Tui-Aktionäre sollen Kapitalspritze beschließen

Hannover (dpa) – Die Anteilseigner von Tui sollen am Dienstag auf einer Online-Hauptversammlung eine weitere Kapitalerhöhung für den größten deutschen Reisekonzern genehmigen. Entsprechende Pläne zur Ausgabe neuer Aktien hatte das Management im vergangenen Jahr angekündigt. Mit den Einnahmen soll unter anderem die Rückzahlung von Staatshilfen während der Corona-Krise finanziert werden.

Geschäftlich lief es bei den Hannoveranern nach dem existenzbedrohenden Pandemie-Tief jüngst wieder besser, die Buchungen der Kunden nahmen zu. Zu dem Aktionärstreffen werden nun auch konkrete Daten für die Monate Oktober bis Dezember 2022 und den Beginn des Winters erwartet.

Pandemie war ein herber Rückschlag

Die kalte Jahreszeit verläuft für die Tourismusbranche auf der Nordhalbkugel in der Regel deutlich schwächer, den Hauptteil ihres Umsatzes machen die Anbieter im Sommer. Für Tui hat die Entwicklung der Nachfrage derzeit aber auch im Winter eine große Bedeutung, denn in den Hochphasen der Viruskrise hatte das Geschäft insgesamt fast komplett stillgestanden.

Der deutsche Staat und die privaten Eigner sprangen mit Milliardenkrediten beziehungsweise zusätzlichem Kapital ein, um das Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes hatte auch die Lufthansa und mehrere weitere Konzerne gestützt.

Die nächsten Schritte zum Abtragen der öffentlichen Hilfspakete bei Tui sind vorgezeichnet. Bis zum Ende des laufenden Jahres sollen mindestens 730 Millionen Euro plus Zinsen zurückfließen – die jetzt angepeilte Kapitalerhöhung soll die hierfür nötigen Mittel einbringen. Bereits in den Vorjahren war das Finanzpolster aufgestockt worden, etwa vom früheren Großaktionär und russischen Oligarchen Alexej Mordaschow und von der Eigentümerfamilie der spanischen Hotelkette Riu. Gleichzeitig fuhr Tui einen harten Sparkurs, der auch zahlreiche Stellenstreichungen zur Folge hatte.

Unternehmen könnte die Kurve kriegen

Der Konzern will überdies seinen Kreditrahmen bei der Staatsbank KfW, der sich Ende 2022 noch auf mehr als zwei Milliarden Euro belief, reduzieren. Zunächst sollte allerdings noch die Entwicklung im Winter abgewartet werden, sagte Finanzchef Mathias Kiep kürzlich: «Wie viel brauchen wir, wie viel Puffer müssen wir im Unternehmen haben?»

Bislang sah es so aus, als könnte Tui in diesem Jahr die Kurve kriegen. Mehr Kunden entschieden sich in den vergangenen Monaten demnach wieder für eine Buchung – trotz der hohen Inflation, die auf die Einkommen vieler Haushalte durchschlägt. Auch die Nachfrage nach längeren und höherwertigen Aufenthalten habe angezogen, hieß es zur Vorstellung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/2022 im Dezember.

Unterm Strich war zwar immer noch ein Verlust von 277 Millionen Euro angefallen – dieser konnte jedoch auf etwa ein Zehntel des Vorjahreswerts gedrückt werden. Ohne Zinsen, Steuern und weitere Faktoren blieben 409 Millionen Euro als Gewinn, 2020/2021 hatte Tui auf dieser Basis mehr als zwei Milliarden Euro verloren. Der Konzern will sein Angebot auch mit kombinierbaren Einzelbuchungen ausweiten.

Auch Klimawandel ein Thema

Ein Thema beim Aktionärstreffen dürfte zudem die Rolle der Touristik im Klimawandel sein. Tui kündigte an, seine Emissionen schädlicher Treibhausgase bis 2030 um verbindliche Werte zu reduzieren: bei den konzerneigenen Fluggesellschaften um 24 Prozent verglichen mit dem Niveau von 2019, bei den Hotels um mindestens 46,2 Prozent, bei den Kreuzfahrten um 27,5 Prozent.

