Baerbock: Deutschland und Nigeria zusammen gegen Klimawandel

Abuja (dpa) – Deutschland und Nigeria wollen ihre Zusammenarbeit gegen den Klima- und für den Energiewandel weiter verstärken. Beide Länder wollten bei der Bewältigung der «größten gemeinsamen globalen Herausforderung, der größten Sicherheitsgefahr für uns alle auf dieser Welt, der Klimakrise» zusammenarbeiten, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach einem Treffen mit ihrem nigerianischen Kollegen Geoffrey Onyeama in der Hauptstadt Abuja. Die Klimakrise müsse mit aller Kraft eingedämmt werden. Afrika und gerade Nigeria hätten ein großes Potenzial für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff.

Derzeit sei Nigeria, das der größte Ölproduzent auf dem afrikanischen Kontinent ist, noch einer der größten Emittenten des Klimagases CO2 und Exporteur fossiler Brennstoffe Afrikas, sagte Baerbock. Umso wichtiger seien die Pläne der Regierung in Abuja für eine Energiewende, mit der das Land bis 2060 klimaneutral werden solle. «Diesen Weg gemeinsam zu gehen im Rahmen von Energiepartnerschaften im Sinne nicht nur des Klimaschutzes, sondern auch der Entwicklung der Wirtschaft vor Ort, ist für uns gemeinsam wichtig.» Weiterlesen

Russischer Minister: 100.000 IT-Spezialisten ausgereist

Moskau (dpa) – Rund 100.000 russische IT-Spezialisten haben nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Behördenangaben ihre Heimat verlassen. «Tatsächlich sind, wenn wir beide Ausreisewellen betrachten, bis zu zehn Prozent der Mitarbeiter von IT-Unternehmen aus dem Land ausgereist und nicht wiedergekommen», sagte Digitalisierungsminister Maxut Schadajew am Dienstag in Moskau bei einer Anhörung vor dem Parlament.

Allerdings seien 80 Prozent von ihnen weiterhin bei russischen Unternehmen beschäftigt. Schadajew sprach sich deshalb dagegen aus, diesen Russen die Arbeit aus dem Home-Office zu verbieten. Weiterlesen

Darts-Hoffnung ohne Schweißgerät: Clemens unter Druck

London (dpa) – Gabriel Clemens kann sich selbst nicht erklären, warum sich die großen Erfolge bei deutschen Darts-Profis nicht einstellen wollen. «Das kann ja noch passieren. Wir spielen ja Woche für Woche, um solche Sachen zu erreichen. Warum es nicht geklappt hat, keine Ahnung. Das kann ich auch nicht beurteilen», sagte der 39 Jahre alte Saarländer, der in der Darts-Szene nur «The German Giant» genannt wird. MIt Gigant war im Jahr 2022 aber nicht viel, Clemens ist im Jahresranking gerade so unter den Top 32 zu finden. Weiterlesen

Nach Artenschutz-Abkommen: Umweltschützer fordern Umsetzung

Montreal/Berlin (dpa) – Nach der Verabschiedung eines Abkommens zur Artenvielfalt beim Weltnaturgipfel im kanadischen Montreal haben Umweltschützer weltweit dessen strenge und rasche Umsetzung angemahnt. «Wir fangen endlich an, Frieden mit der Natur zu schmieden», sagte UN-Generalsekretär António Guterres in New York. «Dieses Abkommen ist ein wichtiger Schritt für die entschlossene Diplomatie und ich rufe alle Länder auf, es einzulösen.»

