Polen: Mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine

Warschau (dpa) – In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine 1,33 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen.

Allein gestern hätten 125.800 Menschen die Grenze passiert, teilte die Behörde auf Twitter mit. Etwa 93 Prozent der Geflüchteten seien ukrainische Staatsbürger.

Die Grenzschützer hätten gestern einen leichten Rückgang der Flüchtlingszahlen registriert, sagte eine Sprecherin der Behörde. Im Vergleich zum Vortag seien etwa 11 Prozent weniger Geflüchtete aus dem Nachbarland eingetroffen. Weiterlesen

Kinderschutzbund will Kriegsflüchtlinge unterstützen

Mainz (dpa/lrs) – Der Kinderschutzbund in Rheinland-Pfalz will dazu beitragen, die Ankunft von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine zu unterstützen. Die Kreis- und Ortsverbände seien darauf vorbereitet, in ihren jeweiligen Kommunen das Ankommen zu erleichtern. «Die russische Kriegsmaschinerie zerstört die Zukunft junger Menschen in ihrer Heimat», erklärte der Landesverband des Kinderschutzbunds am Mittwoch in Mainz. «Ihre Wohnungen, Kitas, Schulen und Hochschulen werden zerbombt. Viele von ihnen sind bereits jetzt traumatisiert oder werden es sein.» Weiterlesen

UN: Mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus Ukraine

Genf (dpa) – Aus der Ukraine sind seit Beginn des russischen Einmarschs mehr als zwei Millionen Menschen geflohen. Das berichten die Vereinten Nationen in Genf. Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) waren darunter gut 100.000 Menschen aus Drittstaaten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versucht, Kliniken mit Material zu versorgen. Besonders großen Bedarf gebe es im Osten des Landes, wo aber Kämpfe die Versorgung äußerst schwierig machten.  Weiterlesen

Kubicki will rasch Bund-Länder-Runde zu Ukraine-Flüchtlingen

Berlin (dpa) – Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat angesichts der vielen aus der Ukraine kommenden Flüchtlinge eine rasche Bund-Länder-Runde verlangt.

Diese müsse schnellstens einberufen werden, «um die vielen Menschen im gesamten Bundesgebiet verteilen zu können», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Der Hilferuf, den Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey angesichts der Flüchtlingsströme aus dem ukrainischen Kriegsgebiet ausgesendet hat, war nicht zu überhören», sagte Kubicki weiter. Berlin sei verständlicherweise aktuell überfordert, weil es der Anlaufpunkt des übergroßen Teils der flüchtenden Frauen und Kinder sei. Daher sei die Bund-Länder-Runde wichtig. Weiterlesen

Stadt Frankfurt brachte bereits bis zu 1000 Flüchtlinge unter

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Die Stadt Frankfurt ist nach Angaben von Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) der größte Anlaufpunkt für ukrainische Kriegsflüchtlinge in Hessen. Dies liege sowohl an der großen ukrainischen Community in der Mainmetropole als auch am Verkehrsknotenpunkt mit Bahnhof, Busbahnhof und Flughafen, sagte sie am Montag. Die Situation entwickele sich «sehr dynamisch». Derzeit habe die Stadt zwischen 700 und 1000 Flüchtlinge untergebracht und auch drei Hallen mit 700 Notbetten ausgestattet. Weiterlesen

Polen zählt über eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine

Warschau/London (dpa) – In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen.

Allein am Sonntag hätten 142.300 Menschen die Grenze passiert, teilte die Behörde am Montag per Twitter mit. Dies war die höchste Zahl innerhalb eines Tages seit Kriegsbeginn am 24. Februar.

Etwa 90 Prozent der Geflüchteten seien ukrainischen Staatsbürger, die übrigen seien Staatsangehörige von Ländern aus der ganzen Welt, sagte eine Sprecherin des Grenzschutzes. Derzeit gebe es den größten Andrang am Grenzübergang Korczowa, dort hätten bereits am Morgen 700 Menschen in der Warteschlange für die Abfertigung von Fußgängern gestanden. Autofahrer müssten bis zu 20 Stunden warten. An den übrigen Grenzübergängen sind die Wartezeiten demnach kürzer. Weiterlesen

Wie Deutschland die Flüchtlingsbewegung bewältigen will

Flucht aus der Ukraine
Von Nico Pointner, Martina Herzog, Michael Donhauser, Basil Wegener, dpa 

Berlin (dpa) – Die UN sprechen von der am schnellsten wachsenden Flüchtlingslage seit dem Zweiten Weltkrieg.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine zwingt Hunderttausende Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und in anderen Ländern Schutz zu suchen – auch in Deutschland. Die Bundeshauptstadt Berlin kommt bereits an ihre Belastungsgrenze. Ein Überblick zur aktuellen Lage:

Wie viele Kriegsflüchtlinge sind bereits in Deutschland?

