Start der Weihnachtsmarktsaison: Früh, früher, Duisburg

Brauchtum
Von Gregor Tholl, dpa

Duisburg (dpa) – Da reiben sich manche ungläubig die Augen: 44 Tage vor Heiligabend eröffnet am Donnerstag (10.11.) die Stadt Duisburg ihren großen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Das ist für einen so weiträumigen Weihnachtsmarkt wie den der Großstadt an Rhein und Ruhr so früh wie noch nie – ein Tag vor Sankt Martin beziehungsweise Karnevalssaisonbeginn (11.11.), 17 Tage vor dem Ersten Advent (27.11.) und eben einen Monat und zwei Wochen vor Heiligabend.

Klar: Kleinere Märkte wie etwa der «City-X-Mas» am Frankfurter Opernplatz, die Winterwelt am Potsdamer Platz in Berlin oder aber das Bayreuther Winterdorf öffneten sogar schon im Oktober. Im Essener Stadtteil Steele läuft schon seit 3. November ein Markt, in Hamburg der Wandsbeker Winterzauber seit 4. November, ebenso der Markt in Berlin-Lichtenberg.

Nach den Ausfällen der Corona-Krise sehen sich die Weihnachtsmärkte dieses Jahr mit der Energiekrise konfrontiert. Viele haben effizientere oder weniger Beleuchtung angekündigt sowie manchmal auch kürzere Tagesöffnungszeiten. Insgesamt gibt es einen Trend, die Märkte nicht mehr vor Heiligabend zu beenden, sondern auch noch zwischen den Jahren oder sogar bis Januar hinein geöffnet zu halten. Weiterlesen

Massenweise «Miss»: Vietnams Geschäft mit der Schönheit

Gesellschaft
Von Carola Frentzen und Bac Pham, dpa

Hanoi (dpa) – Mit Freudentränen in den Augen und glitzernden Krönchen auf dem Kopf bedanken sich Dinh Nhu Phuong und Kim Ngan graziös bei Juroren und Publikum. Die jungen Frauen sind gerade bei Schönheitswettbewerben in Vietnam zur «Miss» gekürt worden. Das Besondere: Die Finalshows von «Miss Vietnam Sea and Island 2022» und «Miss Global Vietnam 2022» wurden fast zeitgleich abgehalten – ein Zeichen dafür, wie sich die Zahl der «Beauty Contests» im Land am Mekong seit einiger Zeit wundersam vermehrt hat. «Zwei Schönheitsköniginnen in einer Nacht – ist das nicht etwas zu viel?», titelte die Zeitung «VnExpress» am nächsten Tag. Weiterlesen

Krankhaftes Übergewicht bei Kindern nimmt zu

Gesundheit
Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Hannover (dpa) – Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit krankhaftem Übergewicht steigt einer neuen Untersuchung zufolge bundesweit seit Jahren deutlich – besonders während der Corona-Pandemie. Zwischen 2011 und 2021 wuchs die Zahl der von Adipositas betroffenen 6- bis 18-Jährigen um 33,5 Prozent. Bei der Teilgruppe der 15- bis 18-Jährigen erhöhte sie sich sogar um 42,5 Prozent und bei Jungen von 15 bis 18 Jahren gar um 54,5 Prozent. Das geht aus Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover hervor. Nach Angaben von Christine Joisten, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter, gibt es vor allem in sozialen Brennpunkten einen massiven Anstieg.

Die Lockdown-Phasen in der Pandemie hätten die Lage noch verschärft, warnte die Krankenkasse. So sei die Zahl der Adipositas-Fälle allein vom Vor-Corona-Jahr 2019 bis 2021 bei den 6- bis 18-Jährigen um 10,7 Prozent gestiegen, bei 15- bis 18-jährigen Jungen sogar um 18,7 Prozent und bei den gleichaltrigen Mädchen um gut 12 Prozent. Die KKH hat nach eigenen Angaben rund 1,6 Millionen Versicherte. Weiterlesen

Rock oder Sakko? Bahn stellt Wahl der Uniform frei

Berlin (dpa) – Krawatte und Sakko oder Halstuch und Rock: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn mit direktem Kundenkontakt können seit Monatsbeginn unabhängig von ihrem Geschlecht selbst ihre Uniformen wählen.

