Bisherige Charts-Hits: Depeche Mode und Udo Lindenberg

Baden-Baden (dpa) – Das Album des bisherigen Jahres stammt von der britischen Synthie-Pop-Gruppe Depeche Mode und der Hit ’23 bis dato von Altrocker Udo Lindenberg und Rapper Apache 207.

«Unglaubliche neun Wochen am Stück flog der «Komet» von Udo Lindenberg und Apache 207 in den Offiziellen Deutschen Charts der Konkurrenz davon», teilte GfK Entertainment in Baden-Baden mit. «Daher muss man kein Prophet sein, um den Spitzenreiter der Single-Quartalshitliste zu erraten.» Weiterlesen

Ariana Grande wünscht sich weniger Kommentare über Aussehen

Los Angeles (dpa) – US-Sängerin Ariana Grande («Positions») wünscht sich weniger Urteile über das Aussehen von Menschen. «Ich denke, wir könnten, ich denke, wir sollten einfühlsamer sein», sagte die 29-Jährige in einem Tiktok-Video. Ihre Fans rief sie dazu auf, nicht leichtfertig den Körper anderer Menschen zu kommentieren. Grande spricht sich dabei auch gegen Kommentare über ihren eigenen Körper aus. «Es gibt viele verschiedene Arten, gesund und schön auszusehen», betonte der Popstar. Man wisse nie, was jemand gerade durchmache, deshalb sollte man sich mit Kommentaren zurückhalten, auch wenn diese aus einer liebevollen oder fürsorglichen Haltung kämen.

Luft, Feuer, Wasser: Helene Fischer startet Megatour Hamburg

Von Christiane Bosch und Friedemann Kohler, dpa

Hamburg (dpa) – Was Helene Fischer anfasst, ist in der Regel ziemlich perfekt. Das ist auch mit ihrer neuen Tour zum Album «Rausch» so, die am Dienstag in Hamburg gestartet ist. So schmetterte die 38-Jährige nicht nur einen Hit nach dem anderen, sie zauberte gemeinsam mit ihren Tänzerinnen und Tänzern und dem Akrobatik-Team von Cirque du Soleil auch eine atemberaubende Show auf die Bühne. Ob in der Luft oder umringt von Feuer oder Wasser – der Schlager-Superstar Helene Fischer begeisterte die rund 12.000 Besucher in der Barclays-Arena in Hamburg.

Für sie selbst war der Auftakt ihrer Megatour – der ersten nach fünf Jahren Pause – auch ein besonderes Erlebnis, wie sie nach wenigen Songs sagte. «Es ist ein hochemotionaler Abend für uns heute.» Das Team habe in den vergangenen Monaten sehr intensiv geprobt. Eine Verletzung der Sängerin hatte dann allerdings die Pläne durchkreuzt.

Planänderung wegen Rippenfraktur

Der Auftakt für die lange Tour mit 71 Konzerten und vor rund 700.000 Fans war ursprünglich am 21. März in Bremen geplant. Den musste die Entertainerin allerdings kurzfristig absagen, weil sie sich bei einer akrobatischen Probe eine Rippenfraktur zugezogen hatte.

Am Dienstagabend versicherte die Sängerin, dass es ihr nach der Verletzung wieder gut gehe: «Macht euch keine Sorgen um mich. Denn mir geht es fantastisch. Die Ärzte haben mir grünes Licht gegeben. Heute kann mich nichts mehr aufhalten. Ich bin nicht leichtsinnig, aber ich hab einfach Bock auf heute Abend.»

Und mit genau dieser Stimmung zog Helene Fischer dann auch die rund dreistündige Show durch. Mehr als 25 Lieder gab sie zum Besten, darunter ihre Klassiker «Atemlos durch die Nacht», «Phänomen» und «Achterbahn» sowie Lieder vom neuen «Rausch»-Album wie «Blitz» und «Luftballon». Dabei wechselte sie mehrfach ihr zumeist knappes Outfit – oft in den kurzen Pausen, in denen die fantastischen Artisten von Cirque du Soleil ihr Können in der Luft an Seilen, Bändern oder auf Schaukeln oder Reifen zeigten.

