Kriegsfolgen trüben das Glück der Deutschen

Berlin (dpa) – Nach dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen sind die Menschen in Deutschland wieder etwas zufriedener – Kriegsängste und Inflation bremsen sie aber weiter aus.

Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten «Glücksatlas» hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. «Die Talsohle ist durchschritten, die Hälfte des Weges liegt aber noch vor uns», sagte der wissenschaftliche Leiter der Untersuchung, Bernd Raffelhüschen, laut Mitteilung.

Im Durchschnitt gaben die Menschen ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 6,68 an. Vergangenes Jahr hatte dieser Wert mit 6,58 niedriger gelegen, vor der Pandemie 2019 war er mit 7,14 deutlich höher. Vor allem Inflation und Kriegsfolgen wirkten sich demnach negativ auf die Zufriedenheit der Deutschen aus. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen sei auf einem «historischen Minimum», sagte Raffelhüschen.«Im September durchbrach die Inflation die 10-Prozent-Marke. Sollte sie bis Dezember 2022 so hoch bleiben, dürfte sich der Gesamtverlust an Lebensglück durch die diesjährige Inflation auf 0,46 Punkte belaufen», hieß es in der Mitteilung. «Das ist viel.» Weiterlesen

«Glücksatlas»: Saarländer im Westen am unzufriedensten

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) – Die Menschen im Saarland zählen nach einer Studie zu den unzufriedensten in Deutschland. Im Vergleich der Bundesländer nimmt das Saarland bei dem Thema Lebenszufriedenheit den vorletzten Platz vor dem Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern ein, wie aus dem neuen «Glücksatlas» hervorgeht, der am Dienstag vorgestellt wurde. Damit schneidet das Saarland unter den westdeutschen Ländern am schlechtesten ab. Die Studie hat die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt. Weiterlesen

Eklat: Polnischer Politiker äußert sich zu trinkenden Frauen

Warschau (dpa) – Der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, Jaroslaw Kaczynski, hat mit Äußerungen über trinkende Frauen für Empörung gesorgt.

Das linke Oppositionsbündnis Lewica kündigte am Montag in Warschau eine offizielle Beschwerde im Ethik-Ausschuss des Parlaments an.

Kaczynski hatte bei einem Auftritt am Samstag behauptet, ein zu starker Alkoholgenuss von jüngeren Frauen sei für die niedrige Geburtenrate in Polen verantwortlich. Dort lag die Geburtenrate 2020 im statistischen Mittel bei annähernd 1,4 Kindern pro Frau. In Deutschland lag der Wert bei 1,5, in Frankreich bei 1,8. Weiterlesen

Debatte über «Woke-Sein» und Cancel Culture

Gesellschaft
Von Christoph Driessen, dpa

Berlin (dpa) – Der 62 Jahre alte weiße Mann Dieter Nuhr ist gegen gendergerechte Sprache. Seine Haltung bringt ihm neben dem einen oder anderen Shitstorm auch Unterstützung ein: Am Montag war der Kabarettist prominentester Teilnehmer eines Berliner Kongresses mit dem Thema «Wokes Deutschland – Identitätspolitik als Bedrohung unserer Freiheit?». Dort berichtete er, dass er von den Medien oft niedergeschrieben und als reaktionär hingestellt werde, auf der Straße aber immer nur Unterstützung erfahre.

Seine Schlussfolgerung: Die veröffentlichte Meinung der Berliner Blase habe mit der Mehrheitsmeinung draußen im Lande kaum noch etwas zu tun. «Da gibt’s ein inkonsistentes ideologisches Gewaber, was die öffentliche Meinung übernommen hat, und das trifft auf eine Bevölkerung, die fassungslos davorsteht.» So finde die Genderdebatte in der Realität gar nicht statt. «Ich bin im normalen Leben noch nie gefragt worden, mit welchem Pronomen ich angesprochen werden möchte.» Weiterlesen

Prognose: Renten steigen nächstes Jahr um bis zu 4,2 Prozent

Altersvorsorge
Von Fatima Abbas und Corinna Schwanhold, dpa

Berlin (dpa) – Gute Nachrichten für 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland: Sie können im kommenden Jahr voraussichtlich mit mehr Geld rechnen. In Westdeutschland sollen die Renten im Juli um rund 3,5 Prozent steigen und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» berichtet. Die Details:

Voraussichtliche Rentenerhöhung 2023

Bei einer Rente von 1000 Euro bedeutet die geschätzte Anpassung ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nannte die prognostizierte Erhöhung in der «Bild am Sonntag» «spürbar». Die Schätzung für das kommende Jahr liegt allerdings unter dem Niveau der Erhöhung, von der die Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Im Westen stiegen die Renten im Sommer um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Die Daten für 2023 sind vorläufig, Klarheit gibt es erst im kommenden Frühjahr. Weiterlesen

Katerstimmung vor Karneval: Schleppender Kartenverkauf

Brauchtum
Von Petra Albers, dpa

Köln (dpa) – Schon lange bevor in den Karnevalshochburgen die jecke Zeit beginnt, startet der Run auf die Karten für die großen Sitzungen und Partys – normalerweise. Doch dieses Mal ist es anders – und das, obwohl die närrischen Fans nach zwei Jahren Corona-Pause jetzt mal wieder richtig aufdrehen könnten.

