Verdi will am Freitag Flughäfen bestreiken

Berlin/Frankfurt (dpa) – Zehntausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht zu Mittwoch an, dann die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmlegen zu wollen – und weitet damit den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen aus. Die Beschäftigten der Betreibergesellschaften werden häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt.

Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.

Forderungen bislang abgewiesen

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt. Weiterlesen

Beckers Tochter und Klitschkos Ex-Frau bei «Let’s Dance»

Von Jonas-Erik Schmidt, dpa

Köln (dpa) – Das RTL-Programm zwischen Januar und Februar, das hat etwas von Himmel und Hölle – zumindest, wenn man sich zur arg unscharf definierten Kategorie «deutscher Promi» zählt. Die Hölle für diese Spezies ist das Dschungelcamp zu Jahresbeginn: Bohnen, Stinkeschlotze und die ständige Gefahr, das sorgsam aufgebaut Image irgendwo zwischen Plumpsklo und Hoden-Essen verlieren zu können. Der Himmel, das ist dagegen «Let’s Dance».

Edle Gewänder, schönes Licht, und alle haben sich lieb – zieht man die Einlassungen des schneidigen Tanz-Juroren Joachim Llambi ab. Am Freitag (17. Februar) öffnet RTL wieder seine Himmelspforte. Es startet die 16. Staffel.

Das Wohlfühl-Setting ist womöglich auch einer der Gründe, warum es RTL mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit gelingt, Promis für die Tanz-Show zu rekrutieren, die man bislang in keiner anderen vergleichbaren Sendung gesehen hat. Man denke nur an Barack Obamas Halbschwester, die 2021 über das Parkett schwofte und auf die Frage, ob der Ex-US-Präsident bei RTL zuschaue, antwortete: «Vielleicht.»

Parallel dazu könnte man 2023 fragen, ob Deutschlands Allzeit-Tennis-Star Boris Becker (55) und der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko (51), reinzappen werden. Beckers Tochter Anna Ermakova (22) – Model, wohnhaft in London, ihrem Vater sehr ähnlich und entstanden aus einer Affäre mit Angela Ermakova – tanzt mit und lernt dafür sogar Deutsch, wie sie kürzlich RTL verriet («Jeder erwartet, dass ich Deutsch spreche, weil ich wie mein Vater aussehe»). Ebenso dabei ist aber auch die Ex-Frau von Politiker und Ex-Boxer Vitali Klitschko, Natalia Yegorova (48). Als Sängerin dürfte sie Taktgefühl mitbringen.

Die beiden Personalien lassen das Herz eines jeden höherschlagen, der zumindest ab und zu in die Klatschspalten lugt. Aber auch daneben hat RTL einige interessante Kandidaten-Namen auf die Liste gesetzt. Model Alex Mariah Peter (25) tanzt mit, die 2021 als erste Trans-Frau das Format «Germany’s Next Topmodel» gewann. Mit Ali Güngörmüs (46) wagt sich ein Spitzenkoch von den Töpfen weg auf des Tanzparkett.

Teilnehmer aus dem Netz

Dass Prominenz 2023 auch und vor allem online verhandelt wird, zeigen gleich mehrere Kandidatinnen und Kandidaten, die man zwar nicht aus der «Tagesschau» kennt, wohl aber vom Smartphone. Der Frankfurter Younes Zarou (25) bespielt auf Tiktok ein riesiges Publikum, Sally Özcan (34) gehört zu den bekanntesten Back- und Koch-Youtuberinnen. Jens «Knossi» Knossalla (36) nennt sich selbst «König des Internets». Getanzt hat er nach eigenen Angaben allerdings «noch nie».

