Kläranlagen gehen Chemikalien zur Wasserreinigung aus

Hannover (dpa) – In Kläranlagen werden bundesweit bestimmte Chemikalien zur Reinigung des Abwassers knapp – was für Flüsse zum Problem werden könnte. Sogenannte Fällmittel, also Eisen- oder Aluminiumsalze, binden normalerweise bei der chemischen Wasserreinigung im Abwasser gelöste Phosphate und verhindern damit, dass diese in hoher Konzentrationen in Flüsse gelangen.

Immer mehr Kläranlagen hätten allerdings mit Lieferschwierigkeiten für Fällmittel zu kämpfen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Ganz ohne Fällmittel seien kommunale Kläranlagen gezwungen, Abwässer mit hohem Phosphatgehalt in die Flüsse einzuleiten. Weiterlesen

Gewerkschaft: Bahn bereitet Verkauf der Tochter Schenker vor

Berlin (dpa) – Die Deutsche Bahn könnte sich von einem großen Teil ihres internationalen Geschäfts trennen. Intern werde der Verkauf der Logistiksparte Schenker vorbereitet, sagte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Klaus-Dieter Hommel, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Hommel führt derzeit auch den Aufsichtsrat des Staatskonzerns. Die Bahn und das Bundesverkehrsministerium wollten sich nicht zu möglichen Verkaufsplänen äußern. Weiterlesen

IG-Metall-Chef: Bislang wenig Entlastung für Normalverdiener

Frankfurt/Main (dpa) – Das staatliche Hilfspaket hat nach Einschätzung der IG Metall bislang wenig Entlastung für durchschnittlich verdienende Menschen gebracht. «Für die große Masse der Beschäftigten in Betrieben und Verwaltungen beinhaltet es vor allem Versprechungen und Ankündigungen für die Zukunft, die teils noch unter Vorbehalt stehen», sagte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann der Deutschen Presse-Agentur.

Dies erhöhe den Druck auf die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. «Selbst wenn die Politik schnell ist, ist noch nicht deutlich, wann Gas- und Strompreisdeckel tatsächlich kommen. Es bleiben für Normalverdiener im Wesentlichen alleine greifbar die steuer- und abgabenfreien 3000 Euro, die von den Gewerkschaften erst einmal erkämpft werden müssen. Von daher lastet ein großer Erwartungsdruck auf unseren Tarifverhandlungen.» Weiterlesen

Aufgeheizte Stimmung – Firmen sehen Existenzgefahr

Hannover (dpa) – Die Metall- und Elektroindustrie mit ihren fast vier Millionen Beschäftigten steuert auf eine der wohl konfliktreichsten Tarifrunden seit langem zu. Kurz vor dem Start der Gespräche Anfang kommender Woche warnte die IG Metall die Arbeitgeber davor, nur geringe oder womöglich gar keine Lohnerhöhungen anzubieten. Wegen der enormen Verteuerung vor allem von Energie, Sprit und Lebensmitteln sei die Stimmung unter den Mitgliedern «ausgesprochen aufgeheizt», sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann am Donnerstag in Hannover.

Dort legten die Metaller ihre Strategie für die ersten Verhandlungen am Montag abschließend fest. Der Bezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt macht diesmal den bundesweiten Auftakt. Der Arbeitgeberverband warb vorab um Verständnis für seine Position, hohe Entgelt-Steigerungen seien derzeit nicht vertretbar. «Viele Betriebe sind bereits massiv in ihrer Existenz gefährdet», erklärte Niedersachsen-Metall-Chef Volker Schmidt. «Die Unsicherheiten sind größer denn je.» Weiterlesen

Auto-Zulieferer fordern Energiepreisdeckel

Hagen (dpa) – Sieben Verbände der Auto-Zuliefererindustrie haben von der Politik eine Begrenzung der Strom- und Gaspreise gefordert.

«Wenn der Staat die Energiepreise jetzt nicht deckelt, ruiniert er in kürzester Zeit die Unternehmen und viele Tausende Arbeitsplätze», sagte der Geschäftsführer des Industrieverbands Blechumformung (IBU), Bernhard Jacobs, laut einer Mitteilung vom Donnerstag in Hagen. «Es ist fünf vor zwölf», so Jacobs. Die Energiekosten seien «wahnwitzig». Er berichtete von Strompreissteigerungen um das 15-Fache des Vorjahres und Gaspreisanstiegen um das 11-Fache. Weiterlesen

Ford-Betriebsrat fordert Mitbestimmung bei Investorensuche

Saarlouis (dpa/lrs) – Der Betriebsrat von Ford in Saarlouis hat verhalten auf die Vereinbarung reagiert, die der Autobauer mit der Landesregierung geschlossen hat. «Das ist erstmal gut, aber nach so vielen Monaten der Verhandlung auch keine Überraschung», sagte der Vorsitzende Markus Thal am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. «Was gänzlich fehlt, ist jedoch die generelle Verantwortung von Ford. Unsere Arbeitsplätze sind schließlich komplett bedroht.»

Ford und die saarländische Regierung hatten sich auf Eckpunkte für die künftige Zusammenarbeit geeinigt. Dem Land soll ein Zugriff auf das 100 Hektar große Gelände schon vor dem Auslaufen der Ford-Focus-Produktion 2025 ermöglicht werden. In einem gemeinsamen Lenkungsausschuss sollen potenzielle Investoren definiert werden, um einen schnellen Übergang zu ermöglichen. Aktuell arbeiten bei Ford in Saarlouis 4600 Beschäftigte, 1600 weitere in einem Zuliefererpark. Weiterlesen

Deutsche Industrie erhält erneut weniger Aufträge

Wiesbaden/Berlin (dpa) – Die Auftragslage der deutschen Industrie trübt sich weiter ein. Im Juli gingen erneut weniger Aufträge ein, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag hervorgeht. Der Auftragseingang fiel gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Analysten hatten mit einem Rücksetzer von im Schnitt 0,7 Prozent gerechnet.

Die Nachfrage habe sich angesichts des Ukraine-Kriegs und der hohen Gaspreise schwach entwickelt, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. «Für die Industrieunternehmen bleibt der Ausblick auf das zweite Halbjahr gedämpft, was sich auch in einem abgekühlten Geschäftsklima und zurückhaltenden Exporterwartungen widerspiegelt.» Bankvolkswirte äußerten sich ähnlich verhalten. Weiterlesen

Gesamtmetall-Chef Wolf offen für Einmalzahlungen

Bad Urach (dpa) – Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat sich kurz vor der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindusrie offen für steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen gezeigt. Diese könnten laut Wolf ein Thema sein, wenn die Politik sie ermögliche.

«Dass Handlungsspielräume da sind, ist keine Frage», sagte Wolf der Deutschen Presse-Agentur. «Als Arbeitgeber sind wir an einer konstruktiven Lösung interessiert, die den Menschen hilft», sagte Wolf. Um entsprechende Ausgleiche zu finden, könne man auch mit anderen Instrumenten als einer Tabellenerhöhung arbeiten. Eine solche verlangt die Gewerkschaft IG Metall. Weiterlesen

Dreyer informiert sich über Flüssiggas aus Belgien

Mainz/Antwerpen (dpa/lrs) – Nach dem Stopp russischer Gaslieferungen hat sich die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer in Belgien über die Flüssiggas-Kapazitäten des Nachbarlands informiert. Die an der deutschen Nordseeküste geplanten Terminals für Flüssiggas (LNG) seien von Rheinland-Pfalz relativ weit entfernt, sagte Dreyer am Montag bei einem Besuch in Belgien. «Deswegen ist die Anbindung an den Hafen Zeebrugge-Antwerpen für uns sehr wichtig.» Wieder in Gas umgewandeltes Flüssiggas werde eine immer wichtigere Rolle spielen. Weiterlesen

Deutlich weniger Aufträge für die Industrie im Juli

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Auftragslage der rheinland-pfälzischen Industrieunternehmen hat sich deutlich verschlechtert. Im Juli 2022 lagen die Aufträge bereinigt um 9,5 Prozent unter denen im Vormonat, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Montag auf der Basis vorläufiger Werte mitteilte. Demnach gingen im Inlandgeschäft rund 12 Prozent weniger Bestellungen ein als im Juni. Die Bestellungen aus dem Ausland sanken im Juli um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Weiterlesen

Umfrage: Krieg verändert Haltung von Anlegern zu Rüstung

Frankfurt/Main (dpa) – Der Krieg in der Ukraine hat viele Menschen offener für eine Geldanlage in die Rüstungsindustrie gemacht. Vor dem russischen Angriff auf das Nachbarland fanden es rund 53 Prozent der Menschen in Deutschland moralisch verwerflich, wenn Privatanleger in Rüstungsunternehmen investieren, wie aus einer Erhebung des Vergleichsportals Verivox mit 1040 Befragten hervorgeht.

An dieser ablehnenden Haltung halten nach Angaben von Verivox vom Montag heute aber nur noch knapp zwei Drittel (59,7 Prozent) derjenigen fest. Jeweils etwa ein Fünftel aus dieser Gruppe hält Geldanlagen in der Rüstungsbranche demnach inzwischen für vertretbar (20,9 Prozent) oder hat Zweifel an der zuvor ablehnenden Position (19,3 Prozent). Weiterlesen

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