Romantisch verbandelt mit Lebenspartner Seitel

Mehr als einmal war Fischer dabei selbst auch Teil der Zirkusakrobatik – von ihrer Rippenverletzung war dabei nichts zu merken. Viele Fans hielten bei diesen Nummern die Luft an, waren doch sowohl Fischer als auch die Artistinnen und Artisten ungesichert in luftigen Höhen unterwegs. Der romantischste Moment der Show war der Auftritt mit ihrem Lebenspartner Thomas Seitel zum von ihr selbst geschriebenen Lied «Hand in Hand». Das Paar turnte dabei elegant, wagemutig und verliebt an Bändern hoch über der Bühne.

Man kann von Helene Fischer halten, was man mag. Was sie aber künstlerisch und musikalisch auf die Bühne bringt, ist sehr beeindruckend und unterhaltsam. Das zeigen auch die Verkaufszahlen für Konzerttickets immer wieder. «Eine derartig große Tournee kann in Deutschland sicher nur Helene Fischer machen. Das schafft kein Rammstein», sagte der Historiker und Schlagerexperte Ingo Grabowsky dazu der Deutschen Presse-Agentur. «Das sind echte Revue-Shows, die sie liefert, nur in großem Rahmen.»

Nicht-Schlagerfans im Fischer-Fieber

Seit ihrem 2013 veröffentlichten Hit «Atemlos durch die Nacht» ist Fischer ein Superstar. Ein Erfolgsgeheimnis sei, dass die 38-Jährige über Dinge singe, «die wir fast alle schon erlebt haben». Sie vermittele das Bild eines Mädchens von nebenan. Helene Fischer ist längst selbst zu einem Phänomen geworden. Sie begeistert Millionen Menschen, egal welchen Alters. Und selbst viele Nicht-Schlagerfans können der charmanten 38-Jährigen und ihren unterhaltsamen Shows durchaus etwas abgewinnen.

«Mit Helene Fischer können Männer wie Frauen etwas anfangen. Wenn Männer für sie schwärmen, werden ihre Frauen kaum eifersüchtig sein. Sie ist eine Traumfrau für beide Geschlechter», sagte Schlagerexperte Grabowsky. Das Album «Rausch» war im Herbst 2021 herausgekommen. Zuletzt war die ausgebildete Musicaldarstellerin, die mit mehr als 17 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Musikerinnen Europas gehört, 2018 auf Tournee. Nach einer Babypause kehrte sie 2022 auf die Bühne zurück und gab in München ihr bislang größtes Konzert vor etwa 130.000 Fans.

Weitere geplante Stationen ihrer Megatour sind unter anderem Dortmund, Leipzig, Stuttgart, Oberhausen, Berlin, Mannheim, Hannover, Wien, Zürich, Arnheim und München. Auch die ausgefallenen Konzerte in Bremen und Köln sollen nachgeholt werden. In fast allen Städten steht Fischer an mehreren Abenden auf der Bühne, in Hamburg sind vier weitere Auftritte geplant. Das letzte Konzert steht am 8. Oktober 2023 in Frankfurt am Main an.

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Schauspielerin, Sängerin, Urkölnerin – Lotti Krekel ist tot

Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Manchmal hatte Lotti Krekel einfach unwahrscheinliches Glück – zum Beispiel als sie mit fünf Jahren auf der Straße entdeckt wurde. Aber wer der Urkölnerin länger zuhörte, erfuhr vor allem, wie unsicher ein so langes Schauspielerinnen-Leben ist. «Es erfordert ganz viel Disziplin», sagte sie 2016 der Deutschen Presse-Agentur. «Und man muss ständig bereit sein, sich auf neue Dinge einlassen, auch wenn man anfangs denkt ‘Das schaffe ich nie!’». Jetzt ist Lotti Krekel im Alter von 81 Jahren gestorben.