«Zugbegleiter:innen, Kundenbetreuer:innen, Lokführer:innen oder Servicekräfte können damit sowohl Artikel aus der Männer- als auch aus der Frauenkollektion bestellen und im Dienst tragen», schrieb Bahnchef Richard Lutz auf der Karriereplattform Linkedin. Die Beschäftigten könnten damit «genau die Kleidung tragen, in der sie sich am wohlsten fühlen». Weiterlesen

Nach Missbrauchsstudie: 51 neue Meldungen beim Bistum

Im Januar erschütterte eine Studie zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising die katholische Kirche. Von 497 Opfern gingen die Gutachter aus – und einem großen Dunkelfeld. In dieses fällt inzwischen womöglich etwas mehr Licht.

München (dpa) – Seit der Vorstellung des Gutachtens über sexuellen Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising haben sich Dutzende weitere mutmaßliche Betroffene gemeldet. Die unabhängigen Ansprechpersonen der Erzdiözese für die Prüfung von Verdachtsfällen zählten bis 20. Oktober 51 neue Meldungen, wie das Bistum auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mitteilte. «Hierzu zählen jedoch unterschiedliche Vorwürfe, auch Grenzverletzungen oder andere», sagte ein Bistumssprecher.

Das vom Bistum bei einer Münchner Anwaltskanzlei in Auftrag gegebene Gutachten hatte bei seiner Vorstellung im Januar weltweit Aufsehen erregt. Die Studie geht von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern aus – und von einem weit größeren Dunkelfeld.

Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wurde in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen – ebenso dem aktuellen Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.

Nach dem aufsehenerregenden Gutachten hat die Erzdiözese die Hilfsangebote für Betroffene verstärkt. Bei der Anlauf- und Beratungsstelle, die das Bistum unmittelbar nach der Vorstellung des Gutachtens einrichtete, gingen bislang (Stand 20. Oktober) 288 Anrufe ein. «Jedoch handelt es sich nicht nur um Betroffene von sexuellem Missbrauch», sagte der Bistumssprecher. Viele Anrufe stammten den Angaben zufolge auch aus anderen Diözesen.

Am Landgericht Traunstein ist die zivile Feststellungsklage eines Mannes anhängig, der angibt, von dem verurteilten Missbrauchstäter Priester H. missbraucht worden zu sein, dessen Fall eine zentrale Rolle in dem Gutachten einnimmt. Weil der emeritierte Papst Benedikt XVI. als Kardinal Joseph Ratzinger Erzbischof von München und Freising war, als Priester H. in die Diözese versetzt wurde, richtet sich die Klage auch gegen ihn.

 

Wird die Zeitumstellung doch nicht abgeschafft?

Stromverbrauch
Von Marek Majewsky, dpa

Brüssel (dpa) – Autofreie Sonntage, strengere Tempolimits,Zeitumstellung: Die Ölkrise der 1970er Jahre hatte Auswirkungen auf unser Leben, die wir teils bis heute spüren. Damals bestand die Hoffnung, durch den Zeitsprung im Frühjahr und der Stunde mehr Schlaf im Herbst signifikant Energie zu sparen. Das Kalkül ging, so viel weiß man heute, nicht auf. Genau diesen Punkt führen nun Kritiker der Zeitumstellung ins Feld. Eine ewige Sommerzeit würde sogar Energie sparen, heißt es.

So sagte Korbinian von Blanckenburg, Professor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der «Rheinischen Post»: «Je heller es abends ist, desto weniger Strom wird verbraucht.» Er spricht von einem Einsparpotenzial von bis zu 700 Millionen Euro pro Jahr bei dauerhafter Sommerzeit. Wird eine Energiekrise also nun vom Geburtshelfer zum Totengräber der Zeitumstellung? Weiterlesen

Ungebetener Besuch: Komödie «Meine Mutter gibt es doppelt»

TV-Tipp
Von Klaus Braeuer, dpa

Berlin (dpa) – Ein hübscher Landgasthof mit gutem Restaurant in der Eifel, dazu Geschichten rund um Mutter und Tochter – so funktioniert seit über vier Jahren die TV-Reihe «Meine Mutter…» im Ersten. Die siebente Folge mit dem Titel «Meine Mutter gibt es doppelt» läuft an diesem Freitag (20.15 Uhr) im Ersten. Am kommenden Freitag (4.11., 20.15 Uhr) geht es weiter mit «Meine Mutter raubt die Braut».

In einige gequält blickende Gesichter schaut Antonia (Diana Amft), als sie mit Sack und Pack auszieht: Ihre Mutter Adelheid (MargaritaBroich) ist in Tränen aufgelöst, und ihrer Freundin Hannelotte (Ramona Kunze-Libnow) entfahren gar die Worte: «Wenn ein Kind auszieht, dann bricht ein Mutterherz.»

Dabei wohnt Toni künftig nur fünf Minuten entfernt bei ihr besten Freundin und kommt aus dem Staunen nicht heraus: Nachdem sie erst kürzlich ihren bis dato verschollenen Vater kennengelernt hat, steht nun plötzlich Mutters Zwillingsschwester Claudia (mit strenger Brille: Margarita Broich) vor der Tür. Die ungebetene Tante kommt jedoch nicht einfach so auf ein Schwätzchen vorbei, sondern fordert ihren Anteil aus dem mütterlichen Erbe. Derweil fürchtet Chefkoch Sebastian Holtmann (Lucas Prisor) den heimlichen Besuch eines angeblich gefürchteten Kritikers – vom hiesigen Wochenblatt. Weiterlesen

Iran und Deutschland bestellen Botschafter ein

Teheran/Berlin (dpa) – Angesichts der anhaltenden Demonstrationen in vielen iranischen Städten hat sich der Ton zwischen dem Iran und Deutschland weiter verschärft. Nach der Ankündigung eines härteren Vorgehens durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bestellten beide Länder am Donnerstag gegenseitig ihre Botschafter ein – eine scharfe Form des diplomatischen Protests. Dies verlautete am Abend aus dem Auswärtigen Amt. Unterdessen versuchten Demonstranten im Nordwesten des Irans nach verschiedenen Berichten, die Gebäude von staatlichen Behörden zu besetzen.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna hatte zunächst berichtet, der deutsche Botschafter Hans-Udo Muzel sei einbestellt worden. Demnach wirft der Iran Deutschland vor, die seit Wochen dauernden systemkritischen Proteste zu unterstützen. Gleichzeitig machte das Außenministerium in Teheran europäische Länder auch für eine Unterstützung terroristischer Handlungen verantwortlich. Aus dem Auswärtigen Amt wurde die Einbestellung am Abend bestätigt. Zugleich wurde bekannt, dass der iranische Botschafter in Berlin ebenfalls zum Gespräch gebeten wurde. Weiterlesen

Steinmeier ruft zu würdevollem Umgang mit alten Menschen auf

Berlin (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu einem würdevollen Umgang mit alten Menschen in Deutschland aufgerufen. «Ob wir in unserer Gesellschaft über Anstand und Herzenswärme verfügen, ob wir solidarisch sind, das zeigt sich daran, wie wir mit der älteren Generation umgehen», sagte er in einem Videogrußwort beim Festakt 60 Jahre Kuratorium Deutsche Altershilfe.

Er wolle sich kein Land vorstellen, in dem die alte Generation abgedrängt werde. «Es wäre ein Land ohne Wärme, ein Land ohne Erfahrung, ein Land ohne Gedächtnis – ein Land ohne Würde.» Steinmeier sagte weiter: «Ich möchte vielmehr ein Land, in dem wir uns alle gleichberechtigt begegnen, über soziale Grenzen, auch Generationengrenzen hinweg; in dem wir uns begegnen und erleben können, dass wir zusammengehören.» Weiterlesen

Kochen bei knapper Kasse: Große Nachfrage nach Spartipps

Ernährung
Von Anja Sokolow, dpa

Berlin (dpa) – Jenny Kuschel, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, kennt das Gefühl «broke» zu sein. Das ist Englisch und heißt so viel wie «pleite». Wie die Berlinerin dafür sorgt, dass ihre Kinder und sie trotz knapper Kasse satt werden, zeigt sie im Internet. Allein auf Tiktok schauen sich etwa 350.000 Nutzer regelmäßig ihre Videos an. Auch Kochplattformen wie Kitchen Stories und Chefkoch zeigen, wie man sparsam einkaufen und essen kann. Ebenfalls nachgefragt: klassische Sparkochbücher. Weiterlesen

80 Prozent wollen für sich nur kleine oder keine Trauerfeier

Berlin (dpa) – Beim Blick auf den eigenen Tod geben sich 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bescheiden. Das bringt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ans Licht. So sagen 21 Prozent, sie wollten überhaupt keine Trauerfeier für sich, 34 Prozent wünschten sich eine sehr kleine Trauerfeier nur im engsten Kreis. 25 Prozent würden eine eher kleine Totenfeier bevorzugen für Familie und Freunde. «Eher groß» mit Familie, Freunden, Bekannten und Kollegen wünschen es sich 6 Prozent, «so groß wie möglich» nur 2 Prozent.

Wenn es darum geht, wie es nach der immer populäreren Einäscherung weitergehen sollte, so spricht sich eine deutliche Mehrheit für eine Liberalisierung in Deutschland aus. 54 Prozent der Erwachsenen finden, es sollte erlaubt werden, Urnen zu Hause aufzubewahren. Weiterlesen

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