Twitter: Die Herrschaft von Elon Musk ist noch nicht vorbei

San Francisco (dpa) – Die Tage von Elon Musk als Firmenchef von Twitter könnten gezählt sein – wenn sich der Multimilliardär an die Ergebnisse einer Umfrage hält, die er gestern Abend selbst gestartet hat. 17,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer stimmten ab.

Und das Ergebnis fiel deutlich aus: 57,5 Prozent votierten für einen Rücktritt Musks als «Head of Twitter». 42,5 Prozent stimmten für einen Verbleib des 51-Jährigen auf dem Chefsessel.

Das Abstimmungsergebnis ist nicht repräsentativ. Allein Elon Musk hat auf der Plattform mehr als 122 Millionen Follower. Im Vergleich dazu sind 17,5 Millionen Votes nicht besonders viel. Die Umfrage stand zwar prinzipiell allen Mitgliedern der Plattform offen, jedoch nur für zwölf Stunden. Musk hatte aber zuvor versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten. «Wie das Sprichwort sagt: “Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen”.» Weiterlesen

Inflation und Online-Konkurrenz: Notenmarkt ist unter Druck

Von Jens Albes, dpa

Mainz/Kassel (dpa) – Der deutsche Musiknotenmarkt hat eine jahrhundertealte Tradition und weltweites Renommee. Doch die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre sind nicht spurlos an der Branche vorbei gegangen.

Der Vizepräsident des fast 200 Jahre alten Deutschen Musikverleger-Verbands (DMV), Clemens Scheuch, geht beim Notenmarkt für Klassische Musik von einem Umsatzminus von 30 bis 60 Prozent seit 2019 aus. «Es ist zu befürchten, dass nächstes Jahr einige Verlage schließen müssen«, sagt er.

Scheuch beziffert den Umsatz mit Noten auf gut 93 Millionen Euro im Jahr 2019. Jüngere Branchenzahlen liegen ihm noch nicht vor. Der Buchmarkt erlöste im selben Jahr rund 9,3 Milliarden Euro.

Rund 350 Musikverlage gebe es in Deutschland – wenige große, viele kleine. «Nur ein bis zwei Handvoll reißen überhaupt die Zehn-Millionen-Euro-Grenze beim Jahresumsatz», sagt der DMV-Vizepräsident, der auch den Bärenreiter-Verlag in Kassel leitet. Dieser feiert 2023 sein 100-jähriges Bestehen.

Im Land von Bach, Beethoven und Brahms hat die traditionsreiche Branche weltweit ein Alleinstellungsmerkmal. Bärenreiter-Sprecher Johannes Mundry sagt: «Das Musikverlagswesen ist eine deutsche Erfindung.» Außer in England, Frankreich und den USA gebe es nirgendwo mehr viele Musikverlage. Das Auslandsgeschäft sei auch einfach für Deutschlands Branche: «Für die «Zauberflöte» können Sie in Sydney die gleichen Noten verwenden wie hier.»

Pandemie traf die Musikbranche schwer

Bereits 252 Jahre alt ist der deutsche Marktführer Schott Music in Mainz. Prokuristin Christiane Albiez betont: «Die Pandemie hat das Musikleben bis ins Mark erschüttert.» Konzertverbote «ließen unsere Einnahmen von einem Tag auf den anderen einbrechen». Viele Monate Kurzarbeit bei Schott hätten die Herausgabe neuer Titel gedämpft.

«Bisher unvorstellbare Preiserhöhungen» infolge des Ukraine-Krieges etwa für Energie, Papier und Verpackungen kommen laut Albiez hinzu. Die hohe Inflation sorge auch für Kaufzurückhaltung bei Musiknoten. Zudem kehre das Publikum für Konzerte und Opern nur langsam zurück: «Man hat sich so gemütlich eingekuschelt auf dem Sofa.»

Albiez ergänzt aber mit Blick auf die Entspannung bei Corona: «Irgendwann reicht’s, dann wollen die Menschen wieder inspiriert, unterhalten, von live gespielter Musik begeistert werden.» Schott habe auch die Pandemie genutzt, um den Online-Shop komplett zu überarbeiten und noch mehr Titel zum Download anzubieten. Rund 30 000 Notenausgaben gebe es hier inzwischen.

Die Zahl der traditionellen Handelspartner, der inhabergeführten Musikalienhandlungen, ist dagegen gewaltig gesunken. Bärenreiter-Sprecher Mundry sagt: «In Frankfurt am Main und Kassel kenne ich gar keine mehr und in Wiesbaden nur noch eine. Viele andere deutschen Großstädte haben auch keine mehr.»

Schwieriger Kampf gegen illegale Verbreitung im Internet

Insgesamt haben die Musikverlage nur langsam auf das Internet reagiert. Dort gibt es auch illegale Notenangebote. Schott-Prokuristin Albiez betont: «Wir suchen diese Rechtsverstöße und gehen dagegen vor.» An die Anbieter digitaler Noten weit weg im Ausland ist indes nicht immer leicht heranzukommen.

Etliche Noten gibt es aber auch kostenlos und legal im Netz. Für die Urheberrechte gilt zwar eine 70-jährige Frist. Viele Komponisten sind aber schon länger tot. Das Internetportal imslp.org etwa bietet Hunderttausende Stücke, oft Scans alter Notenausgaben, entweder gratis – oder mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft zur Unterstützung des Projekts. Scheuch sagt: «Für Hobbymusiker sind diese Gratisangebote wunderbar. Aber Profis wollen Ausgaben mit dem aktuellen wissenschaftlichen Stand haben, die kaufen eher Noten.»

Entweder als Papierausgabe oder als Download, beides oft mit Einführungstexten. Laut Albiez bevorzugen kleinere Ensembles und Solisten häufig Noten auf einem Tablet, im Jazz und Pop ohnehin. Profi-Orchester dagegen wünschten «nach wie vor meist physische Noten – das ändert sich viel langsamer, als wir erwartet haben.»

Der Pianist und Musikpädagoge Christian Vogt in Eltville bei Wiesbaden verkörpert Tradition und Digitales in einer Person. Bei wichtigen Klavierwerken schwöre er auf seine Papiernoten mit eigenen Anmerkungen: «Bleistift, Radiergummi und gebundene Noten gehören da einfach zusammen.» In seiner Indie-Rock-Formation Gribaldies dagegen halte er gerne alles mit einem Tablet fest: «Das geht schneller.»

Manche Orchestermusiker blättern bei Tablet-Noten mit Bluetooth-Fußpedalen – eine deutliche Vereinfachung, ihre Hände können nahtlos weiter spielen. Bärenreiter-Chef Scheuch sagt aber auch: «Andere Profis halten Papiernoten für sicherer – sie haben Angst vor einem technischen Absturz ihres Tablets in einem Konzert.»

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Iran: Internet massiv gestört – Scharfe Worte gegen Berlin

Teheran (dpa) – Im Iran ist das Internet massiv gestört. Nutzer in der Hauptstadt Teheran berichteten am Montag von extrem langsamen Verbindungen. Während iranische Websiten gut zu erreichen waren, schienen Domains zu internationalen .com-Domains gesperrt zu sein.

Einige Nutzer äußerten die Sorge, dass Irans Zugang zum weltweiten Netz nach den dreimonatigen Protesten im Land nun endgültig gesperrt werden könnte. Entsprechende Pläne für ein nationales Netz werden im Parlament der Islamischen Republik seit Jahren diskutiert. Viele Onlinehändler leiden unter den Internetblockaden, insbesondere durch die Sperren der beliebten Netzwerke Instagram und Whatsapp. Weiterlesen

Musk lässt Twitter-Nutzer über seinen Chefstatus abstimmen

San Francisco (dpa) – Tech-Milliardär Elon Musk lässt Twitter-Nutzer in einer Umfrage abstimmen, ob er Chef des Kurznachrichtendiensts bleiben soll. «Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten», schrieb er auf Twitter. Die Nutzer können mit «Ja »oder «Nein» abstimmen. Zuvor hatte es massive Kritik an Twitter gegeben, nachdem das Online-Netzwerk erklärt hatte, seinen Nutzerinnen und Nutzern künftig nicht mehr zu erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben – darunter Facebook, Instagram oder Mastodon.

Musk versprach in einem weiteren Tweet, größere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. «Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen.» Weiterlesen

Twitter sperrt Accounts mehrerer US-Journalisten

San Francisco (dpa) – Twitter hat US-Medienberichten zufolge die Konten von mindestens sechs prominenten Journalisten gesperrt. Betroffen seien unter anderem Mitarbeiter der «New York Times», der «Washington Post» und des Senders CNN. Die Sperrungen erfolgten ohne Vorwarnung, schrieb etwa die «Washington Post».