Das Bundesinnenministerium berichtet bislang von 50.294 nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. «Was wir im Moment sehen, sind ganz, ganz überwiegend Frauen und Kinder», sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Da es keine Grenzkontrollen gibt, kann die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge aber deutlich höher liegen. Die Bundespolizei ist nach Angaben des Ministeriums in der deutsch-polnischen Grenzregion und an Bahnhöfen aber verstärkt im Einsatz, um die Einreise etwa von Kriminellen, die die Situation für sich nutzen, zu verhindern. In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen.

Wie viele Flüchtlinge werden noch erwartet? 

Wie viele auf die Dauer nach Deutschland kämen, lasse sich derzeit nicht abschätzen, sagte der Sprecher des Ministerium. «Es ist angesichts dieser wahnsinnig gefährlichen und dynamischen Lage aus unserer Sicht weiterhin nicht möglich, eine Prognose zu treffen, wie viele Menschen letztlich nach Deutschland kommen» Auch in Spanien und Italien gebe es ukrainische Gemeinschaften. Es sei also möglich, dass manche Geflüchtete dorthin weiterreisten. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Montag, er rechne allein für Bayern mit mehr als 50.000 ukrainischen Flüchtlingen.

Warum werden nicht mehr Flüchtlinge umverteilt?

Weil der Staat den Menschen aus der Ukraine zunächst nicht vorschreiben kann, wo sie hin sollen – und auch gar nicht weiß, wo sie sind. Ukrainer dürfen sich nämlich für 90 Tage in Deutschland ohne besondere Formalitäten aufhalten und ihren Aufenthaltsort in dieser Zeit frei wählen. Registrieren müssten sie sich erst, wenn sie Arbeit wollen oder Sozialleistungen oder für ihr Kind einen Platz in der Schule. Über eine gerade aktivierte EU-Regelung können Ukrainer unkompliziert für zunächst ein Jahr Schutz erhalten. Erst mit der Registrierung wisse der Staat, wo sich die Menschen befänden, sagte der Sprecher des Ministeriums. Man berate derzeit, wie dann eine Aufteilung aussehen könne. Grundlage sei dann der sogenannte Königsteiner Schlüssel, nach dem normalerweise Asylbewerber auf die Länder verteilt werden.

Gibt es eine Abstimmung unter den Ländern und mit dem Bund?

Man tausche sich permanent mit den Innenministern der Länder aus über eine bestmögliche Versorgung, Unterbringung, Verteilung der Geflüchteten, heißt es aus dem Bundesinnenministerium. Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) seien am Berliner Hauptbahnhof im Einsatz. Am Wochenende brachten Busse zudem Flüchtlinge aus Berlin in andere Bundesländer, um die Hauptstadt zu entlasten. Dabei handle es sich um freiwillige Angebote für die Flüchtlinge. Ganz viele wollten zu ihren Familien, Angehörigen und Freunden in Deutschland. Die Berliner Staatskanzlei meldete am Montag, dass Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) nun am Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf im Einsatz seien. Der Bund berichtet von einer großen Hilfsbereitschaft. «Alle Bundesländer haben Unterstützung angeboten», sagte der Sprecher.

Dürfen die Menschen aus der Ukraine in Deutschland arbeiten?