Der Kartenvorverkauf für die am 11.11. startende Session läuft schleppend. Wegen der Wirtschaftskrise warten viele Jecken erst einmal ab. Die Vereine sind in Sorge.

«Wir haben bislang etwa 25 bis 30 Prozent weniger Karten verkauft als vor der Pandemie», sagt etwa der Präsident der altehrwürdigen Kölner «Nippeser Bürgerwehr», Michael Gerhold. «Die Menschen wissen nicht, welche Kosten wegen der Inflation und Energiekrise tatsächlich auf sie zukommen.» Auch die Angst vor Corona sei häufig noch ein Bremsklotz. «Deshalb entscheiden sich viele Leute deutlich kurzfristiger, ob sie sich Karten kaufen. Das sind wir so gar nicht gewohnt.» Weiterlesen

Beschwerden über die Post verdoppeln sich

Deutsche Post
Von Wolf von Dewitz, dpa

Bonn (dpa) – Weil Briefe viel zu spät oder gar nicht ankommen, wenden sich immer mehr Bürger an die Bundesnetzagentur. Im Oktober seien rund 9700 Beschwerden eingegangen und damit fast doppelt so viele wie im September (5000), teilte die Bonner Regulierungsbehörde auf dpa-Anfrage mit.

Im bisherigen Jahresverlauf seien es schon mehr als 30.000 Beschwerden gewesen. Auch das ist eine Verdopplung, im ganzen Vorjahr waren es 15.000 gewesen. «Der Trend steigender Beschwerden hält nach wie vor an», so die Netzagentur. Die Post spricht von «lokalen Problemen» und begründet diese mit einem hohen Covid-Krankenstand und einem angespannten Arbeitsmarkt.

Die Beschwerdemöglichkeit bezieht sich auf alle deutschen Paket- und Briefdienstleister. In diesem Jahr geht es in den meisten Wortmeldungen um Mängel bei der Briefzustellung bei der Deutschen Post. Der Marktführer befördert jeden Monat in Deutschland etwa 1,2 Milliarden Briefe – der Anteil der Beschwerden ist also minimal. Allerdings dürfte die Dunkelziffer hoch sein – viele Bürger schlucken ihren Ärger wohl runter, er wird also nirgendwo aktenkundig.

Wochenlang keine Post

Einige Verbraucher haben sich auch an Bundestagsabgeordnete gewandt, solche Schreiben liegen dpa vor. Darin beklagt sich zum Beispiel ein Saarländer, dass er seit Wochen keine Post bekommen habe – und das in einer Zeit, wo er wegen eines Todesfalls in der Familie auf die Post angewiesen sei und Rechnungen, Behördenschreiben, Bankenbriefe und Schriftsätze zu Erbschaftsangelegenheiten erwarte. «Es klingt harmlos, wenn ich behaupte, seit drei Wochen keine Post zu bekommen – ist es aber nicht.»

In einer anonymen Wortmeldung, bei der sich der Autor als «Angestellter Post» bezeichnet, heißt es, dass Corona ein vorgeschobener Grund sei. Tatsächlich sei der Personaleinsatz aus Kostengründen viel zu knapp geplant gewesen, so der Kritiker. Den Vorwurf, dass Corona als Begründung nicht ziehe, weist die Post zurück. Im Juli 2021 habe man 100 Covid-Ausfälle gehabt und im Juli 2022 6800 – die Pandemiefolgen seien hart für das Unternehmen.

Als Reaktion auf die Oktober-Beschwerdezahlen sagt ein Post-Sprecher, der Anstieg komme «nach der bundesweiten Berichterstattung in den letzten Wochen nicht überraschend». Bereits in der Vergangenheit habe es einen Zusammenhang gegeben mit dem Anstieg der Beschwerdezahlen und der medialen Berichterstattung. «Die vielen Presseberichte haben dafür gesorgt, den Bekanntheitsgrad der Bundesnetzagentur als Beschwerdeinstanz noch einmal zu erhöhen.» Soll heißen: Menschen, die schon früher Probleme hatten, melden sich erst jetzt in Bonn, da sie vorher nichts von der Beschwerdemöglichkeit wussten.

