Regierung will EU-Geldwäschebehörde nach Frankfurt holen

Brüssel/Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will die geplante europäische Geldwäschebehörde nach Frankfurt am Main holen. Der parlamentarische Finanz-Staatssekretär Florian Toncar (FDP) kündigte in Brüssel die deutsche Bewerbung an und warb für die Ansiedlung der EU-Behörde in Frankfurt. «Die Mainmetropole ist ein weltoffenes Finanzzentrum von internationalem Rang im Herzen Europas», sagte Toncar am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank, der Finanzaufsicht sowie zahlreichen Geschäftsbanken und Finanzdienstleistern gebe es viel Finanzexpertise und eine moderne Infrastruktur. Weiterlesen

Razzia im Clan-Milieu in drei NRW-Städten und Berlin

Duisburg (dpa) – Wegen des Verdachts des Versicherungsbetrugs und der Geldwäsche haben Polizisten in drei Städten Nordrhein-Westfalens und in Berlin Gebäude durchsucht. Die Ermittlungen richten sich nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen sechs Beschuldigte, von denen einige einem großen Familienclan zugerechnet werden.

Zeitgleich tauchten am Mittwoch Polizisten an mehreren Wohnungen und Gewerbeobjekten in Duisburg, Essen, Düsseldorf und Berlin auf, sagte ein Sprecher der Polizei Duisburg der Deutschen Presse-Agentur. Die Verdächtigen seien zwei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 19 und 61 Jahren. Weiterlesen

Billigflieger lassen deutschen Markt links liegen

Berlin/Frankfurt (dpa) – Die europäischen Billigflieger lassen den deutschen Markt auch im kommenden Winterflugplan links liegen. Ryanair, Easyjet und andere Direktflug-Gesellschaften bieten in den kommenden fünf Monaten an deutschen Flughäfen nur rund 57 Prozent ihres Vorkrisenniveaus an, wie aus einer veröffentlichten Analyse des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hervorgeht.

Die Airlines verlagerten ihre Kapazitäten zunehmend ins europäische Ausland, schilderte der Verband die Entwicklung. Das Luftverkehrsangebot in Deutschland wachse damit geringer als im restlichen Europa. Weiterlesen

Metaverse»: Wenig Interesse bei deutschen Unternehmen

Berlin (dpa) – Die Wirtschaft in Deutschland steht der Vision eines «Metaverse» skeptisch gegenüber. In einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde, erklärte jedes zweite Unternehmen (48 Prozent), keine Investitionen in die virtuellen Welten zu planen. Nur jedes zehnte Unternehmen will noch in diesem Jahr oder 2023 Geld in «Metaverse»-Projekte stecken. 41 Prozent der Firmen kündigten an, dass sie 2024 oder in den nächsten fünf Jahren in diesen Bereich investieren werden.

Das «Metaverse» bezeichnet zum einen eine digitale und interaktive Umgebung, die mit einer Virtual-Reality-Brille betreten werden kann. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen. Zum «Metaverse» werden aber auch Anwendungen gerechnet, bei denen digitale Informationen im realen Sichtfeld der Anwenderinnen und Anwender angezeigt werden. Weiterlesen

Anwälte siegen über Bauern

Berlin (dpa) – Die ARD-Serien haben am Dienstagabend das Rennen gemacht. Im Ersten lockte «Die Kanzlei» mit Sabine Postel und Herbert Knaup als TV-Anwälte 4,80 Millionen Zuschauer (17,1 Prozent) an, danach blieben zur Klinikserie «In aller Freundschaft» 4,12 Millionen (15,4 Prozent) dran. Dahinter lag RTL mit Inka Bauses Datingshow «Bauer sucht Frau», die sich 3,85 Millionen (14,3 Prozent) ins Haus holten.

Die ZDF-Doku «Horst Lichter: Mein Herz, mein Motor» brachte 1,62 Millionen (5,8 Prozent) zum Einschalten. Die ProSieben-Show «Joko & Klaas gegen ProSieben» guckten sich 1,42 Millionen (5,9 Prozent) an. Weiterlesen

Audi-Chef Duesmann offen für autofreie Tage und Tempolimit

München/Ingolstadt (dpa) – Audi-Chef Markus Duesmann hat sich in der aktuellen Krise offen für Maßnahmen wie autofreie Tage und Tempolimits gezeigt. «Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch). Auch ein Tempolimit könne ein hilfreiches Symbol sein. «Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert.» Geld «als einziger Regler» reiche für die aktuelle außergewöhnliche Situation nicht aus. Sollte es autofreie Tage geben, würde Duesmann sie auch privat nutzen, sagte er: «Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren.»

 

 

Kabinett verständigt sich auf Kompromiss im Hafenstreit

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett hat sich im Streit um einen chinesischen Einstieg bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen auf einen Kompromiss verständigt. Das verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Konkret handelt es sich um eine sogenannte Teiluntersagung: Die Beteiligung des chinesischen Cosco-Konzerns am Containerterminal darf nur bei 24,9 Prozent liegen, geplant waren zuvor 35 Prozent.

