine im Dezember vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die ihm Fehlverhalten im Umgang mit Tätern und Opfern nachweist.

Laut unabhängiger Aufarbeitungskommission im Bistum Trier war Stein «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt habe, hatte die Kommission zu der historischen Studie der Universität Trier erklärt. Der Vorwurf der «zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung» treffe auch auf Stein zu, der von 1967 bis 1981 Bischof von Trier war. Weiterlesen

Energiesparverordnungen: Kaum Kontrollen, keine Strafen

Von den dpa-Korrespondenten

Berlin/Frankfurt/Hamburg (dpa) – Städte und Gemeinden in Deutschland profitieren nach eigenen Angaben spürbar von den Energiesparverordnungen des Bundes. Die Vorgaben, etwa zum Heizen in öffentlichen Gebäuden, zur Warmwasserversorgung sowie zum Anstrahlen von Denkmälern, seien «sehr flächendeckend» und vielfältig umgesetzt worden, sagte der Beigeordnete für Städtebau und Umwelt beim Deutschen Städte- und Gemeindebund, Bernd Düsterdiek, der Deutschen Presse-Agentur. Es sei von Einsparpotenzialen von etwa 10 bis 20 Prozent auszugehen. Das komme auch den kommunalen Haushalten zugute.

Die Vorgaben

Nach der seit 1. September vergangenen Jahres geltenden Verordnung zu kurzfristigen Energiesparmaßnahmen sollte die maximale Raumtemperatur in öffentlichen Arbeitsstätten auf 19 Grad gesenkt werden. Flure und andere Flächen, auf denen sich nicht dauerhaft Menschen aufhalten, sollen nicht mehr beheizt werden. Warmwasser fürs Händewaschen soll es in der Regel nicht mehr geben und Gebäude, Denkmäler und Werbeflächen sollen zu bestimmten Zeiten nicht mehr beleuchtet werden.

Nach dem Jahreswechsel hatte das Kabinett eine Verlängerung bis 15. April der zunächst bis Ende Februar befristeten Vorgaben beschlossen. Der Bundesrat muss dem noch zustimmen, hat das Thema am 10. Februar auf der Tagesordnung. Weitere mittelfristige Maßnahmen, etwa eine Verpflichtung zur Optimierung von Gebäudeheizungen, gelten seit 1. Oktober vergangenen Jahres für zwei Jahre. Die Regierung hatte die Regeln aus Sorge vor Energieengpässen erlassen. Auslöser waren ausbleibende russische Gaslieferungen.

Die Umsetzung

Eine dpa-Umfrage in deutschen Großstädten ergab, dass die Kommunen in der Umsetzung sind und teils auch nennenswerte Energieeinsparungen sehen. So geht Frankfurt bei städtischen Liegenschaften von Energieeinsparungen von fünf bis zehn Prozent aus. Die Stadt setzt zudem auf eine Umstellung auf LED-Beleuchtung, dimmt schon seit Jahren mehr als die Hälfte ihrer rund 60.000 Laternen zwischen 22.00 und 6.00 Uhr morgens, heizt Räume, Flure und Treppenhäuser öffentlicher Gebäude sowie Bäder weniger. Die Beschäftigten seien zur Abgabe weiterer Ideen aufgefordert, erklärte eine Sprecherin.

Auch in Stuttgart wurde es dunkler, und Heizenergie wurde gespart, wie die Stadt erklärte. Sie erwartet für kommunale Gebäude Einsparungen im einstelligen Prozentbereich. In Düsseldorf werden unter anderem seit Mitte Oktober vergangenen Jahres rund 8000 Gaslaternen im Stadtgebiet zwischen 1.00 und 5.00 Uhr morgens abgeschaltet.

Für München bringt nach Angaben der Stadt die im vergangenen Sommer umgesetzte sukzessive Abschaltung der Beleuchtung öffentlicher Gebäude, Brücken, Denkmäler und Brunnen Energieeinsparungen. Die Stadt Nürnberg bezifferte ihre Energieeinsparungen – je nach Nutzung – auf 10 bis 30 Prozent.

Kaum Kontrollen und keine Strafen

Weil der Bund in den Verordnungen weder Zuständigkeiten noch Sanktionen festgelegt hat, sehen sich auch die Städte nicht in der Pflicht, Verstöße zu prüfen oder zu ahnden. «Wir gehen davon aus, dass die Mitarbeiter:innen verantwortungsbewusst sind und die Maßnahmen nachvollziehen und umsetzen», erklärte etwa eine Stadtsprecherin in Frankfurt. Kontrollen zur Einhaltung der Vorgaben gebe es nicht, allenfalls «hier und da mal eine Ermahnung durch etwa die Abteilungsleitung, nach unseren bisherigen Erfahrungen und Rückmeldungen ziehen die Mitarbeiter:innen aber mit.»

Ähnlich hält man es in Hamburg. Man gehe davon aus, dass die Vorschriften «in eigener Verantwortung eingehalten werden», so die Umweltbehörde der Hansestadt. Man habe sich in den vergangenen Monaten mit Gewerbetreibenden zu der Verordnung ausgetauscht, die sich bewusst seien, «dass alle einen solidarischen Beitrag zur Energieeinsparung leisten müssen und alle Beteiligten auch im eigenen Interesse handeln, wenn sie Energie sparen.»

