«Handtuchkriege» am Hotel-Pool: Klischee und Wirklichkeit

Tourismus
Von Christiane Oelrich, dpa

Genf (dpa) – Wer kennt nicht die Geschichten von frühmorgens am Hotelpool: Sobald die Anlage öffnet, stürzen Dutzende Urlauberinnen und Urlauber los und besetzen mit Handtüchern Sonnenliegen.

Bloß erstmal die besten Plätze sichern, dann gemütlich frühstücken oder gar nochmal ins Bett. Hauptsache, das Territorium ist abgesteckt, auch wenn man erst Stunden später zum Sonnenbaden kommt. «Handtuchkrieg» heißt das. Das Phänomen ist zwar uralt, aber in diesem Jahr könnte es besonders viel Ärger auslösen. Weiterlesen

Steigende Gaspreise: Krematorien planen geänderte Abläufe

Dachsenhausen (dpa) – Wegen sprunghaft steigender Gaspreise erwägen einige Krematorien in Deutschland eine Umstellung ihrer Abläufe. Laut der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen könnten sich Einäscherungen für Angehörige von Verstorbenen insgesamt dennoch verteuern. Demnach planten einige Krematorien den Umstieg auf Elektroanlagen, andere auf Flüssiggas. In Augsburg wird erwogen, mit städtischer Sondergenehmigung die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttemperatur für Feuerbestattungen um 100 auf 750 Grad zu drosseln. Weiterlesen

Bill Gates will praktisch «gesamtes Vermögen» an Stiftung geben

Berlin (dpa) – Microsoft-Gründer Bill Gates möchte umgehend rund 20 Milliarden US-Dollar an seine Stiftung übertragen.

«Ich habe vor, praktisch mein gesamtes Vermögen an die Stiftung zu geben. Ich werde auf der Liste der reichsten Menschen der Welt nach unten rutschen und schließlich ganz verschwinden», schrieb der 66-Jährige auf Twitter.

In seinem Blog erklärte Gates, dass mit den 20 Milliarden Dollar das Budget der Gates-Stiftung auf 9 Milliarden US-Dollar pro Jahr erhöht werden soll. Die Stiftung hatte er mit seiner Ex-Frau Melinda gegründet. «Dass ich dieses Geld gebe, betrachte ich keineswegs als Opfer», schrieb Gates. Die Summe solle noch in diesem Monat übertragen werden.

Bill Gates, der 1975 zusammen mit Paul Allen den späteren IT-Riesen Microsoft gegründet hatte, gilt als einer der reichsten Menschen der Welt. Dem Magazin «Forbes» zufolge soll das Vermögen des 65-Jährigen mehr als 102 Milliarden US-Dollar betragen (was derzeit rund 100 Milliarden Euro entspräche). Damit steht er auf Platz fünf der globalen Superreichen-Liste. Diese führte er über viele Jahre an.

Weiterlesen

EU-Kommission verklagt Ungarn vor EuGH

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission verklagt Ungarn wegen mutmaßlicher Verstöße gegen EU-Recht gleich zwei Mal vor dem Europäischen Gerichtshof.

Dabei geht es zum einen um ein Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität, wie die Behörde am Freitag in Brüssel mitteilte. Der andere Fall betrifft das Vorgehen der ungarischen Behörden gegen den unabhängigen Radiosender Klubradio.

Das Homosexuellen-Gesetz hatte Orban schon im vergangenen Jahr heftigen Gegenwind in der EU beschert. «Dieses ungarische Gesetz ist eine Schande», sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen damals. Der niederländische Regierungschef Mark Rutte machte deutlich, dass er für Ungarn keinen Platz mehr in der EU sieht, wenn die Regierung in Budapest so weitermacht.

Die EU-Kommission ist jedoch vielmehr der Ansicht, dass das Gesetz unter anderem Minderheiten auf Grundlage ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität diskriminiert sowie gegen Grundrechte und EU-Werte verstößt. Deshalb leitete die Behörde vor genau einem Jahr ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn ein. Budapest räumte die Bedenken derweil jedoch nicht aus.

Klubradio sendet nur noch über das Internet

Gleiches gilt für das Vorgehen gegen das Klubradio, den wohl letzten professionellen unabhängigen Radiosender des Landes. Der Sender musste im Februar 2021 den UKW-Sendebetrieb einstellen, weil die regierungsabhängige Medienbehörde die Sendelizenz nicht verlängert hatte. Seit dem Amtsantritt des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Orban 2010 war der private Sender regelmäßig Repressionen seitens der Medienbehörde ausgesetzt. Unter anderen durfte er vor dem Lizenz-Entzug nur noch im Großraum Budapest senden. Derzeit verbreitet das Klubradio sein Programm nur noch über das Internet – allerdings mit deutlich geringerer Reichweite.

Die EU-Kommission begründete die EuGH-Klage am Freitag damit, dass Ungarn die Regeln zur Verlängerung der Sendefrequenz in einer unangemessenen und diskriminierenden Weise angewendet habe.

Weiterlesen

178.000 Wohnungslose zum Jahresbeginn in Unterkünften

Wiesbaden (dpa) – In Deutschland waren Ende Januar dieses Jahres rund 178.000 wohnungslose Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften sowie vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeiten untergebracht.

Die deutliche Mehrheit davon waren mit 62 Prozent Männer, 37 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen waren Frauen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Für ein Prozent der Menschen sei das Geschlecht mit «unbekannt» angegeben worden. Die erstmals erstellte Statistik basiert demnach auf Meldungen von Kommunen und Einrichtungen.

