Deutlich mehr Kunden: O2 macht einen kräftigen Gewinn

München (dpa) – Erstmals seit zehn Jahren hat der Telekommunikationsanbieter Telefónica Deutschland (O2) aus eigener Kraft einen satten Gewinn gemacht. Das Nettoergebnis sei 2022 um knapp 10 Prozent auf 232 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit.

Im Vorjahr hatte der Gewinn an einem Sondereffekt gelegen – damals hatte die Firma einen hohen Betrag aus dem Verkauf ihrer Infrastruktursparte verbucht. 2022 war das nicht der Fall. Dennoch stieg das sogenannte Periodenergebnis an.

Letztmals hatte Telefónica Deutschland 2012 einen größeren Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro gemacht. Damals ging die Firma an die Börse. Danach sackte der Gewinn auf 78 Millionen Euro ab. Zwischen 2014 und 2019 war die Tochter des spanischen Telefónica-Konzerns in den tiefroten Zahlen. Seit 2020 war Telefónica Deutschland dank des Infrastrukturverkaufs unter dem Strich wieder profitabel. Der Umsatz von Telefónica Deutschland stieg im vergangenen Jahr um 5,9 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Oibda) legte um 5,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu. Weiterlesen

Zalando streicht Hunderte Stellen

Berlin (dpa) – Der Online-Modehändler Zalando hat nach erfolgreichen Pandemiejahren zunehmend mit der deutlich geringeren Kauflaune der Verbraucher zu kämpfen.

Das Berliner Unternehmen will nun einige hundert Stellen streichen, wie die Zalando-Chefs Robert Gentz und David Schneider in einem Brief an die Mitarbeiter ankündigten. «An diesem Programm werden viele Bereiche von Zalando beteiligt sein, auch auf der Ebene der Führungskräfte», hieß es in dem Schreiben. Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, ist noch unklar. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern hätten gerade erst begonnen. Zalando beschäftigt 17.000 Menschen. Weiterlesen

Jede zehnte Online-Bestellung geht zurück

Berlin (dpa) – Jeder zehnte Online-Einkauf in Deutschland wird nach eine repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zurückgeschickt. Häufigste Gründe dafür: Die Ware gefällt nicht oder das Produkt ist fehlerhaft. Viele Kundinnen und Kunden kalkulierten die Retouren aber auch von Anfang an mit ein, fasste Bitkom das Ergebnis der Umfrage unter 1024 Online-Käuferinnen und -Käufern zusammen.

Immerhin gut ein Drittel (37 Prozent) der Menschen, die bereits online bestellte waren zurückgehen ließen, gab demnach an, schon einmal absichtlich mehr bestellt zu haben als eigentlich benötigt – zum Beispiel Kleidung in verschiedenen Größen. Weiterlesen

Webseiten deutscher Flughäfen gestört

Nürnberg/Düsseldorf (dpa) – Die Internetauftritte verschiedener deutscher Flughäfen sind gestört. So vermutet der Flughafen Nürnberg, dass es sich um einen Hackerangriff handelt, bei dem die Seite so viele Anfragen bekommt, dass sie zusammenbricht. In Nordrhein-Westfalen waren Düsseldorf und Dortmund zeitweise betroffen. Die Fehlersuche läuft dort noch. Die Website des Flughafens Erfurt-Weimar wurde abgeschaltet. Der Internetanbieter prüfe, ob es sich um einen Hackerangriff handele, sagte ein Sprecher. Auswirkungen auf den Luftverkehr insgesamt waren zunächst nicht bekannt.

Bericht: Israelische Firma manipulierte weltweit Wahlen

Tel Aviv (dpa) – Eine israelische Firma hat nach Angaben von investigativ arbeitenden Reportern gegen Bezahlung weltweit Wahlen manipuliert. Nach internationalen Recherchen, an denen auch der «Spiegel», die «Zeit» und das ZDF beteiligt waren, hat das sogenannte «Team Jorge» Kunden aus Wirtschaft und Politik. Um ihre Ziele zu erreichen, setzen die ehemaligen Militärs und Agenten laut der Recherche der Investigativredaktion Forbidden stories gezielt Fake News und Hacking-Methoden ein. Die Berichte basieren auf sechs Stunden heimlich aufgenommener Gespräche, in denen der Firmenchef Tal Hanan und sein Team ihren Service vorstellen.

Das Team habe sich bisher in 33 nationale Wahlkämpfe und Abstimmungen eingemischt, unter anderem in Kenia und Nigeria, hieß es. 27 der Einsätze seien erfolgreich gewesen, hört man Tal Hanan in der Aufnahme sagen. Für die Manipulation auf sozialen Medien habe das Team eine eigenen Plattform namens Aims entwickelt, mit der man verifizierte Nutzerkonten schaffen könne. Nicht alle Behauptungen könnten aber unabhängig überprüft werden, hieß es. Weiterlesen

Musk: Neuer Chef für Twitter zum Jahresende

Austin (dpa) – Twitter-Besitzer Elon Musk lässt sich Zeit mit der versprochenen Übergabe des Chefpostens bei dem Online-Netzwerk. Er gehe davon aus, dass einen neuen Chef zum Jahresende zu finden ein guter Zeitpunkt wäre, sagte Musk in einem Video-Interview beim World Government Summit in Dubai. Zunächst wolle er dafür sorgen, dass Twitter stabil und finanziell gesund sei.

