Gasmenge über Pipeline Nord Stream 1 sinkt – Preis steigt

Lubmin (dpa) – Parallel zur angekündigten Drosselung der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist der europäische Gaspreis weiter gestiegen.

Am Mittwochvormittag kletterte der Preis für eine Megawattstunde niederländischen Erdgases zur Lieferung im August im Vergleich zum Vortag um etwa 10 Prozent auf 224 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Terminkontrakt TTF, der in Europa als Richtschnur angesehen wird.

Wie angekündigt wird durch Nord Stream 1 weniger Gas geliefert. Der Betreibergesellschaft zufolge wurden seit 9.00 Uhr gut 14 Millionen Kilowattstunden pro Stunde geliefert. Zwischen 6.00 und 7.00 Uhr waren es mehr als 27 Millionen. Das nach 9.00 Uhr erreichte Niveau entspricht der für den weiteren Tag auf der Nord-Stream-1-Website angekündigten Liefermenge. Der russische Konzern Gazprom hatte angekündigt, die Auslastung von Nord Stream 1 von 40 Prozent auf 20 Prozent zu drosseln. Weiterlesen

Türkei will erneut Gas-Bohrschiff ins Mittelmeer schicken

Istanbul (dpa) – Die Türkei will wieder ein Bohrschiff ins Mittelmeer schicken und könnte damit den Streit um Erdgas mit Griechenland neu befeuern. Das Bohrschiff «Abdülhamid Han» werde am 9. August vom südtürkischen Hafen Mersin aus ins Mittelmeer aufbrechen, sagte Energieminister Fatih Dönmez am Dienstagabend in einem Interview mit dem Sender Haber Global. Den genauen Einsatzort nannte der Minister nicht. Damit blieb zunächst unklar, ob das Schiff in umstrittenen Gewässern eingesetzt werden soll.

Die Nato-Partner Türkei und Griechenland stehen seit Langem im Konflikt um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Athen wirft Ankara vor, dort illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmäßig ist. Einen ähnlichen Konflikt gibt es mit Zypern. Weiterlesen

Debatte um Streckbetrieb von Kernkraftwerken hält an

Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, umgehend neue Brennstäbe für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland zu beschaffen. «Die Bundesregierung muss sich jetzt um neue Brennstäbe bemühen», sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es könne nicht nur ein vorübergehender Streckbetrieb mit alten Brennstäben aufrechterhalten werden. «Wir müssen einen Weiterbetrieb so lange ermöglichen, bis die Gefahr eines Engpasses beseitigt ist.» Die Zeit zur Bestellung neuer Brennstäbe laufe davon. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) müsse jetzt handeln, um eine Stromknappheit im Winter zu vermeiden. Weiterlesen

BASF zuversichtlich: Betrieb auch bei Gasnot denkbar

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet auch im ungünstigen Fall mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen – zumindest im eingeschränkten Umfang. «Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten», sagte Konzernchef Martin Brudermüller am Mittwoch anlässlich der Vorlage detaillierter Zahlen zum zweiten Quartal. Weiterlesen

Debatte um Streckbetrieb von Kernkraftwerken hält an

Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, umgehend neue Brennstäbe für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland zu beschaffen. «Die Bundesregierung muss sich jetzt um neue Brennstäbe bemühen», sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es könne nicht nur ein vorübergehender Streckbetrieb mit alten Brennstäben aufrechterhalten werden. «Wir müssen einen Weiterbetrieb so lange ermöglichen, bis die Gefahr eines Engpasses beseitigt ist.» Die Zeit zur Bestellung neuer Brennstäbe laufe davon. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) müsse jetzt handeln, um eine Stromknappheit im Winter zu vermeiden. Weiterlesen

Russland dreht am Gashahn: Kommt bald die Notfallstufe?

Energiekrise
Von Helge Toben und Andreas Hoenig, dpa

Berlin/Köln (dpa) – Aus Russland fließt immer weniger Gas nach Europa. Ab heute will der russische Energiekonzern Gazprom die Liefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland nochmal um die Hälfte verringern – auf dann nur noch 20 Prozent der maximalen Kapazität. Muss daher demnächst der Staat die Gasverteilung in Deutschland übernehmen?