Mit jeweils knapp 36.000 Menschen lebten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen Ende Januar die meisten Wohnungslosen in den Unterkünften, gefolgt von Berlin mit knapp 26.000 Personen. Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose gab es zum Stichtag 31. Januar 2022 in Sachsen-Anhalt (365 Personen), Mecklenburg-Vorpommern (405) und Bremen (790).

Durchschnittlich waren die Betroffenen zum Stichtag 32 Jahre alt. Mehr als ein Drittel von ihnen (37 Prozent) war jünger als 25 Jahre, und knapp 5 Prozent der Personen war 65 Jahre und älter.

Knapp 74.000 der untergebrachten Wohnungslosen waren alleinstehend, ein Drittel oder knapp 59.000 waren innerhalb eines gemeinsamen Haushalts als Familie beziehungsweise als Paar mit Kindern untergebracht. Rund 23.000 Personen oder 13 Prozent einschließlich der Kinder lebten während der Unterbringung in einem Alleinerziehenden-Haushalt. Drei Prozent der Betroffenen waren als Paare ohne Kinder untergebracht, für die übrigen zehn Prozent galt der Haushaltstyp «sonstiger Mehrpersonenhaushalt», oder der Haushaltstyp war unbekannt.

Ein knappes Drittel (31 Prozent) der Betroffenen hatte die deutsche Staatsangehörigkeit, 64 Prozent waren ausländische Staatsbürger. Bei knapp fünf Prozent der Personen lagen entweder keine Angaben zur Staatsangehörigkeit vor, diese war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose, wie die Statistiker erläuterten.

 

 

 

Weiterer leichter Rückgang bei Scheidungen 2021

Wiesbaden (dpa) – Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 142.800 Ehen geschieden worden. Das waren knapp 1100 Scheidungen weniger als im Jahr zuvor beziehungsweise ein Rückgang um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Demnach sank Zahl der Scheidungen seit 2012 jährlich – mit Ausnahme eines leichten Anstiegs im Jahr 2019. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen sind danach nicht erkennbar. Da einer Scheidung in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgeht, könnten sich solche Effekte auch erst langfristig zeigen, hieß es zu der Überlegung, ob etwa im Lockdown manche Ehe nicht überlebte.

Etwas mehr als die Hälfte der 2021 geschiedenen Ehepaare hatte den Angaben zufolge minderjährige Kinder. Insgesamt waren im vergangenen Jahr etwa 121.800 Kinder und Jugendliche von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Im Durchschnitt blickten die Paare auf 14 Jahre und sechs Monate Ehedauer zurück. Etwa 22.900 oder 16,1 Prozent aller geschiedenen Paare waren bereits mindestens im 25. Jahr verheiratet.

Weiterlesen

Studie zum Einfluss des Flughafens auf Wirtschaft und Leben

Dietzenbach (dpa) – Fast fünf Jahre lang haben Wissenschaftler erforscht, wie der Flughafen Frankfurt die Sozialstruktur und die Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet beeinflusst. Am Donnerstag (12.30 Uhr) werden die Ergebnisse in Dietzenbach im Kreis Offenbach vorgestellt. Die Studie soll zum einem Aufschluss geben über Zusammenhänge zwischen dem Flughafen sowie der Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitsplätzen in der Region. Zum anderen soll sie zeigen, welche Auswirkungen Fluglärm auf die Kommunen, deren Finanzen, die Zusammensetzung der Einwohner und das Wohnen hat.

Die Untersuchung ist Teil des Mediationsverfahrens, das Befürworter und Kritiker des Flughafenausbaus vor etlichen Jahren miteinander vereinbart hatten. Auftraggeber des sogenannten Sozialmonitorings ist das dem Land Hessen gehörende Umwelt- und Nachbarschaftshaus.

Weiterlesen

Bundestag beschließt großes Paket zu Ausbau des Ökostroms

Berlin (dpa) – Der Bundestag hat ein umfangreiches Gesetzespaket für einen schnelleren Ausbau des Ökostroms aus Wind und Sonne in Deutschland beschlossen.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sagte, das Paket sei das größte im Energiebereich der letzten Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte. Damit würden notwendige und dringend erforderliche Veränderungen umgesetzt.

Die Gesetzesvorhaben müssen noch den Bundesrat passieren. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Stromverbrauch soll bis 2030 auf mindestens 80 Prozent gesteigert werden, derzeit liegt er knapp unter 50 Prozent. Um das Ziel zu erreichen, sollen 2 Prozent der gesamten Bundesfläche für Windräder an Land ausgewiesen werden, das ist mehr als eine Verdoppelung. Weiterlesen

«Schreckliches Chaos» – Die Folgen des Abtreibungsurteils

Von Julia Naue, dpa

Washington (dpa) – Durcheinander, Unsicherheit und Angst. Das ist das Ergebnis der jüngsten Entscheidung des Obersten US-Gerichts zur Abtreibung. Vor rund zwei Wochen kippte der Supreme Court das Recht darauf, eine Schwangerschaft beenden zu können.

In rund der Hälfte der US-Bundesstaaten gelten seitdem weitgehende Einschränkungen bis hin zu Abtreibungsverboten – oder sie dürften bald in Kraft treten. In den USA gibt es nun einen Flickenteppich an Regelungen – und die Furcht, dass bald sogar Frauen im Gefängnis landen könnten.

Was ist bisher in den Bundesstaaten passiert?

Es gibt in den USA kein landesweites Gesetz, das Schwangerschaftsabbrüche erlaubt oder verbietet. Deshalb ist die aktuelle Entscheidung des Supreme Court so einschneidend. Abtreibungen waren vor dem neuen Urteil im ganzen Land mindestens bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt. Dies stellte unter anderem ein wegweisendes Urteil des Gerichts von 1973 sicher – bekannt als Roe v. Wade. Das ist nun gekippt worden. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen