Seniorin gesteht Angriff auf Ex-Mann mit Fleischerhammer

Schwäbisch Gmünd/Konstanz (dpa) – Eine Seniorin hat vor Gericht eingeräumt, ihren Ex-Mann mit einem Fleischerhammer geschlagen zu haben. Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft ihr vor, ihn mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Zum Auftakt des Revisionsprozesses im Amtsgericht Schwäbisch Gmünd ließ die 86-Jährige ihren Verteidiger eine Erklärung verlesen. Die Frau aus dem Bodenseekreis wurde 2020 wegen Mordes und Brandstiftung mit Todesfolge schon verurteilt, legte aber Revision ein. Nun wird der Fall neu verhandelt. Weiterlesen

Serienmorde in Schwäbisch Hall? Polizei lädt zur PK

Michelbach an der Bilz (dpa) – Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Seniorinnen in der Region Schwäbisch Hall laden Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch zu einer spontan anberaumten Pressekonferenz ein. Es soll über die neueste Entwicklung und Ermittlungsergebnisse der SOKO «Höhe» berichtet werden, teilten die Ermittler am Morgen mit. Die Pressekonferenz soll um 11.30 Uhr in der Blendstatthalle stattfinden. Weitere Angaben machte die Polizei nicht. Weiterlesen

Bayern in Mainz unter Druck

Mainz (dpa) – Nach drei Unentschieden in der Fußball-Bundesliga muss der FC Bayern am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) wieder gewinnen – oder der Titel im DFB-Pokal ist weg. Die Münchner treten im Achtelfinale beim FSV Mainz 05 an. Man wolle natürlich gerne ins Finale und den Pokal gewinnen, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Dafür müsse man den Schritt in Mainz machen. Im April 2021 und im April 2022 feierten die 05er Bundesliga-Heimsiege gegen den FC Bayern.

Tod von Doppelgängerin könnte Mord gewesen sein

Ingolstadt/Heilbronn (dpa) – Mehr als fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Frau in Ingolstadt gehen die Ermittler nunmehr von Mord aus. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Ingolstadt mit.

Bisher saßen die beiden 23 Jahre alten Beschuldigten wegen Totschlags in Untersuchungshaft. Nach Zeugenvernehmungen und der Auswertung der gesicherten Spuren und Daten nehmen die Ermittler an, dass die verdächtige Frau und ihr mutmaßlicher Komplize aus niedrigen Beweggründen handelten und heimtückisch vorgingen. Weiterlesen

Auslandsgeschäft hilft Schleich in unsicheren Zeiten

Schwäbisch Gmünd (dpa) – Mit einer Expansion im Ausland und Spielfiguren, die auch Erwachsene begeistern, will der Spielwarenhersteller Schleich weiter wachsen. 2022 konnte das Unternehmen mit Sitz in Schwäbisch Gmünd und München seinen Umsatz das achte Mal infolge steigern. Auch auf dieses Jahr blickt Vorstandschef Dirk Engehausen nach einem verhaltenen Start zuversichtlich: «Ich erwarte, dass das erste Halbjahr in Deutschland recht rumplig wird, weil es noch viele Unsicherheiten gibt.» Fürs zweite Halbjahr rechne er dagegen mit einer Entspannung und mehr Konsumfreude.

Im vergangenen Jahr erwirtschafte Schleich einen Umsatz von 275 Millionen Euro und damit ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 und 2020 habe das Wachstum aber noch im zweistelligen Bereich gelegen, sagte Engehausen. Auch Schleich habe die allgemeine Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen. Viele Eltern kauften die Spielfiguren auch als kleine Belohnung oder Mitbringsel anstelle von Süßigkeiten. «Diese Ausgaben sind gerade im dritten Quartal signifikant zurückgegangen», sagte Engehausen. Angaben zum Ergebnis macht das Unternehmen generell nicht. Weiterlesen

Sparkurs bei Panzer-Motorenhersteller? Betriebsrat alarmiert

Friedrichshafen (dpa) – Nach einem Wechsel an der Spitze des britischen Mutterkonzerns rechnen die Betriebsräte des Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems mit Einsparungen und einem Einstellungsstopp. Das Unternehmen am Bodensee stellt unter anderem die Motoren für die Leopard- und Puma-Panzer her. Die Arbeitnehmervertretung rief für Montagvormittag zu einer Betriebsversammlung unter freiem Himmel auf.