Kein flächendeckendes Problem?

Ihren gesetzlichen Pflichten, im bundesweiten Schnitt mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zuzustellen und mindestens 95 Prozent am übernächsten, kommt die Post nach eigener Darstellung weiter nach. Von einem flächendeckenden Problem, so der Konzern, könne keine Rede sein. Das mag stimmen, allerdings ist so ein Bundesdurchschnitt für Menschen, die in einem betroffenen Postbezirk wohnen, wenig hilfreich – sie haben schlichtweg Pech. Laut Post gibt es Beeinträchtigungen in 100 der gut 5000 Zustellbezirke, dort fehlten bis zu 30 Prozent des Personals. Dies sei etwa in Berlin, in Süddeutschland und generell in Ballungszentren der Fall.

Und wie geht es weiter? Der Logistiker betont, dass er personell aufrüste und betrieblich wirksam gegensteuere. In den zurückliegenden Wochen habe man 3000 neue Zustellerinnen und Zusteller eingestellt. Im deutschen Brief- und Paketbereich sind rund 200.000 Menschen für die Post tätig.

In der vergangenen Woche habe sich die Situation «weiter entspannt», sagt der Firmensprecher. Allerdings hatte es schon Mitte September ein Signal der Besserung von der Post gegeben – damals hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die betriebliche Lage «aktuell wieder stabil» sei. Im selben Monat und im darauffolgenden Oktober zogen die Beschwerdezahlen über fehlende oder verspätete Briefe stark an.

Wie sieht’s mit der Weihnachtspost aus?

«Es wird immer schlimmer», sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben. «Vielleicht müssen wir die Weihnachtsgrüße dieses Jahr schon sehr früh verschicken.» Er fordert die Post zu entschlossenen Maßnahmen auf, damit das Problem entschärft werde.

Die Netzagentur ist zwar eine Anlaufstelle für Kritik, viel machen kann sie aber nicht. Bei einer lokalen Häufung von Beschwerden leitet sie sogenannte Anlassprüfungen ein, die eine Art schriftliche Ermahnung sind. 62 solcher Anlassprüfungen sind es 2022 bisher, im ganzen Jahr 2021 waren es 16.

Der Chef der Netzagentur, Klaus Müller, hatte unlängst gefordert, seiner Behörde Sanktionsmöglichkeiten einzuräumen und den Druck auf die Post dadurch zu erhöhen. Dies könnte in der anstehenden Postgesetz-Reform geregelt werden.

Würden Bußgelder helfen?

Der Liberale Houben und der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz werten den Vorstoß des ehemaligen Grünenpolitikers Müller positiv. Die Forderung sei «absolut berechtigt», sagt der Christsoziale. «Im Briefbereich hat die Behörde derzeit lediglich ein einziges scharfes Sanktionsinstrument: Sie kann einem Dienstleister die Lizenz für das Anbieten von Postdienstleistungen in Deutschland entziehen.» Ein abgestuftes Sanktionsregime mit Bußgeldern existiere nicht – «und das ist unzeitgemäß», sagt der Oppositionspolitiker. «Wir brauchen im Postbereich schnellstmöglich Bußgelder, die die Unternehmen im Zweifelsfall empfindlich treffen.»

Die Post wiederum argumentiert, dass Sanktionen in solchen «herausfordernden Situationen» nicht helfen würden.

Die Briefquerelen kommen für die Post zur Unzeit. Zum einen, weil mit dem anstehenden Weihnachtsgeschäft das Sendungsnetz für Pakete und Briefe noch stärker beansprucht werden wird, als es ohnehin schon ist. Zum anderen, weil die Bundespolitik sich allmählich daran macht, das völlig veraltete Postgesetz zu novellieren. Der ehemalige Staatsmonopolist hofft auf Regeln, die bisherige Pflichten als Universaldienstleister etwas abschwächen und das Geschäft erleichtern könnten. Nun aber werden Forderungen laut, die Post härter an die Kandare zu nehmen. «Anstatt sich hübsch zu machen, steht die Post jetzt im ziemlich schlechten Licht da», resümiert der FDP-Abgeordnete Houben.

 

 

Tafeln verzeichnen Anstieg um 50 Prozent

Düsseldorf (dpa) – Die Tafeln in Deutschland haben noch nie so vielen bedürftigen Menschen geholfen wie zurzeit. «Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Anstieg der Kundinnen und Kunden von 50 Prozent», sagte der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland, Jochen Brühl, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Samstag). Insgesamt kämen etwa zwei Millionen Menschen.

