Züge fahren wieder zwischen Kyllburg und Gerolstein

Gerolstein (dpa/lrs) – Nach der Beseitigung von Flutschäden vom Juli 2021 rollt seit Montag der Zugverkehr auf der Eifelstrecke zwischen Kyllburg und Gerolstein wieder. Der erste planmäßige Zug auf dem 24 Kilometer langen Abschnitt sei um 5.03 Uhr ab Gerolstein gefahren, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Frankfurt. Die Züge verkehrten ein Mal pro Stunde und Richtung.

Zuvor waren die bei der Flut zerstörten Gleise sowie neun Brücken saniert worden. Zudem wurden Kabel für neue Technik und Signale verlegt sowie sechs moderne Stellwerksmodule errichtet. Die Bahn plant, die komplette Eifelstrecke Ende dieses Jahres wieder befahrbar zu machen. Parallel laufen die Planungen für die Elektrifizierung der gesamten Eifelstrecke, die bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll. Weiterlesen

«Blitzermarathon» in mehreren Bundesländern

Berlin (dpa) – Die Polizei geht in dieser Woche in mehreren Bundesländern verstärkt gegen Raser auf den Straßen vor. An diesem Montag startet die europaweite Verkehrsaktion «Speedmarathon», wie das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk «Roadpol» mitteilte. Fahrer müssen sich deshalb auf vermehrte Kontrollen einstellen.

In Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen etwa will die Polizei über mehrere Tage verstärkt Temposünder aus dem Verkehr ziehen. Andere Bundesländer wie Bayern und Hessen haben lediglich für Freitag einen «Blitzermarathon» angekündigt. Mitunter sollen die Kontrollpunkte vorher bekannt gegeben werden. Vor allem vor Schulen, Kitas, Altenheimen und an Unfallschwerpunkten soll geblitzt werden. Weiterlesen

Eifelstrecke: Zugverkehr bis Gerolstein rollt wieder

Kyllburg/Gerolstein (dpa/lrs) – Der Wiederaufbau der von der Flut im Sommer 2021 stark zerstörten Eifelstrecke kommt voran: Ab nächsten Montag (17. April) fahren auch auf dem 24 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kyllburg und Gerolstein wieder Züge. «Heute ist ein guter Tag für das Land Rheinland-Pfalz und die Menschen in der Eifel», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag bei einer «Premierenfahrt» ab Kyllburg anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Abschnitts.

Spätestens im Spätherbst solle die Eifelstrecke komplett bis Köln wiederhergestellt sein, sagte sie. Und zwar einschließlich einer neuen elektronischen Stellwerkstechnik, denn die Deutsche Bahn plant die Elektrifizierung der gesamten Eifelstrecke bis Ende 2026. Dafür würden auch «in großen Umfang» Landesmittel mobilisiert, sagte Dreyer. Weiterlesen

Durchsuchungen bei mutmaßlichen Schleusern: Zwei Festnahmen

Frankfurt/Main (dpa) – Im Kampf gegen Schleuserkriminalität haben Ermittler in vier Bundesländern Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und zwei Menschen festgenommen. Unterlagen, Datenträger und Computer seien sichergestellt worden und würden nun ausgewertet, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und die Bundespolizei am Donnerstag mit. Im Zentrum stehe ein Rechtsanwalt aus Frankfurt am Main, der gemeinsam mit weiteren Beschuldigten Scheinfirmen gegründet haben soll, um die Ausländerbehörden zu täuschen. Durchsucht wurde in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.

