Holzhackschnitzel wärmen Stuben und Schwimmbäder

Energie
Von Kathrin Zeilmann, dpa

Bayreuth (dpa) – Ziemlich laut geht es zu, wenn die Äste im Häcksler verschwinden. Abgebrochene Stämme, vom Borkenkäfer befallene Bäume, Gebüsch – all das zerkleinert die Maschine zu Hackschnitzeln. Die werden später verfeuert und erzeugen Wärme. Aus Restholz Hackschnitzel und damit Wärme zu produzieren, klingt zunächst einmal gut angesichts rasant steigender Gas- und Ölpreise. Doch es gibt Einschränkungen, zum Beispiel geografischer und logistischer Natur. Hackschnitzel-Lager brauchen viel Platz, die Anlage für die Verfeuerung auch.

Andreas Lücke, Sprecher der Initiative Holzwärme, in der sich neun Verbände und Institutionen aus dem Bereich der Holzenergie und der Holzwärme zusammengeschlossen haben, sagt: «Das ist ein ganz spezieller Markt.» Allerdings zeige sich: «Der Markt geht rauf.» Im Jahr 2021 wurden etwa 7100 Hackschnitzelkessel installiert, das waren mehr als 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Im ersten Halbjahr 2022 wurden 3500 Kessel eingebaut, ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2021. Zum Vergleich: Pelletheizungen waren es 32.000. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz fordert Gesamtpaket für den ÖPNV

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Landesregierung will die Weiterentwicklung des 9-Euro-Tickets mittragen, fordert aber ein Gesamtpaket für den ÖPNV. Der öffentliche Personennahverkehr befinde sich «aufgrund der stark gestiegenen Energie-, Investitions- und Personalkosten in einer akuten wirtschaftlichen Notsituation», erklärte Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) am Montag nach einer Online-Sonderkonferenz der Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern. Weiterlesen

Klimaaktivisten nach Blockade in Kohlekraftwerk in Gewahrsam

Jänschwalde (dpa) – Nach einer Blockade von Gleis-und Förderanlagen auf dem Gelände des brandenburgischen Braunkohlekraftwerks Jänschwalde durch Klimaaktivisten hat die Polizei begonnen, besetzte Bereiche zu räumen. Erste Personen seien am Montag in Gewahrsam genommen worden, teilte Polizeisprecher Maik Kettlitz mit. Die Polizei sei dabei, Aktivisten in drei verschiedenen Bereichen von den Gleisen- und Förderanlagen zu lösen.

Zuvor hatte der Betreiber Leag mitgeteilt, dass wegen der Aktion zwei Blöcke komplett vom Netz genommen worden seien. Damit sei nur noch die Hälfte des Kraftwerks im Betrieb. Weiterlesen

Naturschützer wollen gegen «grüne» Einstufung klagen

Brüssel (dpa) – Mehrere Umweltorganisationen wollen gegen neue EU-Regeln klagen, die Atomkraftwerke und Gasinfrastruktur ab Januar als klimafreundliche Projekte einstufen. Unter anderen fordern der WWF, Greenpeace und der BUND die EU-Kommission dazu auf, die entsprechende Regelung zurückzuziehen, wie am Montag aus zwei Mitteilungen hervorging. Die Brüsseler Behörde hat nun bis Februar Zeit, um darauf zu reagieren. Ansonsten wollen die Umweltschützer vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) ziehen.

Hintergrund ist die sogenannte Taxonomie. Darin listet die Kommission auf, in welche Bereiche Bürger und Unternehmen Geld investieren können, um den Klimawandel zu bekämpfen. Ab Januar werden auch Atomkraft und Gas unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich genannt. Das ist umstritten, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches Kohlendioxid entsteht und es keine endgültige Lösung für den radioaktiven Müll von Atomkraftwerken gibt. Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten der Einstufung zugestimmt. Weiterlesen

Mindestens ein Toter, Dutzende Verletzte bei Taifun in Japan

Tokio (dpa) – Bei einem ungewöhnlich heftigen Taifun in Japan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, Dutzende weitere Bewohner sind verletzt worden. Wie der japanische Fernsehsender TBS am Montag meldete, erlitten auf der stark betroffenen südwestlichen Hauptinsel Kyushu und in anderen Landesteilen mindestens 75 Bewohner infolge der starken Sturmböen Verletzungen. In der Präfektur Miyazaki auf Kyushu wurde ein Mann in seinen 60ern bewusstlos aus seinem überschwemmten Auto geborgen und später für tot erklärt, wie der Sender meldete. Weiterlesen

Kommt ein Nachfolger fürs 9-Euro-Ticket? – Sondertreffen

Berlin (dpa) – Vor einer Sondersitzung der Verkehrsminister haben Politik und Verbände ihre Positionen zu möglichen Nachfolgelösungen des 9-Euro-Tickets bekräftigt. Umweltverbände wiederholten teils mit Protesten ihre Forderung nach einem sogenannten Klimaticket für 365 Euro im Jahr.

