Russische Energielieferungen: Rekordsumme erwartet

Berlin (dpa) – Die Umweltorganisation Greenpeace erwartet, dass aus Deutschland in diesem Jahr Rekordsummen für russisches Gas und Öl überwiesen werden.

Wie Greenpeace unter Berufung auf eine eigene Analyse mitteilte, drohen die Ausgaben für russisches Öl in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 11,4 Milliarden Euro auf 14,3 Milliarden Euro anzusteigen. Die Importrechnung für Gas könnte sich aufgrund steigender Preise verdoppeln, von 8,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 17,6 Milliarden Euro. Dazu kommen laut Analyse rund zwei Milliarden Euro für russische Kohle. Die Zahlen basieren auf Schätzungen. Zuerst hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Trübe Aussichten für Brauer am Tag des deutschen Bieres

Getränke
Von Volker Danisch, dpa

Düsseldorf (dpa) – Die Corona-Einschränkungen in der Gastronomie sind aufgehoben und die Biergartensaison kann beginnen. Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Aber auch in diesem Jahr ist von Feierstimmung keine Rede.

«Das Jahr 505 nach Gründung des Reinheitsgebotes wird sich als Kostenbooster in die Geschichte der Brauwirtschaft einbrennen», sagt Michael Huber, Generalbevollmächtigter der Brauerei Veltins und fügt hinzu: «Für viele regionale Brauer ist der Druck in der Buchhaltung größer als im Sudkessel.» Nach Ansicht von Branchenbeobachtern kommen auf die Verbraucher Bierpreiserhöhungen im Handel zu – lange angekündigt und keine Reaktion auf die jüngste Entwicklung. Weiterlesen

Strom und Gas werden noch teurer

Heidelberg (dpa) – Um die Strom- und Gasrechnung zu begleichen, müssen viele Menschen in Deutschland bald noch tiefer in die Tasche greifen als sie es ohnehin schon tun.

Denn die derzeit auf einem Höchstniveau befindlichen Energiepreise werden in den kommenden Monaten insgesamt weiter steigen, wie das Vergleichsportal Verivox am Sonntag mitteilte und sich dabei auf Veröffentlichungen von Energieanbietern bezog. Weiterlesen

Milliarden für schwimmende LNG-Terminals

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will für vier schwimmende Flüssiggas-Terminals in den kommenden zehn Jahren bis zu 3 Milliarden Euro ausgeben.

Das Finanzministerium hat demnach die Mittel bereits freigegeben, ohne den Haushaltsausschuss des Bundestags vorher hinzuzuziehen. Dies sei aus «zwingenden Gründen» geboten, hieß es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Am letzten Donnerstag und am 20. April sollten entsprechende Charterverträge unterzeichnet werden, hieß es. Ziel sei der Import von Flüssigerdgas (LNG) zur Sicherung der Gasversorgung für Deutschland. Mehr LNG ist ein Baustein in den Bemühungen der Bundesregierung, die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. Das Flüsiggas wird mit Tankschiffen geliefert. Weiterlesen

Scharfe Kritik an Deutschland wegen russischer Ölkäufe

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland wegen des weiteren Einkaufs von russischem Öl erneut scharf kritisiert. Deutschland sowie Ungarn hätten ein Embargo blockiert, sagte Selenskyj der BBC in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interviewausschnitt.

«Wir verstehen nicht, wie man mit Blut Geld verdienen kann. Leider ist es das, was einige Länder tun.» Nun müsse mit diesen Ländern gesprochen werden, um deren Haltung zu ändern, sagte Selenskyj sieben Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs.

«Einige unserer Freunde und Partner verstehen, dass jetzt eine andere Zeit ist, dass es nicht länger um Geschäfte und Geld geht. Dass es eine Frage des Überlebens ist», betonte der Staatschef. Er lobte die USA, Großbritannien und einige andere europäische Staaten für Waffenlieferungen. «Aber wir brauchen sie trotzdem früher, früher und schneller. Das Schlüsselwort lautet «jetzt». Weiterlesen

Bäder und Thermen spüren gestiegene Energiekosten deutlich

Bitburg/Bad Bertrich (dpa/lrs) – Die im Zuge des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Energiepreise machen Thermen, Bädern sowie ihren Trägern in Rheinland-Pfalz zu schaffen. So manchem Haus kommt zu Gute, dass schon in den vorangegangenen Betriebspausen in der Corona-Pandemie modernisiert und in energiesparende Techniken investiert wurde. Mancherorts sollen Eintrittspreise erhöht werden, oder es wird an anderen Stellschrauben gedreht – bis hin zur Wassertemperatur.

