Scholz: Habe nie gekifft

Magdeburg (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach eigener Aussage noch nie einen Joint geraucht. Er habe sich selbst dazu durchringen müssen, die geplante Legalisierung von Cannabis richtig zu finden – «weil ich erstens nie gekifft habe», sagte der SPD-Politiker bei einem Bürgerdialog in Magdeburg. Außerdem glaube er nicht, dass Drogenkonsum keine Konsequenzen für die Gesundheit habe. Es gebe Leute, «die sich das Hirn weggekifft haben und die schwere psychische Schäden davongetragen haben, weil sie es sehr übertrieben haben». Die allermeisten aber hätten einen «halbwegs gesitteten Umgang» mit Cannabis. Deshalb solle es nun auch legalisiert werden – «und es soll auch ziemlich schnell gehen».

 

 

Sexualstrafrecht in Spanien verschärft

Madrid (dpa) – In Spanien wird das Sexualstrafrecht verschärft.

Ein Gesetzentwurf der linken Regierung, wonach alle beteiligten Personen künftig sexuellen Handlungen ausdrücklich zustimmen müssen, wurde vom Parlament in Madrid endgültig gebilligt.

Gegen das sogenannte «Nur Ja heißt Ja»-Gesetz stimmten die Abgeordneten der konservativen Volkspartei (PP) und der rechtspopulistischen Vox. Ihr Hauptargument: Mit dem Vorhaben werde das Prinzip der Unschuldsvermutung gefährdet. Der Gesetzentwurf wurde im Mai erstmals vom Parlament gebilligt, der Senat schickte ihn aber mit einem kleinen Änderungsvorschlag zurück. Weiterlesen

Debatte um Karl May: Petition zum Umgang mit historischer Darstellung

Radebeul (dpa) – Rassismusvorwürfe gegen den Abenteuerautor Karl May(1842-1912) haben eine breite Debatte zum Umgang mit historischen Darstellungen anderer Kulturen ausgelöst. Die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung veröffentlichten einen offenen Brief unter dem Titel «Ist Winnetou erledigt?» und starteten eine Petition. Das Karl-May-Museum in Radebeul sprach am Donnerstag von einer «Winnetou-Cancellation».

Die Verfasser des offenen Briefes gingen auf das Argument ein, dass May «angeblich ein überholtes rassistisches Weltbild vertrete und den Genozid an der indigenen Bevölkerung Amerikas romantisiere oder verschweige». Als deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts sei May «unvermeidlich vom Habitus eines kolonialen Zeitalters geprägt», heißt es in dem Brief. Insbesondere in seinen frühen Texten seien damals gängige ethnische Stereotypen und eine eurozentrische Perspektive enthalten. «Diese kritisch herauszuarbeiten und auf ihre Quellen zurückzuführen, ist Aufgabe der Literatur- und Kulturwissenschaft.» Weiterlesen

Ein Drittel weniger: Kinos vermissen noch immer Zuschauer

Gesellschaft
Von Julia Kilian, dpa

Berlin (dpa) – Mit Beginn der Pandemie haben viele Leute um die Kinolandschaft gefürchtet. Monatelang blieben die Leinwände in Deutschland dunkel und die Menschen zuhause. Zweieinhalb Jahre später zeigt sich, dass Besucherinnen und Besucher ins Kino zurückgekehrt sind.

Aber die Geschäfte laufen noch immer nicht so wie vorher. Im ersten Halbjahr 2022 wurden rund 33,2 Millionen Tickets verkauft, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin am Donnerstag mitteilte.

Das ist zwar ein Vielfaches mehr als ein Jahr zuvor – damals hatten Filmtheater wegen des Coronavirus weitgehend geschlossen -, aber es sind noch immer etwa 20 Millionen Tickets weniger als vor der Krise. Die Ticketverkäufe liegen laut Statistik etwa 38 Prozent unter denen des ersten Halbjahrs 2019, auch der Umsatz ist mit 305,7 Millionen Euro noch immer etwa ein Drittel niedriger. Weiterlesen

«Winnetou» und die Debatte um kulturelle Aneignung

Gesellschaft
Von Andrea Sosa, Denis Düttmann und Sebastian Schlenker, dpa

Ravensburg/Mexiko-Stadt (dpa) – «Der junge Häuptling Winnetou» sorgt dieser Tage für ordentlich Aufsehen und erhitzte Gemüter – vor allem in den Sozialen Medien.

Der Grund: Die Firma Ravensburger hatte entschieden, mehrere Kinderbücher wegen Rassismus-Vorwürfen aus dem Verkauf zu nehmen. Hunderte Instagram-Nutzer äußerten daraufhin ihr Unverständnis und bezichtigten die Firma der Zensur oder des Einknickens. Daneben gab es auch Unterstützung für die Entscheidung. Weiterlesen

Ravensburger nimmt Winnetou-Bücher aus Verkauf – neue Kritik

Ravensburg (dpa) – Auch nach der Entscheidung, mehrere Kinderbücher wegen Rassismus-Vorwürfen aus dem Verkauf zu nehmen, sieht sich die Firma Ravensburger großer Kritik ausgesetzt. Hunderte Nutzer der Social-Media-Plattform Instagram äußerten ihr Unverständnis über die Entscheidung und bezichtigten die Firma etwa der Zensur oder des Einknickens vor Kritik. Daneben gab es auch Unterstützung für die Entscheidung.

