Klimaaktivisten: «Werden Republik zum Stillstand bringen»

Berlin (dpa) – Klimaaktivisten drohen ab Januar mit Störaktionen auf Autobahnen, falls die neue Bundesregierung nicht sofort gegen Lebensmittelverschwendung und klimaschädliche Landwirtschaft vorgeht.

Das Ultimatum stellten sie heute nach einem öffentlichen Gespräch mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz in Berlin, das sie mit einem wochenlangen Hungerstreik durchgesetzt hatten. Bei der Diskussion gerieten Scholz und die beiden Aktivisten auf der Bühne verbal heftig aneinander.

Die beiden jungen Leute warfen dem SPD-Politiker vor, die katastrophalen Folgen des Anstiegs der globalen Temperaturen zu ignorieren und zu wenig zu unternehmen. Millionen von Menschen würden künftig verhungern, sagte der Aktivist Henning Jeschke. Darüber wolle die Politik nicht sprechen. «Niemand hat einen Plan, uns herauszuführen aus der Katastrophe», sagte Jeschke, der vor der Bundestagswahl fast vier Wochen das Essen und schließlich auch das Trinken verweigert hatte. Weiterlesen

Abholzung des Amazonaswaldes hält auf Rekordniveau an

Rio de Janeiro (dpa) – Entgegen den Versprechen von Brasiliens international unter Druck geratener Regierung zur UN-Klimakonferenz COP26 bleibt die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet auf Rekordniveau.

Allein im Oktober wurden 870 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, wie aus vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, am Freitag hervorgeht. Dies ist eine Steigerung um fünf Prozent im Vergleich zum Oktober 2020 (836 Quadratkilometer) und der höchste Wert für den Monat seit 2016. Weiterlesen

Dramatische Appelle auf der Klimakonferenz

COP26
Von Larissa Schwedes und Torsten Holtz, dpa

Glasgow (dpa) – Im Endspurt der Weltklimakonferenz in Glasgow hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die rund 200 Staaten ermahnt, in den Verhandlungen mehr Ehrgeiz und Kompromissbereitschaft zu zeigen.

Zudem müssten alle Länder «radikal» ihren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase drosseln. «Dies ist der wichtigste Kampf unseres Lebens», sagte er vor dem Plenum. Am vorletzten Gipfeltag machte auch UN-Klimachefin Patricia Espinosa Druck. «Wir werden härter arbeiten als jemals zuvor – weil wir es müssen» Bewegung in die teils stockenden Gespräche könnte ein überraschend geschlossener Klima-Pakt Chinas und der USA bringen – den zwei größten Verursachern schädlicher Klimagase. Weiterlesen

Freie Wähler zu Klimaschutz: Mehr Unterstützung für Kommunen

Mainz (dpa/lrs) – Die Freien Wähler haben im rheinland-pfälzischen Landtag mehr Unterstützung für kommunale Investitionen in den Klimaschutz gefordert. Viele defizitäre Kommunen hätten das Problem, dass das aktuelle Haushaltsrecht ihnen Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen häufig verwehre, kritisierte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Wefelscheid, am Donnerstag im Plenum. Die Landesregierung müsse die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) anweisen, kommunale Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen bei der Genehmigung des Haushalts «entsprechend ihrer Bedeutung» zu berücksichtigen. Weiterlesen

Versicherer: Anträge auf Elementarschutz nehmen zu

Berlin (dpa) – Bei den Gebäudeversicherern werden nach Branchenangaben deutlich mehr Policen mit Elementarschutz abgeschlossen. Von Juli bis September seien etwa 400 000 entsprechende Verträge geschlossen worden, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit. Üblich seien 50 000 bis 100 000 Anträge auf Elementarschutz. Mit einer solchen Police ist bislang etwa die Hälfte der Häuser auch bei Hochwasser- und Starkregenschäden abgesichert. Die gestiegene Nachfrage führt der Verband auf den Eindruck der Flutkatastrophe vom Juli zurück. Die Branche schlägt vor, Wohnhäuser künftig nur noch mit Elementarschutz zu versichern

USA und China arbeiten im Klimaschutz überraschend zusammen

Washington (dpa) – Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften und Verursacher von Treibhausgasemissionen, die USA und China, verstärken ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Erderwärmung.