Geplant sind etwa Investitionen in moderne Flugzeuge, generell Einsparungen von Energie, die Förderung des lokalen Einkaufs für Hotels sowie die Nutzung nachhaltiger Treibstoffe für Kreuzfahrtschiffe. Die Branche steht wegen ihres bislang oft hohen Ausstoßes klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) und gesundheitsschädlicher Stickoxide in der Kritik.

«Unglaublich anstrengend»: Rettungsteams aus Türkei zurück

Von Petra Albers und Volker Danisch, dpa

Köln (dpa) – Applaus, Blumen und Pralinen für die Helferinnen und Helfer: Mehrere Such- und Rettungsteams aus Deutschland sind nach tagelangem Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei nach Hause zurückgekehrt. Am Flughafen Köln/Bonn landete gestern Abend ein Flugzeug mit fast 100 Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde. Bei ihrer Ankunft wurden sie von Familienangehörigen, Kameraden und in Deutschland lebenden Türken mit lautem Jubel empfangen.

«Wir wollen einfach persönlich Dankeschön sagen», sagt Cansu Güler, die mit Rosen gekommen ist. «Meine Heimat hilft unserer Heimat, das ist so wunderbar. Wir sind hier geboren und aufgewachsen, aber die Türkei ist auch unsere Heimat.» Gülsah Demirhan und zwei Freundinnen halten eine deutsche und eine türkische Flagge nebeneinander. «Ich habe viele Freunde im Erdbebengebiet», erzählt Demirhan. «Wir fühlen eine tiefe Verbundenheit mit den Rettungsteams. Das wollen wir durch diese Geste einfach zeigen.»

«Froh, dass wir einen Beitrag leisten konnten»

Mit vielen anderen Menschen bilden sie ein Spalier, als die Retter zwei Stunden später als erwartet in die Ankunftshalle treten. Ein Mädchen hält ein Schild mit der Aufschrift: «Willkommen! Du bist der beste Papa der Welt!» – ehe es seinem Vater in die Arme fällt.

Auch THW-Einsatzleiter Jörg Eger freut sich auf seine Familie. «Es war ein anstrengender Einsatz mit großen Herausforderungen», sagt er. «Aber wir sind froh, dass wir einen Beitrag leisten konnten und erleichtert, dass wir alle gesund wieder zurück gekommen sind.» Das THW-Team war am Mittwoch mit vier Hunden sowie 16 Tonnen Ausrüstung in der Türkei eingetroffen. In der Nacht zum Sonntag hatte es gemeinsam mit türkischen Helfern eine 88-Jährige lebend aus Trümmern im Erdbebengebiet gerettet.

Das Team der in Nordrhein-Westfalen beheimateten Organisationen I.S.A.R. und BRH war mit sieben Hunden seit vergangenem Dienstag in Kirikhan im Einsatz und hat nach eigenen Angaben dort vier Menschen lebend aus den Trümmern gerettet. Darunter war auch eine Frau, die in einer rund 50 Stunden dauernden Rettungsaktion aus einem eingestürzten Gebäude befreit wurde.

«Die Dimension des Geschehens war einfach unvorstellbar»

Notarzt Daniel Lankers, der der verschütteten 40-Jährigen immer wieder Mut zugesprochen hatte, wird bei seiner Ankunft in Köln/Bonn von den Wartenden besonders laut bejubelt und gefeiert. Die Frau war allerdings nach ihrer Rettung im Krankenhaus gestorben.

Astrid Kalff von I.S.A.R. hatte ihre Hündin Hope immer wieder über die Trümmer geschickt. «Der Einsatz war unglaublich anstrengend, die Dimension des Geschehens war einfach unvorstellbar. Die Wahrscheinlichkeit, noch jemand lebend zu finden, war äußerst gering», sagt sie. «Aber am Ende hat unser Team vier Leben gerettet – das macht uns sehr stolz.»

