Bistum behandelt Betroffene sexualisierter Gewalt abweisend

Osnabrück (dpa) – In einer Studie zur sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück sind etliche Verstöße der katholischen Kirche im Umgang mit Betroffenen festgestellt worden. Dabei gehe es um die Pflichten zu Hilfeleistung und zur finanziellen Anerkennung des Leids, erläuterte Hans Schulte-Nölke, Juraprofessor an der Universität Osnabrück, am Dienstag.

Den Betroffenen sei als Kindern durch Priester Schreckliches angetan worden, vielfach sei ihr ganzes Leben durch diese Gewalterfahrung beeinträchtigt. «Die Aktenlage hat uns nicht den Eindruck vermittelt, dass das Bistum Osnabrück die Ansprüche der Betroffenen stets wohlwollend prüfte. Betroffene wurden bürokratisch und abweisend behandelt», sagte der Wissenschaftler. Weiterlesen

Deutsche fühlen sich von eigener Lebensplanung gestresst

Hamburg (dpa) – Die Deutschen fühlen sich einer neuen Umfrage zufolge zunehmend von der eigenen Lebensplanung gestresst. Das geht aus dem am Dienstag in Hamburg vorgestellten «Freizeit-Monitor 2022» hervor.

Das Stresslevel in der Freizeit ist demzufolge am meisten bei der eigenen Lebensplanung gestiegen, sei es in puncto Karriere, Familie oder Selbstverwirklichung. Die Umfrage wird seit 40 Jahren von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco erhoben. Weiterlesen

Tod von Iranerin: Frauen schneiden sich aus Protest Haare ab

Teheran (dpa) – Drei Tage nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini sind im Iran wieder Menschen in mehreren Städten auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Teheran kamen am Montag Studierende vor der Universität zusammen, um ihre Wut und Trauer auszudrücken, wie die Tageszeitung «Sharg» berichtete. Auslöser der Proteste war der Tod der jungen Frau, die am Dienstag nach ihrer Festnahme durch die Religionspolizei ins Koma gefallen und am Freitag in einem Krankenhaus gestorben war.

Im Iran und international hatte der Fall große Anteilnahme und Bestürzung ausgelöst. Im Internet trauerten viele Iraner um die junge Frau, die am Dienstag während eines Familienbesuchs in Teheran von der Sitten- und Religionspolizei wegen ihres «unislamischen» Outfits festgenommen und auf eine Polizeiwache gebracht worden war. Nach Polizeiangaben war sie dort wegen Herzversagens zunächst in Ohnmacht und danach ins Koma gefallen. Am Freitag wurde ihr Tod bestätigt. Weiterlesen

Aufschrei nach dem Tod einer jungen Frau im Iran

Berlin/Teheran (dpa) – Nach dem Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam sind im Iran in mehreren Städten Menschen auf die Straße gegangen. Bei der Beerdigung der 22-jährigen Mahsa Amini in ihrer Heimatstadt Saghes im iranischen Kurdistan demonstrierten Tausende vor dem Gouverneursamt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars kam es dabei auch zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge auseinanderzutreiben.

In Sanandasch, der Hauptstadt der Provinz Kurdistan, schritten am Sonntagabend Sicherheitskräfte bei Demonstrationen ein. Dabei sollen auch Warnschüsse gefallen sein. Mehrere Menschen seien verletzt worden, hieß es aus der Provinz. Aus Solidarität kündigten Händler in Kurdistan an, ihre Geschäfte am Montag zu schließen. Weiterlesen

Niederländer sammeln 40 Tonnen Abfall an der Maas ein

Roermond (dpa) – Rund 40 Tonnen Abfälle haben Freiwillige in der südniederländischen Provinz Limburg während eines Aktionstages aus der Maas und von den Ufern weggeschafft. «Es ist unglaublich, was Menschen alles in die Maas werfen», sagte der Organisator des Maas Cleanup, Huub Waterval, nach der Aktion am Samstag, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Weiterlesen

Entwicklung eines digitalen Gefühlsausdrucks: 40 Jahre :-)

Smiley
Von Alexandra Stober, dpa

Berlin/Bonn (dpa) – Ein Witz-Kennzeichen, das eigentlich selbst nicht ganz ernst gemeint war? Klingt etwas schräg, ist aber der Anfang der Geschichte des digitalen Smileys. Das auf der Seite liegende lachende Gesicht trat am Montag (19. September) vor 40 Jahren von einer US-Universität aus seinen Siegeszug um die digitale Welt an. Inzwischen ist es meist in Form eines fertigen Mini-Bilds aus Textnachrichten nicht mehr wegzudenken.

