Land ruft nicht alle Mittel für Ganztagsbetreuung ab

Mainz (dpa/lrs) – Zum beschleunigten Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder hat Rheinland-Pfalz rund ein Fünftel des beim Bund verfügbaren Geldes nicht in Anspruch genommen. Von rund 36,2 Millionen Euro wurden 28,7 Millionen ausgeschöpft, wie aus Daten des Bundesfamilienministeriums für die Jahre 2021 und 2022 hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Rheinland-Pfalz hat somit knapp 80 Prozent des Verfügungsrahmens genutzt.

Das Geld kann zum Beispiel in Gebäude, Möbel, Spiel- und Sportgeräte investiert werden. Für Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeschult werden, soll es in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule geben. Weiterlesen

Scholz muss erneut vor «Cum-Ex»-Ausschuss»

Hamburg (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) muss ein drittes Mal vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft (PUA) zum «Cum-Ex»-Skandal aussagen.

Auf Initiative von CDU und Linken wurde er vom Ausschuss erneut vorgeladen, wie die Obleute der Fraktionen, Richard Seelmaecker und Norbert Hackbusch, mitteilten. Sie bezweifeln die von Scholz in Bezug auf Treffen mit den Gesellschaftern der in den «Cum-Ex»-Skandal verwickelten Warburg Bank geltend gemachten Erinnerungslücken. Weiterlesen

Keine direkte Finanzhilfe des Landes für «Rhein in Flammen»

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) – Das 2022 von Dürre und Rhein-Niedrigwasser beeinträchtigte Koblenzer Spektakel «Rhein in Flammen» kann im Sommer 2023 keine direkte Finanzhilfe vom Land Rheinland-Pfalz erwarten. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nahm hierzu in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Freien Wähler Stellung. Da es sich bei dieser Veranstaltung «um eine wirtschaftliche Maßnahme handelt, die sich bisher selbst getragen hat, ist eine finanzielle oder verwaltungsorganisatorische Unterstützung bislang nicht erfolgt beziehungsweise beabsichtigt», erklärte die Freidemokratin. Weiterlesen

Wirecard-Kronzeuge: Ich bekam 4,8 Millionen Euro

München (dpa) – Seine Beteiligung am mutmaßlichen Wirecard-Milliardenbetrug hat dem Kronzeugen der Anklage nach eigenen Worten 4,8 Millionen Euro eingebracht. Diese Summe erhielt der von 2013 bis 2020 in Dubai tätige Manager Oliver Bellenhaus demnach als Einmalzahlung, aus Firmengeldern abgezweigt und an der Gehaltsbuchhaltung vorbei. Sein ursprüngliches Monatsgehalt bezifferte Bellenhaus am Donnerstag im Wirecard-Strafprozess auf 13.000 Euro.

«Das Gehalt, das ich bei Wirecard bezogen habe, war meiner Position lange nicht angemessen», sagte Bellenhaus am Donnerstag vor der vierten Strafkammer des Landgerichts München I. Der seit mehr als zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzende Manager war bis zum Zusammenbruch des Skandalkonzerns im Sommer 2020 Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East in Dubai. Weiterlesen

Rheinische Kirche erwartet Plus bei Steuern

Düsseldorf (dpa) – Trotz sinkender Mitgliederzahlen kann sich die Evangelische Kirche im Rheinland weiterhin über ein Plus bei den Kirchensteuereinnahmen freuen. Zugleich wird diese Steigerung aber durch Inflation, steigende Energiepreise und höhere Personalkosten teilweise wieder aufgezehrt, wie aus dem am Donnerstag vorgelegten Finanzbericht der zweitgrößten evangelischen Landeskirche hervorgeht.

Für 2022 verzeichnete die rheinische Kirche im Vorjahresvergleich eine Steigerung der Steuereinnahmen um 4,25 Prozent oder 31 Millionen Euro auf 761 Millionen Euro. Das zeige noch einmal «die Treue vieler Kirchenmitglieder», sagte Finanzchef Henning Boecker. Für das laufende Jahr rechnete er mit einer Steigerung von knapp drei Prozent auf 781 Millionen Euro. Damit habe die Kirche auch 2023 eine «vergleichsweise ruhige Finanzsituation». Weiterlesen

Deutlich mehr Einkommensmillionäre in EU-Banken

Paris/Frankfurt (dpa) – Die Zahl der Topverdiener in Europas Banken ist im Jahr 2021 um mehr als 40 Prozent gestiegen. 1957 Einkommensmillionäre zählt die europäische Bankenaufsicht EBA in ihrem jüngsten Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Dies sei der höchste Wert für die 27 Staaten der Europäischen Union und den Europäischen Wirtschaftsraum seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2010, teilte die European Banking Authority (EBA) mit. Im Jahr 2020 erhielten demnach 1383 Mitarbeiter von Geldhäusern oder Wertpapierfirmen in dem betrachteten Gebiet mehr als eine Million Euro Vergütung. Weiterlesen

Eckpunkte für Kindergrundsicherung stehen

Berlin (dpa) – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat Eckpunkte für die von der Ampel geplante Kindergrundsicherung vorgelegt. Wie ein Ministeriumssprecher bestätigte, wurde ein entsprechendes Papier an die anderen Ministerien zur weiteren Abstimmung verschickt. Die «Wirtschaftswoche» hatte zuerst darüber berichtet.