Gleichzeitig seien die Lebensmittelspenden zurückgegangen. «Rund ein Drittel der Tafeln sind so überlastet, dass sie Aufnahmestopps verhängen mussten», sagte Brühl. Hilfesuchende Menschen wegzuschicken sei für Helfer aber psychisch enorm belastend.

Auffällig seien die Einzelschicksale, so Brühl: «Die Menschen haben große Existenzängste und Sorgen, wie sie Lebensmittel, Wohnen, Heizen zahlen können.» Die Tafeln könnten aber nicht auffangen, «was der Staat nicht schafft». Die staatlichen Hilfen seien «unzureichend» und kämen zu spät. «Menschen, die zu den Tafeln kommen, haben keine Reserven. Armutsbetroffene Menschen brauchen jetzt schnelle Hilfen.» Weiterlesen

Start der Weihnachtsmarktsaison: Früh, früher, Duisburg

Brauchtum
Von Gregor Tholl, dpa

Duisburg (dpa) – Da reiben sich manche ungläubig die Augen: 44 Tage vor Heiligabend eröffnet am Donnerstag (10.11.) die Stadt Duisburg ihren großen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Das ist für einen so weiträumigen Weihnachtsmarkt wie den der Großstadt an Rhein und Ruhr so früh wie noch nie – ein Tag vor Sankt Martin beziehungsweise Karnevalssaisonbeginn (11.11.), 17 Tage vor dem Ersten Advent (27.11.) und eben einen Monat und zwei Wochen vor Heiligabend.

Klar: Kleinere Märkte wie etwa der «City-X-Mas» am Frankfurter Opernplatz, die Winterwelt am Potsdamer Platz in Berlin oder aber das Bayreuther Winterdorf öffneten sogar schon im Oktober. Im Essener Stadtteil Steele läuft schon seit 3. November ein Markt, in Hamburg der Wandsbeker Winterzauber seit 4. November, ebenso der Markt in Berlin-Lichtenberg.

Nach den Ausfällen der Corona-Krise sehen sich die Weihnachtsmärkte dieses Jahr mit der Energiekrise konfrontiert. Viele haben effizientere oder weniger Beleuchtung angekündigt sowie manchmal auch kürzere Tagesöffnungszeiten. Insgesamt gibt es einen Trend, die Märkte nicht mehr vor Heiligabend zu beenden, sondern auch noch zwischen den Jahren oder sogar bis Januar hinein geöffnet zu halten. Weiterlesen

Massenweise «Miss»: Vietnams Geschäft mit der Schönheit

Gesellschaft
Von Carola Frentzen und Bac Pham, dpa

Hanoi (dpa) – Mit Freudentränen in den Augen und glitzernden Krönchen auf dem Kopf bedanken sich Dinh Nhu Phuong und Kim Ngan graziös bei Juroren und Publikum. Die jungen Frauen sind gerade bei Schönheitswettbewerben in Vietnam zur «Miss» gekürt worden. Das Besondere: Die Finalshows von «Miss Vietnam Sea and Island 2022» und «Miss Global Vietnam 2022» wurden fast zeitgleich abgehalten – ein Zeichen dafür, wie sich die Zahl der «Beauty Contests» im Land am Mekong seit einiger Zeit wundersam vermehrt hat. «Zwei Schönheitsköniginnen in einer Nacht – ist das nicht etwas zu viel?», titelte die Zeitung «VnExpress» am nächsten Tag. Weiterlesen

Krankhaftes Übergewicht bei Kindern nimmt zu

Gesundheit
Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Hannover (dpa) – Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit krankhaftem Übergewicht steigt einer neuen Untersuchung zufolge bundesweit seit Jahren deutlich – besonders während der Corona-Pandemie. Zwischen 2011 und 2021 wuchs die Zahl der von Adipositas betroffenen 6- bis 18-Jährigen um 33,5 Prozent. Bei der Teilgruppe der 15- bis 18-Jährigen erhöhte sie sich sogar um 42,5 Prozent und bei Jungen von 15 bis 18 Jahren gar um 54,5 Prozent. Das geht aus Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover hervor. Nach Angaben von Christine Joisten, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter, gibt es vor allem in sozialen Brennpunkten einen massiven Anstieg.

Die Lockdown-Phasen in der Pandemie hätten die Lage noch verschärft, warnte die Krankenkasse. So sei die Zahl der Adipositas-Fälle allein vom Vor-Corona-Jahr 2019 bis 2021 bei den 6- bis 18-Jährigen um 10,7 Prozent gestiegen, bei 15- bis 18-jährigen Jungen sogar um 18,7 Prozent und bei den gleichaltrigen Mädchen um gut 12 Prozent. Die KKH hat nach eigenen Angaben rund 1,6 Millionen Versicherte. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen