Warnschwelle für Blaualgenbelastung erreicht – Gewässerbereiche mit grüner Färbung meiden

Die aktuelle Hitzewelle führt dazu, dass die so genannte „Blaualgenblüte“ in der Mosel in diesem Jahr früher einsetzt als in der Vergangenheit. Aktuell wurde im Unterlauf der Mosel die Warnschwelle von 15 µg/l Blaualgen-Chlorophyll erstmals überschritten. Messungen des Landesamtes für Umwelt (LfU) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) zeigen, dass die Belastungen im Längsverlauf der Mosel zunehmen. In der Grenzregion zu Frankreich sind die Werte derzeit noch niedrig:

Untere Mosel bei Koblenz: 12 – 18 µg/l (Messwerte BfG)
Mittlere Mosel bei Mehring: 5 – 9 µg/l (Messwerte BfG)
Obere Mosel bei Palzem: 1 – 3 µg/l (Messwerte LfU)

Wissenschaftlich handelt es sich bei „Blaualgenblüten“ um eine Massenvermehrung von Cyanobakterien. Blaualgen können Giftstoffe (Cyanotoxine) ins Wasser absondern. Kommen diese mit den Schleimhäuten in Berührung, kann es bei empfindlichen Personen zu Reizungen, Bindehautentzündungen der Augen oder Quaddeln auf der Haut kommen. Vorsorglich sollten daher Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung gemieden werden. Dies gilt insbesondere für Kleinkinder, aber auch für Badende und Wassersportler. Das Trinken oder Verschlucken von Wasser ist zu vermeiden, auch Hunde sind vom Gewässer fernzuhalten.

Grundsätzlich ist es nicht verboten in Gewässern mit „Blaualgenbelastung” Wassersport zu betreiben. Mit zunehmender Blaualgenkonzentration steigen jedoch die gesundheitlichen Risiken bei sportlicher Aktivität mit Wasserkontakt oder durch versehentliches Verschlucken von Wasser. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollte man bei Wasserkontakt nach der sportlichen Betätigung duschen oder betroffene Hautpartien abspülen.

Die so genannten Blaualgen bilden insbesondere in langsam fließenden Bereichen grüne Schlieren oder schwimmende, grüne Teppiche. In der Mosel wurden die Blaualgen zum ersten Mal im Sommer 2017 in größerer Anzahl und deutlich sichtbar beobachtet. Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass sich die Blaualgen bei anhaltender Trockenheit und Wärme zur dominierenden Organismengruppe in der Mosel entwickeln können und das Phänomen dann längerfristig bestehen bleiben kann. Das LfU wird gemeinsam mit der BfG die Lage weiter im Blick behalten.

Bitte beachten: Wie alle Fließgewässer in Rheinland-Pfalz ist auch die Mosel kein Badegewässer. Baden in Fließgewässern birgt vielfältige Gefahren, sei es durch die Strömungen und den Schiffsverkehr. Auch wird z. B. nur in offiziellen Badegewässern die Keimbelastung durch die Behörden (Gesundheitsämter) überwacht.

Weitere Informationen – auch zum Vorkommen von Blaualgen in Stehgewässern/Badegewässern – sind in einer FAQ abrufbar: https://lfu.rlp.de/fileadmin/lfu/Veroeffentlichungen/FAQs_Blaualgen_2020.pdf

 

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