Niedrigwasser am Rhein macht Probleme

Kaub (dpa) – Vergleichsweise hohe Preise an den Tankstellen in Süddeutschland, Engpässe bei Kohletransporten zu den Kraftwerken und Riesenumwege für Pendler, weil Fähren am Ufer bleiben: Das Niedrigwasser am Rhein sorgt für immer mehr Probleme in vielen Lebensbereichen, denn Deutschlands größter Fluss ist ein unersetzlicher Transportweg.

Die Situation

Durch die Trockenheit ist der Wasserstand des Rheins in den vergangenen Wochen immer weiter zurückgegangen. In Emmerich kurz vor der niederländischen Grenze erreichte der Pegel am Morgen nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit vier Zentimetern einen historischen Tiefstand. In Kaub zwischen Mainz und Koblenz – einem für die Schifffahrt besonders wichtigen Nadelöhr – lag der Pegel bei 31 Zentimetern. Die Fahrrinnentiefe betrug damit 1,43 Meter. Weiterlesen

Wissing: Leicht steigende Pegelstände in deutschen Flüssen

Düsseldorf (dpa) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) rechnet in den kommenden vier Wochen mit leicht steigenden Pegelständen in den ausgetrockneten deutschen Flüssen. «Trotz leichter Niederschläge wird die Niedrigwassersituation auch in den kommenden Wochen die Pegelstände prägen», sagte Wissing der «Rheinischen Post» (Montag). «Für die zweite Monatshälfte im August und die erste Septemberhälfte deutet die jüngste Sechs-Wochen-Vorhersage unserer Experten allerdings auf leichte Wasseranstiege und eine Stabilisierung der Wasserstände auf niedrigem Niveau hin», führte der FDP-Politiker aus. Weiterlesen

Rhein-Pegelstände sinken: Fährbetrieb aufrechterhalten

Kaub/Berlin (dpa) – Die auf niedrigem Niveau verharrenden oder gar weiter sinkenden Pegelstände am Rhein lassen Frachtkosten in der Binnenschifffahrt steigen und machen den im Mittelrheintal so wichtigen Fährverbindungen zu schaffen. Die Betreiber der Fähren wollen den Betrieb wenn möglich trotz allem aufrechterhalten. Auswirkungen hatten Trockenheit und Niedrigwasser auch auf «Rhein in Flammen», das Spektakel fand nach der Corona-Pause mit verändertem Konzept statt – zur Zufriedenheit von Veranstalter und Behörden.

Der für die Rhein-Schifffahrt so wichtige Pegel an der Engstelle bei Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) lag am Sonntagmittag (Stand: 13.00 Uhr) laut der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes bei 34 Zentimetern, weitere drei Zentimeter weniger als am frühen Sonntagmorgen sowie Samstagmittag. Der Prognose der Behörde zufolge könnte der Wert am Montag auf 30 Zentimeter absacken. Weiterlesen

Handelskammertag: Frachtpreise deutlich gestiegen

Berlin/Kaub (dpa) – Das Niedrigwasser insbesondere auf dem für die Binnenschifffahrt sehr wichtigen Rhein treibt die Preise für Fracht nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) massiv nach oben. «Schiffsraum ist inzwischen knapp geworden, denn Schiffe können häufig nur noch zu Teilen beladen werden», sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Als Folge sind die Preise für Frachtgut bereits deutlich gestiegen.» Weiterlesen

IG Metall droht Windanlagenbauer Vestas mit Warnstreik

Hamburg (dpa) – Im Konflikt um einen Tarifvertrag droht die IG Metall der deutschen Tochter des dänischen Windanlagenherstellers Vestas mit einem Warnstreik. «Sie haben uns mitgeteilt, dass sie überhaupt nicht vorhaben, mit uns in Tarifverhandlungen einzutreten», sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, der Rendsburger IG-Metall-Geschäftsführer Martin Bitter, der Deutschen Presse-Agentur. «Dieses kategorische und wenig diplomatische Nein zu Tarifverhandlungen ist mir so noch nicht untergekommen.»

Vor diesem Hintergrund prüfe die Gewerkschaft nun die Möglichkeit, mit einem Ausstand den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen, sagte Bitter. Zeitpunkt und Ausmaß einer solchen Arbeitskampfaktion nannte er nicht. Weiterlesen

Wirtschaftliche Folgen des Rhein-Niedrigwassers schmerzhaft

Kiel (dpa) – Die wirtschaftlichen Folgen des Rhein-Niedrigwassers sind nach Einschätzung des Ökonomen Prof. Stefan Kooths vom Kiel Institut für Weltwirtschaft schmerzhaft. «Berechnungen zu den Folgen des Niedrigwasser 2018 im Rhein zeigen, dass die Industrieproduktion um etwa 1 Prozent abnimmt, wenn die Pegelstände an der Messstelle Kaub die kritische Marke von 78 Zentimetern für einen Zeitraum von 30 Tagen unterschritten haben», erläuterte Kooths.