Der Vater von Marius Müller-Westernhagen, der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen, hatte sie als Fünfjährige an der Hand ihrer Mutter in der Kölner Innenstadt gesehen. «Meine Mutter kannte ihn flüchtig, und da hat er zu ihr gesagt: ‘Ach, die ist aber niedlich, gehen Sie mit der doch mal zum Kinderfunk!’» So fing alles an.

«Ich bin nicht die Tochter von Millowitsch»

Irgendwann flatterte ein Telegramm in die Schule: Willy Millowitsch wollte sie für die Rolle eines jungen Mädchens engagieren. Die Fernsehübertragungen seiner rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. So wurde Krekel zur bekanntesten Kölnerin der Nachkriegszeit. Allerdings hielten die meisten sie für Millowitschs Tochter. «Ich hab mir den Mund fusselig geredet, weil ich immer wieder gesagt habe: ‘Nein, ich bin nicht die Tochter von Millowitsch. Der hat drei eigene Töchter.’»

Dann setzte eines Tages ein Journalist eine Nachricht in die Welt: Die hübsche Lotti, 17 Jahre alt, wünsche sich sehnlichst ein Kind – und suche dafür einen Mann für eine Nacht. «Natürlich hat der das im Alleingang gemacht, ohne es mit mir abzusprechen!» Das Telefon stand nicht mehr still.

Und Millowitsch behandelte sie fortan wie Luft. «Der guckte immer an mir vorbei, er hat mich geschnitten. Das habe ich drei Tage ausgehalten, und dann habe ich gesagt: Das hat keinen Sinn. Ich bin bei ihm ausgestiegen, nach elf Jahren. Ich bin nach Hause gegangen und hatte nichts. Absolut nichts.»

Neustart mit Schlagern

Das war eine dieser Situationen, in der sie sich auf etwas Neues einlassen musste. Sie begann, Schlager zu singen – «Ne Besuch im Zoo» und «Mir schenke dä Ahl e paar Blömcher» waren ihre großen Hits. Dadurch wurde sie noch bekannter – und diesmal unter ihrem richtigen Namen. Es gab Angebote vom Fernsehen und vom Film, so spielte sie an der Seite von Horst Buchholz und unter Regisseur Wolfgang Staudte. Sogar Millowitsch meldete sich wieder.

Bei einer Theaterproduktion lernte sie ihren Mann kennen, den Schauspieler Ernst Hilbich. «Im Nachhinein», sagte sie, «war dieser schlimme Artikel ein Segen, denn sonst wäre ich sicher für immer bei Millowitsch geblieben.»

Enges Verhältnis zur Schwester

So wie sie in den Anfangsjahren oft für eine Millowitsch-Tochter gehalten wurde, verwechselte man sie später zuweilen mit ihrer elf Jahre jüngeren Schwester Hildegard Krekel. So geschehen etwa bei ihrem Engagement für die WDR-Serie «Die Anrheiner» – eigentlich wollte man Hildegard haben. Letztlich spielten dann beide Schwestern mehr als zehn Jahre erfolgreich nebeneinander.

2013 starb Hildegard Krekel an Krebs. Danach war das Leben für Lotti Krekel nicht mehr so wie vorher. «Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen», erzählte sie oft. «Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören.» Für Lotti Krekel, eine schmale und leise Frau, war die quirlige Schwester immer der Gegenpol. «Sie war ein Wirbelwind, eine sonnige Natur. Sie hat mich immer wieder aufgemöbelt, und das hat mir gut getan.» Das Theater hat sie nicht losgelassen. «Aufhören?», fragte sie kurz vor ihrem 75. Geburtstag entrüstet. «Das kann man als Schauspielerin nie!»

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Kampf gegen Dämonen: «72 Seasons» von Metallica

Von Britta Schultejans, dpa

Berlin (dpa) – Im Jahr 2019 versetzte ein Statement von Lars Ulrich, Kirk Hammett und Rob Trujillo die Fans von Metallica in Aufruhr. Die drei Musiker sagten damals die Tour der Band in Australien und Neuseeland ab und begründeten das damit, ihr Frontmann James Hetfield sei wieder auf Entzug.