Landespolitiker zeigten sich zuversichtlich, dass Bund und Länder bei dem für Montag geplanten Verkehrsministertreffen unter Vorsitz Bremens gemeinsam eine Lösung für ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets im Nahverkehr finden. Weiterlesen

Hendricks: Wirtschaft hatte höhere Priorität als Klima

Berlin (dpa) – Nach Ansicht der früheren Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatten wirtschaftliche Fragen während ihrer Amtszeit oft mehr Gewicht als der Klimaschutz. «Der Wirtschaft wurde eine höhere Priorität als dem Klima eingeräumt», sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es sei nicht immer leicht gewesen, sich als Umweltministerin in der Bundesregierung durchzusetzen. «In meiner Zeit als Bundesministerin habe ich immer wieder gemerkt, dass die natürlichen Gegner der Umweltministerin der Landwirtschaftsminister, der Verkehrsminister und der Wirtschaftsminister sind.» Weiterlesen

Lindner ruft Klimaschützer zu Ausbildung im Handwerk auf

Dresden (dpa) – Bundesfinanzminister Christian Lindner hat junge Klimaaktivisten zu einer Ausbildung im Handwerk aufgerufen. «Man kann nicht nur für Klimaschutz demonstrieren, man muss auch Klimaschutz montieren und installieren», sagte er am Samstag, dem Tag des Handwerks, bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Dresden. Seiner Ansicht nach wird in Deutschland zwar viel über Klimaschutz und Energiewende gesprochen. «Wenn es aber um das Machen geht, fehlen uns diejenigen, die Macherinnen und Macher werden wollen.» Es brauche daher mehr junge Menschen, die einen Beruf im Handwerk ergreifen. Weiterlesen

Greenpeace: Mit Tempolimits und Homeoffice Milliarden sparen

Brüssel (dpa) – Maßnahmen wie strengere Tempolimits, mehr Homeoffice und mehr Fahrgemeinschaften könnten in der EU laut Greenpeace zu Einsparungen in Milliardenhöhe führen. Durch solche kurzfristigen Schritte würden 50 Millionen Tonnen weniger Öl verbraucht, teilte die Umweltschutzorganisation am Samstag mit. Dies entspreche den Treibhausgasemissionen von 120 Millionen mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten dadurch mehr als 60 Milliarden Euro sparen. Nach Angaben des EU-Statistikamts Eurostat war alleine der Straßenverkehr in der EU für knapp die Hälfte des Ölverbrauchs in der EU verantwortlich. Weiterlesen

Klimawandel macht vor Friedhöfen nicht Halt

Tag des Friedhofs
Von Andrea Löbbecke, dpa

Wiesbaden (dpa) – Der Klimawandel wird unsere Friedhöfe verändern. Manche typischen und womöglich liebgewonnenen Blumen, Stauden und Gehölze könnten seltener werden – dafür kommen neue Sorten hinzu. Die Spuren von Hitze und Dürre der zurückliegenden Monate werden auch dieses Wochenende zum «Tag des Friedhofs» bei einem Besuch an den Grabstätten vielerorts sichtbar sein. Für Friedhofsgärtner bedeuten Sommer wie 2022 eine große Herausforderung.

Welche Pflanzen mit Trockenheit gut klar kommen – das testen die Wiesbadener Friedhofsgärtner Matthew Lynch und Stefan Grob seit diesem Jahr: In Reih’ und Glied stehen 72 mit Holz eingefasste kleine Versuchsbeete auf dem Friedhof in Biebrich. Jede vierte Reihe wiederholt sich die Bepflanzung, mal wachsen rot blühende Blumen in den Kästen, mal Stauden oder Bodendecker. Manche bekommen pro Gießgang zehn Liter Wasser, manche fünf Liter und einige nichts. Die Kernfrage ist, wie ein Grab auch ohne viel Gießen gut aussehen kann. Weiterlesen

Riesenloch in UN-Kassen für humanitäre Hilfe

Genf (dpa) – Trotz Rekordspenden von Regierungen in diesem Jahr reicht die humanitäre Hilfe bei Weitem nicht aus. Für den Zeitraum bis Ende Dezember fehlt den UN-Organisationen zur Bewältigung der gestiegenen Not weltweit noch ein Betrag von 32 Milliarden Dollar (32 Mrd Euro), wie das UN-Nothilfebüro (OCHA) in Genf berichtete.

17,6 Milliarden Dollar seien auf den Bankkonten eingegangen – so viel wie nie zuvor in einem Jahr, aber die Lücke sei ebenfalls so groß wie nie. Zu der katastrophalen Lage trügen Konflikte, Klimakrisen, Hunger und Vertreibungen bei. 204 Millionen der am meisten gefährdeten Menschen müsse geholfen werden. Weiterlesen

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