Die vor allem für ihre Spiele und Puzzle bekannte Firma aus Ravensburg hatte Mitte August angekündigt, die Auslieferung der beiden Bücher «Der junge Häuptling Winnetou» zum gleichnamigen Film zu stoppen und aus dem Programm zu nehmen. In einem Instagram-Post begründete die Firma dies mit dem Feedback der Nutzer, das gezeigt habe, «dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben». Weiterlesen

Zocken und Daddeln im Akkord

Computerspiele
Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Hannover (dpa) – Spielen bis zum Umfallen? In der Corona-Pandemie hat sich das Daddeln mit Handy, Spielekonsole oder Computer einer Umfrage zufolge spürbar verstärkt – um dann nur leicht abzuflauen.

Jeder achte Mann zockt häufiger als vor der Pandemie – in der Lockdown-Zeit 2020 war es sogar jede fünfte, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse mit Sitz in Hannover ergab. Frauen scheinen weniger anfällig zu sein: Der Umfrage zufolge zockt jede 13. Frau mehr als zuvor, während dies 2020 noch jede achte Befragte sagte. Für die repräsentative Studie wurden im Juli 2020 und im Juli 2022 rund 1000 Menschen im Alter von 16 bis 69 Jahren online befragt. Mit rund 1,6 Millionen Versicherten ist die KKH eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen. Weiterlesen

Kulturelle Aneignung: Wertschätzung oder Ausbeutung?

Gesellschaft
Von Andrea Sosa und Denis Düttmann, dpa

Mexiko-Stadt (dpa) – Frida Kahlo gilt als Ikone der Frauenbewegung. Die Malerin trug meist traditionelle indigene Kleidung wie die Tehuana der Zapoteken. Lange Zeit wurde die berühmte Künstlerin dafür gefeiert, die Identität der Indigenen sichtbar zu machen – heute könnte Kahlo (1907-1954) dafür allerdings wegen des Vorwurfs der kulturellen Aneignung in die Schusslinie geraten.

Denn die Tochter eines deutschen Fotografen und einer mexikanischen Frau wurde als Baby zwar von einem indigenen Kindermädchen gestillt, war selbst aber keine Indigene. Weiterlesen

Das Berliner Hotel Adlon feiert Jubiläum

Luxus-Domizil
Von Marion van der Kraats, dpa

Berlin (dpa) – Hier checken die Rolling Stones ein, wenn sie wie kürzlich in Berlin auftreten. Ebenso zieht es US-Präsidenten, Majestäten und Filmstars ins Hotel Adlon direkt am Brandenburger Tor.

Die Queen wohnte dort, der Dalai Lama mehrfach. Angela Merkel und Barack Obama trafen sich zum Abendessen. Unvergessen ist die Szene von November 2002, als Michael Jackson seinen kleinen Sohn aus dem geöffneten Hotelfenster hielt, um ihn den Fans zu zeigen. Das Baby strampelte, die Fans schrien erschrocken, und der «King of Pop» hatte einen Imageknacks. Der Bekanntheit des neuen Adlons verlieh das nochmals einen «Push», sagt Hoteldirektor Michael Sorgenfrey. Weiterlesen

Andrang beim Tag der offenen Tür – Kanzler antwortet Bürgern

Berlin (dpa) – Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung hat am Wochenende zahlreiche Menschen ins Berliner Regierungsviertel gezogen. Insgesamt verzeichneten die beteiligten Ministerien nach Angaben der Bundesregierung vom Sonntagabend mehr als 115.000 Besuche.

Vor dem Bundeskanzleramt und einigen Ministerien bildeten sich auch am Sonntag teils lange Schlangen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und andere Ministerinnen und Minister stellten sich den Fragen von Bürgern und präsentierten ihre Arbeit. Nicht nur im Garten des Kanzleramts drängten sich Bürgerinnen und Bürger bei heiterem Sommerwetter dicht an dicht. Bereits am Samstag hatten Ministerien und Behörden ihre Türen für Besucher geöffnet, am ersten Tag allerdings zeitweilig bei Regen. Weiterlesen

Weniger Ehen geschieden: Trend setzt sich fort

Bad Ems (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz hat sich der Trend zu weniger Ehescheidungen fortgesetzt. Im vergangenen Jahr wurde der einst eingegangene Bund fürs Leben in 7416 Fällen – 64 davon gleichgeschlechtlich – wieder getrennt, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Das waren 380 weniger als im Jahr davor. Damit war 2021 der Behörde zufolge bereits das fünfte Jahr in Folge, in der weniger Ehen geschieden wurden.

Auswirkungen der Corona-Pandemie seien bisher nicht zu beobachten, teilte das Landesamt mit. Sollte es Effekte geben, würden die vermutlich erst in den kommenden Jahren zu sehen sein. Einer Scheidung gehe in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr voraus. Weiterlesen

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