Neuer Saar-Landtag soll am 25. April zusammenkommen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der neue Landtag des Saarlandes soll in knapp vier Wochen erstmals zusammenkommen. Als Termin für die konstituierende Sitzung sei bisher der 25. April vorgesehen, teilte die Sprecherin des Landtags am Dienstag in Saarbrücken mit. Bei der ersten Zusammenkunft steht unter anderem die Wahl des Landtagspräsidenten an.

Nach dem vorläufigen Endergebnis wird im neuen Landtag die SPD 29 von insgesamt 51 Abgeordneten stellen. Die CDU hat 19 Sitze, die AfD stellt drei Abgeordnete.

Die SPD hatte am Sonntag nach dem vorläufigen Endergebnis 43,5 Prozent der Stimmen bekommen. Die CDU mit dem bisherigen Ministerpräsidenten Tobias Hans an der Spitze stürzte auf 28,5 Prozent ab. Die Linkspartei, die im bisherigen Landesparlament vertreten war, scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde.

 

 

 

Mehrheit sieht Merz nach Saarland-Wahl geschwächt

Berlin (dpa) – Die Mehrheit der Bundesbürger sieht CDU-Chef Friedrich Merz nach dem schlechten Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl im Saarland als geschwächt an.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der «Augsburger Allgemeinen» sagten 54 Prozent, die Wahlschlappe der CDU im Saarland bedeute eine Schwächung des seit rund zwei Monaten amtierenden Bundesparteivorsitzenden. Dagegen meinten 33 Prozent der Befragten, das Wahlergebnis vom Sonntag habe keinen Einfluss auf Merz’ Position. Neun Prozent sehen den CDU-Chef sogar gestärkt. Die restlichen vier Prozent antworteten unentschieden auf die Frage, ob Merz durch die Wahl gestärkt oder geschwächt worden sei. Weiterlesen

Saarland: SPD will allein regieren – Hans zieht Konsequenzen

Nach Landtagswahl
Von Michael Fischer, Jörg Blank und Verena Schmitt-Roschmann, dpa

Saarbrücken/Berlin (dpa) – Die SPD will das Saarland nach ihrem deutlichen Sieg bei der Landtagswahl künftig alleine regieren. Der Weg sei nun klar für die kommenden Tage und Wochen, was die Regierungsbildung angehe, sagte Spitzenkandidatin Anke Rehlinger in der ARD.

Sie solle zügig auf den Weg gebracht werden. Wichtig sei, dass eine neue Regierung schnell in Tritt komme. «Und dafür will ich dann auch sorgen – und das in dem Fall als Alleinregierung.» Der bisherige Ministerpräsident Tobias Hans von der CDU zog Konsequenzen aus der Niederlage und gibt den Landesvorsitz seiner Partei ab. Weiterlesen

SPD will alleine regieren – Hans tritt als CDU-Chef ab

Saarbrücken (dpa) – Die SPD will das Saarland nach ihrem deutlichen Sieg bei der Landtasgwahl künftig alleine regieren. Die Sozialdemokraten mit ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger hatten am Sonntag eine absolute Mehrheit der Sitze erreicht und sind auf keinen Koalitionspartner angewiesen. Wichtig sei, dass eine neue Regierung schnell in Tritt komme, sagte Rehlinger am Montag. «Und dafür will ich dann auch sorgen – und das in dem Fall als Alleinregierung.»

Beim bisherigen Koalitionspartner CDU zog Spitzenkandidat und Ministerpräsident Tobias Hans die bereits am Sonntag angekündigten Konsequenzen aus der deutlichen Wahlniederlage. Er kündigte an, den Landesvorsitz seiner Partei abzugeben. Weiterlesen

Nur die SPD hat Grund zur Freude nach Saarland-Wahl

Saarbrücken (dpa/lrs) – Am Tag nach der Wahl ist der Frust vor allem bei der CDU, aber auch den kleinen Parteien im Saarland groß. Vor der Landespressekonferenz zogen die Spitzenvertreter am Montag eine erste Bilanz. Ein Überblick:

CDU: «Eine Nacht darüber zu schlafen, macht das Ergebnis für die Union nicht besser. Es ist eine historische Niederlage, die schmerzhaft ist.» So kommentierte CDU-Fraktionschef Alexander Funk den Absturz von 40,7 auf 28,5 Prozent. Es seien «strategische, organisatorische und handwerkliche Fehler» im Wahlkampf gemacht worden. Details wollte er nicht nennen. Ein «öffentliches Scherbengericht» sei nicht seine Art. Nachdem der Ministerpräsident und Parteivorsitzende Tobias Hans persönliche Konsequenzen angekündigt habe, sei es nun vor allem wichtig, die Parteibasis einzubeziehen und für Stabilität zu sorgen.

SPD: «Es ist ein Ergebnis, mit dem wir klar den Auftrag haben, die nächste Regierung allein zu führen und dieses Land in den nächsten fünf Jahren weiterzubringen.» Dieses Fazit zog SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon mit Blick auf die 43,5 Prozent (2017: 29,6 Prozent) und die absolute Mehrheit im Landtag. Es sei ein großartiges und überwältigendes Ergebnis, das jedoch auch mit der nötigen Demut und auch dem Respekt vor der Aufgabe verbunden sei. Dass die SPD so deutlich gewonnen habe, liege auch daran, dass es der Sozialdemokratie gelungen sei, die Regierung schon in der großen Koalition mit der CDU anzuführen und anzutreiben.

Grüne: «Es ist mehr als schade, dass wir keine ökologische Stimme im Landtag haben, nach wie vor nicht.» Nur 23 Stimmen haben laut Spitzenkandidatin Lisa Becker für einen Wiedereinzug gefehlt. So scheiterten die Grünen dieses Mal mit 4,99502 Prozent, nachdem sie schon 2017 den Sprung ins Parlament mit damals 4,0 Prozent verpasst hatten. Die Gründe für das Scheitern sah Becker nicht in den personellen Querelen in der Partei sondern in einer «schwierigen Ausgangslage»: der Zuspitzung auf die beiden großen Parteien. Nun wolle man sich bei den Gemeindewahlausschüssen um eine Neuauszählung bemühen. «Es ist ein Funken Hoffnung, aber nicht das, worauf wir uns stützen.»

FDP: «Ein bitterer Wahlabend» und «ein harter Schlag für alle Mitglieder und Kandidaten.» So kommentierte Parteichef Oliver Luksic die 4,8 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Am Einzug in den Landtag sei man vor allem deshalb gescheitert, weil man «kein richtig brennendes Thema» gehabt habe. Man habe lange intern diskutiert, mit welchem Thema man die Leute mobilisieren könnte. «Da ist uns ehrlicherweise auch keins eingefallen.» So fehlten bei den Wahlprogrammen fundamentale Unterschiede. Corona habe zudem für eine Zweiteilung gesorgt: Die Jüngere hätten die Lockerungen gut gefunden, die stärkere Mehrheit der Älteren jedoch Sorgen gehabt.

Linke: «Ein verheerendes Ergebnis. Es wird nicht einfach für die Linke im Saarland, hier noch mal auf die Füße zu kommen.» Das prophezeite Parteichef Thomas Lutze nach dem Absturz von 12,8 auf 2,6 Prozent. Hauptursache sei der langjährige Fraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine gewesen, der der Partei bewusst geschadet habe. Nicht nur mit seinem Rücktritt zehn Tage vor der Wahl, sondern auch mit vielen Aktivitäten – auch gegen seine Person in den Wochen zuvor. Lutze kündigte an, beim Landesparteitag im Mai nicht mehr als Parteichef zu kandidieren. Es sei eine Frage des Anstandes, politische Konsequenzen zu ziehen.

AfD: «Wir sind natürlich nicht zufrieden, bis wir die 51 Prozent geschafft haben, damit wir nämlich bestimmen können. Oder wenigstens nah dran, damit wir mitbestimmen können. Im Augenblick dürfen wir ja nur mitreden. Dies ist eine unbefriedigende Situation.» Das sagte Josef Dörr, Fraktionsvorsitzender der AfD, mit Blick auf das Ergebnis von 5,7 Prozent – 0,5 Punkte weniger als vor fünf Jahren. In Anbetracht der Umstände, dass man von allen Seiten bekämpft oder nicht beachtet worden sei, habe man jedoch ein beachtliches Ergebnis erzielt. Die AfD ist zerstritten. Laut Dörr sind die drei Gewählten «gehalten, jetzt eine Fraktion zu bilden».

