Untersuchungsausschuss befasst sich mit ADD in Flutnacht

Mainz (dpa/lrs) – Der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zu Flutkatastrophe befasst sich am Donnerstag mit der Rolle der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die dem Innenministerium unterstellt ist. Zehn Beschäftigte der ADD sind (ab 9.30 Uhr) als Zeugen geladen. Sie sollen vor allem zu der Frage Auskunft geben, wann welche Informationen über die Katastrophe vorlagen und wie die ADD damit umging. Weiterlesen

Nach Flutkatastrophe: ZF verlegt Produktionsstätte

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Der Autozulieferer ZF wird nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr seine Produktionsstätte innerhalb des Landkreises Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz verlegen. Der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen werde im Jahr 2024 erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Betroffen sind rund 280 Beschäftigte. Nach früheren Unternehmensangaben hatte bei der Flut in dem Werk dicht an der Ahr das Wasser zwei bis drei Meter hoch gestanden. Die Überschwemmungslinie einer neuen Risikokarte des Landes Rheinland-Pfalz laufe mitten durch das alte Werk. ZF ist einer der größten Autozulieferer der Republik.

 

Spendenwanderung fürs Ahrtal: Polizistin auf halber Strecke

Darmstadt (dpa) – Auf ihrer Spendenwanderung für das Ahrtal hat die Polizistin Sandra Köhler gut die Hälfte der geplanten Strecke durch Hessen zurückgelegt. «Bislang hat alles reibungslos funktioniert», berichtete die 48 Jahre alte Kriminalhauptkommissarin aus dem südhessischen Heppenheim. Sie freue sich «sehr über die große Unterstützung aus allen Richtungen und auf die zweite Hälfte der Wanderung». Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Darmstadt vom Donnerstag liegen noch 195 Kilometer vor der Beamtin – rund 220 Kilometer ist sie schon gewandert. Weiterlesen

Bessere Karten: Hochwasserschutz wird neu aufgestellt

Mainz (dpa/lrs) – Der nächste große Starkregen kommt bestimmt – dann will Rheinland-Pfalz besser vorbereitet sein als bei der Flutkatastrophe vor 14 Monaten im Ahrtal. Es sei klar, «dass wir ein so extremes Ereignis zum Anlass nehmen, unsere Instrumente weiterzuentwickeln», sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder am Montag zu der von Starkregen ausgelösten Flutwelle, die 134 Menschen in den Tod riss. Wie die Instrumente zur Hochwasservorsorge künftig angelegt werden, beschreibt ein Sieben-Punkte-Plan. Trotz der besten Vorsorge gebe es auch wegen zunehmender Risiken im Klimawandel keine absolute Sicherheit.

«Die Wunden sind noch lange nicht verheilt», sagte die Grünen-Politikerin zur Sturzflut vom 14./15. Juli 2021. Aber alle guten Vorkehrungen der Vergangenheit hätten die Katastrophe nicht verhindern können. Nun müsse die Hochwasservorsorge über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinweg fortentwickelt und – wo es erforderlich sei – verbindlicher gemacht werden. Weiterlesen

Bad Neuenahr feiert erstmals nach Flut wieder Kirmes

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Erstmals nach der tödlichen Ahrflut 2021 feiert die Kreisstadt des Flusstals wieder die traditionelle Kirmes ihres Stadtteils Bad Neuenahr. «Nach zwei Jahren corona- und flutbedingter Pause» ist das Volksfest mit Ständen und Fahrgeschäften vom 30. September bis 4. Oktober geplant, wie die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler am Montag mitteilte. «Im Jahr 1 nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 ist dies für viele ein wichtiges Signal», betonte Bürgermeister Guido Orthen (CDU). «Mit der Kirmes können wir den Menschen aus dem Ahrtal Abwechslung vom Alltag anbieten.» Immer noch sind viele Häuser in der Kreisstadt des Landkreises Ahrweiler beschädigt. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz will Hochwasserschutz verbessern