Musk hatte Twitter im Oktober in einem rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal gekauft und dabei auch den Chefposten übernommen. Es folgten turbulente Wochen mit der Entlassung der halben Belegschaft und Kontroversen um die Freischaltung gesperrter Accounts unter anderem von Ex-Präsident Donald Trump. Im Dezember ließ Musk Twitter-Nutzer darüber abstimmen, ob er den Chefposten aufgeben solle – und rund 60 Prozent sprachen sich dafür aus. Er kündigte danach an, die Führung zu übergeben, wenn er jemanden für den Job gefunden habe. Weiterlesen

Unternehmen haben Nachholbedarf bei Digitalisierung

Berlin (dpa) – Unternehmen in Deutschland haben Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Das geht aus einer in Berlin vorgelegten Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer hervor. Demnach geben 37 Prozent der Firmen einen Mangel an zeitlichen, 34 Prozent einen Mangel an finanziellen Ressourcen als Haupthemmnis bei der digitalen Transformation an.

«Durch steigende Preise und Fachkräftemangel werden die Unternehmen gezwungen, bei ihren eigenen Digitalisierungsbemühungen Prioritäten zu setzen», sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Weiterlesen

Digitale Dienste für viele unverzichtbar

Berlin (dpa) – Etwa jeder zweite Erwachsene in Deutschland kann sich nach eigenen Angaben ein Leben ohne digitale Dienste und Produkte nicht mehr vorstellen. 21 Prozent der Befragten einer neuen Umfrage stimmten dieser Aussage voll zu.

Weitere 28 Prozent stimmen eher zu. Die Umfrage, die das ConPolicy Institut im Januar im Auftrag des Bundesverbraucherschutzministeriums durchführte, liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. 18 Prozent fühlen sich den Ergebnissen zufolge von digitalen Diensten und Produkten überfordert. Weiterlesen

Megan Fox heizt Trenungs-Gerüchte an

Los Angeles (dpa) – US-Schauspielerin Megan Fox («Transformers») hat Spekulationen ausgelöst, dass ihre Verlobung geplatzt sein könnte. Die 36-Jährige deaktivierte ihren Instagram-Account. Wie mehrere Medien berichteten, hatte sie zuvor alle gemeinsamen Fotos mit ihrem Verlobten, dem Sänger Machine Gun Kelly, gelöscht.

Zuvor soll die Hollywood-Schauspielerin auch einen Post abgesetzt haben, in dem sie unter anderem einen Briefumschlag verbrannte. Dazu schrieb sie eine Zeile aus einem Lied von Popstar Beyoncé: «You can taste the dishonesty/ it’s all over your breath.» (deutsch: «Du kannst die Unehrlichkeit schmecken/ sie ist überall in deinem Atem»). Weiterlesen

Wie Impfgegner Promi-Todesfälle im Netz instrumentalisieren

Von Markus Bergmann, dpa

Berlin (dpa) – Corona-Impfstoffe gelten als sicher, Milliarden Impfdosen sind seit Ende 2020 weltweit verabreicht worden. Doch in den sozialen Netzwerken machen Impfgegner weiter Stimmung. Eine Methode: Todesfälle von prominenten, meist jungen Menschen in einen Zusammenhang mit Impfnebenwirkungen rücken – ohne irgendeinen Beleg.

So etwa im Fall Jeremy Ruehlemann: Das US-Model starb im Januar im Alter von nur 27 Jahren. Unter die Trauer mischen sich im Netz Kommentare von radikalen Impfgegnern. Auf Twitter etwa nutzen sie den Hashtag «#plötzlichundunerwartet». Der sarkastisch gemeinte Code drückt letztlich nur die zynische Haltung aus: Hier ist nichts unerwartet, denn wir haben ja immer gewarnt, dass die Impfung gefährlich ist. Dieses Narrativ sucht sich mit Promi-Todesfällen neue vermeintliche Beweise.

Dass Medien längst über Ruehlemanns tatsächliche Todesursache berichtet haben, spielt in der Szene keine Rolle. Gegenüber der englischen Boulevardzeitung «Daily Mail» sprach der Vater des Toten von einer Medikamentenabhängigkeit und einer tödlichen Überdosis.

Mehr Belege als einen irgendwie vermuteten Zusammenhang zwischen Impfung und Tod präsentieren Impfgegner in der Regel nicht. Im Falle Ruehlemanns kursierte als angeblicher Beweis ein Foto, das ihn in New York bei einer Corona-Impfung zeigt. Ursprünglich hatte Ruehlemann es im Jahr 2021 auf seinem Instagram-Account veröffentlicht. Nach seinem Tod sammeln sich unter diesem alten Posting nun Kommentare wie «Natürliche Auslese» oder «Da hat er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet».