Knapp vier Jahre danach kommt nun das neue Album der Metal-Giganten heraus, das eine kleine Ahnung davon gibt, wie es Hetfield, dessen Sucht vielen Fans eigentlich schon als überwunden galt, damals gegangen sein muss. «72 Seasons» erscheint an diesem Freitag (14. April) – und dokumentiert einen Kampf mit Dämonen.

Schon der Einstiegssong ist ein Kracher epischen Ausmaßes. Fast acht Minuten dauert der Titelsong «72 Seasons», in dem es vor allem um eins geht: «Wrath of man», um Zorn. Es geht um Traumatisierung und das Gefühl, von der Vergangenheit verfolgt zu werden.

Der Titel von Album und Opener bezieht sich «auf die ersten 72 Jahreszeiten». Die Band meint damit die ersten 18 Jahre im Leben eines Menschen. «Die ersten 18 Jahre, die unser wahres oder falsches Ich formen. Das Konzept, dass wir von unseren Eltern gesagt bekamen, «wer wir sind». Eine mögliche Einordnung, welche Persönlichkeiten wir in etwa sind», beschreibt Hetfield diese Zeit im Pressetext zum neuen Album.

«Ich denke, das Spannendste daran ist das kontinuierliche Studium dieser Glaubenssätze und wie sie unsere Wahrnehmung der Welt heute beeinflussen», sagt der 59-Jährige, der nach Medienberichten im vergangenen Jahr – nach rund 30 gemeinsamen Jahren – die Scheidung von seiner Ehefrau einreichte. Es gebe zwei Möglichkeiten, sagt Hetfield: «Gefangene der Kindheit» zu sein – oder sich von den «Fesseln, die wir tragen» zu befreien.

Eine ausweglos scheinende Schlacht

Die zwölf Songs des Albums zeigen diesen Befreiungskampf – lassen aber große Zweifel daran, dass er gut ausgeht. «History must burn» («Die Geschichte muss brennen») singt ein auf diesem Album ausnehmend stimmgewaltiger Hetfield in «You Must Burn». «I run – Still my shadows follow» («Ich renne, doch meine Schatten folgen noch»), heißt es in dem Song «Shadows Follow».

«Welcome to this life – Born into the fight» («Willkommen in diesem Leben – Hineingeboren in den Kampf») lautet eine Zeile in dem schon vorab veröffentlichten «Screaming Suicide» über dunkle Gedanken an Suizid.

«This rusted empire I own – Bleed as I rust on this throne» («Dieses verrostete Imperium, das ich besitze, blutet, während ich auf diesem Thron verroste») aus dem Song «Crown Of Barbed Wire» (Krone aus Stacheldraht) lässt sich auch als eine Auseinandersetzung Hetfields mit seiner Rolle als Thrash-Metal-König lesen, also dieser besonders schnellen Spielart des Metal.

«72 Seasons» erzählt nicht von einem erfolgreich abgeschlossenen Kampf, es nimmt den Hörer mit hinein in eine tobende und immer wieder ausweglos scheinende Schlacht. Der achte Song «Chasing Light» handelt zwar von der Jagd nach dem Licht, beginnt und endet aber desillusioniert mit dem Satz: «There’s no light» – Es gibt kein Licht.

Düster und schwer

Auch wenn die erste, schnelle und kraftvolle Single «Lux Æterna» (mit nur 3,22 Minuten Laufzeit der mit Abstand kürzeste Song auf dem Album) noch eine etwas andere Richtung vermuten ließ, ist das nach Angaben der Plattenfirma elfte Studio-Album der Metal-Giganten ein sehr schweres, düsteres Gesamtwerk geworden. Eins, das dem Hörer nicht nur wegen der vergleichsweise langen Dauer Zeit abverlangt und die Bereitschaft, einzutauchen in diese düsteren Gedanken voller Angst, Hass und Selbstzerstörung.

