Eifelstrecke: Zugverkehr bis Gerolstein rollt wieder

Kyllburg/Gerolstein (dpa/lrs) – Der Wiederaufbau der von der Flut im Sommer 2021 stark zerstörten Eifelstrecke kommt voran: Ab nächsten Montag (17. April) fahren auch auf dem 24 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kyllburg und Gerolstein wieder Züge. «Heute ist ein guter Tag für das Land Rheinland-Pfalz und die Menschen in der Eifel», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag bei einer «Premierenfahrt» ab Kyllburg anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Abschnitts.

Spätestens im Spätherbst solle die Eifelstrecke komplett bis Köln wiederhergestellt sein, sagte sie. Und zwar einschließlich einer neuen elektronischen Stellwerkstechnik, denn die Deutsche Bahn plant die Elektrifizierung der gesamten Eifelstrecke bis Ende 2026. Dafür würden auch «in großen Umfang» Landesmittel mobilisiert, sagte Dreyer.

Die «Premierenfahrt» fand in einem Regio-Zug statt, der bei der Flutkatastrophe stark beschädigt wurde. Es sei der erste Triebzug, der wieder instandgesetzt wurde, sagte Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn, Evelyn Palla. «Für die Menschen hier in der Eifel bedeutet dies ein weiteres Stück Normalität und Lebensqualität.» Sechs weitere Triebwagen der Baureihe VT 620 würden von der Bahn aufgearbeitet und schrittweise wieder eingesetzt.

Bereits im vergangenen Jahr waren Teilabschnitte der Eifelstrecke neu in Betrieb gegangen: So fuhren Züge zunächst wieder von Trier-Ehrang bis Auw an der Kyll, später dann bis Kyllburg. Nun folge in einem letzten Schritt das Teilstück bis Nettersheim in Nordrhein-Westfalen und weiter nach Norden, teilte die Bahn mit. Bis Ende 2023 solle die gesamte Strecke wieder zu befahren sein, hieß es.

Die Wassermassen des Unwetters vom Juli 2021 hatten die gut 150 Jahre alte Eifelstrecke auf vielen Abschnitten weggeschwemmt. Viele Tonnen Schlamm und Schutt mussten entfernt werden, bevor Gleise, Brücken und Technik repariert und in Teilen neu aufgebaut wurden.

Die Flutkatastrophe hatte bei der Infrastruktur der Bahn vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen einen Schaden von rund 1,3 Milliarden Euro angerichtet. In Rheinland-Pfalz waren das Ahrtal und die Westeifel betroffen.

In Rheinland-Pfalz umfasst die Eifelstrecke von Trier-Ehrang bis Nettersheim rund 100 Kilometer. Insgesamt ist die Strecke bis Hürth-Kalscheuren bei Köln rund 160 Kilometer lang.

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