G20-Gruppe verspricht Klimaschutz und streitet über Ziele

Rom (dpa) – Die großen Industrienationen (G20) wollen auf ihrem Gipfel am Wochenende in Rom neue Versprechen im Klimaschutz abgeben, sind aber noch uneins über konkrete Ziele.

In einem Entwurf des Abschlusskommuniqués, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wird zu «sofortigem Handeln» aufgerufen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Strittig ist aber, ob sich die G20 auch zu einem gemeinsamen Ziel für Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen oder Kohlendioxid-Neutralität bis 2050 bekennen wird. Klimaschützer zeigten sich enttäuscht von dem Textentwurf: Dieser bleibe zu vage. Weiterlesen

Große Lücke: Klima-Versprechen laut UN nicht ausreichend

New York/Nairobi (dpa) – Die Anstrengungen der Staatengemeinde reichen nach UN-Angaben bei Weitem nicht für die Erfüllung der Pariser Klimaziele aus.

In einem am Dienstag vorgestellten Bericht wenige Tage vor der Klimakonferenz in Glasgow sehen die Vereinten Nationen eine große Lücke zwischen nationalen Ankündigungen und den nötigen Handlungen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die neuesten Klima-Versprechen der Länder würden den Berechnungen zufolge nur zu einer zusätzlichen Reduzierung der Treibhausgase um 7,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Für das 1,5-Grad-Ziel würden allerdings 55 Prozent benötigt, für eine Begrenzung auf 2 Grad noch immer 30 Prozent. Die Zahlen gehen zurück auf die Aktualisierung der nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung des Klimawandels, die 120 Länder laut UN bis zum 30. September aktualisiert hatten. Weiterlesen

Abschmelzen eines Gletschers lässt Meeresspiegel steigen

Seattle (dpa) – In den kommenden 200 Jahren könnte allein der Pine-Island-Gletscher in der Antarktis gut fünf Zentimeter zur Erhöhung des weltweiten Meeresspiegels beitragen.

Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten es womöglich bereits zwei Zentimeter sein, wie amerikanische Forschende im Fachjournal «Science Advances» berichten. Das Abschmelzen des Gletschers mache derzeit etwa 40 Prozent des Eisverlustes in der Westantarktis aus, die besonders stark vom Abschmelzen des antarktischen Eises betroffen sei, erläutert das Team um Ian Joughin von der University of Washington in Seattle. Weiterlesen

UN-Weltwetterorganisation: Rekordwert bei Treibhausgas

Genf (dpa) – Das Wirtschaftsleben stand im ersten Corona-Jahr zwar vielerorts wochenlang still, aber den Trend immer dramatischerer Klimaveränderungen hat das nicht aufgehalten.

Die Konzentration des wichtigsten Treibhausgases in der Atmosphäre, Kohlendioxid (CO2), erreichte 2020 einen Rekordwert, wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Montag in Genf berichtete. Und nicht nur das: Der Anstieg war demnach stärker als im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2020.  Weiterlesen

Bürgerinitiativen fordern Verlängerung der Atomkraft in Deutschland

Berlin (dpa) – Windkraft-kritische Bürgerinitiativen haben der Politik einen Irrweg in der Klima- und Energiepolitik vorgeworfen und angesichts hoher Energiekosten eine Verlängerung der Atomkraft gefordert. In einem am Dienstag in Berlin vorgelegten Papier sprechen sie sich für ein «Kernkraftwerk-Moratorium» aus. Die Regelungen des Atomgesetzes zur Stilllegung von Kernkraftwerken müssten für die verbliebenen sechs Kernkraftwerke aufgehoben werden. Das Gesetz dürfe erst wieder in Kraft treten, wenn die wegfallende Strommenge durch Ersatzneubauten von Erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken ersetzt worden sei, heißt es in einem Papier der Initiativen EnergieVernunft und Vernunftkraft. Weiterlesen

BBC: Dokumente belegen Lobby-Versuche bei UN-Klimareport

London (dpa) – Mehrere Länder haben einem Bericht der BBC zufolge versucht, die Notwendigkeit einer raschen Abwendung von fossilen Energieträgern in einem UN-Report zum Klimawandel herunterzuspielen.

