Durchsuchungen bei mutmaßlichen Schleusern: Zwei Festnahmen

Frankfurt/Main (dpa) – Im Kampf gegen Schleuserkriminalität haben Ermittler in vier Bundesländern Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und zwei Menschen festgenommen. Unterlagen, Datenträger und Computer seien sichergestellt worden und würden nun ausgewertet, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und die Bundespolizei am Donnerstag mit. Im Zentrum stehe ein Rechtsanwalt aus Frankfurt am Main, der gemeinsam mit weiteren Beschuldigten Scheinfirmen gegründet haben soll, um die Ausländerbehörden zu täuschen. Durchsucht wurde in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.

Menschen unter anderem aus China, Vietnam, dem Iran, dem Irak, dem Sudan und der Türkei sollen mittels angeblicher Beschäftigungsverhältnisse in den Scheinfirmen sowie Scheinwohnsitzen Aufenthaltstitel erhalten haben. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland seien dazu mehrere Wohn- und Gewerbeimmobilien angemietet worden, die als Briefkastenanschriften dienten, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft.

Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen acht Personen. Dem 50 Jahre alten Anwalt würden 15 mutmaßliche Schleusungstaten zur Last gelegt, er wurde den Angaben zufolge aufgrund eines Haftbefehls festgenommen. Gleiches gelte für einen 45-Jährigen aus Saarbrücken, der als Geschäftsführer eines Scheinunternehmens aufgetreten sein und Menschen zu Scheinwohnsitzen verholfen haben soll. Unter anderem habe er dazu eine sanierungsbedürftige Hotelimmobilie im Saarland verwendet.

Mehr als 200 Bundespolizisten und mehrere Staatsanwälte seien am Donnerstag an den Durchsuchungen in insgesamt 91 Objekten beteiligt gewesen. Sie fanden den Angaben zufolge in Hessen (Frankfurt am Main, Neu-Isenburg, Wiesbaden, Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis), Nordrhein-Westfalen (Solingen), Rheinland-Pfalz (Pirmasens, Zweibrücken, Landkreis Südliche Weinstraße) und in Saarbrücken statt.

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