Auch Vertreter von Nichtregierungsorganisationen forderten die rund 200 Teilnehmerstaaten des Gipfels dringend zur Umsetzung der in dem Abkommen vereinbarten Ziele auf. «Die Regierungen haben sich in Montreal auf die richtige Seite der Geschichte gestellt, aber die Geschichte wird über sie richten, wenn sie sich an die gemachten Versprechen nicht halten», sagte der Direktor des Verbands WWF International, Marco Lambertini. Weiterlesen

Frank Zappas Jazzrock-Alben zum 50. Jubiläum

Von Antje Raupach, dpa

Berlin (dpa) – Das Jahr 1971 ging für Frank Zappa nicht gut zu Ende: Erst brannte am 4. Dezember beim Auftritt mit seiner Band The Mothers of Invention der Konzertsaal im Casino von Montreux ab, bei dem ein Großteil seiner Soundanlage zerstört wurde. Und dann, nur wenige Tage später, am 10. Dezember, schubste ihn ein junger Mann in den Bühnengraben bei seinem Konzert im Londoner Rainbow Theatre. Der US-Musiker stürzte drei Meter in die Tiefe und verletzte sich so schwer, dass er neun Monate im Rollstuhl sitzen musste und bis zu seinem Tod 1993 an chronischen Rückenschmerzen litt.

Aber anstatt in Lethargie zu verfallen und sich im eigenen Elend zu suhlen, zog sich der als Bürgerschreck verschriene Anfang 30-Jährige in sein Haus im kalifornischen Laurel Canyon nahe Los Angeles zurück. Von dort aus steuerte er die Zusammenstellung einer 20-köpfigen Band und veranstaltete Aufnahme-Sessions, an deren Ende eine weitere Tournee und zwei Alben in einem Jahr (1972) herauskamen, die eine Zäsur im Werk Zappas markieren: «Waka/Jawaka» und «The Grand Wazoo».

Ein richtiger Zappa-Rausch

«Zappas neue Gruppe ist eine Sensation», schrieb ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur im September 1973 begeistert über den Auftritt Zappas in der Hamburger Musikhalle. «Komplizierte Linien, bei denen die Instrumente ungewöhnlich eingesetzt wurden, verdichteten sich zu rhythmischen Geflechten», hieß es weiter.

Und in der Tat versetzen die beiden Jazzrock-Alben, die zum 50. Jubiläum in einer großen Box mit vier CDs zu den Aufnahme-Sessions und einer Blu-ray-Audio-Disc mit den beiden besagten Alben mit neuen Dolby Atmos erscheinen, den Hörer in einen richtigen Zappa-Rausch: Blues-, Jazz-, Rock- und Big-Band-Anklänge verbinden sich zu komplexen und anregenden Sound-Blöcken, die es locker mit einer fordernden Attitüde eines Werkes des Kalibers «Bitches Brew» (1970) von Miles Davis aufnehmen können.

Die beiden Alben bilden eine Zäsur in Zappas Werk – und der Musikhistorie: «Frank Zappa verbindet in dieser Phase Elemente von Rock und Jazz mit Ideen der zeitgenössischen Musik zu einem zunehmend komplexen, eigenständigen Stil», sagte Prof. Udo Dahmen, künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg, der Deutschen Presse-Agentur.

Seitdem gilt er als Avantgardist

Zappa experimentiere unter anderem im Song «Big Swifty» mit ungeraden Metren. «Der Gesang wird im Wesentlichen auch wie ein Instrument behandelt», so Prof. Dahmen. «Er weist mit der Arbeit bereits auf spätere Schaffensphasen, in der zunehmend komplexe, ungewöhnliche instrumentale Besetzungen, Taktarten und entsprechende schnelle Wechsel von verschiedenen musikalischen Parts typisch werden, die durchaus humorig-zynische, zappa-eske Anspielungen enthalten.»

«Waka/Jawaka» und «The Grand Wazoo» brachten Zappa endgültig den Ruf des Dauer-Avantgardisten ein. Aber die Vorfälle im ausgehenden Jahr 1971 hatten noch eine andere weitreichende Folge für die Musikhistorie: Deep Purple waren zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Montreux, um Aufnahmen zu ihrem neuen Album «Machine Head» zu produzieren. Der Brand am Ufer des Genfersees inspirierte sie zu ihrem Welthit «Smoke on the Water» – und damit wurde in nur einer Nacht ein weiteres Kapitel Musikgeschichte geschrieben.

Das 4-CD + Blu-ray Audio Box-Set «Waka/Jawaka And The Grand Wazoo (50th Anniversary Suite)» erscheint am 16. Dezember bei Universal.

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Eder begrüßt weltweites Abkommen für Artenvielfalt

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hat das Ergebnis der Weltnaturkonferenz in Kanada als großen Erfolg begrüßt. Mit den 23 Zielen, die Natur bis zum Jahr 2030 auf einen Pfad der Erholung zu bringen, werde der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf der Erde geregelt, teilte das Ministerium am Montag in Mainz mit. Als wichtigste Maßnahme gilt das Vorhaben, 30 Prozent aller Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Weiterlesen

Putin kommt nach Belarus – Auch Lawrow und Schoigu in Minsk

Minsk (dpa) – Schon vor Präsident Wladimir Putin sind Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag zu Gesprächen ins verbündete Nachbarland Belarus geflogen. Putin wird am Nachmittag zu seinem ersten Besuch in der Hauptstadt Minsk seit drei Jahren erwartet.

Lawrow sprach dort nach seiner Ankunft mit seinem neuen Kollegen Sergej Alejnik über die Lage im Krieg gegen die Ukraine, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Es sei auch darum gegangen, wie Russland und Belarus sich gegen den politischen Druck durch Sanktionen anderer Länder wehren könnten. Weiterlesen

Weltnaturgipfel: Durchbruch für die Artenvielfalt?

Von Christina Horsten und Axel Hofmann, dpa

Montreal (dpa) – Rund zwei Wochen lang haben Vertreter von rund 200 Staaten auf dem Weltnaturgipfel im kanadischen Montreal um ein neues Abkommen für den Artenschutz gerungen. Lange sah es nicht so aus, als ob ein Kompromiss zustande kommt, doch dann wurde am Montag doch noch eine Abschlusserklärung verabschiedet.

Was wurde auf dem Gipfel beschlossen?

Die Abschlusserklärung ist eigentlich ein Paket aus mehreren Dokumenten, die insgesamt 4 Vorsätze und 23 Zielsetzungen umfassen. Unter anderem sollen bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. Außerdem soll mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgegeben werden. Dafür sollen beispielsweise reichere Länder ärmeren Ländern bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich zukommen lassen. Die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide soll bis 2030 halbiert und umweltschädliche Subventionen abgebaut werden.

Was bedeutet das 30-Prozent-bis-2030-Ziel?

Es soll «sichergestellt und ermöglicht» werden, so heißt es im Text der Erklärung, dass bis 2030 auf der Erde mindestens 30 Prozent der Landflächen, der Binnengewässer und der Küsten- und Meeresflächen «wirkungsvoll konserviert» werden. Das soll wo möglich auch in Zusammenarbeit mit indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften passieren. Die «30 bis 30»-Zielsetzung galt schon im Vorfeld als herausragend wichtig, ihre Verabschiedung feiern Umweltschützer als großen Erfolg. «Ein Biodiversitäts-Ziel von diesem Ausmaß gab es noch nie», sagt Brian O’Donnell von der Organisation Campaign for Nature. Kritisiert wird allerdings, dass im Text zu wenig spezifiert sei, was «wirkungsvoll konserviert» eigentlich genau bedeute.

Was bedeutet die Vereinbarung für Deutschland?

In der Bundesrepublik ist das 30-Prozent-Ziel nach Angaben des Umweltministeriums schon erreicht. In Deutschland seien 45 Prozent der Meeresflächen geschützt. An Land liege die Quote – wenn man Landschaftsschutzgebiete einbezieht – ebenfalls deutlich über 30 Prozent, erläuterte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Es gebe aber auch «Hausaufgaben» für die Bundesregierung – etwa beim Abbau schädlicher Subventionen.

Warum haben die Verhandlungen so lange gedauert?

