Brüsseler Pläne zu Atom- und Gaskraft sorgen für Empörung

Brüssel/Berlin (dpa) – Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen hat mit Plänen zur indirekten Förderung moderner Atom- und Gaskraftwerke für Entsetzen bei Umweltschützern und Kernkraftgegnern gesorgt.

Organisationen wie Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe warfen der Brüsseler Behörde am Wochenende vor, ein vollkommen falsches Signal zu setzen und ihre eigenen Klimaziele zu untergraben.

In Deutschland gab es angesichts des beschlossenen Atomausstiegs und der Abschaltung von drei Kernkraftwerken am Silvesterabend vor allem wegen der Kommissionspläne für ein grünes Label für bestimmte Investitionen in neue Akw und Laufzeitverlängerung Aufregung. Die «Hochrisikotechnologie» Atomenergie als nachhaltig zu etikettieren, sei falsch, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Der Atommüll werde die EU über Jahrhunderte belasten. Weiterlesen

Brüssel will Gas- und Atomkraft unter Auflagen als grün einstufen

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission will Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich einstufen. Das geht aus einem Entwurf für einen Rechtsakt der Brüsseler Behörde hervor, der am Neujahrstag kurz nach dem Versand an die EU-Mitgliedstaaten öffentlich wurde.

Investitionen in neue Akw sollen demnach dann als grün klassifiziert werden können, wenn die Anlagen neusten technischen Standards entsprechen und wenn ein konkreter Plan für den Betrieb einer Entsorgungsanlage für hoch radioaktive Abfälle ab spätestens 2050 vorgelegt wird. Zudem ist als eine weitere Bedingung vorgesehen, dass die neuen kerntechnischen Anlagen bis 2045 eine Baugenehmigung erhalten, wie aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Text hervorgeht. Weiterlesen

Boom bei der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos

Berlin (dpa) – Bei der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos hat es in diesem Jahr einen Boom gegeben. Die Zahl der Anträge stieg um mehr als das Doppelte auf einen Rekord von mehr als 585.000, wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Ausgezahlt wurden mehr als 3 Milliarden Euro an Fördermitteln für die Elektromobilität. Dies sei das 4,7-Fache der ausgezahlten Summe im vergangenen Jahr. Weiterlesen

Neue Ministerin Eder: Energiewende mit Naturschutz versöhnen

Mainz (dpa/lrs) – Die neue Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder will in dem seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen Naturschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energie vermitteln. «Es ist mir sehr wichtig, dass wir miteinander in einen Dialog treten», sagte die Grünen-Politikerin nach dem Auftaktgespräch in einem neu gestarteten moderierten Prozess mit Vertretern von Naturschutzverbänden und Akteuren der Energiewende. In Rheinland-Pfalz habe seit 2011 der Ausbau der Windkraft im Vordergrund gestanden – dies habe immer wieder zu Konflikten geführt, etwa mit Vogelschützern. Weiterlesen

Kommunen wünschen sich bei E-Bussen bessere Industriepolitik

Mainz (dpa/lrs) – Für mehr Klimaschutz im ÖPNV wünschen sich die Kommunen in Rheinland-Pfalz eine bessere Industriepolitik. Zur Verfügbarkeit von Elektrobussen sagt der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD): «Hier gibt es einen Mangel an industrieller Kapazität, aber auch einen Mangel an Industriepolitik» Teil der staatlichen Lenkungsaufgaben sei es, «dass Unternehmen vermittelt wird, dass wir bestimmte Produkte in einem bestimmten Zeitraum brauchen», sagt Ebling, der auch Vorsitzender des Städtetags Rheinland-Pfaltz ist. «Wir sind gefesselte Treiber, wir wollen mehr machen» Weiterlesen

Weitere Flächen für Offshore-Windenergie vorgeschlagen

Hamburg (dpa) – Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) treibt die planungsrechtlichen Grundlagen für neue Windkraftanlagen auf See voran.

Am Montag leitete das BSH das Verfahren zur Fortschreibung des Flächenentwicklungsplans ein, der unter anderem Flächen und Netzanbindungen für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie festlegt. Das teilte die zentrale maritime Bundesbehörde in Hamburg mit.

«Konkret schlägt das BSH zusätzliche Flächen für den weiteren Ausbau der Offshore-Windkraft in der Nordsee mit einer Leistung von 3 Gigawatt vor», teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Damit könnten knapp drei Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem «kräftigen Schub» für den benötigten Zubau. Die neue Bundesregierung hat sich vorgenommen, dass die Stromversorgung in Deutschland bis 2030 aus erneuerbaren Energien stammt. Weiterlesen

Auch 2021 wird wohl zu den heißesten Jahren gehören

Keine Trendwende
Von Christina Horsten, dpa

New York (dpa) – Ob Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Überflutungen, Tornados oder Rekordregenfälle – an vielen Orten der Welt haben extreme Wetter-Ereignisse 2021 verdeutlicht, wie sehr die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt zu spüren sind.

Experten sind sich sicher: Auch 2021 wird wieder zu den heißesten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen zählen, eine Trendwende zeichnet sich nicht ab.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent werde 2021 unter den zehn wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen landen, hieß es Anfang Dezember von der US-Klimabehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Aller Voraussicht nach werde es wohl das sechstheißeste Jahr. Die zehn heißesten Jahre bisher wurden alle in den vergangenen zwei Jahrzehnten gemessen: 2016, 2020, 2019, 2015, 2017, 2018, 2014, 2010, 2013, 2005. Weiterlesen

Experten: Weiße Weihnacht wegen Klimawandels immer seltener

Feiertage
Von Eva Krafczyk, dpa 

Offenbach (dpa) – Der Klimawandel schmälert in vielen Regionen Deutschlands die Aussicht auf Weiße Weihnachten.

Ein Vergleich der Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 zeigt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dass die Chancen darauf – mit einer Schneedecke an allen drei Tagen (24. bis 26. Dezember) – im Mittel in Deutschland um 13 Prozent und regional sogar um bis zu 44 Prozent zurückgingen.

Besonders betroffen ist den Angaben zufolge ausgerechnet der Süden Deutschlands, wo noch vor wenigen Jahrzehnten fast jedes zweite Jahr an Weihnachten Schnee lag. «Das ist nicht überraschend. Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen vertreibt die romantischen Weißen Weihnachten Schritt für Schritt aus Deutschland», kommentierte DWD-Sprecher Uwe Kirsche die Daten. Weiterlesen

Klimaschutz: Ampel-Pläne für Gebäude stoßen auf Skepsis

Bauen
Von Fatima Abbas und Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – Er ist ein Problemkind, für das es auch in den kommenden Jahren keine einfachen Lösungen gibt: der Gebäudesektor. Eine Klima-Dauerbaustelle, die laut Umweltbundesamt für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist.

In diesem Jahr war er noch einmal besonders im Fokus: Deutschland hatte gute Neuigkeiten zu verkünden, die Treibhausgase waren 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 70 Millionen Tonnen zurückgegangen. Weiterlesen

Klima-Ranking: 14 deutsche Firmen besonders weit oben

London (dpa) – In einem weltweiten Klimaschutz-Ranking unter 12.000 Unternehmen haben 14 deutsche Firmen besonders gut abgeschnitten. In der Spitzengruppe waren unter anderem die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom sowie der Softwarekonzern SAP.

Für das am Dienstag veröffentlichte Ranking hat das Carbon Disclosure Project (CDP), eine Organisation mit Sitz in London, die Klimaschutzpläne und -aktivitäten von 12.000 Unternehmen weltweit, darunter 500 in Deutschland, nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft.

Nur 272 aller untersuchten Unternehmen erhielten demnach mindestens in einer der geprüften Kategorien – Klimaschutz sowie Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit – die Bestnote A. Das sind dem CDP zufolge lediglich zwei Prozent der Unternehmen, zu denen neben den genannten auch Bayer, Eon, Thyssenkrupp und Bosch gehörten. 58 Prozent der geprüften Unternehmen wurden hingegen mit den schlechtesten Noten – also C oder D – bewertet. Weiterlesen

Kein großes Demokratie-Vertrauen im Kampf gegen Pandemien

Weimar (dpa) – Weniger als die Hälfte der Bürger in Deutschland hält die Demokratie als Staatsform für gut geeignet, um Pandemien erfolgreich zu bekämpfen.

In einer Umfrage antworteten 44 Prozent, Demokratie sei dafür «sehr gut» oder «eher gut» geeignet, teilte die Deutsche Nationalstiftung am Donnerstag in Weimar mit. 40 Prozent wiederum halten die Staatsform für «eher schlecht» oder «sehr schlecht» geeignet, die Herausforderungen einer Pandemie zu meistern, 15 Prozent können sich nicht entscheiden. Weiterlesen

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