Die Kindergrundsicherung gehört zu den zentralen sozialpolitischen Vorhaben der Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Diverse Leistungen vom Kindergeld über den Kinderzuschlag bis hin zur finanziellen Unterstützung für Klassenfahrten und Freizeit sollen darin gebündelt werden. Viele Familien beantragen Leistungen bislang wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden nicht. Weiterlesen

286 Millionen Euro für kommunalen Wiederaufbau bewilligt

Trier (dpa/lrs) – Zerstörte Brücken und Straßen: Für den kommunalen Wiederaufbau in den Flutgebieten in Rheinland-Pfalz hat die zuständige Behörde bislang 286 Millionen Euro bewilligt. Davon wurden 206 Millionen Euro bereits ausgezahlt, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier am Mittwoch mitteilte. Das Geld stammte aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern. Auch das vergangene Jahr habe gezeigt, «dass man Enormes erreichen kann, wenn man seine Kräfte bündelt. Trotzdem bleibt angesichts des Schadensausmaßes noch viel zu tun», betonte ADD-Präsident Thomas Linnertz. Weiterlesen

Nur wenige deutsche Aktien schaffen hohe Werte für Anleger

Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Köln (dpa) – Der Großteil der für Anleger geschaffenen Werte auf dem deutschen Aktienmarkt kommt von nur wenigen Titeln. In den vergangenen 20 Jahren wurden über Kursgewinne, Dividenden und Aktienrückkäufe 1,7 Billionen Euro an Wert erzielt, zeigt eine Studie des Flossbach von Storch Research Institutes.

Viele deutsche Aktien brachten Anlegern demnach seit Januar 2003 unterm Strich kein Geld, während schon zwölf Titel für die Hälfte des geschaffenen Gesamtwertes standen, so das Institut des gleichnamigen Kölner Vermögensverwalters. Das unterstreicht, wie leicht Anleger mit Investments in einzelne Aktien danebenliegen können.

Für die Studie wurden alle gut 1000 Aktien deutscher Firmen analysiert, die zwischen Anfang 2003 und Dezember 2022 in den Segmenten Prime Standard und General Standard der Deutschen Börse öffentlich gehandelt wurden. Die Experten maßen die Wertschaffung der Aktien an der Rendite von Bundesanleihen mit einem Monat Restlaufzeit, um einen Vergleich mit sehr kurzen und sicheren Anlagen zu schaffen – ähnlich Geld auf dem Konto in den Jahren der Niedrigzinspolitik. Aktienrenditen über jener von solchen Bundesanleihen wurden als Wertschaffung definiert. Der Start der Studie wurde auf 2003 gelegt, so dass der Aktienmarkt nach dem Einbruch des Neuen Marktes von einem Tief betrachtet werden konnte.

1,7 Billionen Euro mit 118 Titeln

Das Ergebnis zeigt die Bedeutung von Dividenden für Aktionäre: Vom gesamten geschaffenen Wert entfielen 52 Prozent auf sie. Die übrigen 41 Prozent entstanden durch Kurssteigerungen und 7 Prozent über Aktienrückkäufe.

Listet man die geschaffenen Werte aller Aktien auf, wird die Summe von 1,7 Billionen Euro schon mit den ersten 118 Titeln erreicht, rund 12 Prozent der Papiere. Einige Aktien dahinter schufen auch Wert. Die Verlustbringer fraßen ihren Beitrag aber im Saldo auf.

«Nur wenige große, meist gut gemanagte Unternehmen in attraktiven Branchen dominieren den deutschen Aktienmarkt», sagt Studienautor Philipp Immenkötter. «Sie sind schon lange gelistet und über Jahre gewachsen.» Nur sechs von zehn deutschen Aktien erzeugten langfristig Wert. Das schwache Abschneiden der allermeisten bedeute für Anleger, dass «große Vorsicht bei der Wahl der Aktientitel geboten ist».