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Verurteilter Polizistenmörder wegen Jagdwilderei vor Gericht

Neunkirchen (dpa) – Der nach den Polizistenmorden in der Westpfalz verurteilte 39-Jährige muss sich von heute (9.00 Uhr) an erneut vor einem Gericht verantworten. Dabei geht es am Amtsgericht im saarländischen Neunkirchen unter anderem um den Verdacht der Jagdwilderei, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung. Weiterlesen

Ehemaliger Pfarrer weist Vorwürfe zurück

Saarbrücken/Trier (dpa) – Ein Pfarrer im Ruhestand aus dem Bistum Trier muss sich seit Montag wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Er soll einen 14-jährigen Messdiener gedrängt haben, sexuelle Handlungen an sich zu dulden. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Saarbrücke wies der 69-Jährige den Vorwurf «mit Nachdruck» zurück. «Das angebliche Nötigungsdelikt hat nicht stattgefunden, und ich bin zuversichtlich, dass sich das auch im Verlauf des Prozesses herausstellen wird», sagte er. Angaben zu seiner Person wollte er vor Gericht nicht machen. Weiterlesen

Nach Tod beim CSD: Angeklagter räumt Vorwürfe ein

Von Carsten Linnhoff, dpa

Münster (dpa) – Ganz in Schwarz gekleidet sitzt der Angeklagte zwischen seiner Pflichtverteidigerin und seinem Anwalt. Nervös hört er zu, als der Staatsanwalt am Montag vor dem Landgericht Münster die Anklage verliest. Der 20-Jährige beugt sich mal nach vorne, dann rutscht er auf seinem Stuhl wieder zurück. Die Anklage ist sich sicher: Der erfahrene Boxer wollte beim Christoper Street Day (CSD) 2022 in Münster zwar nicht töten, aber mit seinen Schlägen verletzen. Deshalb lautet die Anklage gegen ihn auf Körperverletzung mit Todesfolge.

Bundesweit hatte der Fall vor sechs Monaten für Entsetzen gesorgt: Der 20-Jährige soll beim CSD zuerst mehrere Teilnehmer im Vorbeigehen beleidigt haben. Leicht alkoholisiert sei er gewesen. «Er war aus Neugier auf den CSD gekommen», sagt der Vertreter der Anklage.

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Malte C. bewies laut Anklage Zivilcourage und stellte sich zwischen den Angeklagten und die CSD-Teilnehmer. Demnach waren drei Frauen betroffen, von denen eine später gegenüber der Polizei ihr Geschlecht als männlich angab. Sie wurden vom Angeklagten zuerst beschimpft und nach einer Abweisung aggressiv beleidigt.

Der 20-Jährige habe Malte C. dann auf die Brust und mehrfach gegen den Kopf geschlagen. Er schlug nach dem Angriff mit dem Hinterkopf aufs Pflaster auf und starb Tage später im Krankenhaus an den Folgen eines Schädelhirntraumas.

Der Anwalt des Angeklagten, Siegmund Benecken, beantragte kurz nach Prozessbeginn, die Öffentlichkeit auszuschließen, weil sein Mandant sich zur Sache einlassen und dabei möglicherweise auch zu seiner sexuellen Orientierung äußern werde. Und so mussten Zuschauer und Medien den Verhandlungssaal verlassen.

Zur Fragen der sexuellen Orientierung machte ein Sprecher des Landgerichts zum Schutz des heranwachsenden Angeklagten keine Angaben. Ansonsten habe der 20-Jährige alle Vorwürfe aus der Anklage eingeräumt. An Beleidungen von Teilnehmerinnen konnte er sich nicht mehr erinnern. Wenn die Zeuginnen das so angegeben hätten, würde es aber wohl stimmen, sagte der Angeklagte demnach laut Sprecher.

Der Angeklagte ist ein erfahrener Boxer

Warum er die Frauen, von denen eine später gegenüber der Polizei ihr Geschlecht als männlich angab, beleidigt hatte, wisse er nicht mehr. Bevor er Malte C. mit Schlägen angegriffen habe, sei der 25-Jährige mit freiem Oberkörper auf ihn zugekommen. Der Angeklagte habe sich da schon vorgestellt, mit ihm zu kämpfen.

Der angeklagte Russe gilt als erfahrener Boxer. Von seiner Statur her wirkt er im Gerichtssaal normal groß, nicht besonders kräftig. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom November hatte der Angeklagte nach seiner Festnahme gegenüber einer Gutachterin Fragen beantwortet. Der Psychiaterin sagte er, die ihm vorgeworfene Tat sei «nicht einmal ansatzweise Ausdruck einer feindseligen Haltung gegenüber Homosexuellen». Laut der Gutachterin ist die Tat nicht auf eine homophobe oder queerfeindliche Einstellung des Mannes zurückzuführen.