Erst am Vortag hatte Twitter einen Account gesperrt, der den Privatjet von Konzernchef Elon Musk verfolgte. Einige der nun suspendierten Journalisten haben den Berichten zufolge darüber geschrieben sowie über Musks Äußerung, er und seine Familie seien durch die Weitergabe von Standortdaten gefährdet worden. Vor ihrer Sperrung hatten viele der Journalisten Zehntausende Follower auf der Plattform, schrieb die «New York Times». Weiterlesen

Musk muss erneut Tesla-Aktien im Milliardenwert verkaufen

New York (dpa) – Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk hat sich zur Finanzierung des Kaufs des Kurznachrichtendienstes erneut von Anteilen am Elektroautohersteller im Milliardenwert getrennt. Zwischen dem 12. und 14. Dezember verkaufte er fast 22 Millionen Aktien für insgesamt knapp 3,6 Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro), wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Pflichtmitteilung hervorgeht. Weiterlesen

Netflix-Hit «Wednesday» knackt die Milliardenmarke

Berlin (dpa) – Der Streaming-Hit «Wednesday» hat eine eindrucksvolle Marke geknackt. Netflix-Zuschauer verbrachten weltweit mehr als eine Milliarde (ganz exakt: 1,02 Mrd) Stunden mit dem Gucken dieser Serie. Dabei ist die US-Mysteryserie erst seit dem 23. November verfügbar.

In den ersten 28 Tagen ist so ein starkes Echo bisher nur zwei Serien gelungen. Dem koreanischen Welterfolg «Squid Game» und der vierten Staffel der amerikanischen Jugend-Horrorserie «Stranger Things». Weiterlesen

Bloomberg: Musk nicht mehr reichster Mensch der Welt

New York (dpa) – Der Twitter-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk ist in den Ranglisten der Superreichen auf Platz zwei zurückgefallen. In den Rankings «Bloomberg Billionaires» und «Forbes» belegte der bisherige Spitzenreiter am Mittwoch Platz zwei hinter dem französischen Unternehmer Bernard Arnault vom Luxusgüterkonzern LVMH. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge war Musk bereits im vergangenen Jahr hinter Arnault gerutscht, kletterte dann aber wieder auf den ersten Platz.

Nach Schätzung von Bloomberg ist Musks Privatvermögen seit Januar um mehr als 100 Milliarden US-Dollar auf 163,6 Milliarden Dollar (etwa 153,9 Milliarden Euro) gesunken. Das Vermögen von Arnault bezifferte Bloomberg auf 170,8 Milliarden Dollar (etwa 160,6 Milliarden Euro). Der 73-Jährige ist Vorsitzender des französischen Luxusimperiums LVMH, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton und Champagnermarken wie Moët & Chandon gehören. Weiterlesen

Bloomberg: Musk nicht mehr reichster Mensch der Welt

New York (dpa) – Der Twitter-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk ist in den Ranglisten der Superreichen auf Platz zwei zurückgefallen. In den Rankings «Bloomberg Billionaires» und «Forbes» belegte der bisherige Spitzenreiter am Mittwoch Platz zwei hinter dem französischen Unternehmer Bernard Arnault vom Luxusgüterkonzern LVMH. Damit verliere Musk zum ersten Mal seit 2021 den Titel als reichster Mensch der Welt, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Nach Schätzung von Bloomberg ist Musks Privatvermögen seit Januar um mehr als 100 Milliarden US-Dollar auf 163,6 Milliarden Dollar (etwa 153,9 Milliarden Euro) gesunken. Das Vermögen von Arnault bezifferte Bloomberg auf 170,8 Milliarden Dollar (etwa 160,6 Milliarden Euro). Der 73-Jährige ist Vorsitzender des französischen Luxusimperiums LVMH, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton und Champagnermarken wie Moët & Chandon gehören. Weiterlesen

Medien: Twitter löst Beratungsgremium auf Kurznachrichtendienst

San Francisco (dpa) – Twitter hat US-Medien zufolge ein Gremium aufgelöst, das den Kurznachrichtendienst im Umgang mit Hassbotschaften und anderen Problemen auf der Plattform beriet. Mitglieder des sogenannten «Trust and Safety Councils» sollten sich eigentlich am Montagabend mit Unternehmensvertretern treffen, wie etwa die Nachrichtenagentur AP und das «Wall Street Journal» berichteten. Kurz davor habe Twitter den Mitgliedern mitgeteilt, dass das Gremium aufgelöst werde. Weiterlesen

Jeder Wein bekommt einen «digitalen Reisepass»

Mainz (dpa/lrs) – Das Weinbauministerium Rheinland-Pfalz schaltet an diesem Mittwoch ein Online-Formular für Weinbegleitdokumente frei. Diese sei «eine Art Reisepass für Weine» und müsse künftig beim Transport von Weinen mitgeführt werden, teilte das Ministerium am Dienstag in Mainz mit. Mit seinen Daten zu Herkunft und Qualität unterstütze das bisher nur auf Papier ausgefüllte Dokument sowohl einen funktionierenden Wettbewerb als auch den Verbraucherschutz. Weiterlesen

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