Pakistan ruft wegen anhaltender Fluten Notstand aus

Islamabad (dpa) – Pakistan hat aufgrund der anhaltenden Regenfälle und daraus resultierenden Fluten den Notstand ausgerufen. Zudem hat das Land am Donnerstag um internationale Hilfe zur Bewältigung der Katastrophe gebeten.

Die Todeszahlen steigen indes weiter: Nach neuesten Zahlen der Nationalen Katastrophenbehörde haben bereits 937 Menschen ihr Leben verloren. Wie ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur berichtete, seien außerdem 33 Millionen Menschen aufgrund der Fluten ohne feste Bleibe. Das seien 15 Prozent der pakistanischen Bevölkerung. «Wir richten derzeit zwei Millionen Notunterkünfte ein», sagte der Sprecher weiter. Das Militär helfe außerdem bei Evakuierungen. Weiterlesen

Özdemir: Ernte 2022 ist «Zeugnis der Klimakrise»

Ditzingen (dpa) – Trotz besserer Getreideernte hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) den diesjährigen Erntebericht als «Warnung» und «Zeugnis der Klimakrise» bezeichnet. «Jetzt handeln ist essenziell und existenziell», sagte Özdemir am Freitag im baden-württembergischen Ditzingen bei der Vorstellung des Ernteberichts 2022 seines Ministeriums.

Wer den klimafreundlichen Umbau der Landwirtschaft bremse, sei kein Freund der Landwirtinnen und Landwirte hierzulande, sondern deren erklärter Gegner, so Özdemir. Weiterlesen

Klimawandel: Warum historische Dürren kein Gegenbeweis sind

Berlin (dpa) – Aber früher war es auch mal trocken! Manch einer wird nicht müde, einzelne lange zurückliegende Wetter-Ereignisse als Beleg dafür heranzuziehen, die aktuelle extreme Trockenheit könne auf keinen Fall etwas mit der Klimaerwärmung zu tun haben. Doch das ist nicht haltbar.

Behauptung

Historische Extremwetter-Ereignisse widerlegen, dass es eine menschengemachte Erderwärmung gibt.

Bewertung

Falsch.

Fakten

Teils jahrhundertealte Aufnahmen trockener Flussbetten oder Seen werden in sozialen Medien herumgereicht.

Die ausgetrocknete Elbe

Im Jahr 1904 gab es an der Elbe in Dresden ein außergewöhnliches Niedrigwasser, wie historische Berichte belegen. «Seit Ende Mai 1904 hatte es kaum noch geregnet. Der Elbpegel fiel ständig. (…) Die Sonne brannte erbarmungslos, viel länger als gewöhnlich», beschrieb die «Sächsische Zeitung» 2015 die Situation rund 100 Jahre zuvor. Schließlich war die Elbe 1904 so ausgetrocknet, dass man im Flussbett spazieren gehen oder nach vermuteten Schätzen graben konnte.

Dürre vor knapp 500 Jahren

Ganz Europa war im Jahr 1540 von extremer Trockenheit betroffen. Chroniken berichten von extrem niedrigen Pegelständen der großen Gewässer – darunter auch der Bodensee. Im August 1540 sank der Wasserspiegel demnach so tief, dass der hügelige Seeboden fast an der Oberfläche auftauchte. Für eine Studie untersuchte ein Team der Universität Bern mehr als 300 historische Dokumente aus mehreren europäischen Staaten. Im Gebiet der heutigen Schweiz regnete es demnach damals zwischen Februar und September kaum.

Wetter ist nicht Klima

Sind diese historischen Ereignisse indes Beweise dafür, dass die aktuelle extreme Trockenheit nichts mit der Klimaerwärmung zu tun haben kann? Nein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt auf seiner Webseite den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Wetter bezieht sich auf ein Ereignis an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Der Begriff Klima hingegen meint die Gesamtheit von Wetter-Phänomenen über einen längeren Zeitraum.

Einzelne Extremwetter-Ereignisse wie etwa die derzeitige Trockenheit können zwar nicht einfach und direkt der menschengemachten globalen Erwärmung zugeordnet werden. Denn entsprechende Wetterlagen können bei bestimmten Faktoren auf natürliche Weise entstehen, so das Umweltbundesamt. Doch treten solche Ereignisse über einen bestimmten Zeitraum häufiger auf, kann dies darauf hinweisen, dass sich das Klima verändert hat. Und Klima-Experten gehen eben genau davon aus: Extreme Wetterereignisse werden häufiger.

Lufttemperatur gestiegen

Von 1881 bis 2021 ist das Jahresmittel der Lufttemperatur in Deutschland gesichert um 1,6 Grad gestiegen, so der DWD. Markante Hitzeperioden oder Trockentage haben zugenommen, vor allem im Sommer. Dies wirkt sich wiederum auf die Wasserkreisläufe aus – etwa bei der Verdunstung von Wasser – und kann Niedrigwasser-Ereignisse begünstigen. Dass Hitze- und Dürrephasen in Zukunft wahrscheinlicher werden, erklärt auch die Helmholtz-Klima-Initiative.

 

 

Ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen in Kalifornien

Sacramento (dpa) – Kalifornien macht beim Kampf gegen Autoabgase ernst und lässt ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zu. Die kalifornische Umweltbehörde Carb erließ die neue Regelung am Donnerstag (Ortszeit) in Sacramento. Behördenchefin Liane Randolph sprach von «ambitionierten, aber erreichbaren Zielen», mit denen Kalifornien eine landes- und weltweite Vorreiterrolle einnehme.

Gouverneur Gavin Newsom hatte die Reform zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes 2020 auf den Weg gebracht. Die Spitzenvertreter der Umweltbehörde sprachen sich nun einstimmig dafür aus. Benziner und Dieselautos sollen nach und nach von den Straßen verschwinden. Kalifornien leidet durch die Smog-Belastung in Metropolen wie Los Angeles und Waldbrände stark unter schlechter Luftqualität. Weiterlesen

Ampel streitet über «Spritfresser» als Dienstwagen

Klima
Von Andreas Hoenig und Theresa Münch, dpa

Berlin (dpa) – Für Christian Lindner ähnelt es einem Klassenkampf: «Linkes Framing» sei es, wenn Koalitionspartner von einem Dienstwagenprivileg sprächen, sagte der Bundesfinanzminister neulich. Eine manipulative Wortwahl, die bei den Menschen das Gefühl erzeugen solle, etwas gehe nicht mit rechten Dingen zu. Tatsächlich haben vor allem die Grünen Bauchschmerzen mit der pauschalen Besteuerung von Dienstwagen, die sie in vielen Fällen für Spritfresser halten. Lindner kann dagegen kein Privileg erkennen, er spricht von einer Steuer-Vereinfachung.

So weit, so bekannt. Jetzt aber haben die Grünen als Kompromiss vorgeschlagen, die pauschale Besteuerung stärker an den CO2-Ausstoß des Fahrzeugs zu koppeln – und so Zusatzeinnahmen zu generieren, mit denen etwa ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket bezahlt werden könnte. Der koalitionsinterne Streit um die Dienstwagen ist seitdem neu entbrannt. So sehr, dass man im Wirtschaftsministerium betont, es gebe keinen «Deal» der zuständigen Minister, dass die umstrittene Regelung bestehen bleibe. Zuvor hatte das «Handelsblatt» von einer solchen Absprache zwischen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Lindner und Verkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) berichtet. Worum genau gestritten wird: Weiterlesen

Erheblich mehr gefährliche Hitze auch in gemäßigten Breiten

Seattle (dpa) – Lebensgefährliche Hitzewellen könnten im Zuge der Klimakrise sehr viel häufiger auftreten. Das ergibt sich aus Berechnungen amerikanischer Wissenschaftler.

In einigen tropischen und subtropischen Gebieten könnten demnach schon 2050 viele Menschen an einem Viertel bis der Hälfte aller Tage im Jahr einer gefühlten Temperatur von mehr als 39 Grad Celsius ausgesetzt sein, wie die Berechnungen der Forscher für ein mittelschlimmes Szenario ergaben. In einer Stadt der gemäßigten Breiten wie Chicago könnten gefühlte Temperaturen von mehr als 37 Grad an vier Tagen hintereinander am Ende des Jahrhunderts 16 Mal so häufig auftreten wie in den Jahren 1979 bis 1998.

Die Studie einer Gruppe um Lucas Vargas Zeppetello von der University of Washington in Seattle (USA) ist im Fachjournal «Communications Earth & Environment» erschienen. Weiterlesen

Klimapläne für Gebäude- und Verkehrssektor lückenhaft

Berlin (dpa) – Mit den vorgelegten Klimaschutz-Sofortprogrammen der Regierung für den Gebäude- und Verkehrssektor droht Deutschland seine Klimaziele in diesen Bereichen nach Einschätzung eines unabhängigen Expertengremiums weiter zu verfehlen. Insbesondere bei den Bemühungen, Treibhausgase im Verkehr einzusparen, bleibe weiterhin eine große Lücke, teilte der Expertenrat für Klimafragen in Berlin mit. Umweltverbände reagierten empört.

