SPD-Chef Klingbeil: «Wir stehen vor dramatischen Monaten»

Berlin (dpa) – SPD-Chef Lars Klingbeil hat vor drastischen Folgen für den Industriestandort Deutschland gewarnt, sollte der russische Präsident Wladimir Putin die Gaspipeline Nord Stream 1 dauerhaft abschalten.

«Wir stehen vor dramatischen Monaten», sagte er in der Sendung «Frühstart» von RTL und ntv. Viele Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen litten schon jetzt unter einer hohen Belastung. «Da muss man jetzt gemeinsame Wege finden, wie wir als Land durch diese schwierigen Monate durchkommen.» Weiterlesen

Sinkende Umsätze in der Fleischindustrie

Wiesbaden (dpa) – Die Fleischindustrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr weitere Umsätze verloren. Die größeren Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten machten noch 40,6 Milliarden Euro Umsatz. Das waren 8,8 Prozent weniger als im Jahr 2020 und sogar 11,2 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Weiterlesen

Umweltverbände bemängeln EU-Entscheidung zum Verbrenner

Berlin (dpa) – Umweltverbände haben die Entscheidung der EU-Staaten zum Verbrenner bemängelt. Kritisiert wurde vor allem, dass Verbrenner-Autos nach 2035 eine Zukunft mit E-Fuels habe sollen.

«E-Fuels sind eine Scheinlösung, sie sind ineffizient, nicht automatisch klimaneutral und werden auf absehbare Zeit teuer sowie begrenzt verfügbar bleiben», sagte Antje von Broock, Geschäftsführerin des BUND, am Mittwoch in Berlin. Der geschäftsführende Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser sprach von einem «Luftschloss» und einem verwässerten Verbrenner-Ausstieg. Weiterlesen

Wasserstoffpipelines: Saarland will Gespräche mit Frankreich

Saarbrücken (dpa – Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ist für rasche politische Gespräche mit Frankreich über mögliche Wasserstoff-Pipelines in den Süden Europas. Man brauche «eine Verständigung über die Grenze hinweg auch darüber, dass wir das auch wollen», sagte Rehlinger am Mittwoch bei Wasserstoffkongress der Großregion in Saarbrücken. Die Stahlindustrie im Saarland könne nur mit «grünem Wasserstoff» konkurrenzfähig bleiben. Dazu brauche es aber Verbindungen in sonnen- und windreichere Regionen Europas. Weiterlesen

Edelmetallbranche: Goldembargo hat symbolischen Charakter

Pforzheim (dpa) – Das geplante Importverbot für russisches Gold hat aus Sicht des Branchenverbands Fachvereinigung Edelmetalle keine gravierenden Folgen für das aktuelle Marktgeschehen. Eine auf dem G7-Gipfel anvisierte Entscheidung – auch unter Einbindung der EU – hätte vor allem politisch-symbolischen Charakter, sagte Geschäftsführer York Tetzlaff der Deutschen Presse-Agentur.

Die London Bullion Market Association (LBMA) habe die wichtigsten russischen Goldraffinerien schon Anfang März, kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, aus der Handelsliste («Good Delivery List») gestrichen. «Damit sind sie faktisch vom westlichen Goldmarkt abgeschnitten worden», sagte Tetzlaff. Die LBMA ist ein global bedeutsamer außerbörslicher Handelsplatz, an dem auch die Weltmarktpreise für Gold und Silber festgelegt werden. Weiterlesen

EU-Staaten: Neuwagen in EU sollen ab 2035 emissionsfrei sein

Luxemburg (dpa) – In der Europäischen Union sollen nach dem Willen der EU-Länder ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen verkauft werden. Darauf einigten sich die für Umwelt zuständigen Ministerinnen und Minister der 27 Staaten.

Ein finaler Kompromiss muss nun mit dem EU-Parlament ausgehandelt werden, das ein komplettes Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 will. Die EU-Staaten sprachen sich dafür aus, die sogenannten Flottengrenzwerte für Autos bis 2035 auf null zu senken. Weiterlesen

Gewerkschaft: Tarifeinigung für Stahlindustrie-Beschäftigte

Saarlouis (dpa) – Die rund 15.000 Beschäftigten der saarländischen Stahlindustrie bekommen im Herbst 6,5 Prozent mehr Geld. Darauf hätten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft bereits in der ersten Verhandlungsrunde geeinigt, teilte die Industriegewerkschaft IG Metall am Dienstag mit. Sie hatte ursprünglich 8,2 Prozent mehr Geld für zwölf Monate gefordert. Die Arbeitgeber waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Tarifgebiet umfasst neben dem Saarland auch Buderus Edelstahl in Wetzlar sowie die Badischen Stahlwerke Kehl. Weiterlesen

Michelin will sich aus Russland zurückziehen

Clermont-Ferrand (dpa) – Der französische Reifenhersteller Michelin will sich angesichts des Kriegs gegen die Ukraine bis zum Jahresende vollständig aus Russland zurückziehen.

Alle Aktivitäten dort sollten übergeben werden, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns mit Sitz im französischen Clermont-Ferrand vom Dienstag. Es werde überlegt, Administration, Verkauf und den Industriebetrieb an das aktuelle örtliche Management in Russland zu übertragen. Weiterlesen

Institute: Gefahr eines Gasengpasses gesunken

Berlin/Brüssel (dpa) – Deutschlands Gasspeicher sind inzwischen zu mehr als 60 Prozent gefüllt und mindern aus Sicht von Ökonomen so die Gefahr einer Versorgungslücke im Falle eines russischen Lieferstopps.

Wie am Montagabend aus der Webseite von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) hervorging, waren die Speicher zu 60,26 Prozent voll. Nach Berechnungen führender Wirtschaftsforscher ist die Wahrscheinlichkeit einer Versorgungslücke im Fall eines Stopps russischer Lieferungen gegenüber April deutlich gesunken. Weiterlesen

Experten erwarten Chipmangel bis mindestens 2024

München (dpa) – Der Halbleitermangel dürfte die Autoindustrie einer Studie zufolge bis mindestens 2024 bremsen.

Elektroautos bräuchten zehnmal so viele Chips wie Benziner oder Dieselautos, so dass auch steigende Kapazitäten nicht für den gesamten Bedarf ausreichten, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Unternehmensberatung Alix Partners. «Erst frühestens 2024 wird die Fahrzeugproduktion das Niveau vor Beginn der Pandemie erreichen.» Weiterlesen

Zukunftsvereinbarung für ZF-Standort Saarbrücken geschlossen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Geschäftsführung des Autozulieferers ZF und die Arbeitnehmervertretung haben sich auf eine Zukunftsvereinbarung für den Standort Saarbrücken mit seinen rund 9000 Beschäftigten geeinigt. Sie sieht unter anderem vor, dass die bestehende Beschäftigungssicherung bis Ende 2025 verlängert wird, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Am Standort werde ein «Zukunftsfonds» eingerichtet werden, dessen Mittel in die Ansiedlung neuer Produkte fließen. Mit neuen Schichtmodellen und Möglichkeiten zu vorübergehenden Arbeitszeitverkürzungen sollen Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Weiterlesen

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