Menschen unter anderem aus China, Vietnam, dem Iran, dem Irak, dem Sudan und der Türkei sollen mittels angeblicher Beschäftigungsverhältnisse in den Scheinfirmen sowie Scheinwohnsitzen Aufenthaltstitel erhalten haben. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland seien dazu mehrere Wohn- und Gewerbeimmobilien angemietet worden, die als Briefkastenanschriften dienten, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Weiterlesen

«Premierenfahrt» auf weiterem Abschnitt der Zug-Eifelstrecke

Kyllburg/Gerolstein (dpa/lrs) – Der Wiederaufbau der von der Flut im Sommer 2021 stark zerstörten Eifelstrecke geht voran: Ab nächsten Montag (17. April) fahren auch zwischen Kyllburg und Gerolstein wieder Züge. Mit einer «Premierenfahrt» wird das weitere Teilstück auf der Strecke an diesem Donnerstag (12.30 Uhr) vorab bereits symbolisch in Betrieb genommen. Mit an Bord des Sonderzuges sind die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und die Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn, Evelyn Palla. Weiterlesen

Warnstreik bei Galeria-Filiale in Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Im Tarifstreit mit dem insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof sind in Mainz etwa 30 Mitarbeiter dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. Vor der Filiale fand am Mittwoch auch eine Kundgebung statt, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft mitteilte. An den anderen Standorten des Unternehmens in Rheinland-Pfalz in Koblenz, Trier, Speyer und Bad Kreuznach fanden am Mittwoch keine Warnstreiks statt. Das Unternehmen teilte mit, dass alle Filialen trotz des Ausstands geöffnet seien. Weiterlesen

Abschnitt von zentraler Wasser-Leitung an der Ahr nach Flut erneuert

Die sogenannte Tallinie ist die zentrale Leitung für die Trinkwasserversorgung im Ahrtal. Sie führt von Dorsel an der oberen Ahr bis nach Marienthal, unweit von Dernau, und versorgt die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr mit Trinkwasser sowie einige Höhengemeinden in der Region über Pumpwerke. Nach der verheerenden Flut im Juli 2021 musste sie auf einer Länge von mehr als 30 Kilometern von Schuld bis Dernau erneuert werden.

An diesem Mittwoch (11.30 Uhr) wird das wichtige Tallinien-Teilstück zwischen Insul und Ahrbrück wieder freigegeben. Dafür reisen Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) und Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP) an die Ahr – konkret nach Dümpelfeld. Weiterlesen

Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks in Galeria-Filialen auf

Berlin (dpa) – Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in zahlreichen Filialen für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien Warenhäuser in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, berichtete die Gewerkschaft.

Bereits am Karsamstag hatten nach Gewerkschaftsangaben knapp 1000 Galeria-Beschäftigte in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen die Arbeit niedergelegt. Sämtliche Filialen blieben aber nach Unternehmensangaben trotz der Warnstreiks geöffnet.

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Weiterlesen

Raubüberfall auf Tankstelle in Herdorf

Herdorf (dpa) – Ein bewaffneter Mann hat am Dienstag eine Tankstelle in Herdorf (Landkreis Altenkirchen) in Rheinland-Pfalz überfallen. Die Tankstelle sei geöffnet gewesen, es habe sich zum Zeitpunkt des Überfalls aber nur eine Kassiererin im Raum befunden, teilte die Polizei mit. Der unbekannte Täter sei danach zu Fuß in Richtung der Gemeinde Neunkirchen (Landkreis Siegen-Wittgenstein) in Nordrhein-Westfalen geflüchtet. Zu einer möglichen Beute konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Auch mit welcher Art von Waffe der Mann die Tankstelle betrat, war zunächst unklar. Den Angaben zufolge untersuchten Beamte den Tatort nach weiteren Hinweisen.

Teil der Zug-Eifelstrecke bis Gerolstein wieder befahrbar

Kyllburg/Gerolstein (dpa/lrs) – Auf der von der Flut massiv beschädigten Eifelstrecke läuft am 17. April auf einem weiteren Teilstück der Zugverkehr wieder an. Die Strecke zwischen Kyllburg und Gerolstein sei dann wieder befahrbar, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in Mainz mit. Bereits an diesem Donnerstag (13. April) werde die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei einer Zugfahrt mit Vertretern von Bahn und Politik die Strecke symbolisch in Betrieb nehmen.