Die Plan-Stelle des Sportlers, der es nun allen beim Tanzen beweisen will, wurde in diesem Jahr gleich zweimal vergeben: Zum einen an den früheren Handball-Weltmeister Michael «Mimi» Kraus (39), dessen Vorbild Handball-Kollege Pascal «Pommes» Hens (42) sein dürfte, der die Tanz-Show 2019 etwas überraschend gewann. Kraus bekommt allerdings starke Konkurrenz: Mit Ex-Profi-Kunstturner Philipp Boy (35) probiert sich ein zweiter Sportler an Walzer, Rumba und Foxtrott – einer, der besonders viel Gelenkigkeit mitbringen dürfte.

Mit Timon Krause (28) schnürt sogar ein sogenannter Mentalist die Tanzschuhe – als eine Art Zauberkünstler, der mit psychologischen Elementen arbeitet.

Die Frage ist, ob ihm das nutzen wird. Bislang ist es noch niemanden gelungen, Juror Joachim Llambi, der abermals neben Motsi Mabuse und Jorge Gonzalez die Tänze bewerten wird, eines seiner knallharten Urteile aus dem Hirn zu zaubern.

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Bartsch fordert Ende der Gas- und Strompreisbremsen

Berlin (dpa) – Linksfraktionschef Dietmar Bartsch fordert ein Ende der Gas- und Strompreisbremsen. «Die Preisbremsen der Bundesregierung auf Strom und Gas verhindern sinkende Preise für die Verbraucher», sagte Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. «Will die Bundesregierung nicht weitere Gewinnrekorde bei den Multis möglich machen, sollte sie diese Bremsen aufheben.» Weiterlesen

Pendler setzen trotz hoher Spritpreise aufs Auto

Berlin (dpa) – Die hohen Preise für Benzin und Diesel haben die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr nicht davon abbringen lassen, wieder stärker das Auto für die Fahrt zur Arbeit zu nutzen. Das geht aus einer Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartierungsspezialisten TomTom hervor.

Auch die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, habe nicht zu einem Rückgang geführt. «Überraschenderweise hat die Zeit, die Pendlerinnen und Pendler in den untersuchten deutschen Großstädten in der Rushhour verlieren, vielerorts im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen», erklärte ein TomTom-Sprecher.

Am langsamsten voran kamen Autos im Zentrum von Hamburg

Die längste Zeit in einem Stau zur Hauptverkehrszeit verbrachten 2022 Autofahrer in München – zusammengerechnet 67 Stunden und 9 Minuten. Danach folgten Hamburg mit 66 Stunden und 5 Minuten, Berlin (61 Stunden und 39 Minuten) und Leipzig (60 Stunden und 11 Minuten). Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage Russische

Kiew (dpa) – Kurz vor dem ersten Jahrestag des russischen Einmarsches hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Geschwindigkeit bei der Militärhilfe für sein angegriffenes Land gepocht.

«Wir sehen, dass der Kreml versucht, aus Russland jeglich Aggressionspotenzial herauszuquetschen», sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videobotschaft. «Sie haben es eilig, denn sie wissen, dass die Welt am Ende stärker ist, aber Zeit braucht, um ihre Kraft zu entfalten.» Deshalb komme es nun auf schnelle Hilfe an.

Zugleich bedankte er sich für weitere Waffen-Zusagen bei einem Nato-Treffen einige Stunden zuvor in Brüssel. Weiter kaum Fortschritte aus ukrainischer Perspektive gibt es allerdings zu der gewünschten Lieferung westlicher F-16-Kampfjets. Hoch angespannt bleibt die Lage derweil insbesondere in der schwer umkämpften Stadt Bachmut im Osten. Weiterlesen

Diplomatische Basisarbeit: Steinmeier in Kambodscha

Von Ulrich Steinkohl, dpa

Phnom Penh (dpa) – Dass Frank-Walter Steinmeier in ein Land reist, in dem er dienstlich noch nie war, passiert höchst selten. Schließlich haben ihn zwei mal vier Jahre als Außenminister und inzwischen rund sechs Jahre als Bundespräsident in der Welt weit herumkommen lassen. Doch in Kambodscha, einem Land, das nicht gerade den deutschen Vorstellungen einer freien Demokratie entspricht, war er in all den Jahren noch nie.

