Nürburgring mit Jahresprogramm: Interesse am Flughafen Hahn

Nürburg (dpa/lrs) – Der Nürburgring präsentiert an diesem Mittwoch sein Saisonprogramm 2023 mit Motorsport aller Art über sonstige Freizeitevents bis hin zum Musikspektakel «Rock am Ring». In die Schlagzeilen gekommen ist die Rennstrecke, weil ihre Besitzgesellschaft NR Holding AG um den russischen Mehrheitsaktionär Viktor Charitonin den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn erworben hat. Allerdings sind hier trotz des unterzeichneten Kaufvertrags auch noch weitere Bieter im Rennen. Noch fehlen bei allen die Zustimmung der Gläubiger und die Betriebslizenz für den Airport. Weiterlesen

Der letzte Torero: Neues von Helge Schneider

Von Helge Toben, dpa

Mülheim/Ruhr (dpa) – Helge Schneider bleibt sich treu: Der Jazzmusiker und Multiinstrumentalist greift auch auf seinem neuen Album «Torero» Alltagsepisoden auf – musikalisch ausgefeilt und natürlich nicht ohne schräge Schneidersche Brüche mitten im Stück.

Trotz des unverwechselbaren Sounds gibt es Überraschungen: Etwa «The Wizard», eine Art Hörspiel. Eingebettet in einen süßlichen Klangteppich schildert Schneider darin akustisch-hyperrealistisch die Begegnung eines müssenden Mannes mit dem Toilettenpersonal einer Autobahn-Raststätte. «Junger Mann, sie können hier nicht durchgehen, ich wische hier, sie sehen es doch», heißt es darin.

Warum nicht Chopin auf Autobahn-Toiletten?

«The Wizard» sei eine kritische Auseinandersetzung mit der «Muzak» genannten Hintergrundmusik, erklärt Schneider im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Diese Musik hörst du als Berieselung auf Autobahn-Toiletten, mit Regenwaldgeräuschen und Kakadus und so etwas.» Er habe einfach mal darauf hinweisen wollen, wozu Musik auch missbraucht werde. «Ich weiß nicht so genau, was ich als Musiker selber davon halten soll, ehrlich gesagt. Weil man ja auch Beethoven oder Chopin auflegen könnte.»

Der Name der neuen Schallplatte – Schneider sagt immer «Schallplatte» zu seinen Alben – greift den Titel des ersten Songs auf: «The Last Torero». Das Cover zeigt Schneider in einem Stierkampf-Kostüm. «Den Toreroanzug habe ich in Berlin in einem Secondhandshop gekauft. Der Verkäufer hat noch gesagt: Der letzte Torero. Und da habe ich gedacht, da muss ich einen Song draus machen.» Es sei ein echtes Kostüm. «Die Ärmel kann man ganz abziehen. Bei einer Verletzung kann man sofort dran. Man muss nicht die Jacke ausziehen.»

Das Album enthält acht Stücke, darunter auch ein Instrumental. Es geht etwa um Menschen, die gerne essen (The Eater), oder um einen ganzen Berufsstand, der immer an allem Schuld ist (The Guilty Doctor). Auch (unerfüllte) männliche Sehnsüchte sind gerne Thema:In «American Bypass» etwa singt Schneider, wie sich ein Mann am Strand «ad hoin eine schöne Frau verliebt: «Ich wollte zeigen, was ich kann, ich zog mich aus, dann sprang ich in das wilde Meer, es war sehr kalt. Du – schautest weg.»

Als nächstes plant er eine Jazzplatte

Auch in einem Stück mit dem verheißungsvollen Titel «L.O.T.C.» für «Love on the couch» gibt es kein klassisches Happy-End: «Wir haben es uns gemütlich gemacht auffe Couch. Du nimmst zärtlich meine Hand und führst sie – in die Tüte mit Erdnussflips.» Später kommt dann noch eine selbstgestickte Decke von Tante Erna von 1959 ins Spiel. Bloß keine Romantik.