Es ist sicher keine Platte geworden, auf der sich Hit an Hit reiht, die Metal-Fans bei Festivals komplett mitsingen können wie beim legendären Black Album von 1991 (das mit «Enter Sandman» und «Nothing Else Matters»). Aber «72 Seasons» ist so persönlich und berührend geworden, so ehrlich und verletzlich, dass nicht nur die größten Metallica-Fans sich die Zeit nehmen und darauf einlassen sollten. Hetfields Einladung: «Meet the ghosts where I reside» («Triff die Geister dort wo ich lebe»).

Wer bis zum Schluss durchhält, wird belohnt mit dem epischen «Inamorata», dem womöglich stärksten, mit mehr als elf Minuten auch längsten Song des Albums, in dem Hetfield seinen Fans einen Hoffnungsschimmer schenkt und den Glauben an ein Überwinden des persönlichen Elends: «Misery – She’s not what I’m living for».

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Freddy Quinn: «Ja, wir werden heiraten»

Hamburg (dpa) – Show-Star Freddy Quinn und seine Partnerin Rosi wollen sich das Jawort geben. «Ja, wir werden heiraten», sagte der 91 Jahre alte Sänger («Junge, komm bald wieder») der «Bild».

Seine künftige Ehefrau Rosi (64) sagte, beide hätten schon seit vielen Jahren über eine mögliche Ehe gesprochen. «Und vor einigen Wochen hat er plötzlich gesagt: Wir machen das jetzt! Lass uns heiraten!» Danach sei alles ganz schnell gegangen. Nun hätten beide noch viel zu planen, sagte sie. «Es muss so viel Papierkram erledigt werden.» Weiterlesen

Olivia Jones ist großer Fan vom Eurovision Song Contest

Hamburg (dpa) – Die Hamburger Dragqueen Olivia Jones begeistert sich nach eigenen Worten schon lange für den Eurovision Song Contest.

«Ich bin riesengroßer ESC-Fan. Wir hatten ja hier jahrelang die große ESC-Party auf dem Spielbudenplatz. Ich kenne ganz, ganz viele Künstler, ob es nun Mary Roos ist, die schon ESC gemacht hat oder Conchita Wurst, die mir auch gesagt hat, was das für ein großes Abenteuer ist», sagte Jones der Deutschen Presse-Agentur. Der Wettbewerb sei ein großer Spaß und könne Grenzen sprengen. «Egal aus welcher Religion man kommt, aus welcher Kultur oder auch welchem Land man kommt. Und dafür steht der ESC und deshalb gefällt mir das so gut.» Weiterlesen

Vanessa Mai mit neuem Wolkenfrei-Album auf Platz drei

Baden-Baden (dpa) – Mit ihrem neuen Wolkenfrei-Album «Hotel Tropicana» ist Sängerin Vanessa Mai auf Platz drei in die deutschen Album-Charts gestartet. Es sei bereits ihre sechste Top-3-Platte in Folge, teilte GfK Entertainment mit. Mai hatte ihren Durchbruch 2013 als Sängerin der Schlager-Band Wolkenfrei. Mittlerweile verkörpert sie das Projekt alleine und hatte zum 10-jährigen Jubiläum ein neues Wolkenfrei-Album angekündigt. Weiterlesen

Stefan Mross darf «Immer wieder sonntags» weiter moderieren

Baden-Baden (dpa) – Der Schlagersänger und Moderator Stefan Mross darf nach einer Schlägerei in einem Hotel die ARD-Sendung «Immer wieder sonntags» weiter moderieren.

Der SWR in Baden-Baden teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: «Wir haben gemeinsam mit Stefan Mross den Sachverhalt und die Hintergründe ehrlich, offen und auf Basis gegenseitigen Vertrauens besprochen und somit aufgeklärt.» Die neue Staffel beginnt am 7. Mai. Bis Ende August sind zwölf Folgen der Livesendung geplant.

