Atomkraft
Von Theresa Münch, dpa
Berlin (dpa) – Jahrelang haben sich die Betreiber der deutschen Kernkraftwerke auf das Aus vorbereitet. Doch die erneute Drosselung der Gaslieferungen aus Russland stellt das nun infrage. Sollen und können die letzten drei deutschen Meiler doch noch weiterlaufen?
Deutschlands Nachbar Belgien hat den Ausstieg aus der Atomenergie wegen des russischen Kriegs in der Ukraine bereits um zehn Jahre verschoben. In der Bundesregierung zeigt sich vor allem die FDP offen dafür. Doch sogar die Grünen schließen einen vorübergehenden Weiterbetrieb inzwischen nicht mehr aus.
In einer wirklichen Notsituation, etwa wenn Krankenhäuser nicht mehr arbeiten könnten, müsse man darüber reden, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt bei «Anne Will». Das grün-geführte Wirtschaftsministerium unterzieht die Stromversorgung einem verschärften Stresstest. Dabei blickt es auch nach Frankreich, wo rund die Hälfte der Atomkraftwerke wegen Defekten oder Wartungen vom Netz war, so dass die Meiler weniger Strom als üblich lieferten. Aus Bayern kommt sogar der Vorschlag, bereits angeschaltete Atomkraftwerke wieder hochzufahren – denn das Bundesland steht besonders unter Druck. Weiterlesen