Mitgemacht hat erneut der Musiker Sandro Giampietro, mit dem der Mülheimer schon viele Jahre zusammenarbeitet. «Ich wollte gar nicht unbedingt eine Platte machen, aber dann haben wir erstmal so zwei Stücke gemacht, die wir schon kannten. Er spielt also Gitarre, die Akkorde, den Rhythmus. Und ich spiele dazu Klavier und singe. Die restlichen Instrumente habe ich nachher drauf gespielt.» Im Background von zwei Stücken ist auch der frühere Wallenstein-Sänger Kim Merz («Charline») zu hören.

Die neuen Songs gibt es auch live. Seit Mitte Februar tourt Schneider mit einer Band durch Deutschland. <<Der letzte Torero.Big L.A. Show>> ist der Titel der Tournee. Rund 80 Auftritte sind geplant. Auch außerhalb der Tour will Schneider spielen: Am 7. Juli plant der Jazz-Musiker mit dem Folkwang Jazz Orchestra einen Open-Air-Auftritt an der Villa Hügel in Essen, dem einstigen Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp. Das nächste Album ist auch schon in Arbeit: Eine «Jazzplatte» soll es werden, sagt er.

Schneider ist jetzt 67 Jahre alt. Ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht: «Eigentlich bin ich ja Rentner, aber ich liebe meinen Beruf. Ich kann mir nicht vorstellen, damit jemals aufzuhören.» Für sein Publikum spielt sein Alter auch keine Rolle: «Die Leute, die zu meinen Konzerten kommen, denken, ich wäre genauso alt wie sie, egal wie alt sie sind.»

Weiterlesen

AnnenMayKantereit sind zurück am WG-Tisch

Von Ann-Marie Utz, dpa

Köln (dpa) – Rauer Gesang, tiefe Gefühle, leichte Worte in harten Zeiten: AnnenMayKantereit, das erfolgreiche Deutschpop-Trio, trifft mit seinen Texten den Zeitgeist einer Generation. Mit seinem Gesang rührt Henning May (31) viele Menschen zu Tränen.

Nun suchen die Künstler – nach einsamen Jahren der Pandemie – ihren Weg zurück in eine neue Realität, in der Liebe und Sinnsuche wieder zu Hauptthemen werden. Und finden ihn. In ihrem vierten Studioalbum kommen die drei Kölner endlich zurück an ihren WG-Tisch. «Es ist Abend und wir sitzen bei mir» – so lautet entsprechend der Titel des Albums. «Lass es raus, lass es kreisen, in diesen seltsamen Zeiten», singt Leadsänger Henning May im Opener.

Es geht auch mal um Erdbeerkuchen

«Das finde ich schon total wichtig, dass das Album so den Schub wieder raus gibt in die endemische Phase», sagt Gitarrist Christopher Annen (33) im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. Die wieder gewonnene Normalität merkt man den Künstlern an. «Bei dem Album war viel leicht», erzählt Schlagzeuger Severin Kantereit (31) und lächelt seinem Bandkollegen zu.

Auch im Klang und Songwriting ist die Lockerheit zurück. «Wir waren wieder viel mehr Musiker», erzählt Annen. Nach Zeiten des zu Hause selbst Produzierens wieder ins Studio zu kommen, die Instrumente in die Hand zu nehmen, mit Produzenten zu sprechen, loszulegen. Der Prozess habe sich wieder einfacher angefühlt. Entscheidungen seien schneller getroffen worden als beim Ausflug in die experimentelleren Sphären des letzten Albums, das in Zeiten der Pandemie entstand.

Die 15 Musikstücke des neuen Albums sind wieder «mehr klassischere Songs», wie es Annen nennt. Gemeint ist damit bei AnnenMayKantereit die deutschsprachige Gitarrenmusik, in der Texte über Liebe, Erwachsenwerden und Erwachsensein in eine wiedererkennbare Soundästhetik gepackt werden, wofür sie die Fans lieben. In den Texten des neuen Werks geht es dieses Mal aber nicht nur um die schweren Themen wie Trennung, Weltschmerz und Kindheitserinnerungen, sondern auch mal um so scheinbar banale Dinge wie «Erdbeerkuchen». «Wir haben immer noch Lust, uns musikalisch und inhaltlich viel auszuprobieren», so Kantereit.

