Hundekot-Attacke: Staatsoper trennt sich von Ballettdirektor

Hannover (dpa) – Die Staatsoper Hannover trennt sich von Ballettdirektor Marco Goecke wegen dessen Hundekot-Attacke auf eine Journalistin. Sein Vertrag als Ballettdirektor sei mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden, sagte Intendantin Laura Berman am Donnerstag in der Theater-Spielstätte Ballhof Eins. Bereits am Montag hatte die Theaterleitung Goecke suspendiert. Seine Stücke werden Berman zufolge jedoch in Hannover weiter aufgeführt.

Goecke hatte am Samstagabend im Foyer des Opernhauses in Hannover eine Journalistin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Wiebke Hüster, mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer «schlimme, persönliche» Kritiken zu schreiben. Drei Tage später bat der Ballettchef öffentlich um Entschuldigung – machte der Journalistin aber zugleich weitere Vorwürfe. Diese reagierte entrüstet und schockiert.

Der Journalistin zufolge hatte Goecke im Opernfoyer unvermittelt eine Plastiktüte mit Hundekot aus der Tasche gezogen und ihr diese mit der offenen Seite ins Gesicht gerieben. «Als ich gespürt habe, was er gemacht hat, habe ich geschrien», sagte die 57-Jährige. Sie habe unter Schock gestanden und geweint. Weiterlesen

Rehlinger leitet Deutsch-Französische Freundschaftsgruppe

Berlin/Saarbrücken (dpa) – Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ist neue Vorsitzende der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppe des Bundesrates. Die Saarländerin sei im Januar von den Mitgliedern der Vereinigung gewählt worden, teilte der Bundesrat am Donnerstag mit. Zuvor hatte der ehemalige saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) das Gremium geleitet. Mit dem Regierungswechsel an der Saar im April 2022 war der Vorsitz vakant geworden, bleibt nun aber weiter beim Saarland.

«Ein starkes Europa lebt von der deutsch-französischen Freundschaft», sagte Rehlinger zur Wahl. Vor allem in den Grenzregionen gehöre die Verständigung zum Alltag. «Wir leben zusammen, wir arbeiten zusammen und wir gehören zusammen», sagte sie mit Blick auf das Saarland, das an Frankreich grenzt. «Wo lange Zeit von Krieg zu Krieg die Schützengräber immer tiefer wurden, verbindet uns heute eine tiefe Freundschaft mit unseren französischen Nachbarinnen und Nachbarn.» Weiterlesen

VW-Beschluss zu Elektro-SUV für Wolfsburg steht

Wolfsburg (dpa) – Der zuletzt wenig ausgelastete Stammsitz von Volkswagen hat konzernintern den Zuschlag für ein zusätzliches E-Modell ab dem Jahr 2026 erhalten. Im Rahmen der im Herbst zunächst verschobenen Investitionsplanung sei jetzt die Entscheidung gefallen, Entwicklung und Bau des vollelektrischen Kompakt-SUV in Wolfsburg anzusiedeln, wie am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen am Rande einer Betriebsversammlung verlautete.

Der Wagen solle in etwa die Größe des heutigen Tiguan haben und auf einer überarbeiteten Version der aktuellen Elektro-Plattform MEB basieren («MEB plus»), kündigte Betriebsratschefin Daniela Cavallo demnach an.

Zu dem Belegschaftstreffen war auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) eingeladen. Er äußerte sich nach Angaben aus dem Konzernumfeld dabei indirekt auch zur umstrittenen neuen EU-Abgasnorm Euro-7. Diese soll starke Verschärfungen bei den erlaubten Emissionen bringen, die allerdings teils komplizierte Technik erfordern und nach Einschätzung der Autobranche vor allem kleine Fahrzeuge verteuern dürften. Weiterlesen

Studie aus Amsterdam: Wo landen geklaute Fahrräder?

Berlin (dpa) – Das Fahrrad ist weg – wo mag es nun sein? So manches Diebstahlopfer hat sich das wohl schon gefragt. Für Amsterdam hat ein Forscherteam untersucht, was mit geklauten Drahteseln passiert. Dafür wurden 100 gebrauchte Fahrräder mit Ortungssensoren ausgestattet, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift «PLOS One» berichten. Innerhalb eines halben Jahres (von Juni bis November 2021) wurden demnach 70 der Räder gestohlen. Überraschenderweise seien 68 davon in und um Amsterdam geblieben.

Allein in den Niederlanden werde der Wert gestohlener Fahrräder auf rund 600 Millionen Euro jährlich geschätzt, erläutern die Forscher um Titus Venverloo von der Technischen Universität Delft. Sie hatten die Räder mit einem Schloss durch das Vorder- oder Hinterrad gesichert an öffentlichen Plätzen in Amsterdam abgestellt, an denen häufig Fahrräder geklaut werden. Der Zustand der Räder verschiedener Marken reichte von nahezu unbrauchbar mit viel Rost bis zu fast neu und gut gewartet. Weiterlesen

Dax steigt weiter

Frankfurt/Main (dpa) – Der Dax hat am Donnerstag nach positiven Signalen von der Berichtssaison der Unternehmen weiter zugelegt. Der deutsche Leitindex stieg gegen Mittag um 0,60 Prozent auf 15.599,89 Punkte. Auch die anderen Indizes rückten weiter vor: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte 1,49 Prozent fester bei 29.078,12 Punkten und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,70 Prozent auf 4310,21 Zähler.