Meinungsverschiedenheiten gab es an allen Ecken und Enden. Einige Länder wollten die Formulierungen gerne vage halten, andere wünschten sich klare, messbare Ziele. Vor allem aber gab es Differenzen bei der Finanzierung. Viele ärmere Länder forderten deutlich mehr finanzielle Unterstützung von reicheren Ländern. Aus Protest hatte eine Gruppe von Entwicklungs- und Schwellenländern, angeführt von Brasilien, die Verhandlungen sogar zeitweise verlassen. Letztendlich wurde nach einem Verhandlungsmarathon im Kongresszentrum im winterlich verschneiten Montreal zum Schluss ein Kompromiss gefunden – aber nach dessen Verabschiedung um 3.30 Uhr Ortszeit am Montagmorgen drückte der Vertreter der Demokratischen Republik Kongo noch einmal sein Unbehagen über die Finanzierung aus.

Ist die Erklärung jetzt der Durchbruch?

Es ist ein Erfolg, dass es überhaupt zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung gekommen ist – da sind sich Teilnehmer, Experten und Beobachter einig. Aber während die chinesische Gipfelpräsidentschaft von einem «historischen Moment» sprach und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) von einem «guten Tag für den weltweiten Natur- und Umweltschutz», sahen andere das deutlich kritischer. «Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu», warnte beispielsweise der Präsident des Naturschutzbundes Nabu, Jörg-Andreas Krüger. «Doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas.»

Auf was kommt es jetzt an?

Einig sind sich alle, dass das Abkommen erst der Anfang ist. Jetzt geht es an die Umsetzung – und die dürfte deutlich schwieriger werden. Das Dokument ist rechtlich nicht bindend und viele Zielsetzungen darin sind recht vage gehalten. Jeder Teilnehmerstaat muss nun schauen, wie er die Ziele konkret für sich umsetzt. Das sei das wirklich Wichtige, hatte die Chefin der UN-Biodiversitätskonvention, Elizabeth Maruma Mrema, schon im Vorfeld angemahnt. Ansonsten sei die Abschlusserklärung nicht mehr als «ein schönes Dokument, mit dem wir unsere Regale schmücken können».

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Ukrainekrieg löst große Spendenwelle aus

Freiburg (dpa) – Der Ukrainekrieg hat bei der katholischen Hilfsorganisation Caritas International ein beispielloses Spendenaufkommen für eine einzelne Krise ausgelöst. Für die Nothilfe in dem Land seien bisher rund 71 Millionen Euro zusammengekommen, berichtete das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Das sei mehr als für die Hilfe nach der Tsunamikatastrophe in Südasien 2004 gespendet wurde.

Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Die Caritas kümmert sich dort unter anderem um das Verteilen von Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Weiterlesen

Weltnaturgipfel einigt sich auf Abschlusserklärung

Montreal (dpa) – Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Teilnehmer des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal am Montag auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Darin stellen sich die rund 200 Staaten unter anderem das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Außerdem wollen sie mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben.

Nach der Verabschiedung brach bei der Plenarsitzung im Kongresszentrum in Montreal, die zuvor immer wieder zeitlich nach hinten verschoben worden war, lauter Jubel aus. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hatten bis zuletzt gehofft, dass bei dem Treffen noch ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz verabschiedet werden kann. Weiterlesen

Weltnaturgipfel endet – mit Chance auf Abschlussdokument

Montreal (dpa) – Kurz vor Ende des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal sind die Chancen auf die Verabschiedung einer gemeinsamen Abschlusserklärung für den Artenschutz gestiegen. Nachdem die chinesische Präsidentschaft einen ersten Entwurf für eine solche Erklärung vorgelegt hatte, stand noch für den späten Abend (Ortszeit) eine Plenarsitzung mit dem Ziel der Verabschiedung des Papiers auf dem Programm, die allerdings zeitlich immer weiter nach hinten verschoben wurde. Hinter den Kulissen wurde weiter verhandelt.

Beobachter hielten auch eine Verabschiedung der Erklärung am Montag, dem offiziell letzten Gipfeltag, für möglich. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hofften weiter auf ein richtungsweisendes globales Abkommen – ähnlich dem Pariser Klimaschutz-Abkommen. Weiterlesen

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