Grube Messel und Ulmener Maar: Geologisch bedeutende Orte

Wiesbaden (dpa) – Das Unesco-Welterbe Grube Messel und das Ulmener Maar im Unesco-Geopark Vulkaneifel gehören nach Einschätzung einer internationalen Geologen-Organisation zu den 100 wissenschaftlich bedeutendsten geologischen Orten der Welt. Die International Union of Geological Science habe diese beiden Stätten auf eine aus Anlass ihres 60-jährigen Bestehens erstellte Liste gesetzt, teilte das hessische Wissenschaftsministerium am Donnerstag mit. Der Entscheidung dieser internationalen Expertenjury seien Jahrzehnte wissenschaftlicher Forschung vorausgegangen. Die 1961 in Paris gegründete Organisation sei mit 121 nationalen Mitgliedern eine der größten wissenschaftlichen Organisationen der Welt.

Die Grube Messel in Südhessen dokumentiere die Entwicklungsgeschichte der Erde vor 48 Millionen Jahren, heißt es bei der Unesco auf der Homepage. «Sie stellt eine detaillierte geologische Aufzeichnung des mittleren Eozäns dar und ist von herausragender Bedeutung für die Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt dieses Zeitalters.» Der Zustand, die Menge und die Vielfalt der dort gefundenen Fossilien sei einzigartig.

Das Ulmener Maar liegt im Geopark Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Maare seien durch vulkanische Wasserdampfexplosionen geschaffene Krater. «Sie entstehen, wenn aufsteigendes Magma mit wasserführenden Schichten in Kontakt gelangt und dadurch schlagartig große Mengen Wasserdampf erzeugt werden», heißt es bei der Unesco. Die meisten der heute mit Wasser gefüllten Maare seien vor rund 20.000 bis 40.000 Jahren entstanden. Das Ulmener Maar sei vor rund 11.000 Jahren ausgebrochen und damit Deutschlands jüngster Vulkan.

 

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