Die bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 stark zerstörte Eifelstrecke soll nach jüngsten Angaben der Bahn bis Ende dieses Jahres wieder komplett befahrbar sein. In Rheinland-Pfalz umfasst die Eifelstrecke von Trier-Ehrang bis Nettersheim in Nordrhein-Westfalen rund 100 Kilometer. Insgesamt ist die Strecke bis Hürth-Kalscheuren bei Köln rund 160 Kilometer lang. Weiterlesen

Verfassungsschutz: Bedrohung durch IS nicht unterschätzen

Berlin (dpa) – Der Ableger des Terrornetzwerks Islamischer Staat (IS) in Afghanistan beschäftigt zunehmend auch den Verfassungsschutz. «Das Erstarken dieser Gruppe in Afghanistan verstärkt die Gefährdungslage in Deutschland», sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, der Deutschen Presse-Agentur.

Obwohl der IS in Syrien und im Irak als weitestgehend besiegt gelte, sei die Gesamtorganisation noch lange nicht zerschlagen. «Unter den verschiedenen Ablegern des IS sticht besonders der «Islamische Staat Provinz Khorasan», kurz ISPK, hervor.» Weiterlesen

Zeppeline starten am Bodensee in die Saison

Friedrichshafen (dpa) – Am Bodensee sind von diesem Mittwoch an wieder Zeppeline unterwegs. Der Saisonstart war schon für das vergangene Wochenende geplant, musste aber wetterbedingt verschoben werden, wie eine Sprecherin der Deutschen Zeppelin-Reederei (DZR) in Friedrichshafen sagte. Bis Mitte November sollen die Luftschiffe wieder Tausende Passagiere über die Region fliegen. Weiterlesen

Bei «Kaufland» vertriebener Gorgonzola zurückgerufen

Beilstein (dpa) – Wegen Listerien ruft der Hersteller V.I.P. Vertrieb italienischer Food Produkte GmbH einen Gorgonzola-Käse zurück. Betroffen ist der «K-Favourites Gorgonzola DOP mild 200g» mit Mindesthaltbarkeitsdatum 10.04.2023, wie das Unternehmen mitteilte. Der betroffene Gorgonzola sei bei der Supermarkt-Kette «Kaufland» in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland verkauft worden. Grund für den Rückruf ist der Nachweis des Bakteriums Listeria Monocytogenes. Die Firma rät wegen möglicher Gesundheitsrisiken vom Verzehr des Gorgonzola ab. Weiterlesen

IG-Metall für Vier-Tage-Woche in Stahlindustrie

Essen (dpa) – Der Verhandlungsführer der IG-Metall in der nordwestdeutschen Stahlindustrie Knut Giesler will mit der Forderung nach Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich in die kommende Tarifrunde gehen.

«Wir wollen eine echte Entlastung für die Beschäftigten erreichen, ohne dass sie deshalb weniger verdienen», sagte Giesler der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung». Ein solcher Schritt wäre nach seinen Worten ein großer Fortschritt für die Lebensqualität und die Gesundheit der Beschäftigten. In der nordwestdeutschen Stahlindustrie mit den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Bremen wird in aller Regel der Pilotabschluss für die gesamte Branche erzielt. Weiterlesen

Nachbesserungen bei Energiepreisbremsen geplant

Berlin (dpa) – Bei den staatlichen Energiepreisbremsen sind Nachbesserungen für Unternehmen etwa aus der Gastronomie geplant, die von pandemie- oder flutbedingten Schließungen betroffen waren. Das verlautete heute aus Kreisen des Bundesfinanzministeriums.