Mit der EU-Richtlinie zum Massenzustrom erhalten Ukrainer einen legalen Aufenthaltsstatus, auch ohne eine langwierige Einzelfallprüfung. Die Ausländerbehörden sollen mit der Aufenthaltserlaubnis die Arbeitserlaubnis mittelbar gleich mit ausstellen, hieß es am Montag von der Bundesregierung. Den Angaben zufolge sollen sie nach dem Asylbewerberleistungsgesetz behandelt werden. Unklar sei aber derzeit noch, wie sie etwa in das System der Bundesagentur für Arbeit eingegliedert werden, etwa um Deutsch- oder Integrationskurse als Vorbereitung für eine Arbeitsaufnahme zu besuchen. Eine Sprecherin der Nürnberger Behörde betonte jedoch auch, dass es derzeit vor allem um humanitäre Hilfe gehe. In vielen Fällen kämen Mütter mit Kindern nach Deutschland – sie hätten aus rein praktischen Gründen zunächst kaum die Möglichkeit zu arbeiten.

Wer kommt für Unterbringung und Versorgung auf?

Die Länder müssten für die Unterbringung der Geflüchteten sorgen und würden derzeit ihre Kapazitäten in der Erstaufnahme hochfahren, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums. Der Bund wiederum prüfe, wie viele Menschen er noch in den Bundesimmobilien unterbringen könne, um die Länder zu entlasten. Dort gebe es derzeit 50.460 Plätze, die teils schon belegt seien. Der Bund rechne aber damit, dass er kurzfristig 5000 weitere Plätze bereitstellen könne.

Dürfen die Kinder zur Schule gehen?

Das ist in erster Linie Ländersache. Ein Sprecher der Kultusministerkonferenz berichtete am Montag, dass die Länder eine schnelle und unkomplizierte Aufnahme ukrainischer Kinder in den Schulbetrieb vorbereiteten.

 

 

 

Land und Kommunen besprechen Aufnahme von Flüchtlingen

Mainz (dpa/lrs) – Nach Gesprächen mit den kommunalen Spitzenverbänden über die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine informiert die Landesregierung an diesem Dienstag (14.00 Uhr) über die Vorkehrungen in Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne), Finanzministerin Doris Ahnen und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) stellen die Ergebnisse der Beratungen in der Staatskanzlei in Mainz vor. Weiterlesen

Rund 440 geflüchtete Menschen in Aufnahmeeinrichtungen

Mainz (dpa/lrs) – In den fünf rheinland-pfälzischen Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende halten sich derzeit 442 Menschen aus der Ukraine auf. Seit Beginn des russischen Angriffs auf sein Nachbarland am 24. Februar wurden 476 Menschen aus der Ukraine in einer der fünf AfAs aufgenommen, wie das Integrationsministerium am Montag mitteilte. 34 davon hätten die Einrichtungen wieder verlassen, um beispielsweise bei Freunden und Angehörigen unterzukommen. Ukrainische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die sich privat eine Bleibe gesucht haben, wurden in der Übersicht des Ministeriums nicht aufgeführt.

 

 

Krieg in der Ukraine: Das ist die Lage am Montag

Kiew (dpa) – Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine verschlimmert sich die Lage Hunderttausender Menschen in den angegriffenen Städten. Die ukrainische Regierung mahnt eine sofortige Evakuierung aus den Städten an.

Die Angriffe und Gefechte gingen in der Nacht zum Montag weiter. Berichte über den Beschuss eines Forschungsreaktors in Charkiw lösten neue Sorgen über eine radioaktive Verschmutzung aus. Weiterlesen

Krieg in der Ukraine: Das war die Lage am Sonntag

Kiew (dpa) – Im Ukraine-Krieg hat die von Russland belagerte Stadt Mariupol erneut versucht, Zivilisten über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Doch die Evakuierung scheitert. Wie war die Lage im Land am Sonntag?

Brennpunkt Mariupol

Die Menschen in Mariupol lebten in Schrecken und suchten verzweifelt nach Sicherheit, schrieb das Rote Kreuz auf Twitter. In der südukrainischen Stadt sitzen die Menschen nach ukrainischer Darstellung schon seit Tagen ohne Strom und Heizung, es soll viele Tote und Tausende Verletzte geben. Mehr als eine Woche nach Kriegsbeginn hatten Russland und die Ukraine am Samstag eine zeitweilige Waffenruhe für die Hafenstadt und eine Kleinstadt in der Umgebung vereinbart, um Menschen fliehen zu lassen – die Feuerpause wurde gebrochen, eine Evakuierung scheiterte nun bereits zum zweiten Mal. Weiterlesen

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