«Wir können unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht zusammenarbeiten», sagte der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry am Mittwochabend auf der Weltklimakonferenz in Glasgow. Die USA und China hätten etliche Differenzen. «Aber beim Klima ist das der einzige Weg, diese Aufgabe zu bewältigen»  Weiterlesen

Endspurt bei der Weltklimakonferenz

COP26
Von Torsten Holtz und Larissa Schwedes, dpa

Glasgow (dpa) – Mehr Tempo beim Kohleausstieg, verschärfte Klimaschutzpläne bis Ende 2022 und kein Steuergeld mehr für Gas, Öl oder Kohle: Sieben Seiten Text mit so mancher knackigen Forderung sollen den notorischen Bremsern im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe endlich Beine machen.

Es ist der erste ausformulierte Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die nun nach knapp zwei Wochen auf die Zielgerade einbiegt. Veröffentlicht hat der britische Vorsitz das mit Spannung erwartete Dokument mit dem sperrigen Titel «1/CMA.3» um 5.51 Uhr, noch bevor über Schottland die Sonne aufging. Weiterlesen

Abschied vom Verbrennungsmotor – zieht Deutschland mit?

Glasgow (dpa) – In der heißen Phase der Weltklimakonferenz in Glasgow wollen zwei Dutzend Staaten mit einer konkreten Absage an den Verbrennungsmotor den Ton angeben.

24 Staaten, sechs große Auto-Hersteller sowie einige Städte und Investoren wollen sich auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennermotor festlegen, wie der britische Gastgeber des Klimagipfels am Mittwoch mitteilte. Detaillierte Infos zu den Unterzeichnern gab es vorab nicht.

Die beteiligten Regierungen wollen «darauf hinarbeiten, dass alle Verkäufe von neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis zum Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsfrei sind». Die Autokonzerne sollen demnach anstreben, spätestens 2035 in führenden Märkten nur noch emissionsfreie Autos und Vans zu verkaufen. Zu den beteiligten Unternehmen gehören der britischen Mitteilung zufolge Mercedes, Ford und General Motors. Weiterlesen

Jugend muss sich auf deutlich mehr Extremwetter einstellen

Glasgow (dpa) – Wegen des Klimawandels muss sich die heutige Jugend nach einer Studie darauf einstellen, bis zu siebenmal häufiger mit Extremwetter konfrontiert zu werden als die in den 60er Jahren geborene Generation.

Dies zeigt ein Bericht im Auftrag von PMNCH, einer globalen Allianz unter dem Dach der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Schutz von Frauen und Kindern. Er soll am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt werden. Demnach steigt auch das Risiko von Gesundheitsschäden, erzwungener Flucht aus der Heimat, unzureichender Ernährung und Arbeitslosigkeit. Weiterlesen

Klimaforscher melden drittwärmsten Oktober

Bologna (dpa) – Der vergangene Monat war weltweit gesehen der drittwärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1979. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus am Montag mit.

Die Forscher des von der EU-Kommission koordinierten Programms gaben an, dass seit Beginn der Aufzeichnungen nur die Oktober 2015 und 2019 wärmer waren – und das nur «geringfügig», wie es hieß. Weltweit waren die Temperaturen 0,42 Grad wärmer als der Referenzdurchschnitt von 1991 bis 2020. Weiterlesen

Flächendeckende Stromabschaltungen in Südafrika

Johannesburg (dpa) – Südafrika geht in weiten Teilen der Strom aus. Nur wenige Tage nach der Ankündigung eines deutschen Investitionspakets zur Unterstützung des südafrikanischen Ausstiegs aus der Kohleverstromung ächzt der Kap-Staat unter flächendeckenden Stromabschaltungen.

Zur Verhinderung eines landesweiten Blackouts hatte der staatliche Energieversorger Eskom am Sonntag angekündigt, über die gesamte Woche ganze Regionen stundenweise vom Netz nehmen zu müssen. Er begründete das mit einer Überlastung des Netzes. Insgesamt fehlten durch Ausfälle 17.437 Megawatt (MW) Leistung – hinzu komme der Ausfall von 4361 MW durch geplante Wartungsarbeiten. Zudem gebe es für die Ersatz-Dieselgeneratoren zu wenig Kraftstoff. Weiterlesen

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