Landrätin: Vergebliche Bitte um höhere Erstauszahlung

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Die Landrätin im flutgeschädigten Kreis Ahrweiler ist mit ihrer Bitte um höhere Erstauszahlungen für Hochwasseropfer auf Granit gestoßen. Sie habe der rheinland-pfälzischen Landesregierung vergeblich vorgeschlagen, dass Betroffene mit einem Antrag bei Gebäudeschäden gleich 40 statt nur 20 Prozent der Hilfssumme bei Bewilligung überwiesen werde, sagte Cornelia Weigand (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur.

«Nordrhein-Westfalen macht das schon seit Januar so», ergänzte sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele Flutopfer im Kreis Ahrweiler stünden immer noch vor verwüsteten Häusern und müssten in dem komplexen Antragsverfahren ohnehin lange auf Hilfszahlungen warten. Nötige Gutachter seien oft ausgebucht – und später auch Handwerker. Weiterlesen

Flutgeschädigte Unternehmen können Darlehen später tilgen

Mainz (dpa/lrs) – Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat die Aussetzung von Darlehensrückzahlungen für Betroffene des Hochwassers vom Juli 2021 verlängert. Bis Ende des Jahres können vom Hochwasser betroffene Unternehmen und Freiberufler formlos eine Tilgungsaussetzung beantragen, wie die ISB in Mainz am Freitag mitteilte. Es genüge, als Begründung «Hochwasser RLP 2021» anzugeben. Betroffen sind Programmdarlehen für flutgeschädigte Unternehmen. «Mit der Möglichkeit der Tilgungsaussetzung konnten wir direkt nach der Flut Betroffene im Rahmen unserer Mittelstandsförderung unterstützen», sagte Ulrich Link, Vorstandsmitglied der ISB.

 

 

 

Vorerst keine Seilbahn im flutgeschädigten Ahrtal

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Die Idee einer Seilbahn im öffentlichen Nahverkehr im flutgeschädigten Ahrtal ist vorerst vom Tisch. Eine touristische Beförderung dieser Art jedoch schließt der Kreis Ahrweiler langfristig nicht aus. Das teilte die Kreisverwaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler am Mittwoch mit.

Hintergrund ist die vor allem an der Mittelahr immense Zerstörung der Bahnstrecke bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 mit 134 Todesopfern. Experten prüften daher eine mögliche Seilbahn von Dernau zum Bahnhof Ahrweiler im Rahmen des Nahverkehrs. Bei maximal 30 Kilometern pro Stunde betrüge die Fahrtzeit etwa 14 Minuten, hieß es. Weiterlesen

Jahrestag der Flutkatastrophe: Steinmeier kommt ins Ahrtal

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist zum ersten Jahrestag der tödlichen Flutkatastrophe ins Ahrtal. Er werde sich dort am 14. Juli aufhalten, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin der Deutschen Presse-Agentur mit. «Die Detailplanung zu seinem Besuch läuft derzeit noch», hieß es weiter. Einzelheiten könnten noch nicht genannt werden und auch keine Antwort auf die nahe liegende Frage gegeben werden, ob Steinmeier am zentralen Gedenken am 14. Juli im Kurpark von Bad Neuenahr teilnehme. Weiterlesen

Flutopfer sprechen beim Gedenken ans Ahr-Hochwasser

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Beim zentralen Gedenken am ersten Jahrestag der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sprechen Flutopfer über ihre Erinnerungen und Hoffnungen. Die etwa einstündige Veranstaltung am 14. Juli um 17.30 Uhr im Kurpark von Bad Neuenahr ist für rund 2000 Teilnehmer geplant, wie die Kreisverwaltung Ahrweiler am Montag mitteilte. Im Zentrum stehe das Gedenken an die 134 Todesopfer und zwei bis heute Vermissten in dem Landkreis. Weiterlesen

Verein mit zwölf Fluttoten findet kein neues Grundstück

Sinzig (dpa) – Zu den 134 Todesopfern der Ahrtal-Flut zählten auch 12 Bewohner eines Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung – gut elf Monate später sucht der Trägerverein immer noch ein Grundstück. Das hochwassergeschädigte Gebäude in Sinzig könne nicht wieder als Wohnheim genutzt werden, «da das Gelände als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist und daher nicht mehr wie vorher bebaut werden kann», teilte der Vorstandschef der Lebenshilfe im Kreis Ahrweiler, Ulrich van Bebber, der Deutschen Presse-Agentur mit. Außerdem sprächen hier psychische Belastungen dagegen – sowohl für die Betreuerinnen und Betreuer als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner. Weiterlesen

«Aufsuchende Hilfe»: Berater klingeln an 750 Wohnungen

Mainz (dpa/lrs) – Im Rahmen des Projekts «Aufsuchende Hilfe» im flutgeschädigten Ahrtal haben geschulte Berater bisher bei 750 Wohnungen geklingelt. «Sie ziehen von Haus zu Haus», teilte die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz am Freitag mit. In fast 350 Fällen seien Bewohner angetroffen worden. Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren im Ahrtal 134 Menschen getötet und Tausende Häuser verwüstet worden.

Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) informierten die Berater vor allem über Zahlungen aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds. «Haushalten, die nicht angetroffen wurden, wurde ein Infoflyer zur Aufbauhilfe sowie Kontaktdaten zur Verfügung gestellt, um Unterstützung bei der Antragstellung direkt bei der ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) einzuholen.» Mit der «Aufsuchenden Hilfe» seien viele Haushalte erreicht worden, die noch keine finanzielle Hilfe beantragt hätten. Daneben habe es Fragen zu Versicherungen, Gutachten und psychologischer Hilfe gegeben. Weiterlesen

«Aufsuchende Hilfe»: Berater klingeln an 750 Wohnungen

Mainz (dpa/lrs) – Im Rahmen des Projekts «Aufsuchende Hilfe» im flutgeschädigten Ahrtal haben geschulte Berater bisher bei 750 Wohnungen geklingelt. «Sie ziehen von Haus zu Haus», teilte die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz am Freitag mit. In fast 350 Fällen seien Bewohner angetroffen worden. Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren im Ahrtal 134 Menschen getötet und Tausende Häuser verwüstet worden.

Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) informierten die Berater vor allem über Zahlungen aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds. «Haushalten, die nicht angetroffen wurden, wurde ein Infoflyer zur Aufbauhilfe sowie Kontaktdaten zur Verfügung gestellt, um Unterstützung bei der Antragstellung direkt bei der ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) einzuholen.» Mit der «Aufsuchenden Hilfe» seien viele Haushalte erreicht worden, die noch keine finanzielle Hilfe beantragt hätten. Daneben habe es Fragen zu Versicherungen, Gutachten und psychologischer Hilfe gegeben.

In Altenahr, Kreuzberg und Heppingen, den drei Orten der Pilotphase des Projekts, wurde laut Staatskanzlei «bis zu dreimal nachgefasst, wenn ein Haushalt nicht zu erreichen war». Nun gehe die «Aufsuchende Hilfe» zunächst in Schuld, Insul, Ahrbrück, Liers und Obliers weiter. Anträge auf Auszahlungen der Wiederaufbauhilfe sind umfangreich und nötige Gutachter oft ausgebucht.

Ein komplett zerstörtes Haus in Marienthal im Ahrtal. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild

Der Kreis Ahrweiler rief derweil zur Teilnahme an einer Umfrage für eine wissenschaftliche Begleitung des Wiederaufbaus in den westdeutschen Gebieten der Sturzflut vom Juli 2021 auf. Das Projekt KAHR (Klimaanpassung, Hochwasser und Resilienz) werde vom Bundesforschungsministerium mit fünf Millionen Euro gefördert. Rund 5000 Bürger würden im Kreis Ahrweiler angeschrieben mit der Bitte, freiwillig einen Online-Fragebogen auszufüllen.

Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) betonte: «Unser gemeinsames Ziel ist ein Ahrtal der Zukunft, in dem wir uns auch vor den Gefahren zukünftiger Hochwasser so gut wie möglich schützen.» Deshalb beteilige sich ihr Landkreis an dem Forschungsprojekt mit Wissenschaftlern.

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Zeugenvernehmung zu Ahr-Flut vorerst zu Ende

Koblenz (dpa/lrs) – Bei ihren bislang etwa zehnmonatigen Ermittlungen wegen der tödlichen Ahr-Flut hat die Staatsanwaltschaft Koblenz die Vernehmung von Zeugen zunächst abgeschlossen. Weiterlesen

Gedenken an Opfer der Ahr-Flut mit Tausenden Teilnehmern

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Am ersten Jahrestag der Ahr-Flutkatastrophe sollen eine zentrale Gedenkveranstaltung, Glockengeläut und Menschenketten an die 134 Todesopfer erinnern. Zugleich solle «Solidarität mit den Zehntausenden Betroffenen ausgedrückt werden», teilte die Kreisverwaltung Ahrweiler am Dienstag mit. Mehr als 750 Menschen waren bei der Sturzflut nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli 2021 im Ahrtal verletzt und Tausende Häuser verwüstet worden. Weiterlesen

Untersuchungsausschuss: Ex-Landrat Pföhler muss erscheinen

Mainz (dpa/lrs) – Der frühere Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), muss ungeachtet der gegen ihn laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen vor dem Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags zur Flutkatastrophe vom vergangenen Juli erscheinen.Das kündigte der Ausschussvorsitzende Martin Haller (SPD) am Freitag in Mainz vor Beginn des öffentlichen Teils der Sitzung teil. Das gelte auch für Pföhlers Ehefrau, die ebenfalls darum gebeten habe, nicht am 8. Juli vor dem Ausschuss auftreten zu müssen. «Der Ausschuss hat beide Gesuche auf Abladung abgelehnt», sagte Haller. Es sei klar, dass beide ihre Aussagen verweigern könnten. Weiterlesen

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