Das Amtsgericht Leipzig hatte im November einen Strafbefehl gegen den Traunsteiner Schlagerstar erlassen, nachdem es zwischen Mross und einem jungen Mann in dem Hotel eine körperliche Auseinandersetzung gegeben hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig ging es in dem Strafbefehl um vorsätzliche Körperverletzung in Tateinheit mit versuchter Nötigung. «Bei dieser rechtskräftig verhängten Geldstrafe handelt es sich im juristischen Sinne um eine Vorstrafe, welche (…) im Bundeszentralregister eingetragen wird», teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Weiterlesen

Scorpions: Nicht mehr in Russland – Friedenskonzert in Kiew?

Von Wolfgang Jung, dpa

Hannover (dpa) – Das Ende vom Lied kam mit brutaler Konsequenz. Dreißig Jahre lang schallte die Scorpions-Ballade «Wind Of Change» durch Konzerthallen auch in Moskau, Sibirien und St. Petersburg. Dann marschierte Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein. Die musikgewordene Friedensbotschaft war vom Winde verweht. Die Scorpions sagten geplante Konzerte in Russland ab und schrieben das Lied um.

«Ich sehe nicht, dass wir noch einmal in Russland auftreten werden», sagt Scorpions-Sänger Klaus Meine im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Keinesfalls in absehbarer Zeit. Das ist traurig. Aber man muss aus der Realität seine Schlüsse ziehen.»

Für Meine war «Wind Of Change» auch ein Friedensversprechen zwischen Ost und West. «Mit dem schrecklichen Krieg ist es zerbrochen.» Seine Gedanken sind bei der Ukraine. «Wenn der Krieg zu Ende ist, werden wir hoffentlich auf dem Maidan in Kiew ein Friedenskonzert geben.»

Hymne der Zeitenwende von 1989

«Wind Of Change» drückt die Freiheitssehnsucht vor fast 35 Jahren in Ost und West aus. Für viele ist der fünf Minuten und zehn Sekunden lange Song die Hymne der Zeitenwende von 1989. Einige Zeilen hat Meine verändert. «Nach Beginn dieses durch nichts zu rechtfertigenden Krieges haben wir uns gefragt, ob wir das Lied noch spielen können. Jetzt zeigt es unsere Solidarität zur Ukraine, statt wie früher Russland zu romantisieren.» Statt «I follow the Moskva down to Gorky Park» heißt es nun «Now listen to my heart, it says Ukrainia».

Meine war bei der Bundeswehr, 18 Monate lang bei Panzergrenadieren, 1968/69 in Schwanewede. «Ich bereue nicht, das durchgezogen zu haben, es war der Split zwischen meiner Lehre zum Dekorateur und dem Leben als Musiker. Viele, die sich über die Bundeswehr lustig gemacht haben, schauen jetzt vielleicht anders darauf.»

Hat er Angst vor einem Atomkrieg? Meine zögert. «Wir haben alle Angst, dass der Krieg eskaliert», sagt er mit ernstem Unterton. «Das darf uns aber nicht verleiten, in der Unterstützung der Ukraine nachzulassen. Denn was dann kommt, könnte schlimmer sein als das, was jetzt ist.»

Mit der neuen Platte «Rock Believer» gehen die Scorpions vom 8. April an auf Tour und kommen über Südamerika und Frankreich im Mai nach Deutschland. «Wir freuen uns auf die deutschen Fans und werden bestens warmgespielt eintreffen», sagt Meine. Dass die Platte so bei Fans und Kritikern einschlägt, sei nicht garantiert gewesen. «Wir konnten uns aber wegen der Pandemie Zeit lassen. Viele sind wohl überrascht, was die alten Herren da zusammengebraut haben.»