Der Kompromiss ist in der Ampel-Koalition umstritten. Unter dem Eindruck der jüngsten Erfahrungen mit Russland und der Abhängigkeit von dessen Gaslieferungen war politischer Streit entbrannt über die Frage, ob eine chinesische Beteiligung zugelassen werden soll. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte vor neuen Abhängigkeiten. Weiterlesen

Zwischen Tennis, Flaschendrehen und Sex: «Smash» ist neues Jugendwort

Von Martin Oversohl, dpa

Seit Jahren wird in schöner Regelmäßigkeit diskutiert, ob Jugendliche das Jugendwort des Jahres überhaupt kennen oder nutzen. Die Frage dürfte sich dieses Mal nicht stellen. Denn gewonnen hat ein seit Jahren populärer, ab und an auch anzüglich genutzter Begriff.

Stuttgart (dpa) – Mal im Ernst: Runzeln Sie nicht auch Jahr für Jahr die Stirn, wenn das neue Jugendwort gewählt wird? Haben Ihre Kinder schon mal von «Niveaulimbo», «Smombie» oder «I bims», von «fly sein» und «tinderjährig» gesprochen, den Gewinnern und Favoriten der Abstimmungen früherer Jahre? Dieses Mal dürfte das anders sein. Denn «Smash», das Jugendwort 2022, hat nicht nur eine längere Geschichte. Es ist aus Sicht von Sprachwissenschaftlern auch typisch für das, was mit Wörtern aus der englischen Sprache passiert, wenn sie über soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Twitter oder auf den Schulhöfen aufgegriffen, genutzt und verformt werden. Weiterlesen

Robi, Wischi, Chichi – Wenn Saugroboter Namen bekommen

Technik
Von Julia Kilian, dpa

Berlin (dpa) – Wenn man sich überzeugen will, zu welch’ liebevoll kuriosen Dingen Menschen neigen, braucht man sie nur nach ihrem Staubsauger fragen. Oder – um genauer zu sein – nach ihrem Staubsaugerroboter. Die runden Geräte schießen mit einem Surren durch die Wohnung, sammeln Flusen unterm Bett oder Tierhaare im Wohnzimmer. Und nicht selten verpassen Menschen ihnen Spitznamen.

Manche Leute schalten abends «Roberta» ein, andere nennen die Geräte «Wischi» oder «Robi». Vor einigen Monaten sorgte auch «Fluffy» für Schlagzeilen: Der Saugroboter sollte in einem österreichischen Laden seine Arbeit tun und entwischte durch die Tür.

Online gibt es viele Vorschläge. Manche verweisen auf Fähigkeiten («Staubi», «Dusty», «Borsti»), manche auf Prominenz («Bill Cleanton», «Helene Wischer», «Wischerman’s Friend»). Auch schon gehört in Berlin: «ChiChi», eine kleine Erinnerung an den früheren französischen Präsidenten Jacques Chirac. Weiterlesen

Studie: Haushalte heizten weniger trotz Homeoffice-Booms

Frankfurt/Berlin (dpa) – In den Corona-Jahren 2020 und 2021 haben die Haushalte in Deutschland trotz vermehrter Homeoffice-Arbeit weniger Geld für Heizenergie ausgegeben. Auch wurde temperaturbereinigt etwas weniger geheizt, wie der «Wärmemonitor» des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt.

Für die Studie wurden Heizkostenabrechnungen des Energiedienstleisters Ista von rund 250.000 Mehrparteienhäusern hierzulande ausgewertet. Für dieses Jahr sagen die DIW-Forscher indes eine Verdoppelung der Heizkosten oder mehr für Verbraucher voraus.

Laut der Analyse ist der Heizenergiebedarf 2020 bereinigt um Temperatureffekte um 0,7 Prozent zum Vorjahr gesunken. 2021 gab es eine weitere Abnahme um 1,5 Prozent auf 128,7 Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche. Betrachtet wurden Gas, Heizöl, Fernwärme und Strom. Weiterlesen

Deutsche Bank sieht sich auf Kurs – Milliardengewinn

Frankfurt/Main (dpa) – Die Deutsche Bank hat trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im dritten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn erzielt. Vor Steuern verdiente das Institut rund 1,6 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und so viel wie seit 2006 nicht mehr, wie Deutschlands größtes privates Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 1,1 Milliarden Euro, fast sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt deutlich weniger erwartet. Vor allem gestiegene Zinsen gaben dem Institut Auftrieb.

«Die Deutsche Bank liegt voll auf Kurs, ihre Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen», sagte Vorstandschef Christian Sewing. Damit rechnet der Manager weiterhin mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital, was Analysten bisher für unrealistisch hielten. In den ersten neun Monaten lag diese Kennziffer bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie lediglich 4,8 Prozent erreicht. Weiterlesen

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