Brachflächen: Schmitt anderer Auffassung als Grüne

Mainz (dpa/lrs) – Im Streit über den Umgang mit Brachflächen in der Landwirtschaft hat sich die rheinland-pfälzische Ministerin Daniela Schmitt (FDP) gegen die Auffassung der grünen Bundesminister Cem Özdemir und Steffi Lemke gestellt. Sie setze sich auch im Bundesrat dafür ein, die von der EU eingeräumten Möglichkeiten der Nutzung von ökologischen Vorrangflächen für den Getreide- und Eiweißpflanzenanbau und den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemittel umzusetzen, kündigte Landwirtschaftsministerin Schmitt am Donnerstag in Mainz an.

Die aktuelle Haltung des Bundeslandwirtschaftsministeriums von Özdemir, lediglich Futtermittel anbauen zu lassen, teile sie nicht. «Das passt angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine und den düsteren Ernte-Erwartungen in Europa nicht in die Zeit!», sagte Schmitt. «Und die Zeit für die Aussaat von Sommerkulturen läuft weg.»

Die Bedeutung der Landwirtschaft mit ihrer regionalen Wertschöpfung für die Ernährung, aber auch für die Rohstoffproduktion in anderen Bereichen werde vielen Menschen erst jetzt wieder bewusst. Diese Situation müsse genutzt werden, um den Beruf auch für künftige Generationen attraktiv zu halten.

Bundesumweltministerin Lemke unterstützt hingegen den Vorschlag Özdemirs, ökologische Vorrangflächen in diesem Jahr für Futtermittel zu nutzen. Es gehe hauptsächlich um Flächen, auf denen schon jetzt der Anbau von Zwischenfrüchten erlaubt sei. Eine allgemeine Freigabe dieser ökologischen Vorrangflächen inklusive des Pestizideinsatzes sei nicht sinnvoll, hatte Lemke gesagt. Aus Sicht von unions- und SPD-geführten Ländern sollten brachliegende Agrarflächen zeitweise auch für den Anbau zur Lebensmittelversorgung freigegeben werden. Doch die grünen Ressortchefs im Bund und in den Ländern sehen das anders.

 

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