Die Anklage führt die Tat auf eine Persönlichkeitsstörung zurück, bei der die Rechte anderer generell missachtet und verletzt würden. Auch alkoholbedingt sei der Mann aggressiv und gewaltbereit gewesen. Aber: Seine Steuerungsfähigkeit war laut Gutachterin nicht erheblich beeinträchtigt.

Ob der 20-Jährige als Heranwachsender nach Jugend- oder nach Erwachsenenstrafrecht (ab 21 Jahren) verurteilt wird, will das Gericht nach den Zeugen- und Gutachteraussagen entscheiden. Die Frage ist, ob bei dem Angeklagten eine Entwicklungsverzögerung vorliegt.

Im Jugendstrafrecht steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund, nicht die Strafe. So unterscheiden sich die Unterbringungen in der Jugendhaft erheblich von einem Erwachsenengefängnis.

Bei einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen dem Angeklagten mindestens drei Jahre Gefängnis. Im Jugendstrafrecht gilt auch bei Straftaten wie Totschlag oder Mord eine Obergrenze von zehn Jahren.

Das Landgericht hat bis Mitte April neun weitere Verhandlungstermine angesetzt.

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Maschinenbau steigert Exporte auf Rekord

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutschen Maschinenbauer haben im vergangenen Jahr ihre Exporte auf einen Rekordwert gesteigert. Die Ausfuhren wuchsen trotz schwacher Konjunktur und Unsicherheit um den Ukraine-Krieg um gut sechs Prozent zum Vorjahr auf 192,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Allerdings trieben höhere Preise im Zuge der Inflation die Exporte hoch. Preisbereinigt fielen sie um 1,3 Prozent.

«Zwar schönen Preiseffekte die Jahresbilanz. Doch auch real kann sich das Ergebnis sehen lassen», sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers mit Blick auf die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der von vielen gefürchtete starke Rückgang sei 2022 ausgeblieben.

Starkes viertes Quartal

Vor allem das vierte Quartal sei mit einem nominalen Plus von 9,3 Prozent stark verlaufen, erklärte Wiechers. Die Störungen der globalen Lieferketten hätten sich weiter aufgelöst. «Zudem sind die Exporterwartungen der Maschinen- und Anlagenbauer zuletzt gestiegen – ein gutes Omen für den Start in das noch neue Jahr 2023.» Weiterlesen

FC St. Pauli verurteilt Beleidigungen gegen seine Spieler

Hamburg (dpa) – Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat Beleidigungen gegen seine Spieler Maurides Roque Junior und Oladapo Afolayan scharf verurteilt. Nach Angaben des Vereins vom Montag wurde Maurides nach dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:0) auf einer Social-Media-Plattform «dutzendfach beleidigt». Darunter seien auch rassistische Kommentare und Nachrichten». Auch Afolayan sei «rassistisch beleidigt» worden.

«Rassismus hat am Millerntor keinen Platz und ist durch nichts zu rechtfertigen», schrieb der Hamburger Club auf seiner Homepage. «Das sollte für alle Stadien, Kurven sowie auch für sogenannte soziale Medien gelten.» Die Vorfälle zeigten auf «bittere Weise, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich und immer wieder gegen Rassismus auszusprechen und zu engagieren». Die St. Pauli-Spieler waren am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern mit einem Sondertrikot mit dem Schriftzug «Kein Platz für Rassismus» aufgelaufen. Weiterlesen

Weniger Regelinsolvenzen zu Jahresbeginn

Wiesbaden (dpa) – Trotz der schwachen Konjunktur zeichnet sich auch zu Jahresbeginn keine Pleitewelle in Deutschland ab. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen sank im Januar um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember 2022 war die Zahl der Insolvenzen hingegen noch um 3,1 Prozent zum Vormonat gestiegen.

Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen fast drei Monate davor. Auch bildet die Insolvenzstatistik nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten. Weiterlesen

Personen an Ausreise zu Neonazi-Treffen gehindert

Frankfurt am Main (dpa) – Die Bundespolizei in Frankfurt hat erneut Mitgliedern der rechten Szene die Ausreise nach Ungarn untersagt. Erkenntnisse der Polizei hätten darauf hingedeutet, dass die drei Männer im Alter zwischen 29 und 38 Jahren sowie eine 33-jährige Frau am vergangenen Freitag zum «Tag der Ehre» nach Budapest fliegen wollten, teilte die Bundespolizei am Montag in Frankfurt mit. Am Abfluggate des Frankfurter Flughafens durchsuchten die Beamten das Gepäck der Gruppe und fanden demnach szenetypische Kleidung und Abzeichen. Weiterlesen

Airport Hahn: Russischer Investor prüft Beteiligung

Von Jens Albes, dpa

Nürburg/Hahn (dpa) – Im Verkaufspoker um den insolventen Flughafen Hahn prüft die NR Holding AG um den russischen Mehrheitsaktionär Viktor Charitonin eine Beteiligung von nur noch unter 25 Prozent. «Damit läge der Anteil der NR Holding AG unter der Sperrminorität, und sie hätte kein Vetorecht oder Einfluss auf die operative Geschäftsführung», teilte die Besitzgesellschaft des Nürburgrings der Deutschen Presse-Agentur mit.

Dem Pharmaunternehmer Charitonin gehe es bei dem Airport im Hunsrück ausschließlich um ein finanzielles und nicht um ein strategisches Engagement. «Die übrigen gut 75 Prozent der Geschäftsanteile an der Käufergesellschaft sollen von Investoren in Deutschland gehalten werden – von welchen genau, wird noch geklärt», hieß es weiter.

Echo in Zeiten des Ukraine-Kriegs

Das Vorhaben von Charitonin hat in Zeiten von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ein gewaltiges Echo hervorgerufen. Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) sagte: «Im Moment sollte und kann man keine Geschäfte mit russischen Oligarchen machen.» Das Land Hessen hält noch 17,5 Prozent an dem Airport in Rheinland-Pfalz.

Das Bundeswirtschaftsministerium prüft, ob der Airport Hahn mit seltener Nachtfluggenehmigung zur kritischen Infrastruktur gehört und ob mit dem diskutierten Verkauf die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet würde. Am Montag ergänzte ein Ministeriumssprecher, die Bundesregierung habe sich noch keine Meinung zu einer Hahn-Beteiligung der NR Holding AG von nur 24,9 Prozent gebildet.

Auch eine Hahn-Gläubigerversammlung hatte kürzlich noch kein grünes Licht für einen Verkauf an die NR Holding AG gegeben. Diese betonte aber: «Viktor Charitonin ist kein Oligarch. Er nimmt keinen Einfluss auf die russische Politik.» Die Darstellung, der Geschäftsmann stehe dem Kreml nahe, sei falsch. «Sicher hat er Kontakte zu russischen Behörden, Ministerien und zum Kreml. Kontakte von Vorständen führender deutscher Unternehmen zur Bundesregierung sind ja aber auch hier nichts Ungewöhnliches. Er ist ein unabhängiger und international agierender Pharmaunternehmer mit zahlreichen Firmen und vielen tausend Arbeitnehmern, für die er Verantwortung trägt», hieß es weiter. Die Vorbehalte gegen Charitonin in Deutschland seien diskriminierend. Er stehe weltweit auf keiner Sanktionsliste.

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Ticketverkauf für die Berlinale hat begonnen

Berlin (dpa) – Wenige Tage vor Beginn der Filmfestspiele in Berlin hat der Kartenverkauf begonnen. Am Montagmorgen wurden die ersten Veranstaltungen freigeschaltet. Die Festivalleitung setzt auf einen Onlinekartenverkauf. Verkaufsschalter am Potsdamer Platz, wo früher oft stundenlang Filmfans campierten, gibt es diesmal nicht mehr. Die Berlinale soll am Donnerstag (16. Februar) beginnen. Die Tickets sind in diesem Jahr etwas teurer. Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek hatte das vor einigen Wochen mit gestiegenen Kosten erklärt, etwa für Dienstleistungen und Energie. Weiterlesen

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