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz will Lehren aus der Flutkatastrophe an der Ahr ziehen und den Hochwasserschutz neu aufstellen. Dazu legt Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Montag (15.00 Uhr) einen Sieben-Punkte-Plan zur Hochwasservorsorge vor. Der Plan setzt Erkenntnisse um, die bei der Überprüfung aller Systeme im Hochwasserschutz im Anschluss an die Katastrophe vom Juli 2021 gewonnen wurden. Ein Schwerpunkt liegt nach Angaben des Ministeriums auf Vorsorge, Vorhersage und Kommunikation. Außerdem soll die überörtliche Hochwasservorsorge in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Kommunen verbindlicher gemacht werden. Weiterlesen

Staatsanwaltschaft wertet Ahr-Gutachten aus

Koblenz (dpa/lrs) – Bei ihren Ermittlungen zur Katastrophe an der Ahr prüft die Staatsanwaltschaft Koblenz ein Gutachten, in dem die Flut vom Juli 2021 als «Ereignis von hoher Komplexität» bezeichnet wird. Das vor wenigen Tagen eingetroffene Gutachten des hydrologischen, also wasserkundlichen Gutachtens, werde auch zur Frage ausgewertet, «ob frühere Warnungen zu einer Vermeidung von Todesfällen geführt hätten», teilte am Freitag der Leitende Oberstaatsanwalt Harald Kruse mit.

Die Komplexität der Sturzflut vom 14. und 15. Juli «sei im Vorfeld nicht abzusehen gewesen und habe sich auch nicht durch Modellierungen prognostizieren lassen», zitierte die Staatsanwaltschaft aus dem Gutachten des Sachverständigen. Große Mengen an Treibgut seien flussabwärts transportiert worden, was an zahlreichen Brücken zu Verklausungen geführt habe. Als diese Stauungen aufgebrochen seien, sei es lokal zu «schwallartigen Wellen» gekommen. Auch die hohe Fließgeschwindigkeit in bebauten Gebieten habe eine Rolle gespielt. Weiterlesen

Untersuchungsausschuss zur Flut setzt Arbeit fort

Mainz (dpa/lrs) – Nach fast siebenwöchiger Sommerpause setzt der Landtagsuntersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe vom vergangenen Jahr an diesem Donnerstag (8.30 Uhr) seine Arbeit fort. Dabei sollen Gutachter erneut zu der Frage gehört werden, ob die Landesregierung automatisch für den Katastrophenschutz zuständig war und diesen von den Kommunen hätte übernehmen müssen. Weiterlesen

Lewentz weist Baldaufs Vorwurf zu Ahrtal-Besuch zurück

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat Vorwürfe von Oppositionsführer Christian Baldauf (CDU) zu seinem Verhalten am Tag nach der Flutkatastrophe vor mehr als einem Jahr zurückgewiesen. Baldauf hatte kritisiert, es sei «völlig untragbar», «wenn Lewentz am Tag nach der Katastrophe – als immer noch nicht alle Menschen gerettet waren – nicht an Krisensitzungen der Landesregierung teilnahm, sondern sich um den Besuch von SPD-Spitzenkandidat und Vizekanzler Olaf Scholz im Ahrtal kümmerte». Weiterlesen

Polizistin startet Spendenwanderung für Opfer der Flut

Darmstadt (dpa) – Die Kriminalhauptkommissarin Sandra Köhler will ab diesem Samstag mit einer 415 Kilometer langen Wanderung kreuz und quer durch Hessen Spenden für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal sammeln. Sie startete am Vormittag ihre Tour vom Polizeipräsidium in Darmstadt aus. Weiterlesen

Pakistan ruft wegen anhaltender Fluten Notstand aus

Islamabad (dpa) – Pakistan hat aufgrund der anhaltenden Regenfälle und daraus resultierenden Fluten den Notstand ausgerufen. Zudem hat das Land am Donnerstag um internationale Hilfe zur Bewältigung der Katastrophe gebeten.

Die Todeszahlen steigen indes weiter: Nach neuesten Zahlen der Nationalen Katastrophenbehörde haben bereits 937 Menschen ihr Leben verloren. Wie ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur berichtete, seien außerdem 33 Millionen Menschen aufgrund der Fluten ohne feste Bleibe. Das seien 15 Prozent der pakistanischen Bevölkerung. «Wir richten derzeit zwei Millionen Notunterkünfte ein», sagte der Sprecher weiter. Das Militär helfe außerdem bei Evakuierungen. Weiterlesen

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