Lübckes Mörder sagt als Zeuge im Untersuchungsausschuss aus

Wiesbaden (dpa/lhe) – Der verurteilte Mörder des früheren Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wird an diesem Freitag im Lübcke-Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags als Zeuge befragt. Der Ausschuss soll die Rolle der hessischen Sicherheitsbehörden in dem Mordfall und mögliche Versäumnisse beleuchten.

Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt hatte den Rechtsextremisten Stephan Ernst wegen des Mordes an dem CDU-Politiker Lübcke im Januar 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt. Das OLG hatte es als erwiesen angesehen, dass Ernst den Politiker am 1. Juni 2019 spätabends zu Hause auf dessen Terrasse aus nächster Nähe mit einem Kopfschuss getötet hatte. Bei der Befragung von Ernst im Untersuchungsausschuss soll es unter anderem darum gehen, wie er an Waffen gelangte und sein Schießtraining organisierte. Weiterlesen

Mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Offenbach festgenommen

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Offenbach ist am Dienstagabend nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt festgenommen worden. Sie sei über einen Flughafen in Rheinland-Pfalz wieder in Deutschland eingereist, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Die 31 Jahre alte Frau sei dringend verdächtig, Mitglied in einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu sein. Außerdem wird ihr die Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht vorgeworfen. Die Frau soll im Jahr 2011 gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren Kindern nach Pakistan ausgereist sein, wo sich ihr Ehemann der «Islamischen Bewegung Usbekistan» als Kämpfer anschloss. Weiterlesen

Kirchenpräsident will «neue Kultur der Fürsorglichkeit»

Mainz (dpa) – Wegen der zunehmenden Krisen hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident, Volker Jung, eine neue «Kultur der Fürsorglichkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens» gefordert. Der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel, die Verletzung von Menschenrechten und die Inflation verunsicherten die Menschen, sagte das Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau nach einer vorab verbreiteten Mitteilung am Montag beim zentralen Reformationsgottesdienst in Mainz. «Wir sehen es doch: Menschen können nicht gut miteinander leben, wenn sie einander nicht respektieren.» Und sie könnten vor allem nicht gut miteinander leben, wenn sie einander nach dem Leben trachten und töten. Weiterlesen

Mitarbeiter finden Leiche in Flugzeug-Fahrwerkschacht

Frankfurt am Main/Teheran (dpa) – Im Fahrwerkschacht eines aus dem Iran kommenden Flugzeugs ist am Frankfurter Flughafen ein toter Mann gefunden worden. Mitarbeiter entdeckten die Leiche am Donnerstag bei Wartungsarbeiten, wie ein Polizeisprecher sagte. Wie «Bild.de» berichtete, war das Lufthansa-Flugzeug am frühen Donnerstagmorgen in der iranischen Hauptstadt Teheran gestartet.  Nach Angaben des Polizeisprechers landete es nach 5 Uhr in Frankfurt. Der Direktflug auf dieser Strecke dauert laut Flugplan fünfeinhalb Stunden. Weitere Details, etwa zur Identität des Mannes oder den Hintergründen, waren zunächst unklar. Der Lufthansa-Flug Teheran-Frankfurt für Freitagmorgen wurde laut Flugplan annulliert.

 

 

 

GIZ: 437 Fälle mit Verdacht auf Pilz-Vergiftungen

Mainz (dpa) – Das für drei Bundesländer verantwortliche Giftinformationszentrum (GIZ) der Universitätsmedizin in Mainz hat in diesem Jahr bislang 437 Anfragen wegen möglicher Pilzvergiftungen erhalten. Ab Mitte September habe es über mehrere Wochen einen besonders rasanten Anstieg der Fälle gegeben, sagte der Toxikologe und Leiter des Zentrums, Andreas Stürer, der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei wahrscheinlich mit günstigen Wetterbedingungen zu erklären: Bei feuchtem, vergleichsweise mildem Wetter sei das Pilzwachstum besonders begünstigt gewesen.

«Wahrscheinlich wird dieses Jahr unter den ersten zehn mit den häufigsten Pilzvergiftungen seit 1995 landen, vielleicht den ersten fünf,» sagte Stürer. Das GIZ ist für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig. Weiterlesen

Grube Messel und Ulmener Maar: Geologisch bedeutende Orte

Wiesbaden (dpa) – Das Unesco-Welterbe Grube Messel und das Ulmener Maar im Unesco-Geopark Vulkaneifel gehören nach Einschätzung einer internationalen Geologen-Organisation zu den 100 wissenschaftlich bedeutendsten geologischen Orten der Welt. Die International Union of Geological Science habe diese beiden Stätten auf eine aus Anlass ihres 60-jährigen Bestehens erstellte Liste gesetzt, teilte das hessische Wissenschaftsministerium am Donnerstag mit. Der Entscheidung dieser internationalen Expertenjury seien Jahrzehnte wissenschaftlicher Forschung vorausgegangen. Die 1961 in Paris gegründete Organisation sei mit 121 nationalen Mitgliedern eine der größten wissenschaftlichen Organisationen der Welt. Weiterlesen