Mehr noch: In dem südostasiatischen Land war noch nie ein Bundespräsident – und ein Bundeskanzler auch nicht. Im Bundespräsidialamt heißt es, Steinmeier leiste mit seinem gestern begonnenen Besuch hier «diplomatische Basisarbeit».

Seit fast vier Jahrzehnten regiert in Kambodscha Ministerpräsident Hun Sen, die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit ist Experten zufolge eingeschränkt. Die Opposition wird nach Kräften behindert. Heute will Steinmeier in dem Land politische Gespräche führen. Auf seinem Programm stehen Unterredungen mit der Regierung – aber auch mit der Opposition.

Abhängigkeit von China

Dass er in der Hauptstadt Phnom Penh mit der Staatsspitze zusammenkommt, hat stark auch seinen Grund im russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dieser hat Deutschland schmerzhaft seine Energie-Abhängigkeit von Russland vor Augen geführt, die mit einer noch größeren und zunehmend kritisch gesehenen wirtschaftlichen Abhängigkeit von China einher geht. Diversifizierung der Beziehungen, also sich breiter aufstellen, lautet seitdem die Devise. Politisch heiß das: alte Freundschaften wieder pflegen, neue Verbündete suchen.

Steinmeier bereist dazu nun schon zum dritten Mal binnen eines Jahres Staaten in der Nachbarschaft Chinas. Im vergangenen Jahr besuchte er Singapur und Indonesien sowie Japan und Südkorea. Nun also Kambodscha und Malaysia. Die politischen Beziehungen zu beiden Asean-Staaten seien unterdurchschnittlich, heißt es im Bundespräsidialamt. Dies soll sich ändern.

Auch wirtschaftlich sollen die Verbindung mit der dynamischen Region enger werden, vor allem mit Kambodscha. In Malaysia sind bereits fast 1000 deutsche Unternehmen aktiv. Laut Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik (GTAI) wuchs der bilaterale Handel mit Malaysia 2022 kräftig und lag mit einem Volumen von 19,6 Milliarden US-Dollar deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Malaysia ist damit Deutschlands wichtigster Handelspartner unter den Asean-Staaten. Wobei seine Exporte nach Deutschland mit einem Volumen von 13 Milliarden Dollar doppelt so hoch waren wie seine Importe im Wert von 6,5 Milliarden Dollar.

Die brutalen Spuren der Roten Khmer

Davon ist Kambodscha weit entfernt. Kein Wunder: Der Terror der Roten Khmer von 1975 bis 1979, die fast die ganze geistige Elite des Landes ermordeten und die Infrastruktur völlig verwüsteten, hat im Land tiefe Spuren hinterlassen. Das setzte sich anschließend mit einem jahrelangen Guerillakrieg nach der Besetzung Kambodschas durch Vietnam fort. Er endete erst 1999.

Mit Blick auf die Pressefreiheit steht Kambodscha im weltweiten Ranking der Gruppe Reporter ohne Grenzen auf Platz 142 von 180 Staaten – selbst Länder wie Somalia schneiden etwas besser ab. Hätte es in Sachen Meinungsfreiheit noch eines Beweises bedurft, so lieferte ihn Hun Sen kurz vor der Ankunft des Bundespräsidenten, indem er «Voice of Democracy» (VOD), einem der letzten unabhängigen Medien des Landes, die Lizenz entzog. Steinmeier will nun heute in Phnom Penh VOD-Verantwortliche ebenso treffen wie den seit 2017 politisch kalt gestellten Oppositionsführer Kem Sokha. Dieser wartet auf sein Urteil in einem Prozess wegen angeblichen Hochverrats.