In der getippten Kommunikation übernehmen Emojis – gezeichnete Gesichter, Handzeichen, Herzen und so weiter – eine wichtige Funktion. «Sie geben einen Hinweis darauf, wie man eine Äußerung verstehen soll», sagt Sprachwissenschaftlerin Erika Linz von der Universität Bonn, die sich mit Sprache und Kommunikation in digitalen Medien beschäftigt. Bei Textnachrichten fehlen nämlich jene Elemente, die im Gespräch verdeutlichen, wie jemand etwas meint: Stimme und Tonfall sowie Mimik und Gestik. Weiterlesen

Trotz Widerstand der Behörden: Europride-Parade marschiert in Belgrad

Belgrad (dpa) – Unter dem Missfallen von Regierung und Behörden ist am Samstag in Belgrad die Europride-Parade gefeiert worden. An die 1000 Teilnehmer demonstrierten bei teils strömendem Regen für die Rechte von Lesben, Schwulen und anderen Angehörigen der LGBTIQ*-Community. Die Polizei schuf für die Parade einen abgesicherten Korridor entlang der Marschroute. Rechtsextreme und ultra-klerikale Gegendemonstranten, die in der Unterzahl waren, hielt sie auf diese Weise auf Distanz.

Ursprünglich hätte die Regenbogen-Parade durch die halbe Innenstadt ziehen sollen. Doch das Innenministerium wich von der Praxis der vergangenen Jahre ab und untersagte die Veranstaltung. Das serbische Verwaltungsgericht wies am Samstag eine Beschwerde der Veranstalter gegen den Innenministeriums-Bescheid ab. Weiterlesen

Studie: Arbeitnehmer weltweit mögen Heimbüro

München (dpa) – Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie ist das Heimbüro zum weltweit verbreiteten Arbeitsplatz geworden. Nach einer vom Ifo-Institut veröffentlichten Umfrage von Wirtschaftswissenschaftlern sind im Schnitt aller Branchen und Arbeitnehmer in den abgefragten 27 Ländern 1,5 Tage Homeoffice pro Woche üblich. Deutschland liegt mit 1,4 Tagen knapp darunter. In Frankreich sind es laut Ifo 1,3 Tage, in den USA 1,6 und in Japan 1,1 Tage.

«Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt», kommentierte Ifo-Wissenschaftler und Mitautor Mathias Dolls. Der deutsche Wissenschaftler arbeitete mit Kollegen aus fünf weiteren Forschungseinrichtungen in den USA, Großbritannien und Mexiko zusammen, darunter die zwei US-Universitäten Stanford und Princeton. Die Ergebnisse seien Durchschnittswerte, da in manchen Branchen die Arbeit im Homeoffice gar nicht möglich sei, sagte Dolls auf Anfrage. Weiterlesen

Oben-ohne in Göttinger Schwimmbädern künftig täglich erlaubt

Göttingen (dpa/lni) – In Göttingen können künftig an jedem Tag alle Besucher und Besucherinnen mit nacktem Oberkörper in Schwimmbädern schwimmen gehen. Seit Mai war dies bisher nur an den Wochenenden in den vier städtischen Schwimmbädern möglich. Der Sportausschuss der Stadt hatte nun mehrheitlich für die Regelung gestimmt. «Die überwiegende Anzahl der Badegäste fand die Option gut», sagte ein Sprecher der Stadt am Freitag. Weiterlesen

Junge Arbeitnehmer leiden häufiger an Depression

Garching (dpa) – Jüngere Arbeitnehmer erkranken nach einer Umfrage der Versicherung Swiss Life häufiger an Depressionen als die ältere Generation der Babyboomer.

In der Altersgruppe 55+ hat demnach ein gutes Drittel (34 Prozent) schon einmal unter einer Depression gelitten, wie das Umfrageinstitut YouGov im Auftrag des Unternehmens ermittelt hat. In den jüngeren Altersgruppen von 18 bis 54 hingegen sagten das jeweils zwischen 38 und 40 Prozent. YouGov befragte im Juni 2865 Männer und Frauen ab 18 Jahren. Die Ergebnisse der am Freitag veröffentlichten Umfrage sind dem Unternehmen zufolge repräsentativ. Weiterlesen

Klimawandel macht vor Friedhöfen nicht Halt

Tag des Friedhofs
Von Andrea Löbbecke, dpa

Wiesbaden (dpa) – Der Klimawandel wird unsere Friedhöfe verändern. Manche typischen und womöglich liebgewonnenen Blumen, Stauden und Gehölze könnten seltener werden – dafür kommen neue Sorten hinzu. Die Spuren von Hitze und Dürre der zurückliegenden Monate werden auch dieses Wochenende zum «Tag des Friedhofs» bei einem Besuch an den Grabstätten vielerorts sichtbar sein. Für Friedhofsgärtner bedeuten Sommer wie 2022 eine große Herausforderung.

Welche Pflanzen mit Trockenheit gut klar kommen – das testen die Wiesbadener Friedhofsgärtner Matthew Lynch und Stefan Grob seit diesem Jahr: In Reih’ und Glied stehen 72 mit Holz eingefasste kleine Versuchsbeete auf dem Friedhof in Biebrich. Jede vierte Reihe wiederholt sich die Bepflanzung, mal wachsen rot blühende Blumen in den Kästen, mal Stauden oder Bodendecker. Manche bekommen pro Gießgang zehn Liter Wasser, manche fünf Liter und einige nichts. Die Kernfrage ist, wie ein Grab auch ohne viel Gießen gut aussehen kann. Weiterlesen

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