Der neue Rolls-Royce-Chef in London, Tufan Erginbilgic, habe in einer Video-Ansprache an die Belegschaft vergangene Woche den Konzern eine «brennende Plattform» genannt, die ohne Maßnahmen auf ein mögliches Ende zusteuere, sagte Betriebsratschef Thomas Bittelmeyer der Deutschen Presse-Agentur. Mit diesen Worten habe Erginbilgic deutlich auf einen bevorstehenden Spar- und Effizienzkurs hingewiesen. Weiterlesen

Passagierflieger mit Wasserstoffantrieb rücken immer näher

Von David Hutzler, dpa

Stuttgart (dpa) – Mal eben mit dem Wasserstoffflugzeug von Berlin nach Rom? Wenn es nach der Industrie ginge, soll das in der kommenden Dekade möglich sein. Das Branchenschwergewicht Airbus plant ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb bis 2035. Doch nicht nur beim weltgrößten Flugzeugbauer wird an der Technologie getüftelt. Etwas abseits der großen Aufmerksamkeit bastelt etwa das Stuttgarter Start-up H2Fly schon seit Jahren an Wasserstoffflugzeugen – und will dem Branchenprimus bald zuvorkommen.

Bereits 2016 hatten die Stuttgarter ihren viersitzigen Testflieger HY4 in die Luft gebracht – das damals nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) größte rein mit Wasserstoff angetriebene Flugzeug. In zwei Jahren soll es dann zehnmal so groß werden: Eine 40-sitzige Dornier mit 2000 Kilometern Reichweite soll laut H2Fly-Chef Josef Kallo dann erstmals rein mit Wasserstoff betrieben fliegen – und damit den Grundstein für die kommerzielle Anwendung bilden.

Die dafür benötigten Brennstoffzellensysteme würden derzeit zu einem Gesamtsystem zusammengefügt. Noch in diesem Jahr soll das dann mit einem Flüssigwasserstofftank am Boden gekoppelt werden. «Im Jahr 2024 wird das Ganze ins Flugzeug eingebaut und auch am Boden getestet», so Kallo. 2025 soll es dann erstmals in die Luft gehen. Im HY4 sei man derzeit bei einer Leistung von 120 bis 150 Kilowatt. Der nächste Schritt sei nun, auf ein Megawatt zu gehen. Mit den heutigen Technologien seien ungefähr 4 Megawatt erreichbar – das reiche grob gesagt für einen 60- bis 80-Sitzer.

Ein Triebwerk mit Wasserstoff, eins mit Kerosin

Um die Entwicklung am Stuttgarter Flughafen schneller voranzubringen, entsteht dort unter der Federführung von H2Fly derzeit ein Zentrum für wasserstoff-elektrisches Fliegen, das an diesem Montag (11.45 Uhr) vorgestellt wird.

Doch nicht nur in Stuttgart wird derzeit die Entwicklung von Wasserstoffantrieben für die Luftfahrt vorangetrieben. Das englisch-amerikanische Unternehmen ZeroAvia etwa startete 2020 einen Jungfernflug mit einem 6-Sitzer und brachte im Januar dieses Jahres sogar schon einen 19-Sitzer in die Luft – allerdings wurde nur eines der beiden Triebwerke durch einen Brennstoffzellenmotor ersetzt, das andere wurde mit Kerosin betrieben.

Verschiedenste Start-ups und etablierte Hersteller strebten in den kommenden fünf Jahren kommerzielle Geschäftsreiseflugzeuge mit bis zu 19 Sitzen an, erklärt Björn Nagel, Leiter des DLR-Instituts für Systemarchitekturen in der Luftfahrt. «Regionalflugzeuge mit bis zu 70 Sitzen könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre möglich werden.»

Der Triebwerksbauer MTU Aero etwa peilt Brennstoffzellen-Antriebe für Flugzeuge an, die 50 bis 100 Passagiere über 1800 Kilometer transportieren können. «Das reicht für etwa drei Viertel aller europäischen Routen», sagte Vorstandschef Lars Wagner jüngst dem «Münchner Merkur».

Erst nur bestimmte Strecken mit Wasserstoff

Airbus will bis 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen. Mit 100 bis 200 Sitzplätzen könnte die Maschine etwa die Kapazität wie die heutigen Mittelstreckenjets der A320neo-Familie bieten. Zuletzt machte der Konzern seine Pläne aber vom Ausbau der nötigen Infrastruktur abhängig.