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SPD-Politikerin Mast: «Merz hält Flanke nach rechts offen»

Berlin (dpa) – Ein Jahr nach der Wahl von Friedrich Merz zum Unionsfraktionschef hat die SPD im Bundestag dem CDU-Politiker mangelnde Abgrenzung gegen den rechten Rand vorgeworfen. «Friedrich Merz hat in seinem ersten Jahr als Oppositionsführer im Bundestag viel Energie darauf verwendet, unser Land zu spalten», sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Friedrich Merz hält sich ganz bewusst eine Flanke nach rechts offen.» Weiterlesen

Große Vorbehalte gegen Roboter außerhalb von Produktion

Konstanz (dpa) – Die Menschen in Deutschland können sich nur schwer vorstellen, dass Roboter in vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen die Aufgaben von Fachkräften übernehmen.

Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Konstanzer Robotik-Spezialisten Fruitcore Robotics stieß insbesondere ein Einsatz von Robotern im Bereich «Schule, Kindergarten und Bildung» sowie bei der Polizei oder dem Militär auf große Vorbehalte. Nur 3,8 Prozent der Befragten waren der Meinung, Roboter sollten im Bildungssektor Aufgaben von Fachkräften übernehmen, bei der inneren und äußeren Sicherheit lag der Wert bei 6,8 Prozent. Weiterlesen

Pistorius unterstützt Diskussion um allgemeine Dienstpflicht

Berlin (dpa) – Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht in Deutschland zur Stärkung von Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten. Für eine politische Meinungsbildung in dieser Frage müsse aber die Stimme der jüngeren Menschen gehört werden, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Ich habe mich ausdrücklich nicht für die Reaktivierung der Wehrpflicht ausgesprochen», betonte er. Vielmehr halte er die Diskussion um eine allgemeine Dienstpflicht «für wertvoll».

Die Wehrpflicht war 2011 nach 55 Jahren unter dem damaligen CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ausgesetzt worden, was in der Praxis einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleichkam. Der russische Angriff auf die Ukraine hatte zuletzt wiederholt eine Debatte um diese Frage ausgelöst.

Auch soziale Tätigkeiten möglich

Nach verbreitetem Verständnis wird unter dem Begriff einer allgemeinen Dienstpflicht verstanden, dass Bürger für eine gewisse Zeit einen Dienst für die Allgemeinheit leisten. Dabei könnte die Bundeswehr dann eine Option neben anderen Tätigkeiten etwa im sozialen Bereich sein. Weiterlesen

Habermas spricht sich für Verhandlungen im Ukraine-Krieg aus

Berlin (dpa) – Der Philosoph Jürgen Habermas hat sich mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für Verhandlungen ausgesprochen. Zwar leiste der Westen aus guten Gründen militärische Hilfe an die Ukraine, schrieb der 93-Jährige in einem Gastbeitrag für die «Süddeutsche Zeitung».

Daraus erwachse aber auch Verantwortung. «Aus der Perspektive eines Sieges um jeden Preis hat die Qualitätssteigerung unserer Waffenlieferungen eine Eigendynamik entwickelt, die uns mehr oder weniger unbemerkt über die Schwelle zu einem dritten Weltkrieg hinaustreiben könnte», warnte er.

Inzwischen tauchten kritische Stimmen auf, die auf ein Nachdenken über den schwierigen Weg zu Verhandlungen drängten. «Wenn ich mich diesen Stimmen anschließe, dann gerade weil der Satz richtig ist: Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren», schrieb Habermas, der einräumte, dass es derzeit keine Anzeichen dafür gebe, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin auf Verhandlungen einlassen werde. Weiterlesen

JuLis kritisieren Verzögerung bei Energiepreispauschale

Berlin (dpa) – Die Jungen Liberalen haben die Verzögerungen bei der Energiepreispauschale für Studierende kritisiert. «Junge Menschen in diesem Land haben mehr verdient als solch ein unwürdiges Schauspiel», sagte die Vorsitzende Franziska Brandmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Verantwortungsgerangel und Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern im Bildungswesen gingen zulasten derer, die am meisten Unterstützung benötigten. Weiterlesen

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