Bisher werde bei den Energiepreisbremsen für Firmen der Verbrauch des Jahres 2021 als Referenzgröße herangezogen. 2021 habe der Verbrauch jedoch durch die Folgen der Pandemie und der verhängten Schutzmaßnahmen in vielen Branchen deutlich unter dem normalen Niveau gelegen, hieß es. Ein Beispiel sei das Hotel- und Gaststättengewerbe. Hinzu komme die Situation von Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die von den Auswirkungen der Flutkatastrophe im Jahr 2021 betroffen waren. Weiterlesen

Zwei wichtige Bahnstrecken gesperrt – weite Umleitungen

Wuppertal/Essen (dpa) – Nach der Sperrung von zwei wichtigen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen versucht das Unternehmen, Fernzüge zwischen Rheinland und Westfalen weiträumig umzuleiten. Derzeit werde geschaut, wo im Schienennetz noch Platz für zusätzliche Züge ist, sagte ein Bahnsprecher am Montag.

Viele ICEs aus Köln und Düsseldorf wurden über Gelsenkirchen und das nördliche Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Hamm geleitet. «Letztlich gibt es jetzt nur noch diese eine Strecke», sagte der Sprecher. Weiterlesen

Rechtswissenschaftler sieht mehrere Verfassungsverstöße beim NRW-Etat

Die Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr waren ein Zick-Zack-Kurs für die Regierung und das Parlament. Auf dem chaotischen Weg ist aus Sicht der Opposition die Verfassung auf der Strecke geblieben.

Der Bielefelder Rechtswissenschaftler Simon Kempny sieht gleich mehrere Verfassungsverstöße bei der Aufstellung des nordrhein-westfälischen Haushalts im vergangenen Jahr. Ausnahmen von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse müssten ehrlich abgewogen und dokumentiert werden, mahnte der Prozessbevollmächtigte von SPD und FDP am Montag in Düsseldorf. Das sei im schwarz-grünen Haushaltsaufstellungsverfahren 2022 nicht erkennbar.

Die beiden Oppositionsfraktionen klagen vor dem Münsteraner Verfassungsgerichtshof in drei Punkten gegen das Aufstellungsverfahren für den Landesetat. Kern ist das «Sondervermögen» zur Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs, für das das Haushaltsgesetz 2023 Kreditermächtigungen in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro freigibt. Weiterlesen

Klinikärzte streiken in mehreren Bundesländern

München (dpa) – Ärztinnen und Ärzte an Kliniken in sechs Bundesländern sind in einen Warnstreik getreten. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Weiterlesen

Verkehrskontrollen in Daun und Gerolstein

Daun/Gerolstein. Immer wieder in den vergangenen Tagen führten die Beamten der Polizeiinspektion Daun und der Polizeiwache Gerolstein Verkehrs- und Personenkontrollen durch. Weiterlesen

Superstreiktag legt Deutschland lahm

Von Matthias Arnold und Basil Wegener, dpa

Berlin (dpa) – Deutschland dürfte an diesem Montag in weiten Teilen ins Verkehrschaos stürzen. Mit einem doppelten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi den Verkehr weitgehend lahmlegen. Ausfälle und Verspätungen betreffen Millionen Reisende und Pendler – Überblick über eine beispiellose Eskalation:

Welche Bereiche werden betroffen sein?

Der öffentliche Verkehr in großem Umfang – und mit bestimmten Autobahnen auch Teile des Autoverkehrs. Die EVG bestreikt die Bahn, so dass der Betrieb im Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr stillsteht. «So gut wie kein Eisenbahnverkehr» werde möglich sein, sagt Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Bestreikt werden in großem Umfang die deutschen Flughäfen – laut Flughafenverband ADV können etwa 380.000 Geschäfts- und Privatreisende nicht abheben. Etwa am größten Airport in Frankfurt kommt der Passagierverkehr zum Erliegen. Stark eingeschränkt werden soll auch die Binnenschifffahrt.

Was ist im Nahverkehr geplant?

Hier soll in sieben Bundesländern so gut wie nichts mehr gehen – in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und in Bayern. Bereits Anfang März hatte Verdi in diesen Ländern Busse, Bahnen, Straßenbahnen zum Stillstand gebracht.