Sie haben ihr eigenes Label und Management

Ihrem Sound ist sich die Band weitgehend treu geblieben, aber im Hintergrund hat sich viel getan. Aber zunächst ein Blick zurück auf die Anfänge vor zehn Jahren: Drei Jungs lernen sich auf einem Gymnasium in Köln kennen, gründen eine Band – zusammengesetzt aus ihren Nachnamen. Sie spielen erst in Fußgängerzonen, veröffentlichen Musikvideos auf Youtube. Plötzlich sieht man sie auf größeren Bühnen, sie steigen in den Chartplatzierungen auf, bekommen einen großen Deal bei einem der Majorlabel.

Heute hat ihr meistgestreamter Song auf der Streaming-Plattform Spotify über 200 Millionen Streams. Die Künstler sind mittlerweile über 30 – erwachsen werden ist angesagt. «Wir haben parallel zum Musikmachen in den letzten zwei Jahren unsere Struktur umgebaut», so Kantereit. Eigenes Management, eigenes Label. Die Band will unabhängiger sein. Wer verdient an was? Wohin gehen die Rechte? Doch das eigene Business ist auch mit viel Stress verbunden. «Ich glaube, wir kommen da schon ab und zu mal an unsere Limits», erzählt der Schlagzeuger.

Trotzdem stimmen sie ihre Kapazitäten gut ab, bleiben sich und ihrer Freundschaft treu. «Das muss ja auch sein, dass wir zu dritt einfach immer noch befreundet sind und persönlich über Dinge sprechen. Und erst dann kommt die Musik und dann kommt das Business drum herum», so Kantereit. Und das Gefühl des netten Abends in der WG-Küche unter Freunden, das man beim Hören ihrer Musik unweigerlich bekommt, bleibt auch bei diesem Album der Kölner Band erhalten.

 

 

Giancarlo Giannini enthüllt seinen Hollywood-Stern

Los Angeles (dpa) – Die italienische Filmlegende Giancarlo Giannini ist auf Hollywoods «Walk of Fame» verewigt worden. Der 80-jährige Schauspieler enthüllte die 2752. Plakette auf dem berühmten Bürgersteig. «Ich mag diesen Stern sehr», strahlte Giannini in seiner Dankesrede. Hier sei er von vielen Kollegen und Freunden umgeben, die diese Ehre bereits empfangen hätten. Weiterlesen

Lynyrd Skynyrd: Gitarrist Gary Rossington gestorben

Jacksonville (dpa) – Der US-amerikanische Gitarrist und Songwriter Gary Rossington ist am Sonntag gestorben. Das bestätigte die legendäre US-Rockband Lynyrd Skynyrd auf ihrer Facebook-Seite. Lieder wie «Sweet Home Alabama» (1974) und «What’s Your Name» (1977) machten die Gruppe aus Jacksonville in Florida weltberühmt. Weiterlesen

Pur-Musical «Abenteuerland» kommt auf die Bühne

Düsseldorf (dpa) – Rund um die Musik der Popgruppe Pur ist das Musical «Abenteuerland» entstanden. Es soll im kommenden Oktober im Düsseldorfer Capitol-Theater uraufgeführt werden. Er sei tief bewegt, die Pur-Songs in neuen Arrangements zu hören, sagte Sänger Hartmut Engler (61) am Freitag in Düsseldorf. «Das klingt einfach wunderschön.» 30 Stücke der Band werden in dem Musical zu hören sein.

Die Planungen liefen bereits seit mehreren Jahren, verrieten die Macher. Produzieren wird das Musical Martin Flohr («Rocky Horror Show», «West Side Story»). In «Abenteuerland» geht es um die Erlebnisse von drei Generationen der fiktiven Familie Schirmer.

«Das fühlt sich fantastisch an», sagte Pur-Frontmann Hartmut Engler. «So etwas gab es noch nie. Das bereichert den klanglichen Pur-Kosmos. Ich weiß schon jetzt, dass ich in diesem Jahr noch sehr viel Zeit hier verbringen werde.» Weiterlesen

«Vergessen wie»: Peter Fox führt zurück auf den Dancefloor

Berlin (dpa) – Nach seinem Erfolg mit «Zukunft Pink» hat Seeed-Sänger Peter Fox mit «Vergessen wie» eine neue Solo-Single veröffentlicht. Ein neues Album kündigte der 51-Jährige allerdings auch am Freitag zunächst noch nicht an.