Auch Nagel betrachtet das als große Herausforderung – zeigt sich aber optimistisch. Zu Beginn werde es nur wenige Wasserstoffflugzeuge in der Weltflotte geben, den Betrieb könne man auf wenige Strecken konzentrieren. So bräuchte man zunächst nur an wenigen Flughäfen Infrastruktur zum Betanken – und könne sie dann weiter ausbauen. «Im Prinzip ist das wie mit den Ladesäulen für Elektroautos.»

Neben flüssigem Wasserstoff als Energieträger für Brennstoffzellen sei noch ein weiterer Einsatz des Gases für den CO2-neutralen Umbau der Luftfahrt denkbar, erklärt Nagel: Aus «grünem» Wasserstoff und aus der Atmosphäre gewonnenem CO2 könne künstliches Kerosin hergestellt werden. Der Vorteil: Es könne nahezu direkt in heutigen Flugzeugen verwendet werden. Allerdings brauche es viel Energie für die Herstellung.

Für kurze und mittlere Reichweiten sei der Gesamtenergiebedarf für das Fliegen und die Kraftstoffproduktion mit flüssigem Wasserstoff aktuellen Studien zufolge geringer. Auf der Langstrecke sei hingegen synthetisches Kerosin im Vorteil. Allerdings stecke viel noch in der Entwicklung, daher werde sich erst in den nächsten Jahren zeigen, welcher Energieträger sich durchsetzt.

Weiterlesen

18-Jährige vergewaltigt: Urteil gegen Bruder erwartet

Konstanz (dpa) – Über Monate soll er seine Schwester eingesperrt, gefoltert und sich schließlich an ihr vergangen haben: Vor dem Landgericht Konstanz wird heute das Urteil gegen einen 21-Jährigen erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor. Die Taten sollen sich zwischen Januar und Mai 2022 in seinem WG-Zimmer in Konstanz abgespielt haben. Zu Prozessbeginn am vergangenen Donnerstag wollte er sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

«Ich war der Sündenbock, für alles, was ihn gestört hat», hatte die damals 18 Jahre alte Schwester in einer Vernehmung vom Juni 2022 gesagt, die vor Gericht abgespielt wurde. «Er hat seine ganze Wut an mir rausgelassen.» Dem Prozess hat sie sich als Nebenklägerin angeschlossen, machte aber mittlerweile von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Weiterlesen

Märklin bekommt Krise zu spüren

Fürth/Göppingen (dpa) – Die wirtschaftlichen Unsicherheiten bremsen die Kauflust der Modelleisenbahn-Fans. Es werde weniger gekauft, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Florian Sieber vom Marktführer Märklin. Im laufenden Geschäftsjahr sei die Absatzmenge leicht gesunken.

Dennoch rechne der Göppinger Traditionshersteller in dem bis Ende April laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 128 Millionen Euro – was immer noch deutlich über dem Niveau vor Corona liege. Verbraucherinnen und Verbraucher werden wegen steigender Produktionskosten künftig etwas mehr für Modelleisenbahnen ausgeben müssen. Weiterlesen

18-Jährige festgehalten und vergewaltigt: Bruder schweigt

Konstanz (dpa) – Ein 21-Jähriger soll seine Schwester über Monate festgehalten, geschlagen und sich fünf Mal an ihr vergangen haben: Zum Prozessbeginn vor dem Landgericht Konstanz hat der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Auch seine Schwester will laut Gericht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen.

«Sie will nicht aussagen, und sie will auch nicht herkommen», sagte ihre Anwältin am Donnerstag. Die junge Frau hat sich als Nebenklägerin dem Verfahren angeschlossen. Sie hatte sich bei einer gerichtlichen Vernehmung im Juni zu den Taten geäußert. Weiterlesen

SAP will 3000 Stellen abbauen und Kosten senken

Walldorf (dpa) – Europas größter Softwarehersteller SAP reiht sich mit dem Abbau Tausender Stellen in die jüngste Entlassungswelle in der weltweiten Technologiebranche ein. Bei der Umstrukturierung sollen 3000 Stellen wegfallen, kündigte Vorstandschef Christian Klein in Walldorf an. In Deutschland sollen 200 Mitarbeiter betroffen sein. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen