Großbritannien erwägt digitales Pfund ergänzend zu Bargeld

London (dpa) – Großbritannien erwägt die Einführung eines digitalen Pfunds. Gemeinsam mit der Zentralbank würden derzeit entsprechende Pläne diskutiert, teilte das Finanzministerium in London mit.

Ein digitales Pfund würde im Gegensatz zu volatilen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, die von Unternehmen hergestellt werden, von der Bank of England herausgegeben und könnte von Privatverbrauchern und Firmen für alltägliche Zahlungen sowohl im stationären Handel als auch online genutzt werden. Die Digitalwährung würde frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts eingeführt und solle Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen. Weiterlesen

Chat-Dienst für organisierte Kriminalität stillgelegt

Mainz (dpa) – In einem grenzüberschreitenden Schlag gegen die organisierte Kriminalität haben Fahnder einen Chat-Dienst abgeschaltet, der vor allem von Drogenhändlern genutzt wurde. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz teilte am Montag mit, dass es nach monatelangen Ermittlungen zusammen mit niederländischen Behörden gelungen sei, die Daten des Kryptokommunikationsdienstes Exclu zu entschlüsseln, die Kommunikation zu überwachen und den Dienst letztlich abzuschalten.

Dazu gab es nach Angaben des LKA am vergangenen Freitag in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen Durchsuchungen an mehr als 70 Orten. Dabei wurden im Ausland insgesamt 48 Menschen festgenommen, bei denen es sich laut LKA um Nutzer des Dienstes, aber auch um Betreiber der Plattform handelt. Unter den Beschuldigten seien keine deutschen Staatsbürger, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Koblenz. Weiterlesen

Schlag gegen Plattform für verschlüsselten Dienst

Mainz (dpa) – Fahnder des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz sind gegen eine Plattform für verschlüsselte Kommunikation vorgegangen, die nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz vor allem zur organisierten Kriminalität genutzt wurde. Das LKA teilte am Montag in Mainz mit, dass es nach monatelangen Ermittlungen zusammen mit niederländischen Behörden gelungen sei, die Daten des Kryptokommunikationsdienstes Exclu zu entschlüsseln, die Kommunikation zu überwachen und den Dienst letztlich abzuschalten.

Dazu gab es nach Angaben des LKA am vergangenen Freitag in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen Durchsuchungen an mehr als 70 Orten. Dabei wurden insgesamt 48 Menschen festgenommen, bei denen es sich laut LKA um Nutzer des Dienstes, aber auch um Betreiber der Plattform handelt. Weiterlesen

Stadträtin: Habe Rede von Text-Automaten schreiben lassen

Landau (dpa/lrs) – Käthe Kerbstat, Stadträtin der Satire-Partei Die Partei im pfälzischen Landau, hat ihre Haushaltsrede nach eigenen Angaben von der Software ChatGPT schreiben lassen. «Die Rede habe ich mangels Redenschreiberin oder Redenschreiber und weil ich sehr faul bin, von einer Künstlichen Intelligenz schreiben lassen», teilte Kerbstat am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Da Haushaltsreden traditionell «voller leerer Worthülsen» seien, habe sie gedacht, dass der Unterschied sowieso nicht auffalle. Weiterlesen

Kinderpornografie: Plattform-Verantwortliche festgenommen

Bamberg (dpa) – Bayerischen Ermittlern ist ein Schlag gegen Betreiber von internationalen Kinderpornografie-Plattformen im Darknet gelungen. In den USA, in Großbritannien und in Deutschland seien mehrere Verdächtige festgenommen worden, teilten das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Zentralstelle Cybercrime in Bamberg am Freitag mit. Sie sollen als Administratoren, Programmierer oder Moderatoren der Plattformen tätig gewesen sein.

Drei Darknet-Plattformen seien stillgelegt worden. Auf den Plattformen seien mehrere Tausend Nutzer aus dem In- und Ausland aktiv gewesen. Sie verbreiteten dort demnach monatlich mehr als 20.000 kinderpornografische Bilder und Videos und veröffentlichten 120.000 Postings. «Die Täter müssen auch in diesem Bereich damit rechnen, überführt und zur Verantwortung gezogen zu werden. Auch das Darknet ist kein rechtsfreier Raum», sagte LKA-Präsident Harald Pickert. Weiterlesen

Apple, Amazon und Alphabet enttäuschen

New York (dpa) – Apple, Amazon und der Google-Konzern Alphabet haben im vergangenen Quartal mit Gegenwind für ihr Geschäft zu kämpfen gehabt. Die Börse zeigte sich von ihren Zahlen nach dem Höhenflug in der Corona-Pandemie ziemlich enttäuscht.