 

 

 

Saar-Grüne hoffen auf Neuauszählung der Stimmen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Nach der Landtagswahl im Saarland und dem verpassten Einzug ins Parlament hat Grünen-Spitzenkandidatin Lisa Becker angekündigt, bei Gemeindewahlausschüssen «eine Neuauszählung hinzubekommen, weil das Ergebnis so knapp ist». Nur 23 Stimmen hätten für den Einzug in den Landtag gefehlt, sagte sie am Montag. So scheiterten die Grünen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 4,99502 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Schon 2017 hatten sie mit 4,0 Prozent den Sprung ins Parlament verpasst. Weiterlesen

Hans nach Saar-Wahl: Übernehme politische Verantwortung

Saarbrücken/Berlin (dpa) – Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat eingeräumt, dass das CDU-Debakel bei der Landtagswahl am Sonntag mit seiner Person verbunden ist. «Deswegen übernehme ich auch die Verantwortung für dieses Ergebnis», sagte Hans am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz in Berlin, zu der er per Video dazu geschaltet war. Die CDU nannte «terminliche Gründe» dafür, dass Hans nicht in die Bundeshauptstadt gereist war. Weiterlesen

Merz: CDU-Niederlage an der Saar «kein Präjudiz»

Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz sieht nach der drastischen Niederlage seiner Partei im Saarland kein Vorzeichen für die folgenden Landtagswahlen. Man habe sich gewünscht, den Auftakt in diesem Jahr besser hinzubekommen, sagte Merz nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. Dies sei aber «kein Präjudiz» für die Wahlen in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die CDU gehe «unverändert mit wirklicher Zuversicht» in diese Wahlen, in denen es andere Konstellationen als im Saarland gebe. «Wir gehen jetzt nicht depressiv in den Rest des Jahres.» Weiterlesen

CDU-Vize: Debakel nicht aus mangelnder Unterstützung

Berlin (dpa) – Das Debakel der CDU bei der Landtagswahl im Saarland hat nach Ansicht von Parteivize Carsten Linnemann nicht an mangelnder Unterstützung der Bundes-CDU gelegen. Der gesamte Bundesvorstand wie auch Minister und Ministerpräsidenten seien vor der Abstimmung im Saarland gewesen, sagte Linnemann am Montag im ARD-«Morgenmagazin». Er führte das starke Ergebnis der SPD vor allem auf die hohen Beliebtheitswerte ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger zurück. Das Abschneiden der CDU dürfe aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Weiterlesen

Die SPD siegt weiter – Desaster für die Union

Landtagswahl im Saarland
Von Michael Fischer und Jörg Blank, dpa 

Berlin (dpa) – Der Siegeszug der SPD hält auch nach der Bundestagswahl an. Mit dem haushohen Triumph der Spitzenkandidatin und stellvertretenden Vorsitzenden Anke Rehlinger im Saarland hat die neue Kanzlerpartei von Olaf Scholz den ersten Stimmungstest nach der Regierungsbildung eindrucksvoll bestanden.

Die Union, die sich seit etwas mehr als 100 Tagen mit ihrer neuen Oppositionsrolle abfinden muss, bleibt auf der Verliererstraße. Auch wenn im Saarland nur gut ein Prozent der etwas mehr als 60 Millionen Wahlberechtigten ganz Deutschlands leben, gilt das Wahlergebnis als Signal für den Bund. Weiterlesen

Ministerpräsident Abela feiert Wahlsieg auf Malta

Valletta (dpa) – Bei den Parlamentswahlen auf Malta hat die regierende Labour-Partei einen deutlichen Erfolg gefeiert. Robert Abela kann im kleinsten Land der EU damit Ministerpräsident bleiben.

Der 44 Jahre alte Sozialdemokrat sprach am Sonntag von einer «deutlichen» Mehrheit gegenüber der konservativen Nationalist Party. Ein offizielles Ergebnis soll erst am Montag veröffentlicht werden.

Wahlbeobachter der zwei Parteien in der Halle für die Stimmauszählung meldeten am Vormittag aber sehr schnell den Sieg für Abela. Die Labour-Helfer feierten ausgelassen den Erfolg, während direkt daneben noch die abgegeben Stimmkarten sortiert wurden. Oppositionsführer und Spitzenkandidat Bernard Grech gratulierte seinem politischen Gegner. Weiterlesen

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