«Das Sofortprogramm für den Verkehrssektor spart nach Angaben des Verkehrsministeriums nur 14 Megatonnen an Treibhausgas-Emissionen ein, so dass sich rechnerisch immer noch eine Erfüllungslücke von 261 Megatonnen bis 2030 ergibt», erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats, Brigitte Knopf. Weiterlesen

7500 Jahre Arktis-Klima entschlüsselt: nie so warm wie jetzt

Zürich (dpa) – In den vergangenen 7500 Jahren ist es in der Arktis nie so warm gewesen wie zuletzt. Das geht aus einer Analyse von Jahresringen uralter Bäume hervor, die bis in das Jahr 5618 vor Christus zurückreicht, wie Forscherinnen und Forscher in der Fachzeitschrift «Nature Communications» berichten.

Möglich war die Rekonstruktion des Klimas vergangener Jahrtausende, weil die Erosion auf der Jamal-Halbinsel in Nordwestsibirien uralte Baumstämme freigelegt hatte. Aus den Jahresringen sind Temperaturen des Sommers abzulesen, die Einfluss auf das Wachstum haben. Weiterlesen

Niedrigwasser im Rhein macht «Hungersteine» wieder sichtbar

Worms/Remagen (dpa/lrs) – Mit dem Niedrigwasser im Rhein sind in Worms-Rheindürkheim sogenannte Hungersteine wieder sichtbar geworden. So habe ein größerer Steinbrocken, auf dem Jahreszahlen von Dürrejahren und Zeiten der Not eingemeißelt wurden, bis vor kurzem frei geschwemmt vor dem Ufer gelegen, sagte der Ortsvorsteher von Rheindürkheim, Björn Krämer, der Deutschen Presse-Agentur. Auf dem Stein sind die Inschriften «Ano 1857» und darunter «Hunger Jahr 1947» zu lesen. Auch 1959 und 1963 sind erkennbar. Auf anderen Steinen wird an das Jahr 2003 erinnert, in denen die Steine freilagen.

Vor allem die ersten beiden eingemeißelten Jahre seien schlimme Hungerjahre gewesen, sagte Krämer, der auch Vorsitzender der Ortsgeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft Rheindürkheim ist. «Man sieht an den Steinen relativ klar, wie abhängig man früher vom Rhein war.» Ohne den Transportweg konnten Lebensmittel die Menschen nicht erreichen. Früher habe es ja kaum Lastwagen gegeben, sagte Oskar Ristau, Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft. Weiterlesen

Landwirte beklagen massive Schäden durch Trockenheit

Mainz/Koblenz (dpa/lrs) – Die andauernde Trockenheit hat nach Angaben der Landwirte in Rheinland-Pfalz schlimme Auswirkungen auf Ernte und Tierhaltung. «Die noch zu erntenden Feldfrüchte wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben vertrocknen auf den Feldern. Das Grünland zeigt sich seit Monaten nicht mehr grün, sondern braun», sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Michael Horper, am Donnerstag in Koblenz. Weil kaum etwas wächst, müssten Tierhalter schon auf Futterreserven zurückgreifen, die für den Winter gedacht seien. Im Weinbau drohten bei Jungreben massive Trockenschäden.

Horper zufolge ist die anstehende Aussaat von Raps und Wintergerste wegen der knochenharten Böden kaum möglich – was wiederum die Ernte im nächsten Jahr gefährde. «Die Trockenheit wirkt katastrophal auf Landwirtschaft und Umwelt. In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz sind Juli und August regenlos geblieben», erklärte der Verbandspräsident. Alle negativen Folgen für die Natur seien noch nicht abzusehen. So seien etwa in Wäldern massive Schäden am Baumbestand zu befürchten. Weiterlesen

Baerbock in Marokko: Neustart der Beziehungen angestrebt

Rabat (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will die Beziehungen zu Marokko nach einer monatelangen diplomatischen Krise auf eine neue Grundlage stellen. «Viele neue Kooperationsideen wurden entwickelt, viele gute Projekte der Vergangenheit auf neue Füße gestellt», sagte sie nach ihrer Ankunft in der marokkanischen Hauptstadt Rabat, wo sie heute Außenminister Nasser Bourita treffen will. Mit einer gemeinsamen Erklärung wollen beide Seiten ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen aufschlagen.

Der Streit um die Westsahara, eine dünn besiedelte Wüstenregion an der nordafrikanischen Atlantikküste, hatte die Beziehungen im vergangenen Jahr in eine tiefe Krise gestürzt. Auf dem Höhepunkt zog Marokko im Mai seine Botschafterin für mehrere Monate aus Berlin ab. Marokko warf Deutschland vor, sich feindselig zu verhalten. Das Auswärtige Amt wies die Anschuldigungen zurück. Weiterlesen

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