In der Spitze sei die Industrieproduktion 2018 um etwa 1,5 Prozent gedrückt worden, so Kooths weiter. Auf Jahressicht dürfte das Niedrigwasser etwa 0,4 Prozent an Wirtschaftsleistung gekostet haben. «Allerdings ist die damalige Situation nicht eins zu eins auf heute übertragbar», erklärte der Wissenschaftler. So sei die «Fallhöhe» für die deutsche Industrieproduktion damals viel größer gewesen. Weiterlesen

Wasserstoff-Pipeline: Verband verlangt gute Anbindung

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz braucht nach Ansicht von Unternehmerpräsident Johannes Heger dringend eine Anbindung an ein «vernünftiges Wasserstoff-Pipeline-System». Für ein Bundesland mit überproportional viel Industrie in Chemie und Maschinenbau wie Rheinland-Pfalz müssten die Standortbedingungen in Sachen Wasserstoff verbessert werden, sagte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) der Deutschen Presse-Agentur. Das fange mit einer großen Wasserstoff-Pipeline an, die sich in den kommenden Jahren dann in kleinere Einheiten verästeln könne. Weiterlesen

Thyssenkrupp profitiert von Stahlpreisen

Essen (dpa) – Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp profitiert trotz stark gestiegener Rohstoff- und Energiekosten weiter von den gestiegenen Stahlpreisen. Umsatz und operatives Ergebnis legten im dritten Geschäftsquartal deutlich zu, wie das Unternehmen in Essen berichtete.

Dagegen belasten den Konzern die gestiegenen Zinsen: Hier musste Thyssenkrupp millionenschwere Wertminderungen vornehmen, was den Nettogewinn drückte. Das Unternehmen senkte daher die Prognose für den Jahresüberschuss.

Die Zukunft der derzeit gut verdienenden Stahlsparte ist aktuell weiter offen. Thyssenkrupp will das Geschäft gerne abspalten, derzeit ist die Umsetzung aber wegen des instabilen Umfeldes unsicher. Finanzchef Klaus Keysberg hält die Verselbstständigung des Stahls weiter für die beste Option. «Wir arbeiten weiter dran», sagte er in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Die genaue Form steht jedoch nicht fest. Dazu könne man derzeit keine konkreten Aussagen machen. Weiterlesen

Erstes Mal rote Zahlen bei Siemens seit 12 Jahren

München (dpa) – Zum ersten Mal seit fast 12 Jahren muss Siemens rote Zahlen melden – obwohl die Geschäfte gut laufen. Der Münchner Konzern machte im dritten Geschäftsquartal 1,5 Milliarden Euro Verlust, wie er am Donnerstag mitteilte. Die Gründe dafür sind eine hohe Abschreibung auf den verbliebenen Anteil an der ehemaligen Energiesparte Siemens Energy und Belastungen im Zusammenhang mit Russland, da sich Siemens wegen des Ukraine-Krieges von dort zurückzieht. Weiterlesen

Risikostandort China: Die Industrie wird vorsichtig

Außenhandel
Von Carsten Hoefer, dpa

München (dpa) – Angesichts der Pekinger Drohungen gegen Taiwan und zunehmender politischer Spannungen wird die deutsche Industrie im Umgang mit China vorsichtiger. Eine Entkopplung hält BDI-Präsident Siegfried Russwurm nicht für sinnvoll, doch ruft er die Unternehmen auf, die Risiken stärker in den Blick zu nehmen und die Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern. «Der russische Überfall auf die Ukraine hat uns gelehrt, dass wir gegenüber autokratischen Staaten besser auf Extremszenarien vorbereitet sein müssen», sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir sollten die Wirtschaftsbeziehungen zu China auch im Kontext des neuen Systemwettbewerbs nicht grundsätzlich in Frage stellen», sagte der frühere Siemens-Manager. Doch die bessere Vorbereitung auf «Extremszenarien» sollte nach Russwurms Einschätzung auch für China gelten. «Wir kennen die gegenwärtig starken Abhängigkeiten von Halbleitern aus Taiwan oder bei seltenen Erden aus China und müssen unsere Resilienz erhöhen.» Weiterlesen

Kavaliershaus im Park von Bad Muskau soll Informationszentrum werden

Bad Muskau (dpa) – Das historische Kavaliershaus im Pückler-Park von Bad Muskau soll zu einem Besucher- und Informationszentrum für die gesamte Lausitz werden. «Das Kavalierhaus ist das größte Projekt, das wir in den vergangenen 30 Jahren anpacken, vom Umfang fast größer als der Wiederaufbau des Schlosses», erklärte Cord Panning, Geschäftsführer der Stiftung «Fürst-Pückler-Park Bad Muskau» am Montag. Man wolle in dem Zentrum die Geschichte der Region von der Eiszeit bis zu heutigen Themen wie Braunkohle, Glasindustrie, Strukturwandel und Klimaschutz spiegeln. Weiterlesen

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