Den größten Wert für Anleger schufen laut der Studie die Dax-Konzerne Siemens, SAP, Allianz, Mercedes-Benz und Deutsche Telekom mit je über 75 Milliarden Euro. Es folgten BASF, BMW, Volkswagen (Stammaktien), Munich Re und Deutsche Post . Zu den größten Wertvernichtern seit 2003 gehören die Papiere der Commerzbank, des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate und der Deutschen Bank, die mit fast 25 Milliarden Euro Wertvernichtung auf dem letzten Platz (1013) landete.

Jedoch hängt das Bild vom Untersuchungszeitraum ab: Hätte Flossbach von Storch die Analyse vor dem Einbruch des Neuen Marktes angesetzt, hätte zum Beispiel die Deutsche Telekom schlechter abgeschnitten.

Der Absturz der zuvor als «Volksaktie» gepriesenen Telekom-Aktie kurz nach der Jahrtausendwende gilt als ein Grund für die vergleichsweise schwache Aktienkultur in Deutschland. Zwar stieg die Zahl der Aktionäre im vergangenen Jahr auf den Rekord von 12,89 Millionen, wie Daten des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigen. Die Quote ist in anderen Industriestaaten aber teils deutlich höher.

Experten raten zu breiter Streuung

Breite Investments in Aktien waren langfristig ertragreich. So konnten Anleger mit Dax-Aktien laut DAI über die vergangenen 20 Jahre im Schnitt 8,2 Prozent Rendite im Jahr erwirtschaften. Bei Investments in weltweite Aktien gemessen am Index MSCI World stünde in dem Zeitraum eine jährliche Rendite von 8,7 Prozent.

Mit Einzelaktien selbst großer Konzerne gehen Anleger hohe Risiken ein. Experten raten daher, Börseninvestments breit und auch global zu streuen, etwa mit Fonds oder günstigen börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die ohne Fondsmanager auskommen. Denn die wenigsten Investoren finden auf Dauer die Gewinnbringer der Börsen.

«Von Investments in Einzelaktien raten wir generell ab», sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. «Zwar besteht die Chance, dass Investoren mit einzelnen Titeln den breiten Markt schlagen, doch die ist klein. Statt die Nadel im Heuhaufen zu suchen, sollte man lieber den ganzen Heuhaufen kaufen.»

Konzentration auf Gewinnbringer

Auch Nauhauser rät Anlegern zu ETFs, die schlicht einen Index abbilden, etwa den Weltaktienindex MSCI All Countries World. Denn je niedriger die Kosten seien, desto höher die langfristige Rendite. Anleger, die Wert auf hohe laufende Ertragsausschüttungen legten, könnten zudem auf globale Dividenden-ETFs setzen.

Die Konzentration von Gewinnbringern an der Börse sei kein deutsches Phänomen, erklärt Nauhauser. So zeige eine Studie der Arizona State University von 2018, dass von 25.000 untersuchten US-Aktien seit 1927 nur 86 Titel für die Hälfte des Ertrags des Aktienmarkts stünden. Weniger als die Hälfte der 25.000 Aktien habe über ihre Lebenszeit überhaupt eine positive Rendite, inklusive Dividenden.

Lohnt es zu schauen, welche Aktien in früheren Jahren am besten abschnitten? Das sei kein guter Ratgeber, meint Nauhauser. «Die Top-Performer der Vergangenheit müssen mitnichten die der Zukunft sein.» So seien viele Bankaktien vor der globalen Finanzkrise an der Börse gut gelaufen, danach aber besonders schlecht.

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Nur wenige deutsche Aktien schaffen hohe Werte für Anleger

Frankfurt/Köln (dpa) – Der Großteil der für Anleger geschaffenen Werte am deutschen Aktienmarkt entfällt auf sehr wenige Titel. In den vergangenen 20 Jahren wurden über Kursgewinne, Dividenden und Aktienrückkäufe 1,7 Billionen Euro an Wert erzielt, wie eine neue Studie des Flossbach von Storch Research Institute zeigt, einer Denkfabrik des gleichnamigen Kölner Vermögensverwalters mit rund 70 Milliarden Euro verwaltetem Kundengeld.

Doch viele deutsche Aktien brachten Anlegern seit Januar 2003 unterm Strich kein Geld, während demnach schon zwölf Titel für die Hälfte des geschaffenen Gesamtwertes standen. Weiterlesen

Umweltorganisationen gründen eigenes «grünes» Finanzlabel

Brüssel (dpa) – Nach der umstrittenen EU-Einstufung von Gas- und Atomkraftwerken als klimafreundliche Geldanlagen gründen Umweltorganisationen ein eigenes «grünes» Finanzlabel.

Damit können Banken, Investoren und Versicherer nachsehen, ob ihre Investitionen basierend auf wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, wie aus einer Mitteilung von mehrerer Organisationen wie dem WWF, Ecos und dem europäischen Verbraucherverband Beuc am Mittwoch hervorgeht. Weiterlesen

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