Konsumflaute setzt Handel zu – Ideen für Innenstädte gesucht

Preise
Von Christine Schultze, dpa

Berlin/Hanau (dpa) – Steigende Energiekosten und Umsatzausfälle wegen der Konsumflaute bringen den stationären Einzelhandel weiter unter Druck. Vor allem in den Innenstädten könnte sich das Ladensterben in den kommenden Monaten beschleunigen, fürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE).

Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Milliardenhilfen gegen hohe Energiekosten müssten deshalb auch den Einzelhändlern zugutekommen. «Ansonsten könnten wir ein Desaster in vielen Innenstädten erleben», sagt ein HDE-Sprecher und mahnt: «Stirbt der Handel, stirbt die Stadt.» Gerade in der Krise gelte es zudem, mit Investitionen gegenzusteuern. Weiterlesen

Polizei: Mann soll Polizeihund gebissen haben

Ginsheim-Gustavsburg (dpa) – Ein junger Mann soll bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei in Südhessen einen Polizeihund gebissen haben. Zudem wurden die Polizisten verletzt, wie die Ermittler am Freitag mitteilten.

Der 29-Jährige hatte sich den Angaben zufolge mit einem Gleichaltrigen und einer 35-Jährigen offensichtlich betrunken auf einer Straße in Ginsheim-Gustavsburg gestritten, als eine Polizeistreife hinzukam und das Trio kontrollierte. Weiterlesen

Innenminister: Zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte inakzeptabel

Wiesbaden (dpa/lhe) – Innenminister Peter Beuth (CDU) hat zu Respekt und Unterstützung für die Einsatzkräfte in Hessen aufgerufen. Knapp 5000 Polizeibeamte seien Opfer einer Straftat im vergangenen Jahr geworden, sagte der Minister am Donnerstag im hessischen Landtag in Wiesbaden. Das sei eine Zunahme von fast 20 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Bei den Vorfällen sei es sowohl zu verbalen als auch zu körperlichen Angriffen gekommen.

Bundesweit habe es nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) fast 40 000 offiziell erfasste Fälle von Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und -beamte mit knapp 89 000 Opfern im Jahr 2021 gegeben, berichtete Beuth im Parlament. Diese Entwicklung sei völlig inakzeptabel. «Da müssen wir gemeinsam gegen vorgehen.» Weiterlesen

Akutes Risiko für Immobilienblase in Frankfurt und München

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurt und München weisen weltweit mit das höchste Risiko für eine Immobilienblase auf. Das Finanzzentrum am Main steht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS diesbezüglich auf Platz zwei nach Toronto. Auch in München sei der Wohnungsmarkt stark überhitzt. Die Stadt liege, so das Ergebnis einer Studie, unter allen 25 untersuchten Metropolen auf Platz vier, knapp nach Zürich.

«Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen», riet Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland.

Die Bank errechnete in ihrem am Mittwoch veröffentlichten «Global Real Estate Bubble Index» für Frankfurt einen Wert von 2,21 und für München von 1,80 – bei mehr als 1,5 Punkten besteht ein Blasenrisiko. Als stark überbewertet jenseits von 1,5 Punkten gelten demnach auch Toronto, Amsterdam, Tokio, Vancouver und Hongkong. Als etwas weniger überhitzt sieht UBS etwa London, Paris, Los Angeles und Sydney. Weiterlesen

«Stark fürs Leben werden» – Mehr Pflegekinder brauchen eine Familie

Von Jessica Lichetzki

In Hessen nimmt die Zahl der jüngeren Pflegekinder zu, die Anzahl der Pflegefamilien verharrt aber auf einem Niveau. Was sind die Alternativen?

Frankfurt (dpa/lhe) – Hessenweit spitzt sich die Situation von Pflegekindern nach Aussage von Fachleuten zu. Während mehr jüngere Kinder und Jugendliche auf Hilfe angewiesen sind, stagniert die Zahl der Pflegefamilien. Das Unterbringungsproblem zwingt zu Alternativen: Für einige Kinder bis zu sechs Jahren müssen deshalb betreute Wohngruppen bereitgestellt werden. «Das ist sehr tragisch, weil ein kleines Kind viel besser in einer liebevollen Familie aufgehoben ist», sagt Bertram Kasper vom St. Elisabeth-Verein in Marburg.

Im Jahr 2020 waren laut dem Statistischem Landesamt 4079 Kinder und Jugendliche in Hessen in Pflegefamilien untergebracht. Im Jahr 2013 waren es noch 3585. Aktuellere Daten sind derzeit nicht verfügbar. «Die Zahl der Pflegefamilien ist stabil, allerdings ist der Bedarf in den vergangenen Jahren wegen Kindeswohlgefährdungen generell gestiegen», sagt eine Sprecherin des Ministerium für Soziales und Integration. Weiterlesen

Hessen startet Beteiligungsportal für Bürger

Wiesbaden (dpa/lhe) – Hessische Bürgerinnen und Bürger können fortan über ein Beteiligungsportal im Internet an Entscheidungsprozessen teilnehmen. Die Webseite ermöglicht es, Stellungnahmen zu Planungsvorhaben und Gesetzen einzusehen, sich zu Veranstaltungen anzumelden und sich an Bürgerbefragungen oder Umfragen zu beteiligen. Zum Auftakt stellte Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt (CDU) auf einer Videokonferenz am Montag in Wiesbaden das Portal vor.

Eine der ersten digitalen Beteiligungen ist ein Genehmigungsverfahren in Großenlüder (Kreis Fulda). Dort hat ein Zement- und Kalkwerk beim Regierungspräsidium Kassel beantragt, eine ihrer Anlagen zur Herstellung von Zement umzurüsten. Bis zum 9. Dezember können Bürgerinnen und Bürger – aber auch Organisationen wie Umweltverbände – ihre Stellungnahmen dazu digital einreichen. Das Regierungspräsidium wertet anschließend die Einsendungen aus. Dies ermögliche es den Behörden, die Stellungnahmen und somit auch die Genehmigungsverfahren einfacher und schneller zu bearbeiten, erklärte eine Sprecherin des Digitalministeriums. Weiterlesen

Bombenfund: 20.000 Frankfurter müssen ihre Wohnung verlassen

Frankfurt/Main (dpa) – Nach Entdeckung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg müssen rund 20.000 Menschen in Frankfurt am Main zeitweise ihre Wohnungen verlassen. Rund um den 500 Kilogramm schweren Sprengsatz wurde ein Sperrbereich mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet, wie Stadt, Polizei und Feuerwehr mitteilen. «Eine unkontrollierte Detonation würde massive Schäden an Gebäuden und eine große Gefahr für Menschenleben bedeuten.» Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen dieses Gebiet bis Mittwoch 9.00 Uhr räumen. Weiterlesen

ADAC-Test: Hessens Rastplätze schneiden am schlechtesten ab

München (dpa/lhe) – Autobahnrastplätze in Hessen sind laut dem Automobilclub ADAC in einem schlechten Zustand. Das ist das Ergebnis eines bundesweiten Tests, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Darin bemängelt der ADAC vor allem die Sanitäranlagen und das Sicherheitsempfinden an den Raststätten. Es wurden vier Rastplätze in Hessen untersucht. Zwei von ihnen sind in allen Kategorien durchgefallen.

In Hessen hat sich der ADAC die Rastplätze Stadtwald auf der Autobahn 3, Nadelöhr auf der Autobahn 4, Brühlgraben auf der Autobahn 5 und Am Pommern auf der Autobahn 7 angeschaut. Alle hessischen Rastplätze erhielten als Bewertung «mangelhaft» oder «sehr mangelhaft». Die Rastplätze auf der A3 und auf der A5 haben sogar am schlechtesten von allen untersuchten Anlagen abgeschnitten. Weiterlesen

Bahn stellt neuen Fahrplan auch auf regionaler Ebene vor

Berlin (dpa) – Die Deutsche Bahn stellt ab heutigen Montag den neuen Fahrplan für das kommende Jahr vor. Auch für den regionalen Schienenverkehr will das Unternehmen über Änderungen informieren. Der Konzern stellt «schnellere, häufigere und direktere Verbindungen» in Aussicht, «insbesondere im Nordwesten und Süden Deutschlands», wie das Unternehmen zuvor mitteilte. Details will Konzernvorstand Michael Peterson am Vormittag geben. Schon jetzt steht fest, dass sich mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember auch die Preise im Fern- und Regionalverkehr erhöhen werden. Während Spar- und Supersparpreise gleich bleiben, wird der sogenannte Flexpreis ohne Zugbindung ab dann rund sieben Prozent teurer.

 

 

 

Desch: Lübcke-Mörder war nicht auf dem Schirm

Wiesbaden (dpa) – Der frühere hessische Verfassungsschutzpräsident Roland Desch hat sich während seiner Amtszeit nicht mit dem späteren Mörder von Walter Lübcke beschäftigt. «Es gab in dieser Zeit keinen Anlass hierfür», sagte der 69-Jährige am Freitag bei seiner Befragung im Landtags-Untersuchungsausschuss in Wiesbaden zur Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten. Dass sein Amtsvorgänger Alexander Eisvogel den Lübcke-Mörder Stephan Ernst im Herbst 2009 als «brandgefährlich» eingeschätzt hatte, sei ihm nicht bekannt und auch bei der Übergabe des Amtes kein Thema gewesen.

Nach seiner Auskunft war während seiner Zeit als Chef des hessischen Verfassungsschutzes von 2010 bis 2015 Ernst «unterhalb des Radars». Damals sei er zuletzt in den 1990er Jahren als gewalttätiger Rechtsextremist aufgefallen. Üblicherweise wäre seine Akte fristgemäß nach fünf Jahren gelöscht worden. Wegen der Ermittlungen zu den NSU-Morden sei die Regelung geändert worden. Die Akte sei nicht gelöscht, jedoch aus Datenschutzgründen im Frühjahr 2015 für den Dienstgebrauch gesperrt worden. «Doch was hätte es in Bezug auf den Mordfall geändert, wenn die Akte vorhanden gewesen wäre? Es gab doch keine neuen Erkenntnisse zu Ernst», sagte Desch. Weiterlesen

Verhandlungen für Metall-Mittelgruppe ohne Ergebnis vertagt

Landau (dpa) – Die zweite Tarifrunde für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist am Freitag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. «Wenn nichts vorgeschlagen wird und keine Ideen zur Problemlösung vorhanden sind, kann letztlich auch kein Kompromiss gefunden werden», kritisierte Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer der IG Metall Mitte. Die Gewerkschaft fordert angesichts der hohen Inflation acht Prozent mehr Geld.

Mehr als 2000 Beschäftigte beteiligten sich der IG Metall zufolge vor Beginn der Verhandlungen in Landau in der Pfalz an einer Kundgebung, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Weiterlesen

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