Dies wäre bei der Notfallstufe im Notfallplan Gas der Fall. Experten glauben, dass sich dies noch abwenden lässt. Es kommt vor allem auf eins an: mehr Gas sparen. Weiterlesen

Gas-Notfallplan – Habeck: «Europa lässt sich nicht spalten»

Energie
Von Ansgar Haase, Demy Becker und Michel Winde, dpa

Brüssel (dpa) – In Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen haben sich die EU-Staaten auf einen umfangreichen Notfallplan zur sofortigen Drosselung des Verbrauchs verständigt. Die bei einem Sondertreffen der Energieminister getroffene Einigung sieht vor, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken. Zudem soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei weitreichenden Versorgungsengpässen einen Unionsalarm auszulösen und verbindliche Einsparziele vorzugeben.

Im Vergleich zu Planungen der EU-Kommission sind dafür allerdings deutlich mehr Ausnahmemöglichkeiten vorgesehen, und auch die Hürden für die Einführung von verbindlichen Einsparzielen wurden erhöht. Weiterlesen

Wie Putin die EU-Sanktionen aushebeln will

Wirtschaftskrieg
Von Ulf Mauder und Ansgar Haase, dpa

Moskau/Brüssel (dpa) – Wenn Kremlchef Wladimir Putin Deutschland den Gashahn nun weiter zudreht, ist das vor allem eine Retourkutsche für die Sanktionen der EU gegen Russlands Krieg in der Ukraine.

Zwar behauptet der Kreml, es gebe keine politischen Gründe für die Reduzierung der Gasmenge nach Deutschland. Aber selbst russische Kommentatoren fordern inzwischen die Führung in Moskau auf, mit offenen Karten zu spielen: Immerhin versuchten die EU und die USA mit den Sanktionen, ja Russlands Wirtschaft zu zerstören. Da sei es nur legitim, Russlands Gas in diesem Wirtschaftskrieg ebenso als Sanktionsinstrument zu benutzen, um dem Westen zu schaden. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in der weiteren Drosselung russischer Gaslieferungen nach Europa eine Form von Moskaus «Terror» gegen den Westen. «Und dies ist ein offener Gas-Krieg, den Russland entfacht gegen das vereinte Europa», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Russland mache es Europa damit absichtlich schwer, sich auf den Winter vorzubereiten. Das Land zeige damit einmal mehr, dass es sich nicht für das Schicksal der Menschen interessiere. Russland lasse die Menschen durch die Blockade ukrainischer Getreideausfuhren hungern sowie unter Kälte, Armut und Besatzung leiden. Weiterlesen

Russland verringert Gaslieferung durch Pipeline erneut

Moskau/Berlin (dpa) – Nur sechs Tage nach der Wiederaufnahme der Gasversorgung aus Russland durch die Pipeline Nord Stream 1 soll die Liefermenge halbiert werden. Der russische Konzern Gazprom will die Gasmenge an diesem Mittwoch von 40 Prozent auf 20 Prozent der maximalen Kapazität senken.

Es sollen dann nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich durch die wichtigste Versorgungsleitung nach Deutschland fließen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Reparatur einer weiteren Turbine, hieß es. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) äußerte scharfe Kritik an Kremlchef Wladimir Putin. Weiterlesen

Russland drosselt die Gaslieferungen: Was sind die Folgen?

Bonn (dpa) – Der russische Gaskonzern Gazprom hat angekündigt, die Gaslieferungen über die Nordsee-Pipeline Nord Stream 1 ab Mittwoch weiter zu drosseln.

Dann sollen statt 40 Prozent nur noch 20 Prozent des eigentlich möglichen Volumens fließen – also nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich. Fragen und Antworten zu den Folgen dieses Schrittes:

Ist die Gasversorgung in Deutschland dadurch akut gefährdet?

Nein. Im Sommer ist der Gasverbrauch in Deutschland vergleichsweise gering, weil kaum geheizt wird. Deshalb gelang es nach Angaben der Bundesnetzagentur, in den vergangenen Wochen sogar während des vollständigen Stopps russischer Gaslieferungen durch Nord Stream 1 aufgrund von Wartungsarbeiten nicht nur den aktuellen Gasbedarf zu decken, sondern auch noch ein wenig Gas in die Speicher zu pumpen. Allerdings nur in sehr geringem Umfang. Weiterlesen

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