Berlin/Wiesbaden (dpa) – Die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Corona-Pandemie haben 2022 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zu einem Rückgang der Geburten geführt. Von Januar bis August seien nach vorläufigen Zahlen etwa acht Prozent weniger Kinder geboren worden als im selben Zeitraum 2021, teilte Destatis am Freitag in Berlin mit.
Laut Olga Pötzsch, Referentin von Destatis, gibt es drei Faktoren, die den Rückgang erklären könnten. Zum einen sei die Corona-Impfung am Anfang priorisiert worden – junge, gesunde Menschen hätten sich dadurch nicht impfen lassen können. «Und es gab sehr lange Zeit keine explizite Empfehlung der Stiko für Schwangere und Stillende», sagte Pötzsch. Diese habe die Stiko, also die Ständige Impfkommission, erst im September 2021 gegeben. «Und man kann vermuten, dass Paare, die sich ein Kind wünschten, tatsächlich das abwarten wollten, sich erstmal vielleicht impfen lassen wollten.» Weiterlesen