Was kommt auf Autofahrerinnen und Autofahrer zu?

Geschlossene Tunnel – aber zunächst war noch nicht klar, wo genau. «Wir werden bestimmte Tunnel in den Blick nehmen», kündigte Verdi-Vize Christine Behle an. Diese würden geschlossen – die Durchfahrt sei faktisch dann unmöglich. Als Beispiel nannte Behle den Elbtunnel in Hamburg.

Wann beginnt der Großstreik genau?

In der Nacht auf Montag um 00.00 Uhr soll es losgehen – 24 Stunden soll der Ausstand andauern. EVG-Chef Martin Burkert empfahl Reisenden ausdrücklich, am Sonntag rechtzeitig am Ziel zu sein. Auf offener Strecke sollen Reisende aber nicht stranden. «Wir werden keinen Fahrgast aus dem Bus werfen», sagte Behle.

Was bedeutet der Streik für die Schifffahrt?

Schleusen auf wichtigen Wasserstraßen und etwa der Hamburger Hafen sollen bestreikt werden. Bestimmte Bereiche seien dann komplett blockiert, der Hamburger Hafen werde für große Schiffe teils nicht mehr erreichbar sein.

Gab es schon derartige Gemeinschaftsstreiks?

Ja, Anfang der 1990er Jahre. Damals wurden während eines sogar mehrwöchigen Streiks der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland gleichzeitig bestreikt. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf – nicht um Warnstreiks.

Sind koordinierte Warnstreiks aus zwei Tarifrunden ungewöhnlich?

«Das ist eine ungewöhnliche Sache», sagte der Tarifexperte Thorsten Schulten der Deutschen Presse-Agentur. Wenn zwei Gewerkschaften feststellten, dass sie parallel in ähnlichen Bereichen verhandeln, sei ein gemeinsames Vorgehen aber naheliegend. Ein großer Warnstreik zum Start einer Verhandlungsrunde signalisiere den Arbeitgebern: «Wir meinen es ernst, und die Beschäftigten stehen hinter uns.»

Bleibt ein Streiktag dieses Ausmaßes einmalig?

Das ist offen. Die Gewerkschaften zeigen sich äußerst entschlossen. «Wir können streiken», betonte Verdi-Chef Frank Werneke. Tarifexperte Schulten erwartet aber derzeit eher, dass der gemeinsame Streiktag «erst einmal eine punktuelle Aktion» bleibt, wie der Forscher des Instituts WSI der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sagt. Schließlich gebe es keine gemeinsame Planungsinstanz bei verschiedenen Gewerkschaften.

Warum gibt es den Superstreiktag?

Aus Sicht der Gewerkschaften zeigen die Arbeitgeber in mehreren Tarifrunden zu wenig Bewegung. Mit der Großaktion am Montag lassen sie pünktlich zur dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst die Muskeln spielen. Für die 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen verlangen Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die EVG kämpft derweil mit mehreren Unternehmen um mehr Geld – besonders im Blick: die Deutsche Bahn.

Wie reagieren die Arbeitgeber auf die Ankündigungen?

Mit heftiger Kritik. «Nicht ok» ist die massive Ankündigung für die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge. Welge argumentiert, dass ein Ergebnis schließlich in der dritten Runde in Potsdam gefunden werden könne. Auch Bahn-Personalvorstand Seiler forderte «eine zügige Lösung» statt eines großen Warnstreiks.

Welche Szenarien gibt es?

Für den öffentlichen Dienst erinnert Tarifexperte Schulten an den Ablauf bei der Post: Hier hatten sich die Verdi-Mitglieder bereits per Urabstimmung für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Doch dann folgte kurzerhand eine weitere Verhandlungsrunde – und eine Einigung. So etwas sei auch beim öffentlichen Dienst denkbar. Falls es in Potsdam kommende Woche keine Einigung gibt, würde aber wohl zuerst der Versuch einer Schlichtung unternommen, meint Schulten.

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