Der Flugzeugbauer Airbus übertraf mit seinen Jahresresultaten die Erwartungen, was den Aktien mit plus drei Prozent in die Dax-Spitzengruppe sowie zum höchsten Stand seit rund drei Jahren verhalf. Weiterlesen

Webseiten deutscher Flughäfen gestört

Nürnberg/Düsseldorf (dpa) – Die Internetauftritte verschiedener deutscher Flughäfen sind gestört. So vermutet der Flughafen Nürnberg, dass es sich um einen Hackerangriff handelt, bei dem die Seite so viele Anfragen bekommt, dass sie zusammenbricht. In Nordrhein-Westfalen waren Düsseldorf und Dortmund zeitweise betroffen. Die Fehlersuche läuft dort noch. Die Website des Flughafens Erfurt-Weimar wurde abgeschaltet. Der Internetanbieter prüfe, ob es sich um einen Hackerangriff handele, sagte ein Sprecher. Auswirkungen auf den Luftverkehr insgesamt waren zunächst nicht bekannt.

Warum der Schutz der digitalen Infrastruktur kompliziert ist

Von Christoph Dernbach, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Nach dem Ausfall der IT-Systeme der Lufthansa am Mittwochvormittag schossen im Netz sofort wilde Gerüchte ins Kraut, was die Ursache sein könnte. Wurde die Fluggesellschaft von Hackern mit Erpressungs-Software attackiert? Haben russische Cyberkrieger einen Angriff gegen das deutsche Vorzeigeunternehmen gestartet? Oder haben die Fachleute der Lufthansa selbst durch eine Fehlbedienung ihre eigenen Systeme lahmgelegt? Schließlich war genau das der US-Flugaufsicht FAA erst vor wenigen Wochen passiert.

Bald stellte sich heraus, dass weder eine Cyberattacke noch eine selbst verursachte IT-Panne vorlag. Der Fehlgriff eines Bauarbeiters an einer S-Bahn-Baustelle in Frankfurt hatte die Kommunikationsstörung verursacht. Mit einem Betonbohrer wurde eine wichtige Glasfaserstrecke der Deutschen Telekom durchtrennt. Dies führte dann zum Ausfall der Computersysteme der Lufthansa am wichtigsten Knotenpunkt des Luftverkehrs in Deutschland.

Ersatzleitung rettete Lufthansa zunächst

Der Vorfall erinnert an den Sabotage-Angriff auf die Deutsche Bahn im Oktober. Damals kam es zu zahlreichen Zugausfällen im Norden Deutschlands, weil zwei wichtige Leitungen für die interne Bahn-Kommunikation in Herne und Berlin gezielt gekappt worden waren. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Bei der Attacke auf die Bahn hatten die Angreifer nicht nur die Hauptleitung ins Visier genommen, sondern gleichzeitig auch die Backup-Verbindung. Die Lufthansa hingegen verfügte nach dem Malheur an der Baustelle am Dienstagabend noch über eine funktionierende Ersatzleitung. Das Backup hielt allerdings am Mittwochmorgen dem üblichen Ansturm zur Hauptverkehrszeit nicht mehr stand.

«Bereits kleine Störungen können in einer digitalisierten Welt große Auswirkungen entfalten», sagt Rüdiger Trost, Experte der IT-Sicherheitsfirma Withsecure. «Umso wichtiger ist es, Knotenpunkte in der IT doppelt und dreifach abzusichern. Es geht darum, Resilienz aufzubauen, also eine höhere Widerstandsfähigkeit.» Dabei entwickle man für verschiedene Ausfallszenarien Alternativlösungen. «Diese werden zwar regelmäßig getestet, aus Kostengründen jedoch häufig kleiner dimensioniert als das Hauptsystem. Auch beim Auto ist der Ersatzreifen ja nicht immer von gleicher Qualität wie die normalen Reifen.»

Verlässliche Backups schwer umzusetzen

Die unabhängige Arbeitsgruppe Kritis setzt sich vor diesem Hintergrund für Sicherheitsmaßnahmen ein, die verhindern sollen, dass eine vereinzelte Störung zu einem Totalausfall führt – auch weil es schlicht unmöglich sei, kritische Infrastruktur flächendeckend zu überwachen. Auch bei Durchtrennung mehrerer Kabel müsse der Betrieb weiter funktionieren, forderte der Sprecher der AG, Michael Wiesner, nach dem Sabotage-Akt gegen die Bahn im Oktober.

In der Praxis sei ein hundertprozentig funktionierendes Backup aber äußerst schwer umzusetzen, sagt der Fachjournalist Dusan Zivadinovic. Der Betrieb eines Netzwerks in einem Großunternehmen wie der Lufthansa sei eine komplexe Aufgabe, weil nicht nur Verbindungen fürs Surfen im Web oder das Senden und Empfangen von E-Mails aufgebaut würden, sondern vor allem für den abgesicherten Betrieb von Servern. «Selbst wenn man sich als Profi tagtäglich damit beschäftigt, steckt der Teufel im Detail.»