Das geht aus Dokumenten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hervor, zu denen eine Investigativ-Plattform im Auftrag von Greenpeace Zugang erhielt und sie mit der BBC teilte. Demnach solle sich unter anderem Saudi-Arabien und Australien dafür eingesetzt haben, dass in dem Bericht Forderungen nach einem raschen Ende für fossile Brennstoffe abgeschwächt oder ganz gestrichen werden. Weiterlesen

Industrie fordert mehr Tempo bei Klimaschutz

Umweltpolitik
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie mit Millionen von Beschäftigten hat die nächste Bundesregierung zu schnellen grundlegenden Weichenstellungen im Klimaschutz aufgefordert.

Sonst würden Klimaziele 2030 verfehlt, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm in Berlin. «Uns läuft die Zeit davon» Der Umbau zur Klimaneutralität bis 2045 sei eine gesamtgesellschaftliche «Mammutaufgabe» historischen Ausmaßes und erfordere schon bis zum Jahr 2030 Mehrinvestitionen von 860 Milliarden Euro.

«Das klimaneutrale Industrieland gibt es nicht zum Nulltarif», sagte Russwurm – weder für Unternehmen noch für private Haushalte. Für Investitionen bräuchten Firmen aber Sicherheit, dass sich diese lohnten. Genau das sei aber derzeit nicht der Fall, machte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) deutlich – und warnte: «Die aktuelle Planlosigkeit und Unsicherheit der deutschen Klimapolitik drohen zur Gefahr für unseren Standort zu werden, vom Auseinanderdriften der Gesellschaft bis zu einer dauerhaften Schwächung der Industrie» Weiterlesen

Umweltorganisationen fordern Aus für Kurzstreckenflüge

Berlin (dpa) – Mehrere Umweltschutzorganisationen fordern ein sofortiges Aus für alle innerdeutschen Kurzstreckenflüge bis zu einer Entfernung von 600 Kilometern.

So könnten jährlich mehr als eine Million Tonnen Kohlenstoffdioxid gespart und das Klima stärker geschützt werden, argumentieren die Organisationen in einem veröffentlichten Forderungspapier, das sich explizit an die Ampel-Verhandlungspartner SPD, Grüne und FDP richtet.

«Die Hälfte aller innerdeutschen Flüge kann bereits jetzt durch eine Bahnfahrt von maximal vier Stunden ersetzt und dadurch jährlich 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden», sagte Werner Reh vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Auch die Umweltorganisation Robin Wood, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) und regionale Organisationen sind an dem Papier beteiligt. Weiterlesen

E-Mobilität muss deutlich an Fahrt gewinnen

Regierungskommission
Von Thomas Kaufner, dpa 

Hamburg (dpa) – Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs muss aus Sicht einer Regierungskommission in den kommenden Jahren deutlich an Fahrt gewinnen.

«Trotz erheblicher technischer Fortschritte konnte der Verkehrssektor in den letzten Jahren die CO2-Emissionen nicht reduzieren», heißt es im Abschlussbericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), der am Mittwoch vorgelegt wurde. Das Verkehrsaufkommen wachse besonders im Güterverkehr. Gleichzeitig würden Klimaziele verschärft. Weiterlesen

Dürre in Wäldern: Besitzer sehen hohen Investitionsbedarf

Bad Kreuznach (dpa/lrs) – Der Waldbesitzerverband in Rheinland-Pfalz sieht einen erheblichen Investitionsbedarf zur Wiederaufforstung beschädigter Wälder. In Folge von Dürren und anschließendem Schädlingsbefall sei es für die Forstbetriebe zu enormen Vorratsverlusten und Schäden gekommen, teilte der Verband am Montag mit. «Die extremen Wetter der letzten Jahre als Folge des Klimawandels stellen eine Zäsur in der Waldentwicklung dar», sagte der Vorsitzende Christian Keimer. Es fehle an Geld für die Wiederbewaldung und Pflege der Wälder. Weiterlesen

Aktionstag Fridays for Future auch in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollen Aktivistinnen und Aktivisten an diesem Freitag deutschlandweit auf die Straße gehen und Druck für eine klimafreundlichere Politik machen. In Rheinland-Pfalz sind beispielsweise Aktionen in Koblenz (12.05 Uhr) und in Mainz (14.00 Uhr) geplant. Die Demonstration in der Landeshauptstand ist laut Polizei für 1000 Teilnehmer angemeldet.

 

 

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