Für Musikexperte Frank Laufenberg ist der Erfolg der Band auch im Fleiß begründet. «Als ich die Scorpions zum ersten Mal traf, kamen sie mit einem alten Bandbus und hatten ein Album, das zwar nicht schlecht war, aber man brach auch nicht zusammen», erzählt der Moderator. «Aber sie waren eine Einheit. Menschen, die ein Ziel hatten – und das fehlt Künstlern, die schnell aufgeben.» Die Band sei eigentlich immer falsch eingeschätzt worden. «Das sind gute Musiker, die immer ein Ziel vor Augen hatten. Das haben sie mit unglaublicher Vehemenz verfolgt. Sie haben nie aufgehört, an sich zu glauben.»

Klaus Meine wird 75

Am 25. Mai wird Meine 75 Jahre alt. Wie schaut er darauf? «Man weiß natürlich, dass die Strecke vor einem kürzer ist als der Weg hinter einem. Aber ich freue mich, dass ich diese ‘long and winding road’ noch etwas weitergehen kann», so Meine. Den Tag lasse er auf sich zukommen. «Kurz vorher treten wir in Berlin auf. Da lebt mein Sohn, vielleicht gibt es ein Dinner mit Familie, Freunden und Band.»

Von Hannover nach überall: Wie konnte diese Karriere gelingen? Marcus S. Kleiner, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der SRH Berlin University of Applied Sciences, meint: «Sie haben als Nameless sehr deutsch begonnen und waren als Krautrockband nichts wirklich Besonderes.» Als sie sich in Scorpions wandelten, hätten die Musiker «das Deutschsein abgelegt» und seien international geworden.

«Dies zu einem Moment, in dem Hardrock und Heavy Metal noch recht neu waren und zur international erfolgreichen Musik geworden sind», sagt der Buchautor («Bruce Springsteen»). «Es war zur richtigen Zeit.»

Ähnlich sieht es Professor Udo Dahmen von der Popakademie Mannheim. «Klaus Meine und Rudolf Schenker waren mit eisernem Willen überzeugt, dass die Welt ihren Hardrock hören möchte. Sie hatten den klaren Kompass, wir wollen das schaffen – und das ist ihnen gelungen.»

Für das Umschreiben von «Wind Of Change» hat Dahmen Verständnis. «Jeder Song hat seine Bedingtheiten in der Zeit, in der er entsteht. Der Ukraine-Krieg macht alles, wofür das Lied steht, zunichte.»

Welche Bilanz zieht Meine? Wäre der junge Klaus zufrieden mit dem älteren? «Ich denke, ja», sagt der Musiker nachdenklich. «Der junge Klaus hat davon geträumt, als Sänger durchs Leben zu gehen und mit seinen Freunden Konzerte auf der ganzen Welt zu spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass er über den älteren Klaus sehr glücklich wäre.»

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Element of Crime: «Lange Nächte um die Ohren»

Von Gerd Roth, dpa

Berlin (dpa) – Es riecht nach abgestandenem Bier. Irgendwo ist sicher auch eine Rotweinflasche umgefallen. Und knapp neben dem Aschenbecher glimmt eine Kippe. Fehlt nur noch etwas Musik. Nicht zu wild, bloß nicht laut. Leicht melancholisch könnte gut passen. Element of Crime zum Beispiel. Mit «Morgens um vier» liefert die Band einen wunderbaren Soundtrack für die Stunden irgendwo zwischen Absacker und Katerstimmung. Das Album kommt an diesem Freitag (7.4.) raus.

Die Bilder hat die Band mit den Videos für die beiden Singles «Unscharf mit Katze» sowie «Dann kommst du wieder» gleich mitgeliefert. Es wird gefeiert, geredet, an Bars gesessen, getrunken, geraucht. «Das passt auf eine Weise, weil die Band diese Art von Geschichte auch hat», sagt Sänger Sven Regener der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wir kommen aus diesem alten Westberliner Mauerstadt-Ding, aus einer Welt, wo man sich traditionell und immer schon lange Nächte um die Ohren haut.»

Fast vier Jahrzehnte ist die vom gebürtigen Bremer Regener gegründete Band inzwischen musikalisch in dieser Welt unterwegs. Neben dem Sänger, der auch als Schriftsteller etwa mit der Fortsetzungsgeschichte um «Herr Lehmann» erfolgreich ist, gehören noch Gitarrist Jakob Friderichs, Schlagzeuger Richard Pappik und seit vergangenem Jahr Markus Runzheimer am Bass dazu, der den gestorbenen Bassisten und Produzenten David Young ersetzte.

Runzheimer war schon länger Ersatzmann für Young. «Deshalb war das ein relativ fließender Übergang», sagt Regener. Die zweite Position hält er für nicht mehr so wichtig. «Ein Musikproduzent spielt nach über 35 Jahren bei einer Band wie uns auch nicht mehr so eine übergroße Rolle», sagt er. Anleitung für das Aufnehmen eines Albums sei nicht mehr notwendig. «Wir brauchen nur jemanden als zusätzliche Instanz, der uns eine Menge abnimmt und die Sache mit etwas mehr Distanz betrachtet.» Mit Patrick Meyer sei jemand gefunden, der gut passe und «die Band sehr gut kennt, versteht und schätzt – das ist das Wichtigste dabei».

«Die Band lebt»

Die lange gemeinsame Zeit zeigt für Schlagzeuger Pappik, «dass die Band lebt und Lust hat weiterzumachen. Immer wieder, auch wenn es mal zwischendurch eine Pause gab.» Für Regener alles keine Absicht. «Auch das ist etwas, was man sich nicht vornimmt und sagt: Hey, wir wollen diese Band jetzt so lange wie möglich durch dieses Leben und die Welt prügeln. Nein, im Gegenteil, es ist eher komisch, dass das schon so lange läuft. Wir halten das gar nicht für einen Verdienst.»

Das 15. Studioalbum, darunter 2005 der wohl größte Erfolg «Mittelpunkt der Welt» mit dem Hit «Delmenhorst», ist musikalisch dann auch keine Überraschung. Was bei Element of Crime nicht schlimm sein muss. Die Band liefert seit Jahren verlässlich gute Songs. Es geht ruhig zu, nicht zu laut, nicht zu schnell.

Der Stil erinnert häufig an Calexico. Gerade auch dann, wenn die wunderbar melancholischen Trompetensoli von Regener zu hören sind. Vor allem gibt es viel Gitarre, gern auch mal geslided. Dann klingt es manchmal nach Country, was es nicht ist. Dazu sind die Rock- und Popelemente zu beherrschend. Zehn Songs, rund 40 Minuten voll von gut hörbarer Musik.

Hinzu kommen Regeners Texte mit diesen mitunter unendlich wirkenden Sätzen, gern über mehrere musikalische Phrasen gestreckt. Etwa: «Liebe ist – wie schon Johannes Mario Simmel, sagst du, völlig richtig eines seiner besten Bücher nannte – nur ein Wort und das fehlt dir, sagst du, im Alltag nicht so sehr» in «Liebe ist nur ein Wort». Es geht viel um Verlust («Ohne Liebe geht es auch»), Zweisamkeit («Nur der Anfang»), Rückkehr («Dann kommst du wieder»), schräge Beobachtungen («Morgens um vier») oder den manchmal auch tieferen Sinn im Alltäglichen («Wieder Sonntag»).

«Eine völlig ungeregelte Zone des Bewusstseins»

Für den 62-Jährigen unterscheidet sich das Schreiben der Songs klar vom großen Konzept eines Buches. Erste Ideen kämen immer spontan, wenn er sich lange genug mit einer Melodie beschäftigt habe. «Es ist eine völlig ungeregelte Zone des Bewusstseins. Daher ist es die reine Wildnis. Da herrscht das Gesetz des Dschungels, da überleben nur die stärksten Ideen.»

Texte und Musik müssen für die Band auch stärker sein als Krisen, wie etwa die Corona-Zeit. «Es gab immer irgendwelche Krisen, wenn wir Platten aufgenommen haben. Die Welt ist so», sagt Regener. «Dennoch ist es wichtig, dass man Musik macht, dass man trotzdem Lieder entstehen lässt. Damit die Welt sich weiterdreht!»

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