Apple

Der iPhone-Konzern ist im Weihnachtsquartal normalerweise eine Gelddruckmaschine – doch diesmal gab es ein Problem ausgerechnet bei seinem wichtigsten Produkt. Corona-Lockdowns in chinesischen Fabriken sorgten für Engpässe beim lukrativen iPhone 14 Pro im November und Dezember. Die iPhone-Erlöse fielen um gut acht Prozent und zogen den Konzernumsatz mit runter. Dabei zeigte sich Konzernchef Tim Cook überzeugt, dass ohne die Knappheit das iPhone-Geschäft auch in einem insgesamt schwachen Smartphone-Markt zugelegt hätte. Weiterlesen

Google macht seine ChatGPT-Konkurrenz startklar

Mountain View (dpa) – Google bereitet seine Konkurrenz-Software zum aktuell populären Text-Automaten ChatGPT nach jahrelangem Zögern für die öffentliche Nutzung vor. Google-Nutzer sollen «sehr bald» mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergänzung zur Websuche interagieren können, sagte Konzernchef Sundar Pichai am Donnerstag.

Der Internet-Riese entwickelt schon lange Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Bereits im Frühjahr 2018 demonstrierte Google ein Programm, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen – und dabei nicht als Computer erkannt wurde. Umgehend wurde Kritik laut, dass solche Technologie missbraucht werden könne. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeiter nutzen, schreckte aber angesichts der Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück. Weiterlesen

Trotz Kritik: Viele Hauptversammlungen bleiben online

Von Jacqueline Melcher, dpa

München (dpa) – Demonstrationen vor der Veranstaltungshalle, hartnäckige Fragen aus dem Saal und lebhafte Debatten zwischen Aktionären und der Unternehmensführung: Auf Hauptversammlungen haben sich Anteilseigener auch lautstark ihren Weg gesucht, um sich Gehör in den Chefetagen zu verschaffen.

Doch seit dem ersten Corona-Jahr ist es ruhiger geworden um die jährlichen Aktionärstreffen, bei denen Vorstand und Aufsichtsrat den Aktieninhabern Rede und Antwort stehen. Wegen der Pandemie hielten Unternehmen ihre Hauptversammlungen in den vergangenen drei Jahren oft online ab. Die Mehrheit der Dax-Konzerne will dabei bleiben.

Von den 40 größten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt plant bereits mehr als die Hälfte auch in diesem Jahr eine rein digitale Hauptversammlung. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. 22 Dax-Konzerne planen Online-Formate, nur 10 Unternehmen haben sich für ein Treffen in Präsenz entschieden – darunter BASF, Henkel, Airbus und Porsche. Bei 7 Unternehmen steht die Entscheidung noch aus. Ein Konzern machte keine Angaben.

Hybrides Format gefordert

Von Aktionärsseite kommt viel Kritik an der rein digitalen Hauptversammlung. Deutsche Aktionärsschützer sehen die Gelegenheit für einen lebendigen Austausch zwischen Aktionären und Unternehmensführung gefährdet und fordern stattdessen etwa ein hybrides Format. «Die Präsenzhauptversammlung ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Aktienkultur in Deutschland», sagte Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). «In Präsenz ist der lebendige, kritische Dialog zwischen Unternehmen und Aktionären am besten umsetzbar.»

Die Möglichkeit einer Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre wurde zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt. Die jährlichen Treffen, bei denen üblicherweise Tausende Menschen zusammenkommen, um über die Dividendenausschüttung, Kapitalerhöhungen und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat abzustimmen, durften online stattfinden. Im vergangenen Sommer machte der Bundestag die Sonderregelung dann mit gewissen Änderungen dauerhaft möglich. Die Rechte der Aktionäre sollen dabei auch online uneingeschränkt gewährleistet werden, etwa durch ein Live-Nachfragerecht.

Vorteile für Konzerne

Nach Ansicht von Unternehmen wie Beiersdorf, Merck, BMW, Siemens und Vonovia, die sich auch in diesem Jahr für eine Online-Hauptversammlung entschieden haben, hat sich das neue Format in der Corona-Zeit bewährt. Die Dax-Konzerne sehen dabei verschiedene Vorteile: Man habe mehr Planungssicherheit, schütze die Gesundheit der Beteiligten, es würden Kosten, Aufwand und CO2-Emissionen durch die Anreise gespart und die Teilnahme von mehr und auch internationalen Aktionären ermöglicht.

Bei der Hauptversammlung im Netz fallen die teils hohen Kosten für Saalmiete, Verpflegung und Personal weg. Das Gesundheitsunternehmen Fresenius sparte mit dem Online-Format nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren rund ein Viertel der Kosten im Vergleich zu vorigen Präsenzversammlungen. Der Werkstoffhersteller Covestro und der Energiekonzern E.ON rechnen sogar mit einer Kosteneinsparung von um die 50 Prozent. Andere Unternehmen bezifferten den Unterschied auf einen sechsstelligen Euro-Betrag. Viele sagten aber auch, niedrigere Kosten seien kein Maßstab bei ihrer Entscheidung gewesen.

Abstimmung unter Vorständen

Noch bis 31. August können die Vorstände der Aktiengesellschaften mit Zustimmung des Aufsichtsrates darüber entscheiden, ob die diesjährige Hauptversammlung in Präsenz oder online abgehalten werden soll. Danach braucht es eine Satzungsänderung, die das Online-Format für bis zu fünf Jahre festlegen kann oder den Vorstand ermächtigt, das Treffen in diesem Zeitraum auch im Netz abzuhalten. Der Vorschlag einer Satzungsänderung steht in diesem Jahr bei einigen Hauptversammlungen auf der Tagesordnung.

«Eine pauschale Ermächtigung über ein oder zwei Jahre hinaus ohne eine Konkretisierung der Ausgestaltung der virtuellen Hauptversammlung und der Aktionärsrechte wird von den Aktionären – privaten wie institutionellen – abgelehnt», sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW. Die Aktionäre wollen demnach konkret wissen, wie ihre Rechte im Online-Format ausgestaltet oder gegebenenfalls beschränkt werden, und fordern eine offene Präsenz-Diskussion über das zukünftige Hauptversammlungsformat.

Den Anfang der Dax-Hauptversammlungen macht am 7. Februar der Münchner Energiekonzern Siemens Energy. Auch hier bleibt es erst einmal beim Anleger-Treffen im Netz. Aktionäre sollen ihre Fragen live in der Videokonferenz stellen können, teilte das Unternehmen mit. «Auf diese Weise wird auch im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung interaktiver Dialog ermöglicht», heißt es.

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EU will bessere Arbeitsbedingungen auf Online-Plattformen

Brüssel (dpa) – Das Europäische Parlament will die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Online-Plattformen wie Bolt, Uber, Gorillas und weiteren Lieferdiensten verbessern. In einer solchen Beschäftigung sei man Sklave des Algorithmus, sagte die sozialdemokratische Europaabgeordnete Elisabetta Gualmini, am Donnerstag in einer Sitzung des EU-Parlaments in Brüssel. Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission, nach denen Onlineplattform-Beschäftigte künftig besser abgesichert werden sollen. Die EU-Staaten sowie das Parlament müssen sich noch auf einen Kompromiss einigen.

Millionen von Plattform-Beschäftigten könnten dem Vorschlag nach wie Angestellte eingestuft werden – und nicht wie bisher wie Freiberufler. Damit hätten sie Anspruch auf grundlegende Arbeitnehmerrechte wie Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, sagte die SPD-Europaabgeordnete Gaby Bischoff. Die Europaabgeordnete der Linke Özlem Alev Demirel begrüßte das Vorhaben. Die Beschäftigten hätten damit auch das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren und kollektiv Tarifverträge auszuhandeln, sagte sie. Weiterlesen

ChatGPT bekommt Bezahlversion mit Abo-Modell

New York (dpa) – Der Text-Automat ChatGPT bekommt nach einer komplett kostenlosen Testphase ein Abo-Geschäftsmodell. Für 20 Dollar im Monat sollen zahlende Kunden verlässlich Zugang zur Software und schnellere Ergebnisse auch bei hoher Auslastung erhalten. Ein weiterer Vorteil sei ein frühzeitiger Zugriff auf künftige neue Funktionen und Verbesserungen, wie die Entwicklerfirma OpenAI in einem Blogeintrag ankündigte.

ChatGPT ist eine Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die auf gewaltigen Mengen von Texten und Daten trainiert wurde, menschliche Sprache nachzuahmen. OpenAI machte ChatGPT im vergangenen Jahr öffentlich zugänglich und löste damit Bewunderung für die Fähigkeiten der Software und auch Sorgen aus. Weiterlesen

Meta übertrifft Erwartungen trotz Umsatzrückgangs

Menlo Park (dpa) – Der Facebook-Konzern Meta hat im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Erleichterung der Anleger entlud sich in einem Kurssprung von gut 20 Prozent im nachbörslichen Handel. Meta schraubte auch die Aktienrückkäufe um 40 Milliarden Dollar hoch und Gründer und Chef Mark Zuckerberg stellte weitere Kostensenkungen in Aussicht.

2023 solle für den Konzern ein «Jahr der Effizienz» werden, sagte Zuckerberg. Der Fokus liege darauf, «stärker und wendiger» zu sein. Meta werde Schichten im mittleren Management entfernen, damit Entscheidungen schneller getroffen werden. Projekte, die nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, sollen schneller gestoppt werden.

Meta hatte im vergangenen Herbst bereits den Abbau von rund 11 000 Jobs bekanntgegeben. Der Konzern verbuchte für das Quartal nun Umstrukturierungskosten von 4,2 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr sollen zudem die Ausgaben niedriger als zuvor veranschlagt ausfallen, unter anderem durch geringere Investitionen in Rechenzentren. Weiterlesen

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