Es sei nicht damit getan, den Verkehr auf eine Ersatzleitung zu lenken. «Das geht auf Wunsch sogar vollautomatisch. Aber da hängen komplizierte Netzwerkkonfigurationen dran», sagt der leitende Redakteur der Fachzeitschrift «c’t». Neben vielem anderen müsse man auch den weltweit verteilten Standorten die Ersatzwege zu den Servern der Lufthansa mitteilen. «An diesem sogenannten Re-Routing sind dann nicht nur die Lufthansa und ihre Telekommunikationsdienstleister beteiligt.» Da müsse jeder Netzbetreiber der Welt mitspielen. «Wir haben es mit einem Szenario zu tun, das man nur schlecht üben kann.»

Besserer Informationsfluss gefordert

Der Netzwerkausfall bei der Lufthansa bedeutet aber keinen GAU, weil die Störung nach einigen Stunden wieder beseitigt werden konnte, wie Zivadinovic sagt. «Die Airline muss wie alle Internetnutzer damit leben, dass kein Netzbetreiber der Welt eine hundertprozentige Verfügbarkeit von Internetanschlüssen garantieren kann. Man muss damit rechnen, dass eine Hauptleitung auch mal ausfällt.»

Da Backup-Lösungen nicht immer wie vorgesehen greifen, fordern Experten deshalb auch Maßnahmen, um zumindest unbeabsichtigte Störungen bei Tiefbauarbeiten möglichst zu vermeiden. So setzt sich der Bundesverband für den Schutz kritischer Infrastrukturen dafür ein, dass der Informationsaustausch zwischen Planungsbehörden, Tiefbauunternehmen und den Betreibern von Datenleitungen verbessert wird, damit nicht wieder ein Bagger einen ganzen Flughafen zum Erliegen bringt.

Weiterlesen

Stefanie Hertel singt in Abba-Musical in Hamburg

Hamburg (dpa) – Die Sängerin Stefanie Hertel (43) wagt etwas Neues und wird bald für einige Zeit im Kult-Musical «Mamma Mia!» mit den Hits von Abba in Hamburg mitsingen. Die Volksmusikerin werde an ausgewählten Daten im April als Tanja auf der Bühne im Stage Theater Neue Flora in Hamburg stehen und somit als eine der drei Sängerinnen von «Donna und die Dynamos» live zu erleben sein, teilte Stage Entertainment mit.

Mindestens zwölf Termine im April stehen bereits fest. Erstmals ist es am 7. April (20.00 Uhr) so weit. Weitere Termine – eventuell auch im Mai – könnten noch folgen, wie eine Stage-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weiterlesen

Chipkonzern Infineon gibt grünes Licht für Fabrik in Dresden

Neubiberg (dpa) – Der Chipkonzern Infineon treibt seine Pläne für den milliardenschweren Ausbau seines Standorts Dresden voran. Vorstand und Aufsichtsgremien haben grünes Licht für das Projekt gegeben, wie das Unternehmen mitteilte. Zuvor habe das Bundeswirtschaftsministerium die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt. Damit können die Arbeiten Infineon zufolge bereits während der beihilferechtlichen Prüfung durch die EU-Kommission beginnen. Weiterlesen

Kristen Stewart über Filme in politischen Krisenzeiten «Schleudertrauma»

Berlin (dpa) – Filme sind für US-Schauspielerin Kristen Stewart in politischen Krisenzeiten ein gutes Mittel gegen Gefühle von Ohnmacht. «Es ist eine tolle Möglichkeit daran mitzuwirken, schöne Dinge in einer Zeit zu betonen, in der es hart ist, daran festzuhalten», sagte die 32-Jährige am Donnerstag auf der Eröffnungspressekonferenz der Berlinale in Berlin. «Ich denke, es ist die Aufgabe eines Künstlers, ein ekelhaftes oder schlimmes Thema aufzugreifen, es zu verarbeiten und in etwas Schöneres, Hilfreiches zu verwandeln.» Weiterlesen

Tote-Hosen-Konzert für Erdbebenopfer ausverkauft

Düsseldorf (dpa) – Das Benefizkonzert der Toten Hosen für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien ist innerhalb von 60 Sekunden ausverkauft gewesen. 10.500 Tickets seien in einer Minute vergriffen gewesen, teilte die Band via Instagram und Facebook mit. Am 24. Februar wollen die Punkrocker mit dem Konzert in Düsseldorf möglichst viel Geld für die Krisenregion sammeln, um die Folgen der Katastrophe zu lindern. Die Donots und Thees Uhlmann haben ihre Unterstützung zugesagt. Die gesamten Einnahmen nach Abzug der Produktionskosten gehen an das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und Medico International. Alle teilnehmenden Musiker verzichten auf eine Gage. Die Stadt Düsseldorf hat die Halle für das Konzert kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Tickets kosteten 75 Euro.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen