Unternehmer warnen vor Abschaltung der Industrie

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband hat die aktuelle Energiekrise in Deutschland als «sehr bedrohlich» bezeichnet. «Wir alle werden uns einschränken und Energie einsparen müssen», sagte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Johannes Heger, der Deutschen Presse-Agentur. An den üblichen Energiesparmaßnahmen würden sich selbstverständlich auch die Unternehmen beteiligen. «Doch eine monatelange Abschaltung der Industrie darf es nicht geben», warnte Heger.

«Eine zeitweise Abschaltung von Produktionsanlagen wegen Gasknappheit würde eine ganze Kette von Folgen auslösen: geringere Wirtschaftsleistung, weniger Umsatz, Kurzarbeit und damit Einkommensverluste bei betroffenen Familien», erklärte der LVU-Präsident. Und das käme dann genau zu einer Zeit, in der den Menschen höheren Gas- und Stromrechnungen ins Haus flatterten. Diese Gefahr werde in der öffentlichen Diskussion seit einigen Wochen stärker wahrgenommen, als dies noch zu Beginn der Diskussionen über eine Reihenfolge bei der Gasversorgung der Fall gewesen sei: «Da gibt es ein Umdenken.» Weiterlesen

BDI-Chef beklagt langsames Energie-Krisenmanagement

Energie-Krise
Von Andreas Hoenig und Martina Herzog, dpa

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie wirft der Bundesregierung mangelnde Geschwindigkeit im Umgang mit der Energiekrise vor.

«Es geht jetzt um Entschlossenheit und Schnelligkeit», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte außerdem, der Brennstoffwechsel in Betrieben weg von Gas zum Beispiel zurück auf Öl werde durch langwierige Genehmigungsverfahren ausgebremst. Er sprach sich zudem für eine Deckelung der geplanten staatlichen Gas-Umlage aus. Weiterlesen

Altkanzler Schröder für Inbetriebnahme von Nord Stream 2

Berlin (dpa) – Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder empfiehlt angesichts der Gaskrise die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2. «Sie ist fertig. Wenn es wirklich eng wird, gibt es diese Pipeline, und mit beiden Nord-Stream-Pipelines gäbe es kein Versorgungsproblem für die deutsche Industrie und die deutschen Haushalte», sagte das SPD-Mitglied in einem Interview mit dem Magazin «Stern» und dem Sender «RTL/ntv». Schröder bezeichnete die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 mit Blick auf mögliche Gasengpässe als die «einfachste Lösung».

Schröder ist Präsident des Verwaltungsrats bei Nord Stream 2. Er steht seit langem wegen seiner Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Weiterlesen

Für den Notfall: Firmen wollen Energie sparen

Energie
Von den dpa-Korrespondenten

Hannover/Berlin (dpa) – Im Winter droht eine Gaskrise, auch beim Strom bestehen Risiken. Politiker und Experten rufen zum sparsamen Umgang mit Energie auf, damit die Speicher und Kraftwerkskapazitäten für den Fall weiterer russischer Lieferkürzungen ausreichen.

Neben Privathaushalten und öffentlichen Einrichtungen kommt dabei großen Unternehmen eine Schlüsselrolle zu. Eine Auswahl aktueller Planungen: Weiterlesen

Lebensmittelbranche in größter Krise seit 70 Jahren

Berlin (dpa) – Die deutsche Lebensmittelbranche sieht sich «in der größten Krise seit 70 Jahren». Das sagte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, der «Heilbronner Stimme» (Dienstag).

Als Ursachen nannte Minhoff Ernteausfälle, coronabedingte Lieferengpässe, den Krieg in der Ukraine sowie mögliche Gasknappheit. «Und alle sind betroffen, die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette, Logistik und Transport, Zulieferbranchen, Verpackungsindustrie.» Weiterlesen

Covid-Ausbrüche: Erholung in Chinas Industrie verlangsamt

Peking (dpa) – Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach den jüngsten Ausbrüchen des Coronavirus und weitreichenden Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19 hat sich im Juli verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmagazins «Caixin» fiel von 51,7 Punkten im Vormonat auf 50,4, wie das Blatt am Montag berichtete. Das Konjunkturbarometer lag damit aber weiter über der wichtigen 50-Punkte-Marke, was auf eine Ausweitung der industriellen Tätigkeit hindeutet. Weiterlesen

Ifo-Institut: Kein Ende des Materialmangels in Sicht

München (dpa) – Der Materialmangel hat die deutsche Industrie weiter fest im Griff. Fast drei Viertel (73,3 Prozent) der Unternehmen meldeten im Juli bei einer Umfrage Engpässe, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist zwar minimal weniger als im Juni und der niedrigste Wert seit Februar, doch Entspannung bedeutet das nicht: «Für die nächsten Monate gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung bei der Beschaffung wichtiger Werkstoffe», sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Weiterlesen

Glasproduzent Schott gliedert Pharmageschäft aus

Mainz (dpa) – Der Mainzer Spezialglashersteller Schott gliedert seine Sparte Pharmaverpackungen aus. «Indem wir unser Geschäft mit Pharmaverpackungen auf eigene gesellschaftsrechtliche Beine stellen, eröffnen sich für uns eine Vielzahl von Optionen, die uns helfen werden, in Zukunft noch schneller profitabel zu wachsen», teilte Vorstandschef Frank Heinricht am Montag mit. Nach Angaben von Finanzvorstand Jens Schulte ermöglicht dieser Schritt Schott, neue Finanzierungsoptionen zu prüfen, «inklusive eines möglichen Börsengangs von Schott Pharma», wie das neue Unternehmen heißt. Weiterlesen

Intel hofft auf Spatenstich in Magdeburg Anfang 2023

Magdeburg (dpa/sa) – Der US-Chiphersteller Intel hofft beim Bau seiner neuen Halbleiterwerke in Magdeburg auf einen frühzeitigen Beginn im nächsten Jahr. «Wir planen den Spatenstich im ersten Halbjahr 2023 und sind optimistisch, dass auch in diesem Zeitraum der EU Chips Act verabschiedet wird», sagte der Personalchef von Intel in Deutschland, Bernd Holthaus, der Deutschen Presse-Agentur.

In Magdeburg sollen ab 2027 Chips produziert werden. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei benachbarte Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. Intel will dafür zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Weiterlesen

Forderungen nach längeren AKW-Laufzeiten

Energiekrise
Von Bettina Grachtrup, Andreas Hoenig, Stefan Heinemeyer und Sebastian Engel, dpa

Berlin (dpa) – In der Debatte um längere Laufzeiten von Atommeilern in Deutschland wollen die CSU und die Industrie den Druck auf die Ampel-Regierung erhöhen. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, sprach sich am Wochenende für einen Weiterbetrieb der drei in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerke aus – er will auch über den Bau neuer Reaktoren reden.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hält verlängerte Laufzeiten von Meilern um mehrere Jahre für möglich. Auch andere Politiker von Union und FDP forderten längere Laufzeiten, um kurzfristig mögliche Stromengpässe im Winter im Zuge des Ukraine-Kriegs zu überbrücken. Weiterlesen

Erste 100 Tage: Rehlinger sieht neue Regierung auf gutem Weg

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ist mit den ersten 100 Tagen ihrer SPD-Alleinregierung zufrieden. Die Regierung habe «mit Rekordtempo die Arbeit aufgenommen» und gezeigt, «dass es schnell und abgestimmt vorangeht», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Dies werde von den Bürgern schließlich erwartet, wenn die Regierung von einer einzigen Partei gestellt werde.

Vor allem im Bildungsbereich hat die Regierung zügig Fakten geschaffen. So wird an saarländischen Gymnasien nach den Sommerferien wieder das Abitur nach neun Jahren (G9) eingeführt – für Kinder, die dann in der 5. und 6. Klasse sind. An der Saar hatte es seit 2001 das Abitur nach acht Jahren (G8) gegeben – in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Forderungen zurück zu G9 gegeben. Weiterlesen

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