Auch von einem Comeback will er nichts wissen. Der Musiker hatte mit seinem ersten Solo-Album «Stadtaffe» 2008 einen riesigen Erfolg gelandet. Im vergangenen Jahr war der Dancefloor-Spezialist mit einer gefeierten Seeed-Tour unterwegs.

Für den Text des neuen Songs sicherte sich Fox prominente Unterstützung. An den Zeilen wirkte mit Kraftklub-Sänger Felix Kummer einer der umtriebigsten Liedtexter der vergangenen Jahre mit. Weiterlesen

Musik der Hip-Hop-Pioniere De La Soul erstmals im Streaming

London (dpa) – Die Musik der einflussreichen Hip-Hop-Band De La Soul ist nach jahrelangem Streit um die Freigabe erstmals komplett auf Streamingplattformen verfügbar. Am Freitag, dem 34. Jahrestag des Debütalbums «3 Feet High and Rising», wurde der gesamte Backkatalog des US-Trios digital veröffentlicht. Im Laufe des Jahres sollen die ersten sechs Alben der Hip-Hop-Pioniere, darunter Genre-Klassiker wie «De La Soul Is Dead» (1991) oder «Buhloone Mindstate» (1993), auch auf CD, Vinyl und sogar Kassette neu aufgelegt werden. Weiterlesen

Tote Hosen: Mehr als 1,6 Millionen Spenden nach Konzert

Düsseldorf (dpa) – Rund eine Woche nach ihrem Benefizkonzert für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien haben die Toten Hosen nach eigenen Angaben schon mehr als 1,6 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Das teilte die Band am Abend auf Instagram mit – und bedankte sich bei allen, die zu dem «tollen Ergebnis» beigetragen hätten. Weiterlesen

Baden-Baden: Mammutoper «Frau ohne Schatten» wird aufgeführt

Baden-Baden (dpa/lsw) – Zu den zehnten Osterfestspielen wartet das Festspielhaus Baden-Baden mit der aufwendigsten Operninszenierung seiner Geschichte auf: Zum Auftakt am 1. April (18.00 Uhr) steht die Neuinszenierung der Strauss-Oper «Die Frau ohne Schatten» mit den Berliner Philharmonikern und ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko auf dem Programm. «Es ist eine Mammutherausforderung für alle», sagte Petrenko am Donnerstagabend. Bereits jetzt begleitet er die szenischen Proben im mit 2500 Plätzen größten deutschen Opernhaus in Baden-Baden.

«Die Frau ohne Schatten» gilt als eine der rätselhaftesten und faszinierendsten Opern von Richard Strauss: Die Ehefrau des Kaisers braucht einen Schatten, um ihren Mann vor der Versteinerung zu retten und Kinder bekommen zu können. Dafür muss sie einer armen Färberin Schatten und Fruchtbarkeit abkaufen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Darf man sein Lebensglück auf dem Unglück anderer bauen? Weiterlesen

Britpop-Band: Pulp-Bassist Steve Mackey gestorben

London (dpa) – Der Bassist der Britpop-Band Pulp, Steve Mackey, ist am Donnerstag im Alter von 56 Jahren gestorben. Das teilten seine Frau Katie Grand und die Band Pulp auf Instagram mit.

«Nach drei Monaten im Krankenhaus, wo er mit all seiner Kraft und Entschlossenheit kämpfte, sind wir schockiert und am Boden zerstört, dass wir uns von meinem brillanten, schönen Ehemann verabschieden müssen», schrieb Grand. Mackey sei der talentierteste Mann, den sie gekannt habe, «ein außergewöhnlicher Musiker, Produzent, Fotograf und Filmemacher». Die Todesursache wurde nicht genannt. Pulp zählte zu den wichtigsten Vertretern des Britpops in den 90er Jahren und ist bekannt für Hits wie «Common People» und «Disco 2000». Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen