Medien: Trierer Bischof hält an Kommissionssprecher fest

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält an dem Sprecher der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum fest. «Ich vertraue ihm voll und ganz», sagte Ackermann am Donnerstag in einem Interview mit der «Rhein-Zeitung» über den Sprecher der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Tier, dem früheren rheinland-pfälzischen Justizminister Gerhard Robbers. An Robbers Aufklärungswille sei nicht zu zweifeln: «Ich sehe keinen Anlass, dass er zurücktritt.»

Unter anderem die Opferorganisation Missbit hatte Robbers den Rücktritt vom Sprecheramt nahegelegt. Dieser war im Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall in die Kritik geraten, über den die «Rhein-Zeitung» vergangene Woche berichtet hatte. Ein 2022 im Saarland verstorbener Priester des Bistums Trier soll jahrzehntelang Minderjährige missbraucht und die Opfer fotografiert und gefilmt haben. Mehrere hundert Aufnahmen habe sein Neffe nach dem Tod des Geistlichen in dessen Wohnung entdeckt.

In einem persönlichen Gespräch soll Robbers der Zeitung zufolge dem Neffen geraten haben, umfängliches belastendes Fotomaterial «zu verbrennen». Robbers stritt das in einer Erklärung ab und sprach von einem Missverständnis. Der Neffe forderte daraufhin, dass Robbers den Mitschnitt des Gesprächs offen lege.

Das scheint laut «Rhein-Zeitung» aber nicht so einfach zu sein: Einer internen Mitteilung von Robbers zufolge sei die Tonqualität so schlecht, dass ausgerechnet eine zweifelsfreie Abschrift der strittigen Stelle nicht möglich sei.

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