Abschnitt von zentraler Wasser-Leitung an der Ahr nach Flut erneuert

Die sogenannte Tallinie ist die zentrale Leitung für die Trinkwasserversorgung im Ahrtal. Sie führt von Dorsel an der oberen Ahr bis nach Marienthal, unweit von Dernau, und versorgt die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr mit Trinkwasser sowie einige Höhengemeinden in der Region über Pumpwerke. Nach der verheerenden Flut im Juli 2021 musste sie auf einer Länge von mehr als 30 Kilometern von Schuld bis Dernau erneuert werden.

An diesem Mittwoch (11.30 Uhr) wird das wichtige Tallinien-Teilstück zwischen Insul und Ahrbrück wieder freigegeben. Dafür reisen Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) und Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP) an die Ahr – konkret nach Dümpelfeld.

Von den Fluten im Sommer 2021 wurden nach Angaben des Umweltministeriums neben der Talline des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr auch wichtige Verbindungsleitungen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zerstört – eine 1,7 Kilometer lange Leitung zwischen Heppingen und Lohrsdorf sowie eine 3,3 Kilometer lange Leitung zwischen den zwei Hochbehältern Tritschkopf in Bad Neuenahr und Silberberg in Ahrweiler. Diese beide Leitungen sowie sechs sogenannte Trinkwasser-Düker sind laut Ministerium bereits wieder fertig. Düker sind Druckleitungen. Sie unterqueren die Ahr und transportieren so Trinkwasser von einer auf die andere Seite.

Auch andernorts im Tal läuft der Wiederaufbau von Leitungen. In Sinzig kurz vor der Mündung in den Rhein muss eine Kanaltrasse über die Ahr zur Kläranlage Sinzig neu gebaut werden. Sie wird unter anderem dafür sorgen, dass die Gemeinde Bad Breisig wieder komplett an die Kläranlage angeschlossen wird. Für diese Trasse übergibt Ministerin Eder am Mittwoch (14.00 Uhr) einen Förderbescheid in Höhe von knapp fünf Millionen Euro. Die Trasse wird künftig etwas anders verlaufen als die alte, da sich das Bett der Ahr verschoben hat.

Wieder aufgebaut wird in der Region auch der für den Tourismus im Tal wichtige Ahr-Radweg. Er schlängelte sich vor der Flut knapp 80 Kilometer den Fluss entlang. Das Gros liegt mit rund 65 Kilometern in Rheinland-Pfalz, der Rest in Nordrhein-Westfalen. Auf rheinland-pfälzischer Seite wurde der Radweg laut Verkehrsministerium zu fast 60 Prozent beschädigt oder komplett zerstört. Am schwierigsten sei der Wiederaufbau zwischen Altenahr und Walporzheim, denn dieser massiv zerstörte Talabschnitt werde wegen der vielen nötigen Bauarbeiten auf Jahre nicht für Radverkehr geeignet sein. Einige Teilstrecken sind dagegen mittlerweile wieder befahrbar. Teils wurden Alternativstrecken eingerichtet, ab Mai sollen Radbusse der Überbrückung noch nicht intakter Abschnitte dienen. Zwischen den Orten Schuld und Altenahr verläuft der Radweg oberhalb der Tallinie.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen