Bundesregierung gerät nach KfW-Förderstopp unter Druck

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung gerät nach dem umstrittenen KfW-Förderstopp für energieeffiziente Gebäude unter Druck. Nun soll es dazu eine Bauministerkonferenz der Länder mit dem Bund geben, wie die baden-württembergische Ressortchefin Nicole Razavi sagte.

Die Unionsfraktion im Bundestag forderte die Bundesregierung auf, den Förderstopp umgehend rückgängig zu machen. Offen ist weiter die Frage, wie genau es mit eingegangenen, aber noch nicht beschiedenen Anträgen auf eine Förderung weitergeht. Weiterlesen

Mehrheit der Deutschen gegen Waffenlieferungen an Ukraine

Berlin (dpa) – Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist gegen die Lieferung deutscher Waffen an die Ukraine.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov schlossen sich 59 Prozent der Befragten der Haltung der Bundesregierung an, dem Land keine Waffen zur Verteidigung gegen einen möglichen Angriff Russlands zur Verfügung zu stellen. Nur 20 Prozent sprachen sich für Waffenlieferungen aus. 21 Prozent machten keine Angaben. Weiterlesen

Verfassungsänderung zur Entlastung der Kommunen beim Schuldenabbau: SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und FREIE WÄHLER stellen Entwurf vor

Mainz. Die Landtagsfraktionen von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und FREIE WÄHLER werden zur Landtagssitzung am 16. und 17. Februar gemeinsam einen Gesetzesentwurf zu einer „Verfassungsänderung zur Entlastung der Kommunen beim Schuldenabbau“ einbringen. Hintergrund ist, dass das Land – wie von Finanzministerin Doris Ahnen angekündigt – die Hälfte der Liquiditätskredite der Kommunen übernehmen will. Um die nötige Rechtssicherheit für die Kommunen herzustellen, bedarf es einer Anpassung des Artikels 117 der Landesverfassung.

Mit der historischen Entscheidung des Landes sollen die Kommunen dauerhaft entschuldet werden. Das Land soll jenseits eines Sockelbetrages die Hälfte der kommunalen Liquiditätskredite, voraussichtlich bis zu 3 Milliarden Euro, übernehmen. Sollte es auf Bundesebene ebenfalls zu einer Einigung über die Übernahme von Liquiditätskrediten kommen, wird diese vollständig den Kommunen zugutekommen.

Mit der von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und FREIE WÄHLER vorgeschlagenen Verfassungsänderung wird rechtssicher ermöglicht, dass das Land – oder juristische Personen, an denen es maßgeblich beteiligt ist – Liquiditätskredite der Kommunen übernimmt. Der neue Absatz dient der Klarstellung, dass die Übernahme von kommunalen Liquiditätskrediten – anders als die Aufnahme eigener Kredite – nicht mit Einnahmen verbunden ist. Die Regelungen zum strukturellen Haushaltsausgleich bleiben erhalten. In den laufenden Haushalten sind Zins- und Tilgungszahlungen zu berücksichtigen.

Übernommen werden können Liquiditätskredite, die bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 entstanden sind. Es reicht, dass die Schuld vor dem Stichtag entstanden ist. Die Schuldübernahme kann sich auch auf nach dem Stichtag erfolgte Verlängerungen eines Liquiditätskredites beziehen, der vor dem Stichtag aufgenommen wurde.

Die konkrete Ausgestaltung der Übernahme wird nach einer Verfassungsänderung ein Umsetzungsgesetz regeln. Dies betrifft insbesondere die Ermittlung der betroffenen Kreditbestände, die Festlegung eines nicht zu übernehmenden Sockelbetrages, die Höhe des Anteils der Schuldübernahme, die Anrechnung von Vermögenswerten und die Abbildung im Haushalt.

Zugleich sollen Vorkehrungen zum Kommunalfinanzrecht getroffen werden, die ein erneutes Aufwachsen des Kreditbestandes verhindern. Die Kommunen sollen über die kommunalen Spitzenverbände bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs miteinbezogen werden.

Der Gesetzesentwurf im Wortlaut:

Neununddreißigstes Landesgesetz zur Änderung der Verfassung für Rheinland-Pfalz (Änderung des Artikels 117)

Der Landtag Rheinland-Pfalz hat mit der für Verfassungsänderungen vorgeschriebenen Mehrheit das folgende Gesetz beschlossen:

Artikel 1

Die Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 18. Mai 1947 (VOBl. S. 209), zuletzt geändert durch Gesetz vom 8. Mai 2015 (GVBl. S. 35), BS 100-1, wird wie folgt geändert:

Dem Artikel 117 wird folgender Absatz 4 angefügt:

„(4) Das Land oder juristische Personen, an denen das Land maßgeblich beteiligt ist, können aufgrund einer gesetzlichen Ermächtigung nach Absatz 2 Liquiditätskredite der Kommunen zum Stand vom 31. Dezember 2020 übernehmen. Die Schuldübernahme ist keine Einnahme aus Krediten im Sinne von Absatz 1 Satz 1. Das Nähere bestimmt ein Gesetz.“

Artikel 2

Dieses Gesetz tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.

Hintergrund:

Mit dem Begriff Liquiditätskredite sind Kredite zur Liquiditätssicherung nach § 105 der Gemeindeordnung gemeint. Einbezogen sind auch Wertpapierschulden, die der Liquiditätssicherung dienen. Diese sind insbesondere infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise stark angestiegen.

Der Bestand der Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich für den Kernhaushalt betrug nach der amtlichen Schuldenstatistik zum 31. Dezember 2020 rund 5,2 Mrd. Euro.

Der Liquiditätssicherung dienten zudem Wertpapierschulden in Höhe von 0,8 Mrd. Euro und Kassenkredite der Ortsgemeinden beim öffentlichen Bereich, die im Rahmen einer Einheitskasse aufgenommen wurden, in bereinigter Höhe von bis zu 0,3 Mrd. Euro.

 

 

Fragen an 11.000 Kreisbürgerinnen und –bürger im Landkreis Bernkastel-Wittlich

Zensus startet am 15. Mai – Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Landkreis Bernkastel-Wittlich gesucht

Brauchen wir mehr Schulen, Studienplätze oder Seniorenheime? Gibt es genügend Wohnungen? Wo muss der Staat investieren? Um das und ähnliches beantworten zu können, findet europaweit alle zehn Jahre eine Befragung per Zufallsstichprobe ausgewählter Bürgerinnen und Bürger statt: der Zensus, vielen als „Volkszählung“ bekannt. Der nächste Zensus steht in diesem Jahr an. Die Datenerhebungen laufen auch im Landkreis Bernkasel-Wittlich von Mitte Mai bis Mitte August. Weiterlesen

Rufe nach Auflösung der Werte-Union – Otte in der Kritik

Berlin (dpa) – Nach der Aufstellung des Chefs der erzkonservativen Werte-Union, Max Otte, als Bundespräsidenten-Kandidat der AfD wird der Ruf nach einer Auflösung des Vereins laut.

Ottes Vorgänger Alexander Mitsch sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), Otte habe «mit der Kandidatur eine rote Linie überschritten». Nach der Wahl von Friedrich Merz zum CDU-Vorsitzenden «sollte sich die Werte-Union nun geordnet auflösen». Otte kündigte an, er werde sein Vorsitzendenamt und alle anderen parteipolitischen Aktivitäten «aus Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten und seiner Würde» bis nach der Bundesversammlung am 13. Februar ruhen lassen. Weiterlesen

Fachleute vom Deutschen Wetterdienst beim U-Ausschuss Flut

Mainz (dpa/lrs) – Der Präsident und fünf andere Fachleute des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden an diesem Freitag beim Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags erwartet. Dabei geht es (10.00 Uhr) in Mainz erneut um die Frage, wann und wie vor dem verheerenden Hochwasser gewarnt wurde, bei dem vor rund einem halben Jahr an der Ahr 134 Menschen ums Leben kamen. DWD-Präsident Gerhard Adrian (16.00 Uhr) ist einer von insgesamt elf Sachverständigen, die gehört werden. Dafür sind rund zehn Stunden vorgesehen. Weiterlesen

Umweltministerin besucht Koordinationszentrum Luchs und Wolf

Trippstadt (dpa/lrs) – In der westpfälzischen Ortsgemeinde Trippstadt eröffnet Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) am Freitag offiziell ein Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO). Dazu trifft sich Eder in der Kommune im Landkreis Kaiserslautern unter anderem mit Expertinnen und Experten des neuen Zentrums (11.00 Uhr). KLUWO-Leiter Julian Sandrini stellt dann die Aufgaben seines Teams vor. Weiterlesen

Grüne kritisieren Haltung des Verkehrsministeriums zur B10

Mainz (dpa/lrs) – Der seit Jahren umstrittene Ausbau der Bundesstraße 10 im Pfälzerwald hat einen offenen Zwist in der rheinland-pfälzischen Ampel-Koalition ausgelöst. Das von der FDP geführte Verkehrsministerium beantragte jetzt ein Raumordnungsverfahren für den vierspurigen Ausbau auf einem Teilstück der Straße zwischen Pirmasens und Landau. Scharfe Kritik kam am Mittwoch aus der Grünen-Fraktion. Weiterlesen

Shoah-Zeitzeugin spricht im Landtag

Seit über zwei Jahrzehnten gedenkt der rheinland-pfälzische Landtag am 27. Januar im Rahmen einer Sondersitzung an die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr berichtete die Zeitzeugin und Shoah-Überlebende Monique Lévi-Strauss über ihre Erinnerungen und Erfahrungen an die Zeit in Nazi-Deutschland. Lévi-Strauss hatte am heutigen Regino-Gymnasium in Prüm in der Eifel 1944 ihr Abitur abgelegt. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Gedenken in hybrider Form statt. Im Plenarsaal versammelten sich Landtagsabgeordnete, Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie weitere Mitglieder der Landesregierung. Die Veranstaltung wurde live gestreamt. Die Aufzeichnung wird auf der Website des Landtags veröffentlicht. Weiterlesen

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