Ausgaben für Energie seien in einem Freizeitbad neben denen für Personal der zweite große Kostenpunkt, erklärte etwa die Geschäftsführerin des Cascade Erlebnisbades in Bitburg, Elfriede Grewe. Das Bad habe noch bis Ende 2023 einen Festpreis für Gas vereinbart, insofern wirkten sich die derzeitigen Preissteigerungen noch nicht unmittelbar aus. Beim Strom würden 95 Prozent des Bedarfs mit zwei Blockheizkraftwerken selbst produziert. «Dennoch spüren wir Kostensteigerungen in allen anderen Bereichen», sagte Grewe. Daher sei geplant, die Eintrittspreise ab Mai zu erhöhen. Weiterlesen

BUND Rheinland-Pfalz fordert schnellere Energiewende

Mainz (dpa/lrs) – Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fordert der rheinland-pfälzische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine schnellere und umfassendere Energiewende. «Wir stehen vor Veränderungen in der Landbewirtschaftung, der Ernährung und im Ressourcenverbrauch und Konsumverhalten», sagte Landesvorsitzende Sabine Yacoub am Donnerstag in Mainz. Ohne einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, der soziale Anforderungen angemessen berücksichtige, sei ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz nicht erreichbar. Weiterlesen

Kälteres Wasser in Schwimmbädern wegen Ukraine-Krieg und Gas-Streit

Deutschland bereitet sich wegen des Krieges in der Ukraine auf eine schlechtere Gasversorgung aus Russland vor. Das trifft auch Schwimmbäder in Bayern. 

München (dpa/lby) – Der Krieg in der Ukraine und die Diskussion um russisches Gas lassen das Wasser in manchen bayerischen Schwimmbädern kälter werden. Wegen eines befürchteten Gaslieferstopps haben einige Bäder die Temperatur in den Becken gesenkt, um Energie zu sparen.

Das Westbad in Regensburg verringerte die Wassertemperatur im Wellenbecken auf 28 Grad und im Schwimmerbecken auf 26 Grad, wie ein Sprecher der Stadtwerke sagte. «Die Temperatur muss aber noch so sein, dass sich die Menschen länger im Wasser aufhalten.» Familien hätten ein anderes Temperaturempfinden als Sportschwimmer. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz forciert Ausbau der Windkraft

Mainz (dpa/lrs) – Der Ausbau der Windkraft in Rheinland-Pfalz soll mit der Bereitstellung zusätzlicher Flächen beschleunigt werden. Die Landesregierung räumte ein, dass dies auch mit Veränderungen im Landschaftsbild verbunden sei. Natur- und insbesondere der Vogelschutz sollen aber gewahrt bleiben. Die Zulassung von Flächen regelt die vierte Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV), dessen Entwurf am Dienstag im Kabinett gebilligt wurde. Der endgültigen Verabschiedung geht noch eine öffentliche Anhörung voraus.

Vorgesehen ist dabei ein kürzerer Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen: Statt je nach Höhe 1000 oder 1100 Metern müssen es künftig nur noch 900 Meter sein. Bei der Erneuerung bestehender Anlagen – dem sogenannten Repowering – wird der Abstand auf bis zu 720 Meter verkürzt. Der Mindestabstand zur Wohnbebauung wurde nach der Landtagswahl von 2016 auf Wunsch der FDP eingeführt. In den vergangenen Jahren hat sich der Windkraftausbau in Rheinland-Pfalz wie bundesweit deutlich verlangsamt. Weiterlesen

Ausbau der Windkraft an Land stottert

Erneuerbare Energien
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Der Ausbau der Windkraft an Land soll in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden – derzeit aber stottert er noch.

Im ersten Quartal 2022 nahm die Zahl neu genehmigter Windräder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Auch die Zahl der Windräder, die neu an Land in Betrieb gingen, sank nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen. Der Bundesverband Windenergie sprach von einem gefährlichen Signal und forderte einen «Turbo» für beschleunigte Verfahren. Weiterlesen

Experten warnen vor Gas-Embargo gegen Russland

Brüssel/Frankfurt (dpa) – Energie-Experten haben vor schweren wirtschaftlichen Folgen eines Lieferstopps für russisches Gas in Reaktion auf den Krieg in der Ukraine gewarnt.

«Ein volles Embargo würde eine sofortige Rezession in Europa auslösen, die Inflation würde weiter steigen und die Innenpolitik noch schwieriger werden», sagte der Ökonom Simone Tagliapietra von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel der Deutschen Presse-Agentur. Er schlägt stattdessen vor, Zölle auf russische Energie einzuführen, um weiter Druck auf Russland auszuüben.

Raphael Hanoteaux von der Organisation E3G sagte mit Blick auf ein Gasembargo: «Die deutsche Industrie zum Beispiel würde ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.» Grund dafür seien Schließungen in der Industrie und noch höhere Preise. Aus der Pharmaindustrie wurde die Sorge geäußert, ein schneller Stopp von Gaslieferungen aus Russland könne die Produktion lebenswichtiger Medikamente gefährden. Weiterlesen

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