«Ganz typisches Muster von Verschwörungstheorien»

Solche teils menschenverachtenden Sätze zu Ruehlemann reihen sich ein in Reaktionen auf andere Todesfälle. So sammelten Impfgegner unter «#plötzlichundunerwartet» in den vergangenen Wochen auch Verstorbene wie Sängerin Lisa Marie Presley, Skifahrerin Rosi Mittermaier und Model Tatjana Patitz. Der Herzstillstand von American-Football-Profi Damar Hamlin während eines Spiels Anfang Januar wurde ebenfalls als Impfnebenwirkung gedeutet. Nicht immer sind bei diesen Menschen Todesursachen oder Erkrankungen bekannt, doch allen Fällen ist gemein: Auf einen Zusammenhang mit der Impfung deutet nichts hin – außer dem Raunen im Netz.

Die Hamburger Journalistikprofessorin Katharina Kleinen-von Königslöw forscht zu sozialen Netzwerken und Verhaltensweisen von Nutzerinnen und Nutzern. «Der Impfgegner-Hashtag folgt einem ganz typischen Muster von Verschwörungstheorien. Deren Reiz besteht ja darin, spielerisch Hinweise zu finden für ein größeres Muster dahinter», sagt sie. Und tatsächlich kann jeder Nutzer mittels des Hashtags zu der Sammlung von vermeintlichen Impf-Todesfällen beitragen.

Es gebe verschiedene Gruppen, die sich an dieser Impfschaden-Erzählung beteiligen. Neben überzeugten Impfgegnern und Menschen, die zum Beispiel ein unternehmerisches Interesse an der Verbreitung von Verschwörungstheorien hätten, seien da Menschen, «die vielleicht einfach Fan waren oder die verstorbene Person interessant fanden», sagt Kleinen-von Königslöw. Bei dieser Gruppe bestehe die Gefahr, dass sie sich in die Verschwörungstheorie hereinziehen lasse. Denn es gebe verbreitet Unsicherheiten und «viele gute Gründe, warum man die Impfung unheimlich finden konnte: die schnelle Entwicklung der Impfstoffe und die neue mRNA-Technologie etwa».

Die konkrete Wirkung des Hashtags «plötzlichundunerwartet» besteht darin, dass er zu einer selektiven Wahrnehmung führt: «Wenn man einmal auf diesen vermeintlichen Trend aufmerksam gemacht wurde, fällt es viel stärker auf», sagt Kleinen-von Königslöw. Aus vielen Einzelfällen werde so der Eindruck: Todesfälle häufen sich – und der Grund kann nur sein, dass die Corona-Impfung schädlich ist.

Schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten

Tatsächlich sind schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten. In Deutschland führt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Statistiken über die Sicherheit der Impfungen. Ausgewertet werden zum Beispiel Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen. Auf diese Weise wurde etwa bekannt, dass in sehr seltenen Fällen nach der Impfung Herzmuskelentzündungen auftraten. Impfempfehlungen wurden daraufhin angepasst.

Anfang 2022 meldete das PEI 85 Todesfälle, bei denen ein «ursächlicher Zusammenhang mit der Corona-Impfung als möglich oder wahrscheinlich» eingestuft wurde. Verabreicht waren zu diesem Zeitpunkt fast 150 Millionen Impfdosen. Die Zulassung von Impfstoffen ist eine Frage der Abwägung: Übersteigt der Schutz, den sie bieten, die Risiken? Die Ständige Impfkommission sieht das bei Corona als gegeben: Die Impfung wird weiter empfohlen.

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Google weitet Kampagne gegen Fake News aus

New York/Berlin (dpa) – Der Internetriese Google will künftig auch in Deutschland Fehlinformationen im Netz vorbeugend bekämpfen. Dazu weitet das Google-Tochterunternehmen Jigsaw eine entsprechende Video-Aufklärungskampagne auf das deutschsprachige Internet aus. Das kündigte das Unternehmen in Berlin an. Bislang hatten sich die vorbeugenden Aktivitäten auf Polen, die Tschechische Republik und die Slowakei konzentriert.

Die Kampagne basiert auf Untersuchungen von Psychologen an den britischen Universitäten Cambridge und Bristol, die ein Konzept der Fehlinformation-Vorbeugung («Prebunking») entwickelt haben. Dabei sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer dafür sensibilisiert werden, wenn vermeintlich neutrale Informationen nur dazu gedacht seien, Menschen etwas vorzugaukeln, was nicht der Wahrheit entspricht. Ein Anzeichen für manipulative Inhalte sei Sprache, die emotional berühre. Verdächtig sei auch, wenn bestimmte Gruppen pauschal für Missstände verantwortlich gemacht würden, die sie gar nicht zu vertreten hätten. Weiterlesen

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