Angebot im Frankfurter Winterflugplan wächst

Frankfurt/Main (dpa) – Das Angebot am größten deutschen Flughafen in Frankfurt legt im kommenden Winter wieder zu. In den kommenden fünf Monaten sind durchschnittlich 3530 Abflüge von Passagiermaschinen in der Woche geplant, wie der Betreiber Fraport am Donnerstag mitteilte. Das seien zwar 6 Prozent weniger als im Winterflugplan 2019/2020, aber auch 32 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021/22. Vor einem Jahr waren die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie noch sehr viel deutlicher spürbar. Weiterlesen

Dritte Runde bei Metall-Tarifverhandlung: Angebot verlangt

Frankfurt/Sulzbach (dpa) – Begleitet von Warnstreikdrohungen werden die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie fortgesetzt. An diesem Donnerstag kommen Arbeitgeber und IG Metall auch im Tarifgebiet Mitte zusammen, das Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfasst. Die Gewerkschaft hat bereits mehrfach die Vorlage eines Angebots in dieser dritten Runde verlangt. Sollte die Offerte «zu mickrig» ausfallen, werde es ab Samstag Warnstreiks geben, drohte Mitte-Bezirkschef Jörg Köhlinger am Mittwoch. Die Verhandlung findet in Sulzbach bei Frankfurt statt. Weiterlesen

Bürohaus in Holz-Hybrid-Bauweise 2023 bezugsfertig

Frankfurt (dpa) – Im Frankfurter Europaviertel wird aktuell das erste Bürohaus der Stadt in Holz-Hybrid-Bauweise gebaut. Für das 30 Meter hohe Gebäude wurden rund 1800 Kubikmeter Fichtenholz eingesetzt, in denen etwa 1800 Tonnen Kohlendioxid gebunden sind, wie der Immobilienentwickler UBM Development beim Richtfest am Mittwoch mitteilte. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) sprach von einem «Baustein, unsere Stadt zu einer nachhaltigen Großstadt zu entwickeln». Weiterlesen

Deutsche Bank sieht sich auf Kurs – Milliardengewinn

Frankfurt/Main (dpa) – Die Deutsche Bank hat trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im dritten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn erzielt. Vor Steuern verdiente das Institut rund 1,6 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und so viel wie seit 2006 nicht mehr, wie Deutschlands größtes privates Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 1,1 Milliarden Euro, fast sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt deutlich weniger erwartet. Vor allem gestiegene Zinsen gaben dem Institut Auftrieb.

«Die Deutsche Bank liegt voll auf Kurs, ihre Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen», sagte Vorstandschef Christian Sewing. Damit rechnet der Manager weiterhin mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital, was Analysten bisher für unrealistisch hielten. In den ersten neun Monaten lag diese Kennziffer bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie lediglich 4,8 Prozent erreicht. Weiterlesen

Siebeneinhalb Jahre Haft in «NSU 2.0»-Prozess gefordert

Mehr als 80 Schreiben mit Todesdrohungen und wüsten Beschimpfungen soll Alexander M. versendet haben. Nun haben die Schlussvorträge im NSU 2.0-Prozess begonnen. Die Staatsanwaltschaft sieht keinen Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Die Nebenklage zweifelt an einem Einzeltäter

Frankfurt/Main (dpa) – Im Prozess um die «NSU 2.0»-Drohschreiben hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten gegen den Angeklagten Alexander M. gefordert. Verurteilt werden soll er unter anderem wegen Beleidigung und versuchter Nötigung, Störung des öffentlichen Friedens und Volksverhetzung. Oberstaatsanwalt Sinan Akdogan warf M. am Montag in seinem Schlussvortrag vor dem Frankfurter Landgericht vor, der Verfasser von insgesamt 81 Drohschreiben zu sein, die per Email, Fax oder SMS an Rechtsanwälte, Politikerinnen, Journalistinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens gerichtet und mit «NSU 2.0» unterzeichnet waren. Auch Bombendrohungen gegen Gerichte habe M. versendet.M

Es bestehe kein Zweifel daran, dass M. der Verfasser gewesen sei. Er habe personenbezogene Daten über die Opfer gesammelt und sich dafür unter anderem als Polizist ausgegeben. Es handele sich um einen hochintelligenten Täter, in dessen Wohnung unter anderem Bücher zu «Methoden der Manipulation» gefunden worden seien. Die Nebenklagevertreterin hingegen kritisierte den Ermittlungsansatz, von einem Einzeltäter auszugehen. Zumindest für das allererste Drohschreiben komme ein Alternativtäter in Betracht. Und auch die Frage der umfangreichen Datenabfragen zu der Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz sei aus Sicht der Nebenklage nicht geklärt worden. Weiterlesen

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