Auch Düsseldorf verwies darauf, dass die Bundesregierung bisher darauf verzichte, Bußgelder bei Zuwiderhandlung gegen die Verordnung anzudrohen – daher verhelfe man dieser «anderweitig zur Geltung», hieß es – etwa, indem eigene Sparmaßnahmen an deren Zielen ausgerichtet würden. Und München geht mit Blick auf die Vorgaben zu Werbeanlagen davon aus, dass sich die Regelungen «eher appellativ an die Bürger*innen» richteten.

Die Kosten

Nach Angaben von Düsterdiek dürften sich die jährlichen Strom- und Wärmekosten der Kommunen in Deutschland angesichts der Energiekrise von zuvor rund fünf Milliarden Euro mindestens verdoppelt haben auf nunmehr rund 10 bis 15 Milliarden Euro. Betroffen von den Sparvorgaben seien deutschlandweit rund 180.000 kommunale Gebäude – vom Rathaus bis zur Bibliothek, wenngleich in jeweils unterschiedlichem Ausmaß.

Hinzu kämen rund zwei Millionen kommunale Wohnungen. Die Einsparungen fielen in einzelnen Bereichen unterschiedlich hoch aus, sagte Düsterdiek. Größter kommunaler Stromverbraucher sei die Beleuchtung. Kommunen, die bereits auf LED umgerüstet hätten, könnten den Stromverbrauch in diesem Bereich um 70 bis 80 Prozent senken.

Wie geht es weiter?

Die Spareffekte sollen nach dem Auslaufen der Verordnungen nicht verpuffen. Der Gasverbrauch in Deutschland liege derzeit unter dem Verbrauch des Vorjahres, und auch der Stromverbrauch in Deutschland sei im vergangenen Herbst deutlich gesunken, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. «Unser Ziel ist es, diese Entwicklung zu verstetigen und den Gasverbrauch in Deutschland insgesamt zu senken. Dazu bedarf es anhaltender und effektiver Anstrengungen zur Energieeinsparung.»

Wichtiger Baustein sei das ständige Monitoring zur Verbrauchsentwicklung der Bundesnetzagentur. Auch Düsterdiek vom Deutschen Städte- und Gemeindebund erklärte, man begrüße die geplante Verlängerung der Verordnung bis Mitte April. «Das unterstützen wir, weil wir immer noch in einer fragilen Situation sind.»

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Bischof-Stein-Platz: Stadtrat entscheidet über Umbenennung

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Stadtrat entscheidet an diesem Mittwoch (Sitzung ab 17.00 Uhr) darüber, ob der Bischof-Stein-Platz am Dom umbenannt werden soll. Zudem sollen dem früheren Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel der Stadt aberkannt werden, wie aus dem Antrag des Stadtvorstandes hervorgeht. Dieser hatte sich Mitte Dezember für eine Umbenennung des Platzes sowie eine Aberkennung der Würdigungen von Stein ausgesprochen. Grund war eine zuvor vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat. Weiterlesen

Städtetag kritisiert Trend zu großen Autos

Stuttgart/Berlin (dpa) – Der Deutsche Städtetag hat den Trend zu großen Autos kritisiert und höhere Parkgebühren für SUV und andere große Wagen ins Spiel gebracht.

«Der Trend bei den Autos kennt offenbar nur eine Richtung: immer größer, immer schwerer», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Dienstag). «Das passt nicht in eine Zeit, in der wir über Energie- und Flächensparen, Klima- und Ressourcenschutz diskutieren.» Für mehr Lebensqualität in den Städten brauche es weniger und nicht noch größere Autos. Weiterlesen

Städtetag: Kommunen sollen Tempo 30 anordnen können

Berlin (dpa) – Stadtweit Tempo 30 soll nach dem Willen des Deutschen Städtetages von den Kommunen eigenmächtig eingeführt werden können. «Städte, die dies wollen, sollten auch ein generelles Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde anordnen können und nur auf ausgewählten Hauptverkehrsstraßen Tempo 50 oder eine andere Geschwindigkeit zulassen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Montag). Er forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, das Verkehrsrecht entsprechend anzupassen. Weiterlesen

Tarifstreit: Beamtenbund droht mit «Lockdown»

Berlin (dpa) – Beamtenbundchef Ulrich Silberbach droht im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen mit einem «Lockdown» durch flächendeckende Streiks. «Ein solcher harter Arbeitskampf droht, wenn die Arbeitgeber nach drei Verhandlungsrunden kein Angebot vorlegen. Dann reichen Nadelstiche, also Warnstreiks, nicht mehr aus», sagte Silberbach der «Augsburger Allgemeinen». «Dann droht ein Arbeitskampf, also ein Lockdown für den öffentlichen Dienst. Dann bleiben Straßenbahnen stehen, Kitas zu, und der Müll bleibt liegen. Dann wird es ungemütlich in diesem Land.» Weiterlesen

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